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Arbeitszeit, Meetings und der Feierabend


LetaleDosis

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Moin,

wie läuft das denn bei euch mit Meetings, speziell bei flexiblen Arbeitszeiten?

Bei uns gibt es immer wieder Termine die bis 18 oder auch mal 19 Uhr gehen.
Ich fange aber morgens um 7:30 an zu arbeiten, entweder muss ich dann eine ewig lange Pause
machen, was meist nicht möglich ist, oder ich hab wieder Überstunden, welche bei uns nicht bezahlt werden.

Ich kann schon mal sagen, ich hab da was vor, können wir den Termin nicht verschieben, aber das kann ich eben nicht
jedes mal bringen. Wenn ich sage, dass mir das zu spät ist, bekomme ich nur zu hören, dass ich eben später kommen soll.
Häufig macht mein Chef solche Termine, weil er einen vollen Terminplan hat und wir zu wenig Räume haben, der fängt allerdings auch oft genug
erst um 10:30 an. Ich habe aber um 8:30 schon einen Serientermin den ich nicht dauernd Absagen kann. Zumal ich auch nicht jeden 
morgen in den Kalender schauen will um vielleicht doch später anzufangen.

Gibt es das bei euch nicht, oder sagt ihr rigoros Termine ab wenn eure 8 Stunden rum sind?

 

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Hi,

bei uns sind Termine meist so gelegt, dass sie in die Kernarbeitszeit fallen, von daher ergibt sich das Problem nicht so oft. Aber ich denke, dass man durchaus mal absagen kann, gerade 19 Uhr ist ja recht spät. Nur kann man sich das eben nicht immer erlauben. Das muss man eben abwägen. Wenn andere Kollegen das auch so sehen, müsste man halt man in einem größeren Rahmen mit dem Chef sprechen, dass späte Termine eben nur in Ausnahmenfällen stattfinden.

Um die 8 Stunden einzuhalten, müsste man ja quasi zwischen 10.30 und 11 Uhr kommen, das kann eigentlich keiner auf Dauer verlangen.

Aber die Frage ist eben, wie eure Firmenphilosophie ist. Wenn ihr 30 Mitarbeiter habt und du bist der erste und alle anderen kommen um 11, wirst du schlechte Karten haben.

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Wenn Termine bis 18 oder 19 Uhr gehen, müssten eigentlich alle erst recht spät erscheinen. Sagen wir einfach mal ein Meeting geht bis 19 Uhr, dann dürftest du ja erst um 8:15 Uhr @work sein, wenn du deine reguläre Pause von 45 Minuten machen würdest, damit du nciht über 10 Stunden Arbeitszeit kommst. Somit dürfte kein Mitarbeiter davor anwesend sein, außer sie machen längere Pausen als die gesetzlich vorgeschriebenen 45 Minuten.
Mehr als 10 Stunden müssen (falls vorhanden) vom Betriebsrat (ansonsten vom Chef) genehmigt werden. Solltet ihr einen haben, würde ich an deiner Stelle einmal mit diesem reden - dann sollte sich das Problem von ganz alleine erledigen.
Ist die Firma zu klein, oder habt ihr keinen Betriebsrat, müsstest du schauen, dass du genügend Leute zusammenbekommst, die das ähnlich sehen, damit du eine Chance hättest, dass es geändert wird. Sind die meisten Leute hingegen Spätaufsteher wie dein Chef, dann kannst du höchstens auf deine Arbeitszeit hinweisen und dass auch früher am Tag jemand im Büro sein muss und teilweise Termine auch auf dem früheren Morgen liegen, so dass du an derart späten Meetings nicht teilnehmen kannst.

Ich kenne es eigentlich so, dass Meetings in der Kernarbeitszeit liegen. Klar kann es auch MAL passieren, dass ein Meeting später stattfindet, aber das sollte die Ausnahme sein und nicht der Normalfall. Du hast schliesslich auch ein Anrecht auf deine Freizeit.

Natürlich könnte der Chef aber auch sagen, dass an den entsprechenden Tagen (keine Ahnung, wie oft dies auftritt) keine Frühschicht da zu sein hat, sondern alle bis mindestens x Uhr anwesend zu sein haben und entsprechend spät erst erscheinen sollen. Steht nichts anderes im Arbeitsvertrag wäre das afaik durchaus sein Recht.

8 Stunden pro Tag (im Schnitt) ist übrigens die Obergrenze, falls tariflich nichts anderes festgelegt ist. 10h darf man eigentlich schon nur in Ausnahmefällen leisten (außer man arbeitet z.B. einen Tag kürzer, und gleicht den Durchschnitt dadurch aus). Was darüber hinaus geht, dafür gibt es noch einmal besondere Regelungen.
Zudem müssen Überstunden immer angeordnet werden.

Siehe z.B. hier oder hier.

