vakon Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 (bearbeitet) Guten Tag Leute, ich arbeite in einem Mittelständischen Unternehmen in einer InHouse IT-Abteilung als Anwendungsentwickler (FIAE Abschluss 2015) und teilweise erledige ich auch andere Aufgaben (Administration RD-Server, Zugriffsrechte einstellen etc.), da wir nur 4 Leute in unserer Abteilung sind. Sprich es ist bei mir so: 75% Entwicklung mit allem was dazugehört/ 25% andere IT Aufgaben. Nun ist es so dass ich nicht wirklich zufrieden mit meinem jetztigen Gehalt bin. Und finde das meine Arbeit die ich leiste Gehalttechnisch nicht ausreichend gewürdigt wird. Allgemein ist der Abteilungsleiter und der Personaler sehr zufrieden mit mir. Das Problem ist das meine Arbeit bzw. die der Abteilung nicht wirklich "messbar" oder bewertbar ist. Dies hat wahrscheinlich unteranderem mit den nicht vorhandenen IT-Kenntnissen in der Geschäftsführung zu tun. Wie viel wir in unserer Abteilung optimieren/verbesseren und entwickeln sieht keiner oder möchte anscheinend keiner sehen. Im Arbeitsvertrag stehen zwar Aufgabengebiete, aber die sind so allgemein gehalten das man genauso in einem Satz schreiben könnte "Arbeitet in einer IT-Abteilung" Habt ihr Tipps für mich wie ich dem Personaler klarmachen kann was ich für das Unternehmen leiste, damit man einfach eine bessere Argumentationsgrundlage für Gehaltsgespräche hat? Klar ist allgemein in der Firma bekannt IT-Projekt XY ist erfolgreich beendet, aber an welchen anderen Stellschrauben wir hier täglich feilen sieht keiner. Würde mich sehr über eure Antworten freuen! Gruß vakon Bearbeitet 21. September 2016 von vakon Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 (bearbeitet) Das ist wieder so eine undankbare "Mädchen für alles"-Stelle (auch wenn Du entwickelst). Meistens hoffnungslos unterbezahlt und karrieretechnisch eine Sackgasse. Du hast gerade mal ca. ein Jahr Berufserfahrung, da darfst Du kein sechsstelliges Gehalt erwarten. Darf man fragen, was Du derzeit an Vergütung bekommst und wie deine Überstundensituation objektiv aussieht? Bearbeitet 21. September 2016 von Kwaiken a3quit4s reagierte darauf 1 Zitieren
vakon Geschrieben 21. September 2016 Autor Geschrieben 21. September 2016 vor 4 Minuten schrieb Kwaiken: Das ist wieder so eine undankbare "Mädchen für alles"-Stelle (auch wenn Du entwickelst). Meistens hoffnungslos unterbezahlt und karrieretechnisch eine Sackgasse. Du hast gerade mal ca. ein Jahr Berufserfahrung, da darfst Du kein sechsstelliges Gehalt erwarten. Darf man fragen, was Du derzeit an Vergütung bekommst und wie deine Überstundensituation objektiv aussieht? Ca. 31250€ Brutto/Jahr. Pro Woche fallen bei mir vielleicht 1-2 Überstunden an. Also ca. 8 im Monat also nichts Wildes Zitieren
Rabber Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 Ich denke, in solchen Fällen kommt man nur über 4 Arten wirklich vorwärts: - formale Qualifikationen (Schulung, Studium, Fortbildung, etc.) - beruflicher Aufstieg (Team-/Abteilungsleitung, etc.) - Pistole auf die Brust (Wenn nicht X dann kündige ich) - Kündigen und Wechseln. Klar kannst Du auch versuchen über Deine Projekte bzw. Deine Arbeit zu punkten, aber erfahrungsgemäß schlägt sich das eher selten bis gar nich in nennenswerten Gehaltserhöhungen nieder. Fakt ist: Du hast in solch einer Situation schlicht nicht die Spielräume, welche es in großen Firmen, beim Consulting oder sonst wo gibt. Wo es festgelegte Karrieren gibt, wo es mehr Posten zu besetzen gibt, wo man mit dem Umsatz argumentieren kann, mit den guten Code Reviews, usw. usf. ... Die Frage nach dem bisherigen Gehalt und der Vorstellung is allerdings in der Tat berechtigt. a3quit4s reagierte darauf 1 Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 (bearbeitet) Da muss ich mal ganz entscheiden reingrätschen. vor 45 Minuten schrieb Errraddicator: - formale Qualifikationen (Schulung, Studium, Fortbildung, etc.) Und was macht er nun mit seinem Studium und der Fortbildung in seinem Job? Diesen konnte es bis jetzt (er ist kaum ein Jahr an dieser Position) schon adäquat erledigen, mit einem Studium macht er die Sachen nicht besser. Das wird ihm auch sein Chef sagen, wenn er nach abgeschlossenem Studium mit dieser Argumentation mehr Gehalt möchte. Auch ein Prof. Dr. in Raketenwissenschaften hilft Dir nicht weiter, wenn Du nur Reifen bei P*tstop wechselst. vor 45 Minuten schrieb Errraddicator: - beruflicher Aufstieg (Team-/Abteilungsleitung, etc.) Es sind 4 Leute in der Abteilung. Was will er da leiten? Die Topfpflanzen im Büro? Selbst wenn das Team größer wäre: mit einem Jahr Berufserfahrung? vor 45 Minuten schrieb Errraddicator: - Pistole auf die Brust (Wenn nicht X dann kündige ich) Davon muss ich ganz, ganz, ganz entschieden abraten! Egal, für wie unverzichtbar man sich hält (und davon ist der TE noch ganz weit, weit entfernt), niemals sollte man seinem Vorgesetzten "die Pistole auf die Brust setzen". Ich habe Leute gehen sehen, die als einzige einen 25 Jahre alten COBOL-Code warten konnten. Es gibt kaum etwas schlechteres, als jemanden zu erpressen, mit dem man nachher noch einige Zeit zusammenarbeiten darf. Ich kann Dir sagen, was die meisten Vorgesetzten in diesem Fall machen: entweder sie lassen dich ziehen, wenn Du deine Position überschätzt hast - Reisende soll man schließlich nicht aufhalten - oder sie werden alle Hebel in Bewegung setzen, dass sie sich beim nächsten Mal von Dir nicht erpressen lassen müssen. vor 45 Minuten schrieb Errraddicator: - Kündigen und Wechseln. Das ist der einzige Rat aus deinem Posting, dem ich zustimmen kann @vakon dein Gehalt ist "üblich" für die Stelle. 36k nach etwa 2 Jahren Berufserfahrung, viel mehr wird bei einer 4-Mann-Bude nicht drin sein, Sorry. Bearbeitet 21. September 2016 von Kwaiken JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
Rabber Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 (bearbeitet) @Kwaiken Ich habe ja nich gesagt, dass ihm das Studium fachlich was nützen würde. Aber darum geht es ihm ja auch erst mal gar nicht. Finanziell würde das mit Sicherheit was bringen, denn dann hätte er ein stichhaltiges Argument für mehr Geld. Und dem Faktor Bildung verschließt sich auch die 4 Mann Bude eher selten. Zu den Punkten beruflicher Aufstieg bzw. Pistole auf die Brust. Ich weiß nicht, was Du in meinen Aussagen liest? Du tust so, als ob ich Empfehlungen für Möglichkeit A oder B ausgesprochen hätte. Das habe ich aber nicht. Ich habe lediglich die aus meiner Erfahrung heraus bestehenden Möglichkeiten (ohne Wertung) in den Raum gestellt. Was er nun machen will, das muss er schon selbst wissen. ^^ @vakon Gehaltsmäßig stimme ich Kwaiken zu. Mit ~32k is das zwar kein Highlight für den Job, aber in dem Umfeld, mit der Bildung und Berufspraxis schon noch im vertretbaren Rahmen und kein Lohndumping der übelsten Sorte. Da is mit Sicherheit noch Luft nach oben, aber die großen Sprünge sind bei dem Umfeld wohl eher selten drin. Bearbeitet 21. September 2016 von Errraddicator Zitieren
