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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich hatte diesen Monat drei Vorstellungsgespräche und daraus resultierend zwei Arbeitsverträge in der Hand.

Gehaltsvorstellung 68k, Berufserfahrung habe ich mehr als acht Jahre und leite derzeit ein fünf köpfiges Entwickler Team. Die Stellen waren im Raum Stuttgart und als Lead-Entwickler bzw. Technischer Projektleiter(der auch Programmieren soll). Ich habe derzeit 63k und durch den vermutlich weiteren Arbeitsweg hätte ich effektiv weniger, aber ich habe keinen Bock mehr auf dauerhaft 50h+ die Woche und 26 Tage Urlaub finde ich auch zu wenig.

Erste Firma, man hatte mich vergessen, ich saß 15 Minuten auf dem Flur rum bis sichtlich gestresster Abteilungsleiter aufgetaucht ist. Nach Sichtung der Unterlagen, die er wohl noch nicht im Detail angeschaut hatte, ja aber 68k sind ganz schön viel. Das weitere Gespräch verlief ähnlich, dezente Hinweise darauf, dass Mitarbeiter die pünktlich Feierabend machen, nicht gerne gesehen sind. Ich habe auf ein zweites Gespräch verzichtet und am nächsten Tag gleich abgesagt.

Zweite Firma, erstes Gespräch mit Fachabteilung lief gut. Beim zweiten Gespräch mit der Perso ging es dann um die Vertragsdetails, Gehaltsangebot 60k, 44h Woche, 26 Tage Urlaub, komische Überstundenregelung, wenn mehr als X Stunden Zusammenkommen gibt es einen "Bonus" von einem Monatsgehalt. Ansonsten Abfeiern "wenn die betrieblichen Belange dies zulassen", aber nur früher gehen, keine kompletten Gleittage. Habe den Wortlaut nicht mehr im Kopf, lief aber auch auf ein Minus Geschäft raus.

Dritte Firma, Fachgespräch lief auch gut, 65k könne man bieten, aber nicht direkt zum Einstieg. Ich dachte an einen Abzug während der Probezeit. Heute Morgen habe ich dann per Post den Vertrag bekommen. 56k, mit jeweils einer Steigerung von 3k im Jahr, also nach 3 Jahren dann 65k. 22 Tage Urlaub, Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, Vertrauensarbeitszeit.

Der Spaß hat mich jetzt vier Urlaubstage gekostet und hat nichts gebracht, außer der Erkenntnis das es noch mehr schlechte Firmen gibt da draußen. Hat man es nicht mehr nötig faire Arbeitsbedingungen zu bieten? Ich will ein anständiges Gehalt, 30 Tage Urlaub, eine 40h Stunden Woche und eine brauchbare Überstundenregelung und brauchbar ist eigentlich alles bei dem ich keine Stunden für lau arbeiten muss.

Ich hab jetzt noch über die Feiertage Urlaub und dann wird es wieder stressig, frühestens im März hab ich dann wieder Luft was zu suchen.

Hab ich mich so vertan in der Markteinschätzung bzw. sind meine Erwartungen so utopisch?

 

Geschrieben

Als Leiter ist Vertrauesarbeitszeit meines Erachtens die Regel. Dafür sollte natürlich das Gehalt auch stimmen. Bei uns bekommt man auch noch 5 Extra Urlaubstage (dann 35) wenn man auf Vertrauensarbeitszeit geht und 5% mehr Gehalt.
Die Gehälter und Urlaub finde ich daher schon recht unverschämt.

Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb Matt84:

Heute Morgen habe ich dann per Post den Vertrag bekommen. 56k, mit jeweils einer Steigerung von 3k im Jahr, also nach 3 Jahren dann 65k. 22 Tage Urlaub, Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, Vertrauensarbeitszeit.

Ist diese pauschale Abgeltung nicht eh vom BAG schon längst kassiert worden?

