JakeTheDog Geschrieben 23. September 2016 Geschrieben 23. September 2016 (bearbeitet) Hallo zusammen, mich würde interessieren, ob es hier Leute gibt, die so wie ich im laufe ihrer FIAE Karriere gemerkt haben, dass sie überhaupt nicht gerne programmieren und was sie dann gemacht haben. Gibt es Bereiche in denen man arbeiten kann, ohne dass man besonders viel programmieren muss? Ich bin kein typischer FIAE, der schon seit der Schulzeit immer gerne programmiert hat, sondern bin dort gelandet, weil ich mit meinem Studium nichts anzufangen wusste und irgendwie "was vernünftiges" machen musste. Lange Geschichte, aber letztendlich hab ich nach einiger Zeit gemerkt, dass programmieren eigentlich gar nichts für mich ist. Ich bin nicht gut darin und es interessiert mich auch nicht und ich hasse es den ganzen Tag nur Code zu sehen, still vor dem PC zu sitzen und an frustrierenden Problemen zu arbeiten. Ich bin gar nicht der Typ dafür. Ich finde es auch irgendwie blöd, nur mit Leuten zusammen zu arbeiten, die sich ausschließlich für PC interessieren und den Rest der Welt völlig ausblenden. Bestimmt ist nicht jeder so, aber bisher habe ich nur mit so welchen gearbeitet und da langweilt man sich schon wirklich extrem auf der Arbeit. Naja, ich habe mich so lange zu dieser "Karriere" gezwungen und gehofft, dass es irgendwann besser wird, hab mir so lange gesagt, dass ich das machen "muss", bis ich ne richtig üble Depression bekommen habe und in Therapie musste. Letztendlich habe ich einen Schlussstrich unter meinen Job gesetzt und bin ausgestiegen. Ich werde nie wieder Fulltime-Entwickler sein, ich kann das einfach nicht und es passt nicht zu mir. Ich weiß zwar noch nicht 100% wo die Reise jetzt hingeht, aber ich bin raus aus meinem Job und bin ziemlich glücklich. Hätte nicht gedacht, dass das noch möglich ist, nach der schlimmen Phase die ich durch gemacht habe. "Karrieremöglichkeiten und Gehalt" sind eben die falschen Anreize bei der Berufswahl. Man sollte schon mögen, was man tut. Mich würde also interessieren, ob es hier auch Leute gibt, die etwas ähnliches durchgemacht haben und was sie danach angefangen, bzw. für sich entdeckt haben. Bearbeitet 23. September 2016 von JakeTheDog Zitieren
Graustein Geschrieben 23. September 2016 Geschrieben 23. September 2016 Das gänigste wird wohl sein im FiSi Bereich zu arbeiten, das ist dann aber auch wieder Computer, Server, PC "hocken" usw. Nur ohne (viel) Code Ob sich hier im IT Forum viele Leute finden, die komplett aus der IT ausgestiegen sind und jetzt was ganz anderes machen... Die Leute gibt es sicher, aber werden dann wohl kaum hier aktiv sein. JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
Rabber Geschrieben 23. September 2016 Geschrieben 23. September 2016 Wenn Du nicht programmieren, aber in der IT bleiben willst, bleibt meiner Meinung nach die Möglichkeit mehr in den Bereich Netzwerk, Consulting oder aber Projektmanagement/Leitung zu gehen. Je nachdem ob Du da mehr Interesse für hast. Ansonsten wird es in der IT schon eng, wenn auch das nix für Dich ist. Aber das musst Du denke ich schon selbst wissen. Denn Du hast ja wenig dazu geschrieben was Dir Spaß macht, sondern viel mehr, was Dir keinen Spaß macht. Das ist wohl ebenfalls der falsche Weg, ähnlich wie nur Karriere und Gehalt als Motivation heranzuziehen. Zitieren
Klebrig Geschrieben 23. September 2016 Geschrieben 23. September 2016 Selbst im FISI Bereich wird es meines erachtens nach eng. Im Support solltest du da vielleicht drum herum kommen aber als Administrator sollte man wenigstens in der Lage sein Skripte zu schreiben. Nachher legt man noch 1000 User von Hand an ;-) Ansonsten ist man selbst als Admin relativ eingeschränkt. Zitieren
