Umschulung FISI

[Nefret]

Hallo Leute,

wie ihr sehen könnt bin ich ziemlich neu hier und ich bräuchte eure Hilfe. Wegen Gesundheitlichen Umständen, will ich vielleicht eine Betriebliche 2 jährige Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration durch die Agentur Für Arbeit absolvieren. Ich durfte bei der AfA ein IQ Test zum Fachinformatiker machen, laut der Psychologin habe ich den Test auch Recht gut gemacht für meine 32 Jahre. Bis auf den Analogien Test, das lag vielleicht daran das ich kein Deutscher bin und man sagt ja nicht umsonst das Deutsch einer der schwersten Sprachen auf der Welt ist. *Grins* 

Nun da ich wirklich sehr zwischen dem Mechatroniker und Informatiker hin und her schwanke verzweifel ich langsam, ich tendiere aber mehr zum Fachinformatiker. Da ich ja im 2 Lehrjahr anfangen werde frage ich mich ob das ein großes Problem ist, dass ich mich mit PCs derzeit halt nur sehr oberflächig auskenne. Meine Erfahrungen basieren nur auf so etwas wie Rechner zusammenbauen,kleine Fehler beheben, Drucker und Router anschließen und Installieren sehr oberflächig halt. Ich weiß das ich sehr viel aus dem ersten Jahr nachholen muss und in meiner Freizeit mich noch mehr mit Rechnern und deren Inhalt beschäftigen müsste um überhaupt noch mit zukommen. So wie ich mich einschätze werde ich das schulische gut schaffen, ich bin halt einer der sich hinsetzt und lernt. Ich mach mir nur sorgen wegen der Abschlussprüfung, ob ich in den 2 Jahren genug im Betrieb mitbekomme. Nachdem was ich hier so lesen durfte, scheint es ja wirklich viel mit glück zu tun zu haben in was für ein Betrieb man landet und ich nicht weiß ob die Agentur für Arbeit es verlängern würde. Nun, gibt es hier welche die sich mal in einer ähnlichen Situation befanden wie ich und könnten ihre Erlebnisse berichten? Wird wirklich so viel für eine Einstellung von den Lehrlingen erwartet, wie ich gelesen habe? Wie sehen die Chancen aus nach der Umschulung einen Job zu finden? Ich weiß, viele viele Fragen aber versteht mich bitte, diese Gelegenheit zur Umschulung werde ich wahrscheinlich nur einmal im Leben erhalten und ich möchte keine Falsche Entscheidung treffen.

Ich bedanke mich schon mal für jede Antwort, egal ob positive oder negative. Fragen sind erwünscht.:)

[Fauch]

Ich würde sagen, das hängt ganz vom Betrieb ab, da kannst du Glück oder eben auch Pech haben. Die Aussichten, einen Job zu finden, halte ich für recht gut aktuell (wahrscheinlich als Mechatroniker sogar noch etwas besser).

Wegen Vorkenntnissen würde ich mir nicht allzuviele Gedanken machen. Es kommt eher drauf an, was du in den zwei Jahren draus machst. Wenn du noch Zeit übrig hast, lies dich halt in ein paar Sachen ein..

[Nightmar]

Es kommt drauf an welches Wissen dir der Betrieb vermitteln kann. Für mich war das erste Lehrjahr das wichtigste von allen.
Man hat viele Grundlagen beigebracht bekommen und konnte diese entweder im Betrieb umsetzen oder eben in einer Testumgebung. So wie es sich liest, geht dein Wissen genau gegen null. Wie man einen PC zusammenbaut etc. wirst du in der heutigen Zeit so gut wie nie brauchen. Server, Dienste und Netzwerktechniken sind da schon wichtiger. Was spricht eigentlich gegen eine normale Ausbildung die du ggf. am ende verkürzen kannst? Mit 32 bist du auf jeden Fall nicht zu alt. In meiner Klasse waren 3-4 Leute über 30 und das waren keine Umschuler, sondern die haben eine normale Duale Ausbildung gemacht.

Ich habe für unsere Azubis im ersten Lehrjahr immer kleine Fragenbögen erstellt, die sie ausarbeiten sollten. So konnten sie sich schon in die Thematik reinlesen und sich mit den Diensten vertraut machen, mit dem der Betrieb arbeitet. Woher kommst du? Also so genau musst du das nicht sagen, aber das Bundesland vielleicht?

Wenn du interesse hast, kann ich dir per PN mal einige der Fragen zukommen lassen und dann kannst du dich in die Themen reinlesen. Du könntest mich auch später um Hilfe bitten.

[Gast]

Du solltest Dir weit weniger Sorgen machen, dass Du etwas nicht zu Beginn nicht weisst. Dazu lernt man ja. Dabei ist es aber eben besonders wichtig, den richtigen Maßnahmeträger, der die Umschulung durchführt, zu wählen. Leider gibt es viele, bei denen die Leistung nicht in erkennbarem Verhältnis zu dem Geld steht, welches von BfA bezahlt wird.