Geschrieben

Ich denke an jedem Job ist irgendwas auszusetzen. Eine 40 h Woche und 30 Tage Urlaub ich Jahr habe ich. Gehalt passt auch soweit, aber auch ich darf keine ganzen Gleittage nehmen. Finde ich aber ok, es kommen bei mir im Moment eh max 10 Überstunden zusammen die ich mit früher gehen gut weg bekomme.

Das Problem ist wohl bei den Jobs von 60k+ im Jahr, dass die meisten Firmen dann auch Leistung zu jeder Zeit erwarten und mit dem Urlaub runter gehen damit das Gehalt noch passt.

Kenne niemanden der 60k+ verdient um die 30 ist und humane Arbeitszeiten sowie eine gute work life blance hat.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb simons:

Kenne niemanden der 60k+ verdient um die 30 ist und humane Arbeitszeiten sowie eine gute work life blance hat.

Darf ich vorstellen? Ich.

Es geht alles. Ich hab ne 40h Woche. 30 Tage Urlaub. Überstunden werden abgefeiert. Alles was über 40h geht und/oder zu Zeiten gearbeitet wird an denen frei ist (WE, Feiertage, etc.) werden als Sonderurlaub gut geschrieben. Und können auch als ganze Tage genommen werden.

Im Normalfall macht ich um 16 Uhr Feierabend. Habe Gleitzeit. Fange aber lieber früh an. Kollegen fangen zum Teil erst Mittags an. Auch kein Problem.

Und ich bin bei mehr als 60k. Man darf sich nur nicht verarschen lassen. Hatte vorher auch einen Vertrag von einem großen Konzern auf dem Tisch liegen. 23 Tage Urlaub, Überstunden abgegolten, weniger Gehalt, befristet bis 2020 und falls man durch jemanden ersetzt wird, der mehr drauf hat, reicht es, wenn sie das ankündigen. 2 Wochen später ist der Vertrag dann nichtig.

Ich sage bei sowas direkt ab. Und ich sagen den Firmen auch, warum ich dort nicht anfangen will. Sollten vielleicht mehr Leute machen, damit sie wissen, was Phase ist. Wenn man dem potenziellen AG nicht sagt, was einen am Vertrag stört, wird er auch nicht draus lernen.

Und so lange es Menschen gibt, die zwar jammern, aber nix ändern und weiter für viel zu wenige Geld arbeiten gehen, ändert sich an der Situation auch nix. Warum auch? Alle meine Mit-Azubis arbeiten noch in der Ausbildungsfirma. Bekommen mehr als 2k weniger Gehalt (pro Monat!) als ich. Aber jammern nur. Und ändern nix. Selbst schuld.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Matt84:

Der Spaß hat mich jetzt vier Urlaubstage gekostet und hat nichts gebracht, außer der Erkenntnis das es noch mehr schlechte Firmen gibt da draußen. Hat man es nicht mehr nötig faire Arbeitsbedingungen zu bieten? Ich will ein anständiges Gehalt, 30 Tage Urlaub, eine 40h Stunden Woche und eine brauchbare Überstundenregelung und brauchbar ist eigentlich alles bei dem ich keine Stunden für lau arbeiten muss.

Hab ich mich so vertan in der Markteinschätzung bzw. sind meine Erwartungen so utopisch?

 

 

Ich würde um Missverständnisse vorzubeugen kurz bei der Firma anrufen, sobald die Einladung zum Gespräch bekommst, und kurz die Situation erläuern und Anforderungen klären um dir und Ihnen Aufwand sparen. Das kann man höflich machen ala "Da ich bei meinem letzten Vorstellungsgespräch ein Missverständnis bzgl. den Konditionen hatte, wollte ich mich mit Ihnen nur kurz grob über die Rahmenbedingungen abstimmen - so würden wir uns Zeit und Aufwand sparen. Meine Vorstellung liegen bei xx - liegt das bei Ihnen im Rahmen?"

