Noirkiara Geschrieben 22. November 2016 Teilen Geschrieben 22. November 2016 Hallo zusammen, ich mache mir in letzter Zeit irgendwie ziemlich viele Gedanken. Ich wurde 2012 von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen. Ich bin super zufrieden hier. Ich arbeite in der Systemadministration. Ich habe 2013 die Fortbildung zum MCSE bezahlt bekommen. Meine Chefs sind super und die Kollegen auch (bis auf wenige Ausnahmen, aber das ist ja glaube ich normal). Zudem bekomme ich für diese Region ein ziemlich gutes Gehalt (glaube ich zumindest - 43k, westliches Niedersachsen, eher ländlich). Ich habe sehr viel Verantwortung und habe auch schon einige große Projekte eigenständig umgesetzt (komplette Umstrukturierung des Netzes, etc.). In Zukunft warten auch noch spannende Projekte. Ich schaue hier im Forum relativ oft vorbei. Und ich stolpere immer wieder über die Arbeitgeberwechselthreads. Zudem wechseln aus dem Bekanntenkreis ziemlich viele häufiger den Job. Auch das Internet propagiert, dass man als junger Mensch doch möglichst alle 4-5 Jahre den Arbeitgeber wechseln sollte. Ist es für den Lebenslauf eher hinderlich, wenn ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber bleiben würde? Wenn ich nun bspw. mit 35 doch noch Lust habe, mich zu verändern. Kriege ich dann eher Probleme? Weil eventuelle Personaler denken, ich habe zu wenig Erfahrung in anderen Bereichen und habe bisher zu wenig von der Welt gesehen? Andererseits, warum sollte ich den Arbeitgeber wechseln, wenn ich doch zufrieden bin? Ich habe ein wenig Angst, dass ich mir die Zukunft ein wenig "verbaue". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kwaiken Geschrieben 22. November 2016 Teilen Geschrieben 22. November 2016 (bearbeitet) Wenn Du nicht unbedingt wechseln möchtest und sonst auch mit Aufgabengebiet, Gehalt und Firma zufrieden bist, würde ich das auch nicht forcieren. In diesem Fall würde ich nach ~5 Jahren zum AG gehen, erwähnen dass man ja schon seit X Jahren dabei ist, fast zum Inventar gehört und gerne etwas mehr Verantwortung hätte. Dann bist Du halt auf dem Papier und im Internet seit diesem Monat "leitender Systemadministrator" oder "Teamlead" und hast im Lebenslauf einen Karrieresprung zu verzeichnen. Wenn auch beim gleichen AG. Wer könnte Dir da vorwerfen beim gleichen AG geblieben zu sein, wenn man so einen Karrieresprung angeboten bekommt? ;-) Bearbeitet 22. November 2016 von Kwaiken Noirkiara reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crash2001 Geschrieben 22. November 2016 Teilen Geschrieben 22. November 2016 Man muss natürlich nicht wechseln. Durch einen Wechsel hat man aber jedes Mal die Chance, einen Gehaltssprung zu machen und man lernt bei jeder neuen Firma immer wieder etwas dazu und sammelt so mehr Wissen an (nicht nur fachlich, sondern z.B. auch organisatorische Sachen, Prozesse, wie bestimmte Sachen in der einen und anderen Firma gehandhabt werden). Solange du mit deinem Arbeitgeber zufrieden bist und nicht absehbar ist, dass deine Stelle wegfallen könnte, noch dass dein Gehalt stagniert, würde ich mir an deiner Stelle ehrlich gesagt keine Gedanken machen. Du wirst gefördert, bekommst spannende Projekte und fühlst dich da wohl - als wieso wechseln? Es gibt immer verschiedene Gründe für "häufige" Arbeitgeberwechsel. höheres Gehalt bzw. Gehaltssprünge, die beim aktuellen Arbeitgeber nicht möglich wären ein anderes Aufgabengebiet kennenlernen mehr Verantwortung tragen wollen Reduzierung der Anfahrtstrecke / -zeit bessere Förderung (Schulungen) Besser Benefits (Firmenrente, Homeofficemöglichkeit, Anzahl der Urlaubstage, weniger