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Arbeitszeugnis bewerten


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Hallo zusammen,

könnt Ihr meinen Arbeitszeugnis für mich bewerten?

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Herr XXX, geboren am XXX in XXX, trat am XXX als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung in unser Unternehmen ein und war bis zum XXX  bei uns beschäftigt.

Firmenvorstellung....

Tätigkeitsvorstellung....

Herr XXX führte seine Tätigkeiten stets sorgfältig, gewissenhaft und effizient aus und erzielte dabei gute Resultate. Er verfügt über gute Fachkenntnisse in seinem Aufgabenbereich. Aufgrund seiner sehr guten Auffassungsgabe überlickte Herr XXX auch neue Gegebenheiten schnell und passt sich diesen immer flexibel an. Zu betonen sind auch seine guten und anwendungssicheren Englischkenntnisse, so dass auch die Kommunikation mit unseren Kunden immer gut verlief.

Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte Herr XXX zu jeder Zeit selbstständig und ging dabei systematisch, konzentriert und zielorientiert vor. Er ist ein motivierter Mitarbeiter, der stets einen hohen Einsatzwillen zeigte.

Herr XXX Arbeitserfolge waren auch in Stresssituationen sehr gut und lobenswert. Er erledigte seine Aufgaben immer zu unserer vollen Zufriedenheit und hat unseren Erwartungen stets voll und ganz entsprochen.

Herr XXX zeichnet sich insbesondere durch sein ausgleichendes Wesen, seine positive Ausstrahlung sowie sein teamorientiertes Denken aus, was ihn zu einem von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern sehr geschäzten Mitarbeiter machte. Auch sein Verhalten gegenüber Kunden war vorbildlich.

Herr XXX verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum XXX.

Wir bedauern diesen Entschluss außerordentlich und danken ihm für die stets guten Leistungen. Für seine berufliche sowie private Zukunft wünschen wir Herrn XXX alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

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Bearbeitet von invidicult
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Hi!

In so ein Zeugnis kann man immer viel hinein interpretieren, aber die Schlüsselworte ("gute Leistungen", "zu unserer vollen Zufriedenheit", ...) weisen auf eine 2 (Schulnote) hin.

"Vorbildlich" im Verhalten (hier: Kunden) bedeutet eine 1, hier war man also auch sehr zufrieden mit dir. Die Schlussformel weist ebenfalls auf eine 1 hin (dein Entschluss wird außerordentlich bedauert).

Insgesamt ist es ein Zeugnis, das nicht so richtig weiß, was es will. Mal eher 2, mal eher 1.

LG

Bearbeitet von apehead
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@allesweg "Die ihm übertragenen Aufgaben" ist eine Standardformulierung und hat per se keine negative Bedeutung. "Die ihm übertragenen Aufgaben erfüllte er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" entspricht zum Beispiel "sehr gut" (siehe u.a. hier).

@invidicult Prinzipiell hast du das Recht, bei deinem Arbeitgeber um die Änderung des Zeugnisses zu bitten, falls du der Meinung bist, dass er dich unfair bewertet oder gar Unwahrheiten niedergeschrieben hat (siehe hier). Es kommt also auf dich an, ob du mit einer 1-2 (auf keinen Fall eine 3 nach meiner Meinung) zufrieden bist oder eher nicht. Ich weiß nicht, welches Verhältnis du zu deinem Chef hast - bzw. zum Verfasser des Zeugnisses -, aber im Allgemeinen gibt ein Arbeitszeugnis allein nicht den Ausschlag, ob jemand eingestellt wird oder nicht, vor allem nicht ein so positives wie das vorliegende.

So wie ich das sehe hast du zwei Haupt-Alternativen:
1.) Das Zeugnis so hinnehmen, wie es ist - denn es ist recht positiv
2.) Den Vorgesetzten (oder die Vorgesetzte) bitten, es zu überarbeiten, im Optimalfall mit Verbesserungsvorschlägen in Form eines von dir formulierten Zeugnisses. Wenn du dir Letzteres nicht zutraust, siehe 1.)


Ich würde es - ohne genauere Kenntnis deiner Situation und des Verhältnisses zu deinem Arbeitgeber - dabei belassen und das Zeugnis so hinnehmen. Änderungen verursachen Unmut beim Verfasser, stehlen Zeit und bringen am Ende keinen großen Unterschied.

LG

apehead

Bearbeitet von apehead
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Jemand, der nur die "übertragenen Aufgaben" erfüllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfüllt. Letzterer holt sie sich auch aktiv. Und ja, "stets sehr gut" ist die 1 - der Zeugnissuperlativ kommt gelegentlich vor, jedoch nicht immer.