Die. 40h/Woche mit Stempeluhr und bezahlten Ueberstunden wirst du kaum bekommen in der Wirtschaft bei dem Gehalt (ausser deutsche Grosskonzerne). Ich würde 4-5h/Woche - wenn nötig - auch erwarten. Aber auf der anderen Seite auch nicht motzen, wenn jemand mal Mittags heim geht. Geben und Nehmen muss stimmen.

Edit:

Zitat

 Hat man es nicht mehr nötig faire Arbeitsbedingungen zu bieten? 

Fair ist ein relativer Begriff :) Du bekommst gerade halt Feedback was der Markt erwartet. Im internationalen Vergleich ist Deutschland mit 30 Tagen Urlaub und 40h/Woche (oder gar 35h/Woche) sowieso meilenweit vorne. Also alles eine Frage des Blickwinkels.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb bigvic:

Die. 40h/Woche mit Stempeluhr und bezahlten Ueberstunden wirst du kaum bekommen in der Wirtschaft bei dem Gehalt. Ich würde 4-5h/Woche - wenn nötig - auch erwarten.

"Wenn nötig". Ja. Dann erwarte ich aber auch, dass ich die Stunden abbummeln darf, wenn weniger zu tun ist. Und es gibt immer Wochen in denen mal weniger zu tun ist.

Mein alter AG hat mir mal gesagt "Wir erwarten mindestens 45h/Woche von dir. Auch wenn wenig zu tun ist." Tja. Wenn im Arbeitsvertrag für Gehalt X 40h stehen, arbeite ich nicht 45h für Betrag X. 

Kein AG schenkt dir was. Warum sollte man dem AG dann was schenken?

 

Aktuell ist es so, dass ich für die Faktura noch zusätzlichen einen Bonus bekomme. D.h. wenn ich Überstunden mache, komme ich automatisch auf ein höheres Gehalt. Das ist für mich in Ordnung.

Aber, dass 45h erwartet werden, nur weil man gut verdient? Reicht der Sprit im Tank länger, nur weil der Sprit heute teurer war? Ich denke nicht.

Geschrieben

Naja, dass das Verhältnis von Angebot (Gehalt, Urlaub etc) und Anforderungen (Skills) seitens der Arbeitgeber in den letzten Jahren immer schlechter wird, beobachte ich auch schon länger und das hat mich schon einige Male davon abgehalten, mich bei Firmen zu bewerben. Schlicht und einfach, weil abzusehen war, das es kein den Anforderungen angemessenes Gehalt geben wird.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Systemlord:

Schlicht und einfach, weil abzusehen war, das es kein den Anforderungen angemessenes Gehalt geben wird.

Sorry. Wenn man es nicht versucht, wird man das, was man will, natürlich auch nicht erreichen.

Klingt wie meine ehemaligen Kollegen... "Wo anders bekomme ich doch ganz bestimmt auch nicht mehr"... Ähm.. doch. Aber dafür muss ich natürlich auch mal den Arsch hochbekommen und was machen.

Es kommt niemand klingeln und bietet dir einen tollen Job an. 

Und wenn ich schon beim Lesen der Stellenbeschreibung denke, dass es eh nix wird, dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn es nix wird. Vorstellungsgespräche sind eigentlich nur Gespräche, in denen man sich selber verkauft. Und wenn man mit der Einstellung da hin geht "Die geben mir eh nicht das, was ich haben will", dann wird man das in aller Wahrscheinlichkeit auch nicht bekommen. Weil man dann eben auch so auftritt. Im Vorstellungsgespräch muss man ganz genau wissen, was man für die Firma an Nutzen bringt. Was man wert ist. Was man kann. Nur dann, kann man sich auch richtig verkaufen.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich bin 30 Jahre alt und komme mit den Bonuszahlungen auch über 60k € brutto. Wir haben hier Vertrauensarbeitszeit. D.h. in der Regel liege ich sogar unter 40h/ Woche würde ich behaupten. Solange wir unseren Kram erledigen ist das auch für alle ok.

Finde die Angebote, die du bekommst schon sehr merkwürdig. Mir wird quasi wöchentlich wesentlich besseres angeboten (Xing, etc.)