SebastianB. Geschrieben 23. September 2016 Geschrieben 23. September 2016 Es ist sehr wichtig, dass das, was du dir für deinen persönlichen Berufsweg aneignest auch das ist, was dir Spaß macht. Daher solltest du dir unbedingt Gedanken darüber machen, wie du aus dieser Situation einen soliden Grundstein für deine Zukunft legen kannst. Bist du noch in der Ausbildung? Wenn ja, in welchem Jahr? Ein AG verzeiht gerne mal, dass der Mitarbeiter sich im Berufswunsch geirrt hat. Wechseln zeugt auch von der Kraft für sich selbst eine wichtige Entscheidung treffen zu können. Aber dann musst du das auch wirklich durchziehen und so verkaufen können. Wenn die Frage kommt, wieso du dir da vorher nicht Gedanken gemacht hast, musst du wirklich schlüssig und überzeugend antworten. Vielleicht liegt dir ja der FiSi besser, oder einer der Kaufmänner. Dort kannst du vielleicht im Vertrieb arbeiten, da reduziert sich natürlich die Zahl der "Nerds", auch wenn das auch nur Menschen wie du und ich sind. Alles Gute für deine Entscheidungsfindung, denk immer daran, du musst den Job noch ein paar Jährchen machen, da spielt Spaß am Arbeiten eine sehr große Rolle :). Zitieren
tTt Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 Grundsätzlich solltest du dir erstmal klar werden, was du willst. Wenn dir die Tätigkeit Spaß macht, du aber mit den Kollegen nicht warm wirst und keine Gemeinsamkeiten hast, solltest du das Team und/oder den Arbeitgeber wechseln. Machen dir die Tätigkeiten keinen Spaß, weil du nur am PC hocken musst? Magst du nur das reine Programmieren nicht, wäre natürlich die Systemadministration der einfachste Weg, ohne starken Bruch im Lebenslauf. Scriptingkenntnisse sind hilfreich, aber aus meiner Sicht kein Programmieren, wenn du als Systemadministrator oder ähnliches arbeiten willst. Wenn du sofort Feedback erleben willst, ist der Service- bzw. Helpdesk vielleicht etwas für dich. Gab es in der Ausbildung Teile/Abschnitte, die dir Spaß gemacht haben oder dich interessiert haben? Wenn ja, setze den Fokus in diese Bereiche. Realisiere und konkretisiere genau, was dich stört und versuche es zu korrigieren, damit es dir gefällt. Falls du dich wirklich nicht mehr mit Programmieren oder PCs, Server, Netzwerke usw. beschäftigen willst, macht es aus meinen Augen keinen Sinn, die Ausbildung fortzuführen. Manche sehen den Job als das was er ist: Er dient dem Einkommen und nicht mehr. Für den Rest ist die Freizeit da. Kenne auch Kollegen, die nur zocken, andere die haben ihre Familie, mit wieder anderen treffe ich mich regelmäßig und gehe ins Kino etc. Manchmal wird so etwas auch vom Arbeitgeber gefördert. Ich für meinen Teil arbeite lieber das, was mir Spaß macht. Beruf = Berufung. Die beste Arbeit ist für mich die, die in Wirklichkeit mein Hobby ist. Das ist natürlich ein ehrgeiziges Ziel. Ich für meinen Teil hasse das Programmieren, sodass für mich eine FIAE-Ausbildung nie in Frage kam. Habe deshalb die Ausbildung zum FISI absolviert und bereue es kein Stück. Was aber dir gefällt, können wir nicht wissen, nur du selbst! Ohne ein konkretes Ziel wird alles ziemlich planlos und es wird keine Verbesserung eintreten. Vor allem: Du musst dir die Gedanken machen! Das können wir als Fremde gar nicht. Der Anstoß muss also von dir selbst kommen. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 Ich persönlich habe die FIAE-Ausbildung gemacht, dann den CCNA und war erst einmal ca. 7 Jahre selbständig. Mittlerweile bin ich im Netzwerkbereich angestellt. Mit der Ausbildung bist du fertig, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Solltest du die Richtung wechseln wollen, sind Zertifikate in der entsprechenden Richtung durchaus hilfreich (falls es da was gibt), also z.B. MCSE/MCSA, LPIC1/2, CCNA, andere Herstellerzertifikate siehe z.B. hier. Wenn du etwas ganz anderes (keine IT) machen willst, wäre eventuell eine zweite Ausbildung in dem Bereich dann sinnvoll oder eventuell eine Umschulung. (Keine Ahnung, wie das bei der Bundesagentur für Arbeit aussieht, wenn man nachweisen kann, dass man Depressionen bekommt bei der erlernten Arbeit.) Zitieren
Hellspawn304 Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 Ich hab auch keine lust mehr zu programmieren. Bin nun im SIEM und LMS bereich unterwegs und werde in dem bereich richtung architektur gehen. Zitieren
