marc123x Geschrieben 8. Oktober 2016 Geschrieben 8. Oktober 2016 (bearbeitet) Hallo, da ich meinen aktuellen Job gekündigt habe, hat mir unsere Personalabteilung nun mein Arbeitszeugnis zugeschickt. Ich solle dieses durchlesen und bei Bedarf um Korrekturen mich melden. Da ich mich aber mit den Codes und Formulierungen überhaupt nicht auskenne (mein erstes Arbeitszeugnis) bitte ich euch mal einen Blick darüber zu werfen und eine Einschätzung abzugeben: ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Herr XY, geboren am xx.xx.xxxx in xxxxxxxx war ab dem 26.07.2014 als System Administrator im Bereich SysAdmin unseres Unternehmens tätig. Wir haben Herrn XY nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung zum Fachinformatiker in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Firmenvorstellung... Sein Aufgabengebiet umfasste im Einzelnen: Installation, Konfiguration und Administration von Servern (Windows 2008 und 2012, Linux), Installation, Konfiguration und Administration von Client-Betriebssystemen (Windows 7 und Windows 10, Linux) Konfiguration und Verwaltung von mobilen Endgeräten (iOS & Android) Betreuung des client- und serverbasierten Virenschutzes (Kaspersky Security Center) Planung, Implementierung und Betreuung von Client Backup und Recovery Jobs mit Veeam Endpoint Verantwortung für den firmeninternen IT-Helpdesk Projekt Telefonanlage: Erstellung der Anforderungsanalyse, Systemkonfiguration und Rollout der Endgeräte Konfiguration und Administration der Telefonanlage Administration virtueller Systeme (VMWare ESX, Hyper-V) IBM Notes Client Administration / Service Desk für IBM Notes & Domino Server Hardware- und Softwarebeschaffung Betreuung der Benutzerarbeitsplätze (z.B. Telefon, Drucker, Kopierer, PCs, etc.) Verantwortung für das IT-Lager Technischer Ansprechpartner bei Kundenveranstaltungen Herr XY gutes Fachwissen und seine Berufserfahrung befähigten ihn bei auftretenden Fragen und in besonderen Lagen zu durchdachten und realistischen Entscheidungen. Den Anforderungen und Belastungen seiner Position war er gut gewachsen. Aufgrund seiner Auffassungsgabe und seiner Flexibilität hat er sich in neue Aufgabenstellungen schnell eingearbeitet. Herr XY fand praxisnahe operative Lösungen. Hervorzuheben sind seine Teamfähigkeit und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen. Herr XY war ein gewissenhaft und selbständig arbeitender Mitarbeiter, der seine Aufgaben planvoll und systematisch bearbeitete und erledigte. Neue Aufgaben und Probleme hat Herr XY erkannt und in Angriff genommen. Die Arbeitsergebnisse waren unter Berücksichtigung von Arbeitshäufungen und Termindruck stets von guter Qualität. Auch bei Spezialaufgaben und bei Zusatzaufgaben erzielte er gute Lösungen. Besonders zu würdigen ist die Sicherstellung eines sehr gut funktionierendes Helpdesks und Hardware-Bestellwesens. Herr XY bewältigte seine Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war immer einwandfrei. Herr XY verlässt unser Unternehmen zum 30.11.2016 auf eigenen Wunsch. Wir danken ihm für seine guten Leistungen und bedauern sein Ausscheiden sehr. Wir wünschen Herrn XY auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bearbeitet 8. Oktober 2016 von marc123x Zitieren
mqr Geschrieben 9. Oktober 2016 Geschrieben 9. Oktober 2016 Hallo marc123x, mein Gesamteindruck von diesem Zeugnis ohne Anwendung von Notenschlüsseln: Für eine zweijährige Tätigkeit im Anschluss an die Ausbildung ist das ein gutes Zeugnis. Was mir da fehlt ist folgendes: vor 14 Stunden schrieb marc123x: Firmenvorstellung... Ein Zeugnis ist ja nur so gut, wie der der es unterschreibt. (Ist es der Dönerladen um die Ecke oder ein globaler Riese?) Zum Beispiel hier: vor 14 Stunden schrieb marc123x: Verantwortung für das IT-Lager Das ist natürlich ein sehr guter Punkt, jedoch fehlt hier natürlich die Lagergröße! vor 14 Stunden schrieb marc123x: Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war immer einwandfrei. Das ist eine sehr gebräuchliche Verwendung. Manche lesen da etwas in die Reihenfolge zwischen Kunden, Vorgesetzten und Kollegen hinein, jedoch könnte man auch jetzt rein subjektiv und überspitzt annehmen: "Da er im Betriebsrat mitwirkte und privat in eine Rechtsanwaltsfamilie lebte, konnte wir ihm nichts". "War immer beliebt" ist auch so eine Geschichte. Wenn man jedoch in diesen zwei Absätzen stöbert findet man Adjektive und Substantive, die das einwandfreie Verhalten auch als solches