Daher ist eine betriebliche Umschulung der rein schukischen vorzuziehen, besser noch, wie hier geschildert, ist natürlich eine Ausbildung, in einem guten Betrieb.

Über die Prüfung wirst Du Dir, so wie und was Du schreibst am wenigsten Sorgen machen müssen.

 

Wenn Du zum Fachinformatiker tendierst, musst Du ja noch die Entscheiduhg treffen, ob Systemintegrator oder Anwendungsentwickler.

 

Egal für welche Richtung Du Dich entscheidest, sollte bei Dir immer der Erwerb von soviel (nachweisbarer) Praxis wie möglich im Vordergrund stehen, um das Stigma der fehlenden Praxis bei einem Umschüler zu kompensieren.

Grundsätzlich bist Du mit Deiner Einstellung aber weit vorne, im Vergleich zu manch anderem Umschüler.

Bearbeitet 24. August 2016 von WYSIFISI

[Nefret]

vor 3 Stunden schrieb Nightmar:

Es kommt drauf an welches Wissen dir der Betrieb vermitteln kann. Für mich war das erste Lehrjahr das wichtigste von allen.
Man hat viele Grundlagen beigebracht bekommen und konnte diese entweder im Betrieb umsetzen oder eben in einer Testumgebung. So wie es sich liest, geht dein Wissen genau gegen null. Wie man einen PC zusammenbaut etc. wirst du in der heutigen Zeit so gut wie nie brauchen. Server, Dienste und Netzwerktechniken sind da schon wichtiger. Was spricht eigentlich gegen eine normale Ausbildung die du ggf. am ende verkürzen kannst? Mit 32 bist du auf jeden Fall nicht zu alt. In meiner Klasse waren 3-4 Leute über 30 und das waren keine Umschuler, sondern die haben eine normale Duale Ausbildung gemacht.

Ich habe für unsere Azubis im ersten Lehrjahr immer kleine Fragenbögen erstellt, die sie ausarbeiten sollten. So konnten sie sich schon in die Thematik reinlesen und sich mit den Diensten vertraut machen, mit dem der Betrieb arbeitet. Woher kommst du? Also so genau musst du das nicht sagen, aber das Bundesland vielleicht?

Wenn du interesse hast, kann ich dir per PN mal einige der Fragen zukommen lassen und dann kannst du dich in die Themen reinlesen. Du könntest mich auch später um Hilfe bitten.

Erst mal vielen dank an die Antworten von euch. Der Systemintegrator wär meine Wahl wenn es klappen sollte. Ich bin aus Ostwestfalen, nähe Paderborn(NRW) und ja eine 3 Jährige Ausbildung würde ich gerne machen, ich denke auch dass das nicht so stressig wär wie gekürzt. Nur müsste ich dann auch eine Stelle finden die mich nimmt.:) Ich durfte mich ja bei der Agentur für Arbeit entscheiden ob ich eine schulische oder Betriebliche Umschulung machen möchte, habe mich natürlich für eine Betriebliche entschieden. Aber mehr erfahre ich Morgen da ich ein Termin dort habe. Nightmar  ich würde gerne dein Angebot annehmen, könntest du mir die Fragen per PN zuschicken? 

LG Nefret

[Nightmar]

Wann würde die Umschulung denn stattfinden? Noch in diesem Jahr? Weil das Ausbildungsjahr hat ja schon begonnen. Ich weiß ja nicht wie schnell so ein Betrieb gefunden ist. Wenn es für das nächste Jahr sein sollte, könntest du dich auch ganz normal bei Betrieben bewerben, eventuell ja auch noch für dieses Jahr 01.10 wäre ein realistischer Termin.

In der Klasse hatten wir auch einen der im Januar eingestiegen ist und er konnte die verpassten Monate relativ schnell aufholen, vielleicht wäre das für dich ja auch eine Möglichkeit. Am besten ist du bringst deine Bewerbungsunterlagen auf den neusten Stand und schickst ein paar Bewerbungen raus.

[Fauch]

Gerade eben schrieb Nefret:

Erst mal vielen dank an die Antworten von euch. Der Systemintegrator wär meine Wahl wenn es klappen sollte. Ich bin aus Ostwestfalen, nähe Paderborn(NRW) und ja eine 3 Jährige Ausbildung würde ich gerne machen, ich denke auch dass das nicht so stressig wär wie gekürzt. Nur müsste ich dann auch eine Stelle finden die mich nimmt.:) Ich durfte mich ja bei der Agentur für Arbeit entscheiden ob ich eine schulische oder Betriebliche Umschulung machen möchte, habe mich natürlich für eine Betriebliche entschieden. Aber mehr erfahre ich Morgen da ich ein Termin dort habe. Nightmar  ich würde gerne dein Angebot annehmen, könntest du mir die Fragen per PN zuschicken? 