Bearbeitet von sas86ks
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Minuten schrieb neinal:

Sorry. Wenn man es nicht versucht, wird man das, was man will, natürlich auch nicht erreichen.

Naja, wenn eine Firma, deren Größe in der Jobbörser der BA mit "Weniger als 6" angegeben wird, über längere Zeit einen hochspezialisierten Informatiker sucht, werden die wohl kaum das zahlen können, was den Anforderungen angemessen ist. Und solche Angebote sind mir schon des öfteren über den Weg "gelaufen".

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben

Heute fragen viele Firmen bereits nach den Gehaltsvorstellungen im Anschreiben - ich würde mir die Freiheit nehmen, ob vom Personaler gewollt oder nicht, die Vorstellungen dort immer mit anzugeben. Wenn es nicht im Budget liegt, dann wird man dich erst gar nicht einladen und du sparst dir die Verschwendung von Urlaubstagen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb neinal:

Und so lange es Menschen gibt, die zwar jammern, aber nix ändern und weiter für viel zu wenige Geld arbeiten gehen, ändert sich an der Situation auch nix. Warum auch? Alle meine Mit-Azubis arbeiten noch in der Ausbildungsfirma. Bekommen mehr als 2k weniger Gehalt (pro Monat!) als ich. Aber jammern nur. Und ändern nix. Selbst schuld.

Klingt ja alles ganz toll. Aber es geht hier ja nicht darum, sich verarschen zu lassen in dem man den Vertrag annimmt der ja definitiv unterschämt ist, sondern eher darum, dass man seine Zeit verschwendet hat. Wenn ich in den Bewerbungen beispielsweise das Gehalt angebe, und mir mal eben 8000 Euro weniger geboten werden, ist das recht fragwürdig. Die Urlaubstage werden ja auch erst im VG genannt und wenn dann sowas wie 24 oder 26 etc. dabei rauskommt und/oder eine  Floskel wie "Überstunden mit dem Vertrag abgegolten" oder gar Aussagen wie "pünktlich Feierabend machende Mitarbeiter werden nicht gerne gesehen" hat man sich ja vermutlich schonmal einen Urlaubstag genommen um sich dieses VG anzutun.

Das ist Verarsche. Und wie willste sowas im Vorfeld klären?

Manchmal wird auch erst im zweiten Gespräch das Gehalt genannt. Dann bist du zwei Mal dahingegurkt und kannst dich über nur über die verschwendete Zeit ärgern.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 31 Minuten schrieb carstenj:

Manchmal wird auch erst im zweiten Gespräch das Gehalt genannt. Dann bist du zwei Mal dahingegurkt und kannst dich über nur über die verschwendete Zeit ärgern.

Das würde mich auch tierisch ärgern. Wofür sein Gehalt angeben, wenn man dann doch 10k weniger geboten bekommt? Das würde ich aber auch deutlich kommunizieren.

Wobei ich das so nicht kenne. Werde auch öfter von Headhuntern angeschrieben und bei sehr interessanten Stellen telefoniere ich schon mal mit denen. 30 Tage Urlaub sind eigentlich standard. Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten höre ich aber auch sehr oft (eigentlich immer), allerdings ist das bei Gehaltsangaben um die 100k nicht überraschend. Man muss sich die Freiheiten dann eben nehmen (Home office, Freitag mal um 12 Uhr Feierabend, Kundentermine auf den Vormittag legen, wenn man nachmittags nen privaten Termin hat, usw.) und dementsprechend auftreten.

Bearbeitet von Fitschi
Geschrieben

Ich hatte mein Gehaltswunsch immer im Anschreiben angegeben.

Ich hab bei den Bewerbungen die bei mir auf dem Tisch lagen auch immer aussortiert wenn die Vorstellung des Bewerbers zu weit von meinem Budget entfernt war, wäre für beide verschwendete Zeit gewesen. 

