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Ausbildungsverkürzung - gut oder schlecht?


wisdomsoz

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Hey Freunde,

Habe jetzt eine Zusage für eine Ausbildung zum FIAE. Nun wartet das Unternehmen auf meine Zusage und will wissen, wann genau ich verfügbar wäre. Grundsätzlich sofort, allerdings wurde im Vorstellungsgespräch von dem Unternehmen bereits öfter eine "Verkürzung" angedeutet, also dass ich ab April anfange und nicht ab August wie gewöhnlich. Nun habe ich was die Verkürzung angeht ein paar Fragen. 

1. Prinzipiell ist es ja dann ein halbes Jahr welches ich weniger lerne oder? Bzw. mehr Stress beim lernen später dann einfach weil ich vermutlich Sachen nachholen muss.

2. Würde ich in der Berufsschule dann in eine bereits komplette Klasse dazukommen?

3. Zu was würdet ihr raten?

4. Meint ihr, das Unternehmen wäre sauer wenn ich lieber ab August starten würde? Bzw. denkt ihr, die Zusage würde dann zurückgezogen werden oder ich würde mich unbeliebt im Unternehmen machen?

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vor 6 Minuten schrieb Revtic:

Ich persönlich finde es nicht so gut. Mir wurden schon von vielen gesagt das es echt stressig ist wenn man statt 3 nur 2,5 Jahre hat.

Dem muss ich widersprechen. Außerdem kommt es darauf an, wie man verkürzt und was man an Vorwissen mitbringt.

Man kann ja sowohl am Anfang einer Ausbildung verkürzen - alos z.B. in das zweite Lehrjahr einsteigen, wenn man beispielsweise Vorbildung hat (i.d.R. reicht dazu Abitur oder eine ähnliche vorherige Ausbildung) oder man zieht lediglich die Abschlussprüfung vor, wenn man entsprechende Schulnoten hat und der Betrieb versichern kann das fehlende Wissen auch in der verkürzten Zeit zu vermitteln.

Am Anfang zu verkürzen ist, wenn man zumindest ein wenig Vorwissen oder Verständnis für die Materie hat, die bessere Wahl imho.

Gegen Ende zu verkürzen stellt einem vor das Problem u.U. wichtige Projektthemen in der Schule noch nicht behandelt zu haben. So war es bei mir zumindest.

vor 14 Minuten schrieb wisdomsoz:

2. Würde ich in der Berufsschule dann in eine bereits komplette Klasse dazukommen?

Wenn du die Berufsschule besuchen musst, dann vermutlich ja.

vor 15 Minuten schrieb wisdomsoz:

1. Prinzipiell ist es ja dann ein halbes Jahr welches ich weniger lerne oder? Bzw. mehr Stress beim lernen später dann einfach weil ich vermutlich Sachen nachholen muss.

Wenn du nur das erste halbe bzw 3/4 Jahr Berufsschule "verpasst", ist das Defizit den anderen gegenüber wohl eher gering. Und das, was du nachholen müsstest, bewegt sich in einem sehr kleinen Rahmen.

vor 20 Minuten schrieb wisdomsoz:

4. Meint ihr, das Unternehmen wäre sauer wenn ich lieber ab August starten würde?

Sie würden nicht nachfragen, wann du verfügbar wärst, wenn sie dich nur einstellen würden, wenn du bereits im April startest. Das ist zumindest meine Einschätzung.

Wenn du nicht verkürzen möchtest, würde ich das auch so kommunizieren. Immerhin ist es DEINE Ausbildung und nicht die deiner Vorgesetzten. Wenn du die Zusage hast, ohne dass explizit gesagt wurde du muss zum April anfangen und die Ausbildung in 2 1/2 Jahren absolvieren, sollte es eigentlich auch für das Unternehmen okay sein, wenn du dann ab August/September beginnst.

vor 22 Minuten schrieb wisdomsoz:

3. Zu was würdet ihr raten?

Da ich dich nicht kenne, nicht weiß wie fit du bist im Thema Entwicklung und auch nicht weiß, was du vorher gemacht hast und wie deine Schulnoten etc waren, kann ich dir leider auch keinen Rat geben. Du musst wissen, was du dir zutraust.

Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, viel verlierst du nicht durch ein halbes Jahr kürzere Ausbildung und vor allem nicht, wenn es sich um das erste Ausbildungsjahr handelt.
Aber, wenn du dir unsicher bist, dann sprich es an. Du kannst ja auch immer noch, wie oben erwähnt, bei guter Leistung am Ende die Ausbildung verkürzen. :)

Liebe Grüße

Rienne

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Ich denke auch wie die meisten, es kommt auf dein Vorwissen an und wie sehr du dich rein hängst. Ich selbst habe verkürzt und es nicht bereut, konnte vorher aber auch mehr vorweisen als "nur" einen besseren Schulabschluss. Sprich ich war nicht ganz Themenfremd.

Ich finde bevor man überhaupt eine Ausbildung angefangen hat von Verkürzung zu sprechen (oder hab ich das falsch verstanden?) völlig falsch da du noch gar nicht weißt was dich erwarten und wie du mit kommst. Mit den Gedanken würde ich spielen wenn du erstmal "angekommen bist". Ansonsten gibt es aber wenn die Voraussetzungen stimmen nichts was dagegen spricht bzw. nichts was du irgendwie nicht kompensieren und aufholen könntest. Am Ende ist es wichtig das du das willst und dich bereit fühlst und von niemanden auch keiner Firma gezwungen siehst.

 

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vor 3 Minuten schrieb POD:

Ich finde bevor man überhaupt eine Ausbildung angefangen hat von Verkürzung zu sprechen (oder hab ich das falsch verstanden?) völlig falsch da du noch gar nicht weißt was dich erwarten und wie du mit kommst.

 

 

Naja, Meines Wissens MUSS man vorweg entscheiden, ob man, dank des Abiturs, verkürzt.
Wenn man durch gute Noten in der Berufsschule verkürzen will, ist das etwas anderes.
Somit kommt man da ja auch auf insgesamt 1 Jahr, pro Verkürzung. Hier redet der TE halt von der anfänglichen Verkürzung durch das Abi.

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Das erste Jahr zu verkürzen halte ich für absolut sinnvoll für jeden mit etwas Vorbildung. Ich bin auch erst im zweiten Jahr eingestiegen und hatte überhaupt keine Probleme, das bißchen Inhalt nachzuholen (sofern das Nachholen überhaupt notwendig war).

Ich finde es allerdings etwas merkwürdig, zum Halbjahr einzusteigen. Ich würde rein aus dem Bauch heraus zu Schuljahrsbeginn anfangen, damit man auch organisatorisch komplett dabei ist.

Was eine weitere Verkürzung um sechs Monate am Ende der Ausbildung angeht, würde ich dazu nur raten, wenn man sich absolut sicher ist, die letzten Monate nicht mehr zu brauchen.

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vor 3 Minuten schrieb Nopp:

Somit kommt man da ja auch auf insgesamt 1 Jahr, pro Verkürzung.

Streng genommen kannst du sogar um 1 1/2 Jahre verkürzen. Mit (Fach-)Abitur bis zu 12 Monate zu Ausbildungsbeginn (= Einstieg ins 2. LJ) und dann noch einmal 6 Monate durch vorzeitige Prüfungszulassung.

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Zitat

1. Prinzipiell ist es ja dann ein halbes Jahr welches ich weniger lerne oder? Bzw. mehr Stress beim lernen später dann einfach weil ich vermutlich Sachen nachholen muss.

2. Würde ich in der Berufsschule dann in eine bereits komplette Klasse dazukommen?

3. Zu was würdet ihr raten?

4. Meint ihr, das Unternehmen wäre sauer wenn ich lieber ab August starten würde? Bzw. denkt ihr, die Zusage würde dann zurückgezogen werden oder ich würde mich unbeliebt im Unternehmen machen?

1. Nein, du wirst an sich nicht weniger lernen. Aber du könntest wegen zeitlicher Verkürzung von betrieblicher Seite in weniger Projekte eingebunden werden. Stress, Berufsschule siehe unten, und der Betrieb - naja, der bringt dir das ja bei und die kennen dich und ihre eigenen Anforderungen. Ansonsten musst du einfach sagen, als jemand mit Abitur wirst du wahrscheinlich auch schneller lernen. Ist halt so.