Wochenstunden, sonstige Vergünstigungen / Möglichkeiten) persönliche Gründe Passt das alles bei deiner Firma - wieso solltest du dann wechseln? Einerseits ist es im Lebenslauf (bei ITlern!) natürlich schön, wenn derjenige ein breites Spektrum an Kenntnissen aus verschiedenen Firmen hat. Anderseits zeigt aber z.B. 10 Jahre Zugehörigkeit zu einer Firma mit gutem Arbeitszeugnis, dass du dort gute Arbeit leistest. Da kommt es dann immer drauf an, ob man auf einer potentiellen neuen Position sich möglichst schnell einarbeiten können muss, oder aber ob primär das bereits vorhandene fachliche Wissen gefragt ist. Nur weil man nicht alle x Jahre den Arbeitgeber oder die Position (die Möglichkeit gibt es ja auch noch - z.B. vom Junior- zum Seniortechniker oder zum Teamleiter oder technical leader) wechselt, ist das absolut nicht schlimm. Es ist in der IT nur oftmals mittlerweile Normalfall, da die Leute sich durch einen Firmenwechsel vielleicht in Richtungen weiterentwickeln können, was in der aktuellen Firma z.B. nicht möglich wäre (nicht das Budget für da, fachliches Wissen nicht vorhanden, keine Position in dem Bereich frei, . Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rabber Geschrieben 22. November 2016 Teilen Geschrieben 22. November 2016 Ich denke auch, dass ein Wechsel per se keinen Mehrwert bringt. Wenn Du z.B. immer 1st Level Support machst, und das nun beim 10. Arbeitgeber, dann macht es Dich mit Sicherheit nicht attraktiver, wie jemand, der zwar nur eine Firma gesehen, sich aber dort vom 1st über den 2nd Level Support hin zum Teamlead IT Support hoch gearbeitet hat. Wichtig ist für mich viel mehr, dass Du Dich fachlich (und ggf. finanziell bzw. bezogen auf die Karriere) weiter bildest und nicht stehen bleibst. Wenn Du das bei Dir in der Firma kannst, ist alles gut. Häufig ist das aber nicht möglich, weswegen für viele Leute ein Wechsel vorteilhaft ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tsuNaMe Geschrieben 22. November 2016 Teilen Geschrieben 22. November 2016 8 hours ago, Noirkiara said: [...] das Internet propagiert, dass man als junger Mensch doch möglichst alle 4-5 Jahre den Arbeitgeber wechseln sollte. [...] Im Prinzip machst du es schon richtig: Man sollte sich schon alle paar Jahre - auch wenn "alles passt"- damit beschäftigen, ob man Wechseln will bzw. hypotetisch gesehen, was der Markt so hergibt. Das erleichtert einem nur die Suche, wenn der Baum denn Brennt (neuer böser Chef), Unternehmensinsolvenz usw. - Das heißt ja nicht gleich, dass du dir die ganze Arbeit mit dem Bewerbungsprozess machen musst. Gründe warum viele dennoch Wechseln haben die Vorredner ja geschrieben. Mein Eindruck ist, dass diese ganzen Wechselgründe so nicht auf dich zutreffen. :-) 8 hours ago, Noirkiara said: [...] Ist es für den Lebenslauf eher hinderlich, wenn ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber bleiben würde? [...] Weil eventuelle Personaler denken, ich habe zu wenig Erfahrung in anderen Bereichen und habe bisher zu wenig von der Welt gesehen? [...] Nach einem Wechsel muss man sich eben von gewohnten Prozessen und Arbeitsschritten auf was neues einstellen, Weiterbildung usw. ist und bleibt ja aber immer ein Dauerthema (auch bei deinem AG) - von daher sehe ich kein Problem mit ü30 zu wechseln. Überspitzt gesagt wirst du aber schon etwas schräg angeschaut, wenn du zur Firma im Nachbarort mit 40 wechselst mit der Begründung "du möchtest auch mal die Welt sehen". 