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Geschrieben

Hallo,

aktuell gehe ich in die 10 Klasse der Realschu´le, welche ich 2017 verlassen werde. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für 2017. Auf http://www.fachinformatiker-anwendungsentwicklung.eu/ bin ich nun auf die Ausbildung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung aufmerksam geworden. Da ich mich dafür interessiere, wollte ich mich hier nun erkundigen welche Schulbildung ich für die Ausbildung benötige. Kann mir das jemand sagen?

LG

Geschrieben (bearbeitet)

Das kommt ganz auf den Arbeitgeber an, was der in seine Stellenanzeige schreibt. Realschule reicht formal, das stimmt, aber: 2014 hatten 65% der Ausbildungsanfänger_innen für den Beruf Abitur und 28% Realschulabschluss (Quelle: Berufenet). Das bedeutet, wenn dein Klon Abitur hätte und sich auf dieselbe Stelle bewerben würde, hätte er wahrscheinlich die besseren Karten. Aber wie du im Einstellungstest und Bewerbungsgespräch abschneidest, auch charakterlich, spielt auch noch ne sehr große Rolle. Realschulabschluss und FIAE ist machbar, und du kannst dir bei abgeschlossener Ausbildung die Fachhochschulreife anerkennen lassen. Viel Erfolg bei den Bewerbungen :)

 

 

 

Bearbeitet von jk86
Geschrieben

Theoretisch reicht sogar Hauptschule. Was die AG dann fordern ist eben das andere. Da heute eh "fast jeder" Abitur hat und das schulische Niveau seit Jahren sinkt, fordern viele eben Abitur. Dass dann ein Großteil danach noch studiert und man quasi umsonst ausgebildet hat, geschenkt.

Grundsätzlich reicht prinzipiell ein Realschulabschluss aus, was die Anforderungen usw angeht.

Geschrieben
11 hours ago, Graustein said:

Theoretisch reicht sogar Hauptschule. Was die AG dann fordern ist eben das andere. Da heute eh "fast jeder" Abitur hat und das schulische Niveau seit Jahren sinkt, fordern viele eben Abitur. Dass dann ein Großteil danach noch studiert und man quasi umsonst ausgebildet hat, geschenkt.

Grundsätzlich reicht prinzipiell ein Realschulabschluss aus, was die Anforderungen usw angeht.

Ich weiß manchmal gar nicht, ob das wirklich am "schulischen Niveau" liegt im Sinne von "man hat früher mehr gelernt". Es gibt ja recht viele Untersuchungen die aufzeigen, dass man heute in der Schule viel mehr lernt als es noch vor 20 Jahren der Fall gewesen ist. Der große Unterschied ist, dass man nicht mehr so stark auf die Lehrqualität angewiesen ist. Wenn ich im Unterricht die Kurvendiskussion nicht verstanden habe, dann tippe ich den Begriff einfach auf Youtube ein und habe über 13.000 Treffer. Das funktioniert selbst bei Uni Stoff, da viele Professoren ihre Vorlesungen ins Netz stellen. Zumal, was lernt man in der Schule groß abseits von Lesen und Schreiben, was für eine Fachinformatiker Ausbildung wichtig wäre? Informatik Unterricht gibt es heute an vielen Schulen nicht einmal und Logik wird in Unterrichtsform nicht angeboten geschweige denn gefördert. Prinzipiell reicht also gar kein Schulabschluss aus. Man könnte genauso gut in der 9. Klasse abgehen und hat alles gelernt, was man für eine Ausbildung zum Fachinformatiker bräuchte.

Ich glaube man versucht heute durch die hohen Schulabschlüsse eine Art soziale Selektion vorzunehmen. Soziale Selektion nicht im Sinne der sozialen Schicht, aus der jemand stammt, sondern ob jemand schlicht "auf das System passend" sozialisiert ist. Nach meiner Beobachtung lässt sich folgendes festhalten: Schlechtere Schüler zeichnen sich zu 99% immer dadurch aus, dass sie im Unterricht nicht aufpassen und Zuhause sich den Stoff vor einer Klassenarbeit nicht mehr anschauen. Das konnte ich schon in der Mittelstufe beobachten und ist heute in der Ausbildung genau das gleiche. Auf er anderen Seite: Wer im Unterricht aufpasst, der schreibt in der Regel nie etwas schlechteres als eine 3. Und wer sich es Zuhause noch mal anschaut, der ist fast immer mit einer 1-2 dabei. Zumindest war es bei mir bislang so, dass eine Zusammenfassung pro Klassenarbeit oft nicht mal eine DINA4 Seite ausmachte. Wenn es hoch kommt, waren es mal mal zwei. Ich glaube sich das anzuschauen ist von Niemanden zu viel verlangt. Dumm ist halt in vielen Fächern, dass der Stoffe über Jahre aufeinander aufbaut. Mathematik beispielsweise. Die Leute die in höheren Schulklassen Mathe nicht verstehen, sind weder "nicht begabt" noch sonst irgendwas, sondern die schleppen einfach fehlende Grundlagen von einem Schuljahr ins nächste. Und dann sieht es auf einmal so aus, als ob es Leute gäbe, denen Mathematik liegt und Leute, denen es nicht liegt. Ich rede natürlich nur vom Durchschnittsschüler. Ausnahmen gibt es überall, man sieht sie aber meiner Meinung nach relativ selten.