gnx Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 vor 26 Minuten schrieb Kwaiken: @vakon dein Gehalt ist "üblich" für die Stelle. 36k nach etwa 2 Jahren Berufserfahrung, viel mehr wird bei einer 4-Mann-Bude nicht drin sein, Sorry. Finde das Gehalt, für die Tätigkeiten die erledigt werden und die Berufserfahrung, auch nicht sonderlich schlecht. Hängt natürlich noch von vielen anderen Faktoren wie Wohnort etc. ab. vor 6 Minuten schrieb Errraddicator: @Kwaiken Ich habe ja nich gesagt, dass ihm das Studium fachlich was nützen würde. Aber darum geht es ihm ja auch erst mal gar nicht. Finanziell würde das mit Sicherheit was bringen, denn dann hätte er ein stichhaltiges Argument für mehr Geld. Und dem Faktor Bildung verschließt sich auch die 4 Mann Bude eher selten. Finanziell würde ihm das Studium vermutlich auch nur was bringen, wenn er die Firma nach dem Studium wechselt. Zumindest kenne ich keine Mittelständler die nach x Jahren Studium nur wegen der formalen Qualifikation auf einmal deutlich(!) mehr zahlen, sofern er die gleichen Tätigkeiten durchführt. Gruß Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 (bearbeitet) vor 22 Minuten schrieb Errraddicator: @Kwaiken Finanziell würde das mit Sicherheit was bringen, denn dann hätte er ein stichhaltiges Argument für mehr Geld. Ja? Welches denn? Würde mich brennend interessieren. Um am plakativen Beispiel von oben weiter festzuhalten: Ich lasse in meiner Firma Reifen auf die Autos ziehen und stelle auch Leute so an. Ich brauche keinen Prof. Dr. rer. nat. dafür und stelle Leute an, die das problemlos nach zwei Wochen Weiterbildung hinbekommen. Nun kommt Kollege A und sagt, er habe in den letzten 10 Jahren seinen Master gemacht, nebenbei auch noch habilitiert und ich solle ihm nun das doppelte an Gehalt zahlen. Ich würde dann fragen, ob er nun doppelt so viele Reifen in der gleichen Zeit auf die Autos schrauben kann. Geht natürlich rein physikalisch nicht, also kein Grund für Erhöhung. Es sei denn ich bin derweil expandiert und betreibe neben dem Reifen aufziehen auch noch Forschung & Entwicklung, wo ich die neuen Kenntnisse des Mitarbeiter A einsetzen kann. Ähnlich verhält es sich mit der Weiterbildung in einer 4 Mann Bude. Hilft ihm die Weiterbildung seinen Job schneller und besser zu machen? Ja? Dann ist die Erhöhung in dem Maße gerechtfertigt, wie er seinen Job besser macht. Aber Hand auf's Herz - ich glaube das ist beim TE nicht der Fall. Ich bin hier im Forum immer der Pro-Studium-Argumentierer. Praktisch in jedem Fall. Aber für eine Gehaltserhöhung bei einer Mädchen-für-alles-Stelle ist ein Studium (ohne AG-Wechsel) der zweitschlechteste Rat aus dem Posting - direkt nach dem Erpressungsversuch. @gnx genau so und nicht anders. Bearbeitet 21. September 2016 von Kwaiken JimTheLion und gnx reagierten darauf 2 Zitieren
vakon Geschrieben 21. September 2016 Autor Geschrieben 21. September 2016 @Kwaiken Meine Firma hat ca. 1200 Mitarbeiter. Aber wir selber speziell sind nur 4 Personen in der IT. Da sind natürlich andere Aufgaben z.B Verkabelung etc. auf die Betriebselektriker umgelegt. Zitieren
Nopp Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 4 Personen in der IT-Abteilung für 1200 Leute... Kein Wunder, dass Du überall rumwerkst. Wir sind 7 für knapp 200. Zitieren
Rabber Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 @KwaikenDas sehe ich schon so, dass auch kleine Buden ein mehr an Bildung bezahlen. Einfach weil der Marktwert des Mitarbeiters mit steigender Qualifikation steigt und das weiß der Arbeitgeber. Sonst würde man nicht zwischen Ungelernt/Gelernt/Studiert entscheiden, was de facto aber fast alle machen. Seien wir ehrlich: Die Bezahlung geht nach vielem, aber selten vorrangig nach dem, was der Kollege wirklich leistet. Da spielen Alter, Berufserfahrung und Bildung (für sich genommen alles wenig aussagekräftig) mehr eine Rolle, wie das tatsächliche Können oder die tatsächliche Arbeit. Mag sein, dass Du das persönlich anders siehst, oder Deine Erfahrung dagegen spricht, aber ich kenne mehrere Fälle, welche nachträglich studiert haben und ausnahmslos alle haben danach profitiert, ohne dass sie das Unternehmen gewechselt oder die Arbeit sich groß geändert hätte. Egal, ob bei einer 10, 100 oder 1.000 Mann Bude. In Deutschland ist es meiner Meinung nach Fakt, dass mehr Bildung besser bezahlt wird. Unabhängig von der Leistung oder der konkreten Arbeit, welche dahinter steht. Und einfach, weil das alle so machen, wird auch mit Sicherheit seine Firma das Spiel mitspielen. Ist zumindest meine Erfahrung und meine persönliche Meinung Zitieren