Und Unachtsamkeiten wie den Schwenk zwischen den Zeitformen deute ich als Indiz der mangelnden Wichtigkeit der Aufgabe "Zeugnis schreiben".

Einzelkritik:

seine Tätigkeiten stets sorgfältig, gewissenhaft und effizient aus - 1

erzielte dabei gute Resultate - 3

Aufgrund seiner sehr guten Auffassungsgabe überlickte Herr XXX auch neue Gegebenheiten schnell und passt sich diesen immer flexibel an - 2

seine guten und anwendungssicheren Englischkenntnisse - 2

immer gut - 2

Arbeitserfolge waren auch in Stresssituationen sehr gut und lobenswert - 1

immer zu unserer vollen Zufriedenheit ... - 2

hat unseren Erwartungen stets voll und ganz entsprochen - 1

Verhaltens-Absatz: 1-2 schwankend, je nach Geschmack. Ob man die Kunden zur Priorisierung als erstes lesen will oder als Betonung am Ende.

Zusammengefasst schwankend, selbst innerhalb eines Satzes. Dazu noch die wechselden Zeitformen, die es für mich deutlich abwerten. Ohne das wäre ich bei einer 2, so jedoch bleibe ich bei der 3.

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Normalerweise wäre es mir recht egal, was du schreibst, aber in diesem speziellen Fall sucht der Threadersteller nach Hilfe und es ist weder ihm noch einem zukünftigen Leser dieses Threads damit geholfen, wenn hier falsche Informationen verbreitet (und damit ggf. Pferde scheu gemacht) werden.

 

vor 1 Stunde schrieb allesweg:

Jemand, der nur die "übertragenen Aufgaben" erfüllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfüllt. Letzterer holt sie sich auch aktiv. Und ja, "stets sehr gut" ist die 1 - der Zeugnissuperlativ kommt gelegentlich vor, jedoch nicht immer.

Das ist schlichtweg falsch. Es gibt in der Zeugnissprache Codes und Formulierungen, die einfach feststehen. Was du hier betreibst, sieht für mich nach recht subjektiver Überinterpretation aus. Es gehört zum normalen Berufsleben, dass einem Aufgaben übertragen werden. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen "Sie erfüllte ihre Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" und "Sie hat die ihr übertragenen Aufgaben während der gesamten Beschäftigungsdauer zur uneingeschränkten Zufriedenheit ausgeführt" - beides bedeutet "sehr gut" (Link, Link, Link). Die Formulierung ist hier also absolut positiv.

Auch was die Sprünge in den Zeitformen angeht, liegst du falsch (Link, Link). Die Beurteilung von Fähigkeiten, Können und Eigenschaften erfolgt in der Gegenwart (hier z.B.: "gute Fachkenntnisse", "motivierter Mitarbeiter"), während die Beurteilung der Arbeitsleistung für gewöhnlich in der Vergangenheit formuliert wird - schließlich liegt sie ja auch in der Vergangenheit (hier z.B.: "die Aufgaben erledigte er", "auch neue Gegebenheiten überblickte er schnell" ). Auch in diesem Zusammenhang hat der Verfasser alles richtig gemacht.

Ich verstehe den Drang, in die Formulierungen etwas Bestimmtes hinein zu interpretieren, aber das ist aufgrund der einigermaßen feststehenden Codes nicht zielführend. Sinnvoller ist es, sich mit den Codes zu beschäftigen und aufgrund dessen Beurteilungen abzugeben und nicht "aus dem Bauch heraus".

LG

Bearbeitet von apehead
Typos
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vor 2 Stunden schrieb allesweg:

Jemand, der nur die "übertragenen Aufgaben" erfüllt, macht weniger, wie jemand, der "seine Aufgaben" erfüllt

Zu dieser "Zeugniskritik": Wie ist es zu beurteilen, wenn einer sich Aufgaben schnappt, von denen er keine Ahnung hat?

"Er hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt."

Inhaltlich ist von apehead alles schon gesagt.

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Wenn innerhalb eines Satzes zu einer Kategorie in der Zeitform gesprungen wird, passt das nicht zusammen.

Besprechen wir hier dieses eine Zeugnis oder meine Fähigkeiten, ein Zeugnis zu lesen/interpretieren? Oder allgemein Zeugnisfloskeln?

@WurmiSelbstüberschätzung oder mangelnde Qualifikation kann ich in diesem konkreten Zeugnis nicht finden, deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein

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