unterstreichen: vor 14 Stunden schrieb marc123x: (...) durchdachten und realistischen (...) gut gewachsen (...) Teamfähigkeit (...) Bereitschaft Verantwortung (...) gewissenhaft und selbständig (...) planvoll und systematisch (...) guter Qualität (...) Lösungen. (...) Ansonsten könnte man schreiben: "Sein Verhalten war lobenswert und vorbildlich". Du hast halt sehr gute Leistungen erbracht, deshalb bekommst Du auch ein gutes Zeugnis. (Sehr gute Zeugnisse gibt es dort nicht, weil der Personal/-Chef dann nur noch Geldscheine zählt und keine Zeugnisse mehr schreibt.) Kurz: Du warst der Sysadmin einer kleinen Firma und hast das "Mädchen für alles" gut gemacht, sie hätte Dich gerne behalten, doch Du musst Dich entwickeln. Sie können Dir leider nicht mehr bieten. Grüße Micha Zitieren
tTt Geschrieben 9. Oktober 2016 Geschrieben 9. Oktober 2016 sehe das ziemlich ähnlich wie Micha. es ist ein gutes Zeugnis, aber mit Abzügen in der B Note, sprich du warst gut, hattest aber noch Luft nach oben. sehr gut gefällt mir der eigene Schreibstil vom Verfasser, ist nicht so der typische Einheitsbrei sondern etwas hübscher verpackt. Man konnte dir dauerhaft nicht das bieten, was du suchst. Gutes Zeugnis als Türöffner Zitieren
marc123x Geschrieben 9. Oktober 2016 Autor Geschrieben 9. Oktober 2016 Vielen Dank für eure Einschätzungen. Gibt ja dann nicht wirklich was dass ich beanstanden sollte. Finde es beeindruckend was für Rückschlüsse darauf gezogen werden können. vor 6 Stunden schrieb mqr: Ein Zeugnis ist ja nur so gut, wie der der es unterschreibt. (Ist es der Dönerladen um die Ecke oder ein globaler Riese?) Ein Softwarehaus mit ~150 Mitarbeitern im Bereich Dokumenten Management.Kein Riese, aber im Marktsegment sehr stark vertreten. vor 6 Stunden schrieb mqr: Kurz: Du warst der Sysadmin einer kleinen Firma und hast das "Mädchen für alles" gut gemacht, sie hätte Dich gerne behalten, doch Du musst Dich entwickeln. Sie können Dir leider nicht mehr bieten. Das trifft es erstaunlich gut Mich stört jedoch etwas dieser Satz: vor 22 Stunden schrieb marc123x: Herr XY bewältigte seine Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit Habe mal gehört dass das eine "3" ist. Für eine "2" müsste "stets zu unserer Vollen Zufriedenheit" stehen, und für eine "1" "stets zur unseren vollsten Zufriedenheit". Seht ihr das auch so? Zitieren
mqr Geschrieben 9. Oktober 2016 Geschrieben 9. Oktober 2016 Hallo marc123x, ich habe mich da wie folgt positioniert: Am 21.5.2016 um 07:08 schrieb mqr: Bei der "Zwei" kann man sich auch streiten, ob man hier den Positiv in den Superlativ steigern kann: (voll, voller, am vollsten). ...volle (n) Zufriedenheit... ...vollere (n) Zufriedenheit... (<--- besonders diese Ausdrucksweise ist grammatischer Unsinn ...vollste (n) Zufriedenheit... Musste mal gesagt werden. Also entweder andere Worte oder selbst entscheiden, was man so einem Personaler zumutet. Aber es ist halt eine weit verbreitete Meinung und damit gibt es halt auch viele, die das so sehen. Da aber in dem gesamten Zeugnis keine unsinnigen Superlative vorkommen, würde ich darüber hinweg sehen. vor 22 Stunden schrieb marc123x: (...) Aufgabenstellungen schnell eingearbeitet (...) Sonst müsste man hier auch ein "schnellstens/sofort" fordern usw.. Grüße Micha marc123x reagierte darauf 1 Zitieren
marc123x Geschrieben 9. Oktober 2016 Autor Geschrieben 9. Oktober 2016 Danke für die schnelle Antwort! Ich werde dass mal ansprechen, schaden kann es ja nicht wenn noch ein "stets" dazu kommt. Was mir jetzt gerade eben noch auffiel ist folgendes: vor 22 Stunden schrieb marc123x: erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung zum Fachinformatiker in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Ist es hier nicht wichtig dass Fachinformatiker Systemintegration dort steht? Gibt ja 2 Fachinformatiker Ausbildungen. Zitieren
mqr Geschrieben 9. Oktober 2016 Geschrieben 9. Oktober 2016 Hallo marc123x, Nicht unbedingt. So ist das ja nicht falsch. Um sicher zu gehen müsstest Du auf Deinen Arbeitsvertrag verweisen. Es steht ja auf Deinem Abschlusszeugnis von der IHK und könnte Dir helfen falls Du Dich auf eine Stelle als Anwendungsentwickler bewirbst. Du könntest das allerdings als Vorwand für eine Änderung benutzen und: "Wo sie schon einmal dabei sind, könnten sie nicht hier noch ein 'stets' einfügen? *grins* sagen. Grüße Micha marc123x reagierte darauf 1 Zitieren
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