pr0gg3r Geschrieben 28. August 2016 Geschrieben 28. August 2016 Ich habe jetzt nicht alles gelesen, gebe aber einfach mal unabhängig davon meinen Senf dazu. Am 17.7.2016 um 11:13 schrieb Maxxi: Ich habe einfach das Gefühl, dass sich die Technik sich so schnell weiterentwickelt, dass ich mich entscheiden muss, ob ich nur das Frontend oder nur das Backend machen möchte, oder ob ich Apps für Smartphones entwickeln möchte oder lieber mit Servern und Virtualisierungen jongliert (Docker lässt grüßen). Oder ob ich mit der SAP spielen möchte. Alles gleichzeitig ist mir einfach viel zu viel. Auch das Internet hat sich mit den Jahren immer mehr verfeinert. Früher hat es ausgereicht, ein wenig HTML, CSS, JavaScript und CSS zu beherrschen, heute hat man ganz andere Anforderungen, einmal natürlich was der Kunde verlangt und zusätzlich ist der Benutzer zusätzlich verwöhnter. Daraus resultiert, dass auch die technischen Umsetzungen komplexer werden. Ein einfaches Beispiel ist, dass man nicht einfach mehr die Webseite braucht, sondern auch noch eine mobile Webseite oder im besten Fall eine App, man also Schnittstellen definieren muss (zB per REST), über die dann alles läuft usw. Worauf ich hinaus möchte ist, dass die Architektur immer komplexer wird. Das zeigen auch zum Beispiel MVC-Frameworks. Ein Entwickler, der mit prozeduraler Entwicklung ein Gästebuch hinbekommt, muss nicht unbedingt so sehr Entwickler sein, dass alle möglichen Architekturen (wie zB das genannte MVC) verstanden werden muss. Heutzutage ist es aber von Nöten. Auch im Frontend wird Ajax benötigt und responsives Design, woraus wieder andere Frameworks resultieren (jQuery, Bootstrap, CSS 3 Flexiboxen, Gridlayouts usw.). Das A und O ist in der Informatik nun - und vor allem im medialen Bereich wie dem Internet - sich ständig weiter zu entwickeln. Das ist in allen Bereichen aber gar nicht möglich. Gestern wurde zB von Flat-Layout geredet (Googles Android zu verdanken), heute redet man schon von Flat-Design-2.0). Viel wichtiger ist es, sich auf ein zwei Dinge zu spezialisieren. Das muss jetzt gar nicht unbedingt nur Frontend oder nur Backend sein, aber es bringt absolut nichts, zig Frameworks oder CMS oder sonst was oberflächlich zu kennen. Viel eher macht es Sinn, sich mit einem auseinander zu setzen, und das dann aber sehr gut zu beherrschen (zB. nur Wordpress, nur Cake PHP, nur Symfony, nur Magento oder nur Typo3), so dass man sich auf dem Gebiet zum Experten entwickelt. Frontend klar, dass ist manchmal ätzend für backendinteressierte Entwickler, aber bei größeren Agenturen werden die Aufgaben zumindest geteilt. Ich weiß ja nicht, was du genau auf der Arbeit machst, aber wenn dauernd zwischen verschiedenen Systemen gesprungen wird, kann sie nicht optimal arbeiten, weil die Experten fehlen. Bis zu einem gewissen grad mag das Funktionieren (im Grunde ist es egal, ob ich für Wordpress oder für Drupal ein Template erstelle), aber umso komplexer die Anforderungen werden, man eigene Plugins schreiben muss usw. muss man das im Detail kennen. Deshalb mein Tipp: Überlege dir gut, mit was du arbeiten möchtest. Hier darf gerne auch eine Rolle spielen, was dir am meisten Spaß macht oder mit was du am besten zurecht kommst. Und anschließend, direkt auf Stellen bewerben, die konkret für das System Entwickler suchen. Mackenzie reagierte darauf 1 Zitieren