LG Nefret

Gibt auch die Möglichkeit, hinten raus ein halbes Jahr zu verkürzen. Natürlich muss dein Betrieb mitspielen, bei Älteren ist das aber oft weniger ein Problem.

[Nefret]

Also ich werde versuchen eine Normale Ausbildung zu machen, ob es für dieses Jahr klappt weiß ich nicht vielleicht hab ich glück und ein Lehrling springt ab wo ich dann einsteigen kann. Was mich interessiert wäre die Abschlussprüfung, soweit ich mitbekomme habe soll man die ja im eigenen Betrieb absolvieren. Wie sieht das denn aus welche Hilfsmittel darf man benutzen? Stell mir das etwas seltsam vor wenn man gute Kollegen hat könnten die da doch einfach Helfen oder etwa nicht? Also meine Prüfung war etwas anders muss ich gestehen.

[Fauch]

vor 26 Minuten schrieb Nefret:

Also ich werde versuchen eine Normale Ausbildung zu machen, ob es für dieses Jahr klappt weiß ich nicht vielleicht hab ich glück und ein Lehrling springt ab wo ich dann einsteigen kann. Was mich interessiert wäre die Abschlussprüfung, soweit ich mitbekomme habe soll man die ja im eigenen Betrieb absolvieren. Wie sieht das denn aus welche Hilfsmittel darf man benutzen? Stell mir das etwas seltsam vor wenn man gute Kollegen hat könnten die da doch einfach Helfen oder etwa nicht? Also meine Prüfung war etwas anders muss ich gestehen.

Die Abschlussprüfung besteht aus Teil A und Teil B. Teil B besteht wiederum aus drei Einzelprüfungen, die alle NICHT im Betrieb sondern extern (von der IHK ausgerichtet) bundesweit einheitlich (außer Baden-Württemberg) geschrieben werden. Teil A ("das Projekt") besteht aus zwei Teilen, der Projektdokumentation einerseits, und Projektpräsentation und Fachgespräch andererseits.

Bei Teil B kann Dir also schonmal keiner helfen. Bei Teil A können dir klar Kollegen helfen (das ist auch gang und gäbe...), wenn die Eigenleistung aber (zu) gering ist, rächt sich das meist im Fachgespräch. Die IHK ist (entgegen der landläufigen Meinung) auch nicht doof, und wenn da zu viel getrickst wird, wird das meist recht offensichtlich.

Bei Teil B ist das einzig erlaubte Hilfsmittel ein nicht programmierbarer Taschenrechner.  Bei Teil A kannst du alles benutzen, was Dir dein Chef genehmigt.

Die Bewertungsmatrix lasse ich mal weg, kaut man i.d.R. in der Berufsschule noch oft genug durch und ist auch erstmal irrelevant.

[neinal]

Guten Morgen,

 

erstmal würde ich interessieren, was du vorher gemacht hast? Davon kann man vielleicht ableiten, ob der FI was für dich ist.

Prinzipiell würde ich auch zu einer 'normalen' Ausbildung raten. Hatten auch einige in der BS die erst später angefangen haben. War gar kein Problem. Vielleicht findet sich ja noch ein Ausbildungsplatz? In dem Unternehmen in dem ich gelernt habe, ist zum Beispiel einer der Azubis einfach nicht erschienen. Da wäre dann ein Platz frei gewesen. Und manchmal bewirbt sich auch einfach niemand, der passend ist, obwohl ein Betrieb gerne ausbilden würde. Mehr als Nein sagen können sie ja nicht. Also einfach ausprobieren.

 

Ansonsten denke ich, dass man im Zweifel das erste Jahr auch ganz gut aufholen kann. Klar, bedeutet das, dass man sich Zuhause hinsetzen und was dafür tun muss. Aber du scheinst dazu Lust zu haben. Deshalb denke ich nicht, dass das ein Problem ist. Muss man sich nur bewusst sein.

Mir war in der BS immer relativ langeilig. Das lag aber einfach daran, dass ich schon vieles vorher gemacht habe. Mir haben z. B. auch Azubis aus dem dritten Jahr erzählt dass sie ganz verwirrt sind, weil ich schon Terminal- und AD-Server aufgesetzt habe. Sie das bisher aber noch nicht gemacht haben. Zumindest nich in der Schule.

Wenn du Lust hast dich vorher schon mal einzuarbeiten, dann schau dir vielleicht mal den Ausbildungsrahmenplan an. Da kannst du dann sehen, was für das erste Jahr geplant ist. Und wir können dir sicher auch mit dementsprechenden Unterlagen, etc. helfen.

 

LG

neinal