Bei 100k hab ich auch kein Problem damit mehr als 40h zu arbeiten. Ich habe auch kein Problem damit 14 Stunden an einem Tag abzureisen, auch wenn es nur sinnlose Meetings mit langweiligen Präsentationen sind (so wie jetzt gleich dann).

Ich habe aber ein Problem damit, wenn 45h/Woche zur positiven Ausnahme werden und 50-55h die Regel sind und die Peaks höhen erreichen die hier schon nicht mehr nennen will.  

Denn Fall mit dem Gehalt im zweiten Meeting hatte ich ja, das Fachgespräch war gut und ich hatte mich schon gefreut.

Mein Problem, deswegen nervt es mich umso mehr, jetzt kommt erstmal wieder eine richtig stressige Zeit, bis ich wieder halbwegs planbar einen Tag Urlaub nehmen kann ist März oder April, bis dahin verlängert sich hier dann aber auch meine Kündigungsfrist auf drei Monate zum Quartalsende.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Matt84:

Hab ich mich so vertan in der Markteinschätzung bzw. sind meine Erwartungen so utopisch?

Du suchst im Endeffekt wieder eine Stelle als Lead Entwickler mit guter Work/Life-Balance. Wenn ich Deinen Beitrag lese, habe ich den Eindruck, dass Du bereits derzeit in etwa entsprechend Deines Marktwertes bezahlt wirst.

Ich würde an Deiner Stelle also eher versuchen, auf der aktuellen Stelle die Work/Life-Balance zu verbessern (man hat nach einer gewissen Zeit im Unternehmen ein gewisses Standing und sollte dann einfach mal Home Office einfordern und auch die 30 Tage Urlaub ansprechen ... wenn das Unternehmen nicht zu groß ist, sollte es durchaus auch möglich sein, hier einigermaßen flexibel zu sein.

Generell glaube ich, dass Du gerade bei einem Jobwechsel im selben Segment kurz bis mittelfristig Abstriche bzgl. Work/Life-Balance machen musst.

Es gibt aber auch ein paar andere Möglichkeiten, die bei vielen Leuten, die ich kenne, funktionieren:

  • Suche ggf. einen anderen Job wie z.B. Sachbearbeiter-Job in großen Unternehmen ohne direkter Führungsverantwortung (möglicherweise aber mit Externen-Steuerung). Damit sind Deine Vorstellungen absolut realisierbar!
  • Sehe Dich ggf. in anderen Branchen um - z.B. zahlen Banken schlichtweg besser als der Einzelhandel ...
  • Solltest Du die entsprechenden Schwerpunkte haben, könntest Du auch überlegen, Dich selbstständig zu machen - damit lassen sich relativ einfach Deine Vorstellungen mit einer 4-Tage-Woche und genügend Urlaub, aber mehr Risiko erfüllen

Eine andere Möglichkeit, die ich jetzt nicht als Vorschlag aufgenommen habe (wg. W/L-Balance), ist natürlich der Weg in die Beratung ... ich bin seit knapp 5 Jahren (nach dem Studium) dabei und jetzt bei knapp über 90 k ... der Vorteil derBeratung ist, dass man relativ viel Geld ohne direkte Personalverantwortung bekommen kann (und es skaliert weiter über Personal- und Salesverantwortung), allerdings geht man das Trade-Off mit der Freizeit von Montag bis Donnerstag ein... ich arbeite im Durchschnitt mehr Stunden als Du ...

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb bigvic:

Dann frag nach Erstgespräch als Telefoninterview (wenn weiter weg) oder eben erst ab 18:00 Uhr. Wenn eine Firma Interesse hat, dann sollte das kein Problem sein.

Hatte ich auch schon versucht, aber ich bin Pendler und suche gerade in der andere Richtung von meinem Wohnort, also von meinem Arbeitsplatz ca. eineinhalb Stunden entfernt. Und dann habe ich sehr oft, wie auch heute, um 18 Uhr noch Meetings, die gehen dann bis 20 Uhr oder länger. Jetzt ist Feierabend und noch eine Dreiviertelstunde Fahrt, in Nicht mal 12 Stunden muss ich schon wieder hier sein.