Du könntest natürlich einen Kompromiss anbieten, dass du dafür, dass du an einem Tag länger bleibst, dann am Freitag z.B.  bereits früher Feierabend machst in den Wochen, wo diese Meetings stattfinden, damit du auf den Schnitt von 8 Stunden / Tag kommst.

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vor 7 Stunden schrieb LetaleDosis:

Gibt es das bei euch nicht, oder sagt ihr rigoros Termine ab wenn eure 8 Stunden rum sind?

 

Rigoros nicht, aber Termine die vor 09:00 Uhr beginnen oder länger als 17:00 Uhr gehen werden von mir per default abgesagt bzw. solche verschicke ich auch nicht ohne Absprache. Ausnahme sind natürlich Termine mit Kollegen aus anderen Zeitzonen - da muss man halt flexibel sein, wenn man einen entsprechenden Job hat.

 

Zitat

Wenn ich sage, dass mir das zu spät ist, bekomme ich nur zu hören, dass ich eben später kommen soll.

Dann mach das. Der Chef gibt die Arbeitszeiten vor. Sage deine Vormittagstermine alle ab und komme später.

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Also scheint sich das bei den meisten durch die Kernarbeitszeit zu regeln. 
Wir haben leider keine, auch keine Zeiterfassung und das Arbeitszeitgesetz ist hier völlig fremd.
Hier gab es auch schon mal 100 Stunden die Woche, wobei das wirklich eine Ausnahme war, in Hochphasen, so 2-3 mal im Jahr, sind es 70 Stunden die Woche.
Es gibt auch Termine zwischen 10 und 14 Uhr, so dass nicht mal Zeit für eine Pause bleibt.
Betriebsrat gibt es hier keinen und für die meisten der 250 Mitarbeiter gibt es die Probleme hier auch nicht, nur habe ich für einige
Projekte die Verantwortung und somit viele Schnittstellen hier im Haus.

Zu dem Termine absagen, wir haben kein "Terminzusagesystem", die werden in der Software einfach eingetragen, die Synchronisiere ich mir zwar aufs Handy, aber ich schaue nicht jede Stunde ob sich die Woche was getan hat. Und bei mir sind die Termine eben meistens von Abteilungsleitern oder Geschäftsführer der anderen Tochtergesellschaften und die sind dann nicht nur mit mir und der Person, sondern meistens noch 2-3 andere.
Und ein Eskalationsmeeting kann ich nicht einfach mal absagen, das gibt sonst Ärger.

Mein Chef reagiert da schon drauf, mit so Sätzen, dass ich das rumsitzen in Meetings ja wohl nicht Arbeitszeit nennen könnte. Soll witzig sein, finde ich es aber schon lange nicht mehr.
Dann wird der nächste Termin dann mal nur bis 17:30 gesetzt und geht trotzdem bis 18:20, und damit hat es sich dann auch schon erledigt.
 

Arbeitet ihr alle in einem Tarif bzw. habt ein Gleitzeitkonto in dem alle Stunden erfasst werden?

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Mein persönlicher Rat : Setze  dich durch gegen den Chef und  den Terminen und sage dir die Termine  konsequent ab, die  über  der  gesetzlichen  bzw vertraglichen  Arbeitszeit liegen. Alternativ bleibt dir was  neues  zu suchen.

Unsere  Betriebsvereinbarung ermöglicht z.B. Bis  zu 13h täglich  inklusive 45 Minuten Pause, sprich  12h 15m tägliche  Höchstarbeitszeit. Es  gibt  aber  auch Kern zeiten, in denen die meisten Termine zu legen  sind. Sonder- oder Krisentermine bleiben davon ausgenommen.

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Ich würde es anders machen. Jede Beschwerde "vorab" brandmarkt dich als Querulant, Arbeitsvermeider und Früh-nach-Hause-geher, das große Ganze sehen sie nicht. In solchen Firmen spielt das Wohl des Einzelnen keine große Rolle. Erst wenn etwas der Firma weh tut, wird gehandelt.

Zum einen: Du bist Angestellter. Zum anderen: Du bist nicht in der Position entscheiden zu können, welches Meeting wichtiger ist. Und zuletzt: Du wirst nicht für diese Entscheidungen bezahlt, sondern dein Chef. Dann soll er die Arbeit machen, für die er bezahlt wird. Ich würde konsequent einen Monat lang an allen Meetings teilnehmen, alle unabdingbaren Stunden aufschreiben und am Ende des Monats damit zum Chef gehen und ganz naiv tun:

Zitat

- "Chef, was machen wir mit den Überstunden?"

- "Welche Überstunden?! Wieviele sind es?" 

- "150 - werden die ausbezahlt? Oder soll ich mir Urlaub eintragen?"

- "Was!? Das kann nicht sein. Wie kommen die denn zustande?"