Und naja, durch die höheren Schulabschlüsse bzw. durch gute Schulabschlüsse sieht man eigentlich, wer zumindest minimale Eigenleistung im Schulunterricht erbracht hat und wer statt aufzupassen nur auf sein Handy starrt, malt oder vor sich hin träumt und das wahrscheinlich auch so in der Ausbildung machen würde.

Ich glaube mit dem "Niveau" der Schule hat das so erstmal nichts zu tun. Man lernt auf der Hauptschule auch alles, was man für die Ausbildung bräuchte. Nur sitzen da halt leider zu über 99% Leute, die Aufgrund ihrer persönlichen Defizite den Stoff einfach gar nicht erst aufnehmen und lernen. Natürlich ist das zum Nachteil der paar Leute, die irgendwo auf dem Weg zur 10. Klasse durch Selektion durch das System gefallen sind und eigentlich ohne Probleme auch einen Realschulabschluss oder besseres hätten erwerben können, aber keine Chance mehr haben "da raus zu kommen".

 

Geschrieben

@halcyon:
Das ist aber doch arg verallgemeinert.
Es gibt Leute, die haben eine bessere Auffassungsgabe (allgemeinhin als schlauer betrachtet) als andere und brauchen sich nicht einmal anzustrengen, um gute Noten zu schreiben, es gibt diejenigen, die sich ihre guten Noten durch harte Arbeit erkämpfen, es gibt diejenigen, die kämpfen und trotzdem nur schlechte Noten schreiben und es gibt die faulen, die schlechte Noten schreiben. Weiter kommen eigentlich nur diejenigen die einigermassen gute Noten schreiben - egal wie.
Ob jemand nun auf der Hauptschule, der Realschule, der Gesamtschule oder dem Gymnasium ist, sagt nicht immer unbedingt auch etwas über dessen IQ/Kompetenz aus - weder, dass ein Hauptschüler dumm wäre, noch, dass ein Gymnasiast super schlau wäre.

Das Problem ist nur, dass man die Leute ja anhand irgendeines Kriteriums auswählen / vorsortieren muss und ein Gymnasiast (mit Abitur) nun einmal einen höheren Status hat als ein Hauptschüler (mit Hauptschulabschluss).
Vom Wissen her ist bei der Ausbildung der Hauptschulabschluss eigentlich vollkommen ausreichend - wenn man aber ja auch jemanden als Azubi bekommen kann, der das Abi gemacht hat, wird dies halt bei den meisten Firmen bevorzugt. Ein weiterer Grund, der dafür spricht, ist auch das höhere Alter, was mit einem verantwortungsbewussteren / reiferen Menschen in Verbindung gebracht wird. Ob das wirklich so ist, wage ich aber stark zu bezweifeln, sondern es ist von der individuellen Person und deren Lebensumständen abhängig.

Zum schulischen Niveau - Schulen lassen sich nur schwer verallgemeinert vergleichen - allein schon, da es von Bundesland zu Bundesland bedeutende Unterschiede gibt, da Schule Ländersache ist. Es gibt Schulen, auf denen lernt man wirklich nicht viel und es gibt andere Schulen, auf denen kann man wirklich viel lernen (wenn man will). Es hängt nicht nur an der Schule selber, sondern ebenso auch an den Lehrern, der Klassengrösse und den MItschülern, von der Bereitschaft zu Leistung, dem Interesse, sowie den Lerntypen der Schüler ab, wie erfolgreich ein bestimmter Stoff vermittelt werden kann.
Es ist aber allgemein so, dass Aufgaben z.B. je nach Schulform anders formuliert und andere Anforderungen an die zu liefernde Leistung gestellt werden.

Dennoch gibt es landläufig gute Schulen und schlechte(re) Schulen und manche Schultypen verschmelzen auch miteinander (z.B. dass man auf der Gesamtschule von Hauptschulabschluss bis Abitur alle Abschlüsse machen kann (evtl. je nach Bundesland unterschiedlich?))