Geschrieben
Quote

Kenne niemanden der 60k+ verdient um die 30 ist und humane Arbeitszeiten sowie eine gute work life blance hat.

Dann kennst Du die falschen Menschen?

Quote

Ich will ein anständiges Gehalt, 30 Tage Urlaub, eine 40h Stunden Woche und eine brauchbare Überstundenregelung und brauchbar ist eigentlich alles bei dem ich keine Stunden für lau arbeiten muss.

 

Konzern mit mehr als 5000-10000 Mitarbeitern + Betriebsrat oder europaeisches Ausland kommen in den Sinn 

Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb Systemlord:

Ist diese pauschale Abgeltung nicht eh vom BAG schon längst kassiert worden?

Ja, eine generelle Abgeltung der Überstunden ist nicht rechts. Es muss eine feste Anzahl vorgegeben werden, die damit abgegolten sind.

Ausnahmen sind afaik jedoch leitende Funktionen - da gehört das wohl dazu.

vor 18 Stunden schrieb bigvic:

[...] Im internationalen Vergleich ist Deutschland mit 30 Tagen Urlaub und 40h/Woche (oder gar 35h/Woche) sowieso meilenweit vorne. Also alles eine Frage des Blickwinkels.

Gibt mittlerweile diverse Länder, in denen die Arbeitsbedingungen besser sind. Japan ist da z.B. auf gutem Wege. Anscheinend wird mittlerweile erkannt, dass Arbeitnehmer, wenn sie überarbeitet sind schlechtere Ergebnisse liefern und mehr Fehler machen.

Im Vergleich zu den Arbeitsbedingungen in Asien (wobei diese sich auch ändern) ist Deutschland natürlich noch immer recht weit vorne mit dabei.

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb neinal:

...Man darf sich nur nicht verarschen lassen....

Aber jammern nur. Und ändern nix. Selbst schuld.

Sorry, aber das finde ich zum Einen grundfalsch und dann auch noch unverschämt, um ehrlich zu sein.

Der Ersteller hat glaubhaft dargelegt, dass er div. Gespräche hatte. Was soll er denn mehr tun? Ist das für Dich "nur jammern", oder wie darf man diesen Einwurf verstehen?

In diesen Gesprächen hat er konkrete Angebote bekommen. Die waren weit weg von dem, was Du hier als vermeintlich normal (bei ordentlichem Verhandlungsgeschick) darstellst. Auch andere Meinungen im Faden legen nahe, dass Deine Konditionen nicht die Regel sind. Das deckt sich übrigens mit meinen Erfahrungen. 40h Woche, 16 Uhr Feierabend und mehr wie 60k sind die Ausnahme. Nicht die Regel.

Wenn Du entsprechende Konditionen bekommen hast, freut mich das für Dich.
Aber so zu tun, als hätte man Kontrolle darüber, welche Angebote man bekommt finde ich schon fragwürdig. Schlussendlich heißt es fast immer Friss oder Stirb und groß was zu verhandeln gibt es fast nie. Auch Du bist an die Angebote der Arbeitgeberseite gebunden und kannst da nicht frei entscheiden wie Deine Arbeitsbedingungen aussehen sollen. Wie beim Ersteller, mir und jedem Anderen.

...

Zum Thema:
Ich kenne das leider auch nur so, dass Kollegen mit 60k und mehr das immer auf die Ein oder Andere Art und Weise bezahlen. Überstunden, Urlaub, dauerhaft auf Achse, usw.

Bei Altverträgen aus den 90ern oder so, da is das noch was anderes. Da gibt es mehr wie einen, der bei einem 9to5-Bürojob solche Summen verdient. Aber bei Neuverträgen hat sich das Gefüge - meiner Erfahrung (1. sowie zahlreiche 2. Hände) deutlich gewandelt.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Errraddicator:

Sorry, aber das finde ich zum Einen grundfalsch und dann auch noch unverschämt, um ehrlich zu sein.