- *Liste rauskram* "Hier hatte ich 8:00 Uhr Telko, Abends dann ebenfalls"

- "Das geht so nicht!"

- "Später kann ich nicht kommen weil Meeting A, früher kann ich nicht gehen, weil Meeting B. An welchen soll ich denn in Zukunft nicht teilnehmen, damit sich die Überstunden nicht anhäufen?"

Zurücklehnen und Vorschlag abwarten. Bis dahin weiter schön deine Liste pflegen. Jede wette, da wird das ein oder andere Meeting verlegt oder deine Anwesenheit ist dann doch nicht so wichtig.

Wenn sich in einer Woche nichts getan hat, nachfragen. In zwei die höhere Instanz antriggern. Wenn sich da nichts tut, abhaken, sich was neues suchen und Stunden geltend machen. Die bekommst Du wieder, zur Not vor dem Arbeitsgericht wenn sie sich weigern (was sie nicht tun werden, da Arbeitszeitgesetz wissentlich verletzt). 

Bearbeitet von Kwaiken
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Unser Tochterunternehmen hat mit den zwei Teilzeitkräften gerade mal 8 Mitarbeiter, da gestaltet sich die Gründung eines Betriebsrats sehr schwierig.Wir hatten das Thema vor einigen Jahren, auch wenn es eigentlich so ist, ist es wohl doch stark genug getrennt um kein Gemeinschaftsbetrieb zu sein, somit greift die Kleinunternehmerregelung beim Kündigungsschutz.

Es gab mal eine Tochterfirma wo das ernsthaft versucht wurde, da gab es dann eine Betriebsschließung. 

8 Stunden am Tag, das erwarte ich nicht mal. 40 Stunden die Woche sind selten, ich bin froh wenn es unter 50 bleiben.Aber mal mehr als zwei Tage am Stück zu wissen was man heim kommt, wäre schon nett.

Zu dem was anderes suchen, hier ist es immer noch deutlich besser als in meinem Ausbildungsbetrieb und meinem ersten Arbeitgeber danach.Denn immerhin gibt es hier noch ein brauchbares Gehalt, vorher gab es zu den schlechten Bedingungen noch eine unterirdische Bezahlung.Ich hatte vorletztes Jahr mal ein paar Bewerbungen geschrieben und hatte auch ein paar Gespräche, aber keine von den Firmen hatte jetzt bessere Rahmenbedingungen, scheinbar kann man es sich in der Entwicklung noch erlauben.

Ist ja auch nicht neu das Problem, arbeite ja schon seit mehr als 5 Jahren hier. Hatte jetzt auch schon länger keinen Urlaub mehr, da ist man nicht mehr so belastbar und reibt sich auch an kleineren Dingen auf.

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vor 22 Minuten schrieb LetaleDosis:

Ist ja auch nicht neu das Problem, arbeite ja schon seit mehr als 5 Jahren hier. Hatte jetzt auch schon länger keinen Urlaub mehr, da ist man nicht mehr so belastbar und reibt sich auch an kleineren Dingen auf.

 

Mit so einer Einstellung landet man früher oder später aber im Burnout...

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vor 2 Stunden schrieb Kwaiken:

Bei meinem alten AG sind 500 Leute beschäftigt. Auch kein BR. Jeder, der eine Gründung angeregt hat... nunja ;-)

Ja gut, es gibt Firmen, wo das auf Teufel komm raus versucht wird zu verhindern, damit die Arbeitsbedingungen nach Gutdünken ausgelegt werden können.
Vielleicht wäre das aber auch ein Punkt, auf den man bei einem zukünftigen Arbeitgeber dann achtet.

btw:
Man geniesst bereits ab dem Zeitpunkt einen besonderen Kündigungsschutz, ab dem man zur Betriebsratswahl einläd.
Klick mich.

Lohnt aber bei einer "offiziellen" Betriebsgröße von nur 8 Leuten eh nicht aufgrund der Kleinunternehmerregelung - auch wenn afaik ab 5 Beschäftigten ein Betriebsrat gegründet werden kann.

@LetaleDosis:
Ich würde mir wirklich Gedanken machen, ob du dich nicht doch wegbewerben solltest, wenn 50 Stunden / Woche eher der Normalfall als die Ausnahme ist. Es gibt quasi auch eine letale Dosis an Arbeit. ;)
Keine Ahnung, wie die Resonanz auf deine Bewerbungen so war, aber vielleicht hast du dich auch einfach bei den falschen Firmen beworben. Ich an deiner Stelle würde jedenfalls zumindest die Augen offen halten nach Alternativen und würde regelmässig auf den entsprechenden Seiten nach entsprechenden Stellen Ausschau halten oder auch mal bei Xing/LinkedIn oder sonst wo ein Profil anlegen, so dass du auch gefunden werden kannst.

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