Rabber Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 vor 54 Minuten schrieb gnx: Finanziell würde ihm das Studium vermutlich auch nur was bringen, wenn er die Firma nach dem Studium wechselt. Zumindest kenne ich keine Mittelständler die nach x Jahren Studium nur wegen der formalen Qualifikation auf einmal deutlich(!) mehr zahlen, sofern er die gleichen Tigkeiten durchführt Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis? Unterstellst Du das einfach mal, oder kennst Du tatsächlich Studien dazu. Oder zahlreiche persönliche Fälle, wo Leute ein Studium oder einen Meister gemacht haben und dafür genau gar nichts in Return bekommen haben? Wie gesagt kenne ich mehrere Leute, die mit mir das Ganze nebenberuflich durchgezogen haben und von denen hat jeder profitiert. Die meisten ohne das Unternehmen zu wechseln. Entweder durch höherwertige Posten, oder aber schlicht durch mehr Geld. Zitieren
gnx Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 vor 47 Minuten schrieb Errraddicator: Wie kommst Du zu dieser Erkenntnis? Unterstellst Du das einfach mal, oder kennst Du tatsächlich Studien dazu. Oder zahlreiche persönliche Fälle, wo Leute ein Studium oder einen Meister gemacht haben und dafür genau gar nichts in Return bekommen haben? Wie gesagt kenne ich mehrere Leute, die mit mir das Ganze nebenberuflich durchgezogen haben und von denen hat jeder profitiert. Die meisten ohne das Unternehmen zu wechseln. Entweder durch höherwertige Posten, oder aber schlicht durch mehr Geld. Daher schrieb ich extra vermutlich. Ich kenne eine Hand voll Fälle, wo das tatsächlich so war. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Personen dann auch in exakt der gleichen Position in den, eher kleineren, Betrieben weitergearbeitet haben. Als Return bekommt man in der Regel immer etwas. Ich bezweifle nur, dass es mehr Gehalt in genau der gleichen Position ist. Wenn jemand durch das Studium eine höhere/andere Position besetzen kann, ist die Situation, zumindest in meinen Augen, ja eine komplett andere. Ich glaube auch Kwaiken bezieht sich hierbei immer auf die gleiche Tätigkeit wie vor dem Studium. Gruß Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. September 2016 Geschrieben 21. September 2016 Selbstverständlich. Oder was soll er mit dem Studium bei einem 4-Mann Betrieb anderes machen, damit er mehr Geld bekommt. Die Aussage war, er soll sich weiterbilden, dann bekommt er mehr Geld. Ist pauschal schlicht und ergreifend falsch. Wenn er sich weiterbilden soll und damit die Aussicht auf einen anderen Job mit mehr Verantwortung hat, dann kann das zutreffen. Letzteres sehe ich aber bei der "IT-Klitsche" nicht gegeben. Hier müsste der TE bestätigen, welche Aufstiegsmöglichkeiten er denn im Betrieb hätte. Wenn Du hier persönliche Fälle in den Raum wirfst, werfe ich diese ebenfalls in den Raum. Kenne keine kleine Bude, wo ein MA nach einer Weiterbildung im gleichen Job mehr Geld bekommen hat (Netzwerker, der CNMA gemacht hat mal ausgenommen). Mehr Geld geht in 99% der Fälle mit anderem Job oder mehr Verantwortung einher, wenn es nicht gerade einfach eine Würdigung der Betriebszugehörigkeit ist. gnx reagierte darauf 1 Zitieren
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