Kannst du so sehen, wenn du das willst.

vor 8 Minuten schrieb Errraddicator:

Der Ersteller hat glaubhaft dargelegt, dass er div. Gespräche hatte. Was soll er denn mehr tun? Ist das für Dich "nur jammern", oder wie darf man diesen Einwurf verstehen?

Meine Antwort bezog sich nicht auf den TE. Sondern auf das "Da weiß ich ja vorher schon, dass ich nicht das bekomme, was ich gern hätte. Und das ist für mich schlichtweg einfach Blödsinn. Weil ich das vorher gar nicht wissen kann.

vor 8 Minuten schrieb Errraddicator:

In diesen Gesprächen hat er konkrete Angebote bekommen. Die waren weit weg von dem, was Du hier als vermeintlich normal (bei ordentlichem Verhandlungsgeschick) darstellst. Auch andere Meinungen im Faden legen nahe, dass Deine Konditionen nicht die Regel sind. Das deckt sich übrigens mit meinen Erfahrungen. 40h Woche, 16 Uhr Feierabend und mehr wie 60k sind die Ausnahme. Nicht die Regel.

Ich hab nie gesagt, dass 60k 'die Regel' sind. Ich sage nur, dass es möglich ist. Weil erwähnt wurde, dass jemand sowas nicht kennt. Weder von sich, noch von anderen.

vor 8 Minuten schrieb Errraddicator:

Wenn Du entsprechende Konditionen bekommen hast, freut mich das für Dich.
Aber so zu tun, als hätte man Kontrolle darüber, welche Angebote man bekommt finde ich schon fragwürdig. Schlussendlich heißt es fast immer Friss oder Stirb und groß was zu verhandeln gibt es fast nie. Auch Du bist an die Angebote der Arbeitgeberseite gebunden und kannst da nicht frei entscheiden wie Deine Arbeitsbedingungen aussehen sollen. Wie beim Ersteller, mir und jedem Anderen.

Nur, dass die meisten nicht mal versuchen zu verhandeln. Sondern alles so hinnehmen. Und wenn mir ein Angebot nicht passt, nehme ich es nicht an. Und fertig. Zwingt mich doch niemand für einen bestimmten AG zu arbeiten, wenn mir der Vertrag nicht passt?!? Kommt hier aber immer wieder vor, dass jemand einen neuen Job antritt und dann, wenn er schon den Arsch auf dem Stuhl hat, jammert, dass er zu wenig verdient. Tja. Dann sollte man den Vertrag vielleicht VORHER lesen. Und sich überlegen, ob einem das persönlich reicht, oder nicht.

 

Und wenn du meine Kommentare zerreißen musst, dann schau bitte vorher, auf was sie sich beziehen. Und lies bitte, was ich schreibe. 

Ich sage nur, dass die Einstellung viel ausmacht. Und das ist NICHT auf den TE bezogen. Sondern allgemein. Wenn ich eine "Ich bin eh nix Wert" Einstellung an den Tag lege, wird mir auch niemand ein ordentliches Gehalt anbieten. Es gibt eben auch nix geschenkt. 

 

Und ja. Klar ist es blöd, dass der TE seinen Urlaub verbraten hat, um zu Gesprächen zu gehen. Aber so ist das eben. Was will man denn sonst machen?

