Tician Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 Hallöööchen mit 3 öchen, ich gehe in eine Berufsschule in Baden Württemberg, der Unterricht findet 1-2 mal die Woche statt (also kein Blockunterricht). Ich bin seit kurzem im 2. Lehrjahr zur FISI und wir wurden schon vorgewarnt das wir ein Experiment weiterführen werden das schon mit den Schülern der Jahrgangsstufe vor uns begonnen wurde. Ich versuche mal zu erklären wie es der Klasse vor uns ging: Anhand der Noten des 1. Lehrjahrs wurden die Schüler in ITS (Netzwerktechnik) und SAE (Programmieren) in jeweils 3 Leistungskurse pro Fach eingeteilt, da diese keinen Namen haben nennen wir sie nur Bronze, SIlber und Gold. Bronze heißt es wird Unterricht gemacht der unter dem Prüfungsstoff ist, Silber ist quasi auf das begrenzt was man für den Abschluss der Prüfung braucht und Gold ist angehobenes Niveau in dem mehr gemacht wird als für die Prüfung verlangt wird. Jetzt mag sich einer fragen warum es den Bronze-Kurs gibt. Hier gibt es zu beachten das für jede Fachrichtung (FISI und FIAE) nur 2 Kurse pro Fach gibt. Für einen FISI ist das z.B. Silber und Gold im Fach ITS und nur Bronze und Silber in SAE (wir müssen ja keine Prüfung für FIAE ablegen). Für einen FIAE ist es genau andersrum, somit ist sichergestellt das die jeweilige Fachrichtung auch auf dem Prüfungsniveau bleibt. Nach einigem Feedback unserer Vorgänger das sich Schüler überfordert oder Unterfordert fühlten und nicht die Möglichkeit hatten zu wechseln durfte unsere Jahrgangsstufe selbst wählen welche Kurse jeder belegen möchte. Meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt für unsere Schule das sie da tatsächlich auf Feedback reagiert hat. Jetzt meine Frage: Hat da jemand in irgendeiner Form schonmal Erfahrungen gemacht? Was haltet ihr von dem ganzen Konzept? Was mir Sorgen bereitet ist das wir als FISIs auf den Monat gerechnet 16 Stunden SAE haben (davon 8 Stunden reines Programmieren und 8 Stunden Datenbanken), aber nur 4 Stunden ITS. Ist das normal? Oder gehört das Thema Datenbanken (Microsoft Access in unserem Fall) noch mit in die FISI-Richtung? Freue mich auf eure Meinungen Gruß Tician Zitieren
Graustein Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 DB ist doch auch FiSi. Meiner Meinung nach. Und auch programmieren gehört zum Teil mit zum FiSi Ich als ITSE hatte damals auch programmieren. Zitieren
Legislaturperiode Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 Ich finde das Konzept grundsätzlich sehr spannend, weil man seinen Unterricht stärker personalisieren kann (ich vermute, damit ist das Problem des gelangweilten Störers auch größtenteils beseitigt). Wobei ich grundsätzlich schon erwarten würde, dass man als FISI eine leichten Fokus auf Netzwerktechnik/Betriebssysteme hat und nicht andersrum. Zitieren
SebastianB. Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 Die Idee der individuellen Förderung, hier über Kurse abgedeckt, ist ja an sich nicht schlecht. Aber im Endeffekt hat sich die Schule an den Vorgaben des Rahmenlehrplans zu orientieren. Und diese gelten nunmal für alle Azubis eines entsprechenden Faches. Daher muss man(Schüler) sich dem Tempo anpassen, was entweder mehr Lernen für den einen, oder langsamer arbeiten für den anderen Schüler bedeutet. Die Lehrer setzen so tief an, dass selbst jemand der nie programmiert hat, mitkommt. Von daher liegt es in 9/10 Fällen nur an der Motivation der Schüler. Darauf sollte kein Lehrer Rücksicht nehmen, denn am Ende müssen alle die gleiche Prüfung (zumindest 1-2 Teile) schreiben. Zitieren
Fisi200 Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 Hi, ich schließe mich Graustein an, da Datenbanken auch zu den FiSis gehören. Wir hatten später (glaub auch 2. oder 3. LJ) mehr Softwarestunden als Systemtechnik. Da waren unter anderem Themen wie SQL, HTML / PHP, usw. mit dabei. Solche Themen sind für ausgebildete FiSis in der Wirtschaft essentiell. So ein Modell hatte ich bisher habe nicht kennen gelernt. Es hört sich zumindest sehr interessant an. Zitieren
pr0gg3r Geschrieben 28. September 2016 Geschrieben 28. September 2016 Ich habe auch in BW meine Ausbildung gemacht und kenne daher die Problematik. Alle Schüler haben ITS und SAE, aber die einen sind nicht für das eine motiviert, die anderen nicht für das andere. Ich weiß ja jetzt nicht, wie die Bronze/Silber/Gold-Kurse zusammengesetzt sind, aber bei mir war es so, dass vielleicht 4 oder 5 in SAE mitgemacht haben, während die anderen "kein Bock" hatten (auch FIAEler). Darum finde ich es ganz gut, wenn diese einen "Gold"-Kurs haben und dadurch die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und die anderen FIAEler und engagierte FISIs dann eben einen Silber und die anderen, die sich absolut nicht dafür begeistern können (gibt es leider auch), dann eben Bronze (gilt natürlich auch andersrum für ITS). Dagegen spricht, dass eigentlich jeder ein gewisses Knowhow aneignen sollte und man keine Rücksicht auf die, die "kein Bock" haben oder die anderen runterziehen, nehmen sollte. Aber wenn der Stoff deswegen tendenziell für alle niedrig angesetzt wird, ist das auch keine Lösung. Zitieren
mqr Geschrieben 29. September 2016 Geschrieben 29. September 2016 Hallo Tician, vor 17 Stunden schrieb Tician: Jetzt meine Frage: Hat da jemand in irgendeiner Form schonmal Erfahrungen gemacht? Was haltet ihr von dem ganzen Konzept? dieses Unterrichtskonzept ist gar nicht so neu. Ich habe auch schon in den Achtzigern nach diesem Konzept an einer Berliner Gesamtschule Unterricht genossen. Damals nannte es sich FEGA-System, F-Fortgeschrittenen, E-?, G-Grundkurs, A-Anschlusskurs. Das System ist einfach und wirkungsvoll: Zum Abschluss eines Halbjahres konnten die Schüler mit Einser- oder Zweierergebnis in den höheren Kurs versetzt werden und die Schüler mit Fünfer- oder Sechser in den unteren Kurs. So blieben Schüler mit ähnlichem Niveau unter sich (Also Störenfriede und Streber vermischten sich so nicht), hier ist natürlich jedem klar, wo die Vorteile sind. Dadurch, dass Über- und Unterforderung minimiert werden, sollte sich der Lernerfolg erhöhen, da man ja weniger frustriert und abgelenkt ist. Auch die Noten sahen dann entsprechend aus: Fazit: Das System stützt sich auf vorhandene Erkenntnisse. vor 16 Stunden schrieb SebastianB.: Aber im Endeffekt hat sich die Schule an den Vorgaben des Rahmenlehrplans zu orientieren. Und diese gelten nunmal für alle Azubis eines entsprechenden Faches. Das ist sicher richtig, nur muss der Azubi das Unterrichtsangebot auch nutzen und der Rahmenlehrplan hat eher auch den Stoff abzugrenzen und zu quoteln, dass der Lehrer "molekulare Chemie" nicht im Deutschunterricht lehrt, der Inhalt gewichtet wird und die Tiefe festlegt. Grüße Micha Zitieren
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