8 hours ago, Noirkiara said: Andererseits, warum sollte ich den Arbeitgeber wechseln, wenn ich doch zufrieden bin? Ich habe ein wenig Angst, dass ich mir die Zukunft ein wenig "verbaue". Ich kenne einige FI die bei Ihrem Ausbildungsbetrieb geblieben sind - solange es der Firma "gut" geht und bei dir auch alles passt, denke ich nicht, dass man unbedingt wechseln sollte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Noirkiara Geschrieben 23. November 2016 Autor Teilen Geschrieben 23. November 2016 Danke für eure Meinungen! :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Eye-Q Geschrieben 23. November 2016 Teilen Geschrieben 23. November 2016 Ich habe dieses Jahr nach fast 11 Jahren beim ersten Arbeitgeber nach der Ausbildung gewechselt. Bei den Firmen, bei denen ich mich vorgestellt habe, ist es immer gut angekommen, dass ich eben nicht alle drei, vier Jahre gewechselt bin, sondern beim ersten Arbeitgeber nach der Ausbildung eben so lange geblieben bin. Bei zwei von vier Jobs hat es mir nicht gepasst, bei einem ist (laut Aussage meines Gegenüber) einen Tag vor meinem zweiten Bewerbungsgespräch ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma gekommen, der wieder dort anfangen wollte, ansonsten hätte ich den Job gehabt. Also: wenn man gut begründen kann, dass man so lange bei einem Arbeitgeber geblieben ist, kann das durchaus ein Pluspunkt sein, da der potentielle neue Arbeitgeber dadurch sehen kann, dass man ggf. nicht wie so viele nach drei bis vier Jahren wieder abhaut und somit wieder ein neuer Mitarbeiter gesucht werden muss. Es kann aber auch sein, dass der potentielle neue Arbeitgeber denkt, dass jemand, der so lange bei einem Unternehmen war, unflexibler ist, aber da gibt es natürlich auch solche und solche Arbeitgeber. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Nopp Geschrieben 24. November 2016 Teilen Geschrieben 24. November 2016 Mcih persönlich würde es eher abschrecken einen "Hopper" einzustellen. Wo bei ich 4 Jahre jetzt nicht als Hopping bezeichnen würde... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crash2001 Geschrieben 24. November 2016 Teilen Geschrieben 24. November 2016 Kommt immer auf die Gründe an und was man als Firma selber bieten kann. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 24. November 2016 Teilen Geschrieben 24. November 2016 Lange beim selben Arbeitgeber ist per se kein Problem - siehe Antworten oben. Ein kleines ABER möchte ich jedoch anbringen und zwar wenn man seinen Ausbildugnsbetrieb über eine Dekade nicht verlassen hat - vor allem wenn das eine sehr kleine Firma ist. Damit hättest du zumindest bei mir auf den ersten Blick keinen Pluspunkt und ich würde ein paar Fragen dazu stellen (Thema ewiger Azubi, Komfortzonen, etc.). JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
tTt Geschrieben 25. November 2016 Teilen Geschrieben 25. November 2016 Ein Wechsel nur für den Lebenslauf? Warum?!? Wenn du aktuell glücklich bist mit den Tätigkeiten, dem Chef / Team und auch die Bezahlung sowie Zukunftschancen passen, sehe ich keinen Grund zu wechseln. Natürlich schadet es nie, auch mal andere Arbeitsabläufe kennenzulernen, aber das hängt maßgeblich vom Unternehmen und der vakanten Stelle ab und nicht vom Lebenslauf, weil es einfach nur gut aussehen könnte. Bist du mit einigen Punkten unzufrieden, heißt es abzuwägen, ob man mit den Einschränkungen leben kann oder nicht. Dementsprechend sollte dann gewechselt werden oder nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Noirkiara Geschrieben 25. November 2016 Autor Teilen Geschrieben 25. November 2016 21 hours ago, bigvic said: vor allem wenn das eine sehr kleine Firma ist. Damit hättest du zumindest bei mir auf den ersten Blick keinen Pluspunkt und ich würde ein paar Fragen dazu stellen (Thema ewiger Azubi, Komfortzonen, etc.). Klein würde ich nicht sagen, >500 MA. Azubistatus habe ich nicht mal während der Ausbildung gehabt, weil ich mit relativ viel KnowHow rein gekommen bin. Mittlerweile bin ich - was die Technik angeht - mehr oder weniger die leitende Stelle. Also gibts da eigentlich keine Probleme. Gegen die Komfortzone hätte ich aktuell kein Gegenargument. Ist aber ja auch die Wahrheit. Wenn halt alles passt, dann passts ;-). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kwaiken Geschrieben 26. November 2016 Teilen Geschrieben 26. November 2016 vor 23 Stunden schrieb Noirkiara: Klein würde ich nicht sagen, >500 MA. Azubistatus habe ich nicht mal während der Ausbildung gehabt, weil ich mit relativ viel KnowHow rein gekommen bin. Das ist dennoch klein, wenn Du mit jemandem sprichst, der aus einem Konzern kommt. Und egal mit wieviel KnowHow jemand kommt, Azubi ist immer Azubi. vor 23 Stunden schrieb Noirkiara: Mittlerweile bin ich - was die Technik angeht - mehr oder weniger die leitende Stelle. Also gibts da eigentlich keine Probleme. Hast Du Personalverantwortung? Oder verantwortest Budget? Nein? Dann bist Du auch keine leitende Stelle. vor 23 Stunden schrieb Noirkiara: Gegen die Komfortzone hätte ich aktuell kein Gegenargument. Ist aber ja auch die Wahrheit. Wenn halt alles passt, dann passts ;-). In der Komfortzone passt es eig. immer. Deswegen heißt sie ja auch Komfortzone. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Noirkiara Geschrieben 26. November 2016 Autor Teilen Geschrieben 26. November 2016 (bearbeitet) Ich kann mich nicht erinnern, mal gesagt zu haben, dass ich eine leitende Stelle habe. :-) 2/3 meiner Arbeitskollegen sind ehemalige Azubis des Unternehmens. Soetwas wie einen ewigen Azubi gibt es bei uns nicht. Da wird ganz klar differenziert. Bearbeitet 26. November 2016 von Noirkiara Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kwaiken Geschrieben 26. November 2016 Teilen Geschrieben 26. November 2016 (bearbeitet) Am 25.11.2016 um 11:51 schrieb Noirkiara: Mittlerweile bin ich - was die Technik angeht - mehr oder weniger die leitende Stelle. Stimmt, hast Du nicht... mein Fehler. Es gibt keine "leitenden Stellen, nur was die Technik angeht". Leitung geht mit Verantwortung einher. Entweder verantwortest Du Projekte, Budget, bist dem Personal weisungsbefugt oder bist Service / Systemowner. Mit entsprechenden Pflichten, Rechten, Konsequenzen und vor allem dem Gehalt. Viele sind einfach nur Technik-affin, kümmern sich in ihrer Freizeit um Wissenserwerb, lesen c't und ix aus purem Interesse und werden daher - einfach weil sie eben privat am Puls der Technik bleiben - auch von Leuten um Rat gefragt, die es nicht tun. Wenn es um Technik geht. Das bedeutet aber nicht, dass sie eine "leitende Stelle sind, was die Technik angeht", sondern einfach nur, dass sie um Rat gefragt werden von denen, die die Verantwortung tragen. Diese Art der verzerrten Wahrnehmung sieht man oft bei "Mädchen für alles"-Positionen. Nur weil man alles macht, ist man nicht gleichzeitig für alles leitend. Bearbeitet 26. November 2016 von Kwaiken Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Noirkiara Geschrieben 26. November 2016 Autor Teilen Geschrieben 26. November 2016 Ich leite Projekte und bin Budgetverantwortlich.Personal leite ich nicht. Aber diese Diskussion war auch gar nicht Ziel meines Threads. Was bisher geschrieben wurde, hilft mir schon mal viel weiter. Danke! :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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