Man kann nur versuchen die Rahmenbedingungen vorher am Telefon zu klären. Aber nur, weil man im Anschreiben erzählt, dass man 100k haben will,  heißt es nicht, dass der AG dir am Ende 100k geben wird. Klar ist das ärgerlich. Aber so ist das Leben. Ich hab auch schon per Telefon darauf hingewiesen, dass ich kein Interesse an einem befristeten Vertrag habe. Nach 2 weiteren Telefonaten + persönlichem Gespräch wurde mir ein befristeter Vertrag geschickt. Nach erneutem Nachfragen wurde mir gesagt, dass man alles verhandeln könnte. Außer der Befristung. Klar ist das ärgerlich, weil man sich die Zeit hätte sparen können. Aber doch irgendwie auf verständlich, dass ein AG es trotzdem versucht. Wenn er dich einstellen möchte und sich die Konditionen, die du gern möchtest nicht leisten kann, wäre er dumm, wenn er dir nicht trotzdem ein Angebot machen würde.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb neinal:

Aber nur, weil man im Anschreiben erzählt, dass man 100k haben will,  heißt es nicht, dass der AG dir am Ende 100k geben wird.

Das stimmt natürlich. Nur, dass es unverschämt ist, den Bewerber einzuladen, von dem man weiß, dass er sich 100k vorstellt und dann versucht, ihn zu 70k zu überreden. Wenn ich schon von mir aus damit rausrücken muss, was ich mir als Gehalt vorstelle (was meine Verhandlungsposition schwächt), dann erwarte ich von meinem Gegenüber auch, dass das ernstgenommen wird. Das kann gerne per Telefon vorverhandelt werden (à la "100k können wir nicht machen, aber [extra Urlaub | angenehme Arbeitsbedingungen | ... ]") - soviel Zeit muss sich jeder nehmen können. Ich glaube, dem TE geht's viel mehr darum, dass seine Zeit so willkürlich verschwendet wurde, obwohl es den Firmen ein leichtes gewesen wäre, ihm den Weg und den Stress zu ersparen.

Geschrieben

Der AG wird den Betrag im Anschreiben sicher als verhandlngsbasis verstehen. Man kann ja gerne dazu schreiben "und keinen Cent weniger", viel Glück damit.

Aber das sieht man doch in jedem zum Thema passenden Thread hier. Wenn du X€ haben willst, geh mit X + Y in die Verhandlung um noch Spielraum nach untern zu haben. Von daher überraschen mich die dem TE angebotenen Gehälter nichtmal. (Von der Reaktion der ersten Firma mal abgesehen, aber die haben ja eh alles falsch gemacht)

vor 17 Minuten schrieb arlegermi:

Nur, dass es unverschämt ist, den Bewerber einzuladen, von dem man weiß, dass er sich 100k vorstellt und dann versucht, ihn zu 70k zu überreden.

So extrem wirds ja nicht sein.

Das Beispiel von 68k auf 60k runter zu handeln halte ich nicht für zu dreist. Vertragliche 44h Woche und 'wenig' Urlaubstage sind aber schade.

Auch bei den 56k als Startgehalt bei der dritten Firma "Na gut, wenns denn gerade nichts besseres gibt.". Aber diese sehr langsame Entwicklug zum Wunschgehalt (2 Jahre um noch nicht mal wieder den aktuellen Stand zu erreichen) und die restlichen Konditionen sind natürlich schlecht.

Geschrieben

Entwicklung wird größtenteils ausgelagert, bzw. von Leuten erledigt, die nur wegen dem Job hier sind und wieder verschwinden, wenn Sie sich genug zusammengespart haben. Bin gerade in einem Projekt mit Entwicklern aus Bangalore. Die, die dort sind, verdienen ein Appel und ein Ei. Die, die hier sind, haben quasi kein Privatleben. Kommen um 10:00 Uhr zur Arbeit und loggen sich um 22:00 Uhr wieder aus. 

Da wundert es mich nicht, wenn die Arbeitgeber alles unter 50h / Woche, über 20 Tagen Urlaub und 40k EUR im Jahr als Betrug am Unternehmen ansehen.

Würde Dir empfehlen umzusatteln. Bleib zwar in der Entwicklung, aber mach zu 95% nur noch Projektleitungstätigkeiten. Stellen mit Kunden-, Budget- und Personalverantwortung. Ist ein Bereich, der nicht ausgelagert werden kann und wird daher auch so bezahlt, dass auch jemand von leben kann, der hier seinen Lebensmittelpunkt hat.

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