stefan.macke Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 vor 4 Stunden schrieb Hellspawn304: Ich hab auch keine lust mehr zu programmieren. Bin nun im SIEM und LMS bereich unterwegs und werde in dem bereich richtung architektur gehen. Ich habe absolut keine Ahnung was SIEM und LMS ist, aber die Rolle (Software-)Architekt heißt nicht, dass man nicht mehr programmieren muss/sollte. Why Should Software Architects Write Code? Zitieren
Crash2001 Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 Also ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was Hellspawn darunter versteht, aber ich kenne die folgenden Bedeutungen: LMS = Location and Monitoring Service (Monitoring Systeme) SIEM = Security information and event management ( real-time analysis of security alerts generated by network hardware and applications ) Zitieren
Hellspawn304 Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 vor 1 Stunde schrieb Crash2001: LMS = Location and Monitoring Service (Monitoring Systeme) SIEM = Security information and event management ( real-time analysis of security alerts generated by network hardware and applications ) this Zitieren
Gast simons Geschrieben 30. September 2016 Geschrieben 30. September 2016 Hallo Jake the Dog, nun ich bin auch kein typischer IT-Mensch. Zum einen habe ich auch viele andere Interessen wie Sport & Co. Zum anderen bin ich auch eher kontaktfreudig und offen anderen Menschen gegenüber. Vielleicht bist du ja ähnlich in deinem Wesen. Ich kann nur eins sagen, ich habe für mich den Weg in der IT über die Berater/Schulungsleiter Schiene gefunden. Denn es gibt zwar wirklich viele fachlich gute Leute in der IT, aber wenige die auch gute Softkills haben. Also was geht aus meiner Sicht in der IT ohne den ganzen Tag zu coden oder Netzwerke betreuen zu müssen? Pre Sales / IT Consultant (Hier gibts alle Vertiefungen) IT Schlungsreferent Technischer Projektleiter / Projektleiter Anwendungsbetreuer (ERP,CRM,WAWI,etc....) 1st/2 level Support Aus meiner Sicht muss man kein geborener "Nerd" sein um in der IT sein Geld zu verdienen. Ich bin sogar der Meinung das die meisten "Fachnerds" oft das wesentliche nicht sehen in Projekten. Man kann in der IT eine ganze Menge machen ohne Entwickler oder Netzwerker sein zu müssen. Zitieren
JimTheLion Geschrieben 30. September 2016 Geschrieben 30. September 2016 @simons Ich denke der "typische IT-Mensch" wie du ihn dir vorstellst entspricht gar nicht (mehr) dem typischen. [Nach und während der Ausbildung versucht natürlich gut die Hälfte der jungen Fachkräfte das Klischee zu erfüllen, aber das legt sich wieder] vor 3 Stunden schrieb simons: Ich bin sogar der Meinung das die meisten "Fachnerds" oft das wesentliche nicht sehen in Projekten. Das wird an der Aufgabenteilung liegen und ist etwas das ich nicht positiv oder negativ bewerten würde. (aber keine Ahnung was du als wesentlich empfindest) Wenn ich für einen Monat in ein Projekt genommen werde um z.B. eine Schnittstelle zum Datenexport zu entwickeln, muss ich nicht so viel über das Projekt wissen wie die Projektleitung / der Vertrieb / die QS / ... Ich arbeite in einem kleinen Unternehmen und bin voll in meine Projekte involviert, bringe Ideen ein wie man das Programm verbessern kann, bin mit Ansprechpartner für Supportfälle und Kundenwünsche und bespreche sie mit der Projektleitung. Aber es kommt auch vor, dass es gute Gründe gibt warum die Spezialisten nicht über alles Bescheid wissen müssen. Würde sich mein Kundenkontakt auf Supportfälle und Statusmeldungen bei Updates reduzieren, könnte ich mehr Zeit ins Verbessern des Programms stecken. Ind em Moment wäre ich allerdings der letzte der weiß, in welche Richtung sich alles entwickeln soll und wo man noch etwas nachbessern sollte. Die obere Etage muss abwägen, wer wann wie viel wissen soll. Zitieren
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