Mackenzie Geschrieben 28. August 2016 Geschrieben 28. August 2016 vor 5 Stunden schrieb pr0gg3r: Ich weiß ja nicht, was du genau auf der Arbeit machst, aber wenn dauernd zwischen verschiedenen Systemen gesprungen wird, kann sie nicht optimal arbeiten, weil die Experten fehlen. Bis zu einem gewissen grad mag das Funktionieren (im Grunde ist es egal, ob ich für Wordpress oder für Drupal ein Template erstelle), aber umso komplexer die Anforderungen werden, man eigene Plugins schreiben muss usw. muss man das im Detail kennen. Das ist imho ein wesentlicher Punkt. Ich arbeite in einer Abteilung, in der das der Fall ist, dass von überall mal ein paar Projekte angenommen werden. Das Resultat ist eben, wie du es sagst, dass die Experten fehlen, man keinen Ansprechpartner hat, sich das meiste über das Internet anlesen muss und es vielen Fällen zusammengewürfelter Code ist. Ich spreche da leider aus Erfahrung, weil bei uns bspw. ein richtiger Experte nicht vorhanden ist, da eben so viele Projekte behandelt werden und jeder oberflächlich zwar weiß, was zu tun ist, aber die Tiefe fehlt eben. Zitieren
scififan1337 Geschrieben 28. August 2016 Geschrieben 28. August 2016 (bearbeitet) Zitat Das Resultat ist eben, wie du es sagst, dass die Experten fehlen, man keinen Ansprechpartner hat, sich das meiste über das Internet anlesen muss und es vielen Fällen zusammengewürfelter Code ist. Ich spreche da leider aus Erfahrung, weil bei uns bspw. ein richtiger Experte nicht vorhanden ist, da eben so viele Projekte behandelt werden und jeder oberflächlich zwar weiß, was zu tun ist, aber die Tiefe fehlt eben. Deswegen ist es umso wichtiger, dass der Lernfaktor in der Preisbildung stärker berücksichtigt wird. MMn ist es nicht möglich, stets alle und die neusten Trends komplett nachvollziehen zu können (sprich: Jede Sprache auswendig auf Papier zu bringen). In unserer Billiggesellschaft natürlich schwer ;-). Im Übrigen habe ich letztens durch ein Buch geblättert: "Weniger schlecht programmieren" vom O'Reilley-Verlag (viele kennen es vielleicht). Zugegeben - das Buch findet nicht bei Allen großen Anklang - aber dort werden die vom TE genannten Probleme beim Erlernen neuer Techniken auch beleuchtet und die Tatsache, dass das ein Umstand ist, mit dem jeder sich auseinandersetzen muss, der in der IT arbeitet. Wenn die geforderten Sachverhalte, wie es @pr0gg3r schon geschrieben hat, immer komplexer werden, bewegen wir uns vermutlich mit der Zunahme an Entwicklungsmethoden immer näher zu einem Stadium, das z. B. in der Wissenschaft zu beobachten ist: Irgendwann gibt es zuviel, um alles zu verstehen. Das ist der Grund, warum es keine Universalgelehrte mehr gibt. Das führt letztlich auch dazu, dass es stetig mehr Splitterdisziplinen in den Wissenschaften gibt. Früher gab es vielleicht den Webdesigner, der konnte HTML und CSS und dann, Ende der 90er Jahre, vielleicht noch etwas JavaScript und Flash. Schnell kam PHP hinzu und die Datenbanktechnik für die Content-Gestaltung fand Einzug ins WWW und wurde Standard, wo man dann schon in Richtung Frontend und Backend ging. Heutzutage gibt es zig verschiedene Script- und Programmiersprachen und dazu zig verschiedene Frameworks. Das alles zu beherrschen, ist in der Tat kaum möglich. Deswegen natürlich, muss man sich spezialisieren und sein Team ergänzen, genau wie bereits gesagt wurde. Bearbeitet 28. August 2016 von scififan1337 Zitieren
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