Leider wird bei Firmen aber meist nur auf den Abschluss geschaut - was aber durchaus verständlich ist. Wie sonst sollten sie eine Vorauswahl treffen, denn um alle persönlich kennenzulernen reicht ihre Zeit meist nicht aus.

vor 23 Stunden schrieb halcyon:

[...] Man lernt auf der Hauptschule auch alles, was man für die Ausbildung bräuchte. Nur sitzen da halt leider zu über 99% Leute, die Aufgrund ihrer persönlichen Defizite den Stoff einfach gar nicht erst aufnehmen und lernen.[...]

Wieder ein typisches Vorurteil und eine Verallgemeinerung. Es mag durchaus genügend Hauptschulen geben, wo das der Fall sein mag - es gibt jedoch auch durchaus genügend gute Hauptschulen, wo das nicht der Fall ist.

Geschrieben
Am 22.10.2016 um 20:23 schrieb jk86:

Realschulabschluss und FIAE ist machbar, und du kannst dir bei abgeschlossener Ausbildung die Fachhochschulreife anerkennen lassen. Viel Erfolg bei den Bewerbungen :)

Echt? Wie geht das denn? Habe auch "nur" den Realschulabschluss und absolviere gerade eine Ausbildung zum FIAE in München und das würde mich dann doch sehr interessieren :) Bildung ist immer super und würde mich freuen wenn das relativ einfach zu schaffen ist.

Geschrieben

Wie gesagt wurde, reicht grundsätzlich Realschule. Ich selbst habe es so gemacht.
Jedoch habe auch ich es bereits Anfang 2001 erlebt, dass min. 50% der Arbeitgeber direkt abgewunken haben, wenn Du kein Abitur hattest. Keinen Führerschein, zu jung, usw.

Von daher: Einen Versuch ist es Wert.
Aber die Auswahl ist eingeschränkt ohne Abitur.

Geschrieben

Hallo Wisdom,

konkrete Zulassungsvoraussetzungen gibt es in der Hinsicht Schulabschluss nicht. der Ausbildende muss aber unterschreiben, dass er erwartet, dass Du das packts und er Dich nicht quält, sondern besonders falls es sich um Jugendliche handelt, die Wissensaneignung relativ problemlos erfolgt, sodass noch genügend Freiraum zur Entfaltung in der Freizeit bleibt. (Oft liegt ein Missverständnis daran, das die eine Website schreibt "sollte mindestens ein Realschulabschluss sein" und eine zweite Seite daraus dann ein "muss mindestens Abitur" macht. Es ist schwierig hierzu glaubwürdige Referenzen zu bekommen, da die Redakteure ja meist auch nicht geprüft werden. Wer es genau wissen will ruft bei der IHK bzw. im Berufsschulsekretariat an, dann hat man es verbindlich.)

Was will der AG: Meistens möglichst wenig Probleme und einen Zugewinn. Daher wird der danach streben, einen zu nehmen, der schon alles weis, keinen Betriebsrat gründen will und einfach macht was man ihm sagt.

Die Schule: Es gibt halt durchaus so einige, die mit ihrem Verhalten zu schlechten Leistungen beitragen und einfach die "kein Bock"-Phase richtig ausleben. Das schlägt sich dann auch in den Noten nieder. Hat man aber eine Einsicht erlangt und lässt auch auf eine positive Tendenz schließen, gibt es auch AG, die einem eine Chance einräumen. Wichtig sind vor allem eine gute Auffassungsgabe (Leistungen) in den naturwissenschaftlichen Fächer und Mathematik. In Englisch sollte es auch ein gewisses Grundverständnis der Sprache geben. Das kann ggf. der Eignungstest belegen.

Für die Fachhochschulreife benötigst Du dann aber den Realschulabschluss, den Ausbildungsabschluss und einen einjährigen Besuch der Fachoberschule mit Abschluss "Fachabitur".

Grüße

Micha

 

Geschrieben (bearbeitet)

@Buddha90:
Da Bildung Ländersache ist, hängt das stark von deinem Bundesland ab, welche Regelungen es gibt. Zusätzlich noch davon, was du studieren können möchtest. Wie das hier in Bayern aussieht, weiß ich leider nicht.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben

Hab FOS'ler, Studienabbrecher, Abiturienten in der Klasse und was soll ich sagen ? Es liegt an dir selber, bin der einzige mit ner mittleren Reife und bin bei weitem nicht der schlechteste und auch nicht der beste. Häng dich rein lern das Zeug und schau es dir immer mal wieder an ! 

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