2. Berufsschulen haben inzwischen häufig spezielle Verkürzerklassen. Da sind NUR Leute mit 2 Jahren, die Fachabitur oder abgebrochenes Studium etc. haben. Das Tempo ist etwas höher, ja, aber ganz ehrlich zumindest bei mir kann man mehr als locker mithalten, wenn man mal kurz am Tag zuvor sich ansieht was dran kommt in einer Schulaufgabe. Absolut nicht vergleichbar mit Studium...

3. Mach es.

4. Ehrlich gesagt, würde ich mal fragen wie das mit der Berufsschule von der Unternehmensseite gemacht wird. Soweit ich nämlich weiß sehen sie 2,5 Jahresverträge gar nicht mehr gerne, eben weil es da einen speziellen Berufsschulenzweig gibt. Wahrscheinlich nach Region unterschiedlich.

Unbeliebt machen... puh, dass würde ich locker sehen. In gewisser Weise bist du ja in den Verhandlungen noch. ;) Frag halt an, ob die BS ein 2 Jahres Programm hat und ob du dann mit anderen Azubis die dein Niveau / Situation haben, eingesteigen kannst.

Hinweis: Mache selbst die Ausbildung auf 2 Jahre.

Bearbeitet von Pr0wl
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Wenn du im April anfängst, kann es durchaus sein, daß du in eine Klasse "nachrutschst". So jemanden hatten wir auch, allerdings eher im Januar / Februar.

Da man auch das komplette erste Jahr überspringen kann, dürfte das Skippen des ersten Halbjahres kein unmögliches Problem sein. Es kommt einfach auf deine Bereitschaft (und Fähigkeit) an, dir den Stoff des ersten Halbjahres selbst anzueignen.

Falls es einen Berufsschulgang gibt, der wirklich im April anfängt: Noch besser. 

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Man sollte unterscheiden zwischen Verkürzung der Ausbildungszeit nach §8 Berufsbildungsgesetz (vor Ausbildungsbeginn zu stellen, mit "mittlerer Reife bis zu 6 Monate, mit Abitur bis zu 12 Monate)) und vorzeitiger Zulassung zur Abschlussprüfung nach § 45 Abs. 1 Berufsbildungsgesetz (BBiG) (bis zu 6 Monate früher).

Bei der Verkürzung der Ausbildungszeit wird die Ausbildungsdauer direkt auf z.B. 2,5 oder 2 Jahre verkürzt (oftmals auch bei Umschulungen der Fall).

Bei einer vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung ändert sich an der Ausbildungszeit nichts, sondern man macht die Prüfung nur früher. Dafür sind aber bestimmte Voraussetzungen (Betrieb muss zustimmen, Notenschnitt in der BS muss stimmen) notwendig.

Je nach Vorwissen kann eine Verkürzung der Ausbildungszeit oder ein Vorziehen der Prüfung durchaus Sinn machen. Für jemanden, der mit IT noch nicht wirklich viel zu tun hatte, würde ich von der Verkürzung der Ausbildungszeit abraten - hier würde ich dann eher, bei Bedarf, zur vorgezogenen Abschlussprüfung raten.

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vor 8 Minuten schrieb Crash2001:

Bei einer vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung ändert sich an der Ausbildungszeit nichts, sondern man macht die Prüfung nur früher. Dafür sind aber bestimmte Voraussetzungen (Betrieb muss zustimmen, Notenschnitt in der BS muss stimmen) notwendig.

Den Punkt verstehe ich nicht. Wenn ich meine Prüfung ein halbes Jahr vorher ablege, dann verkürzt sich meine Ausbildungszeit doch entsprechend?

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Anders ausgedrückt:
An deinem Vertrag ändert sich nichts. Und im Vertrag ist die Ausbildungszeit angegeben.

Verkürzt du die Ausbildungszeit, so steht dies entsprechend in deinem Vertrag, dass deine Ausbildungszeit nur 2,5 oder 2 Jahre beträgt.

Ziehst du die AP vor, dann ändert sich an deinem Vertrag nichts.

Mit anderen Worten: Verkürzt man die Ausbildungszeit, gibt es so schnell keinen Weg zurück. Plant man vorzuziehen, hat man bis Ende 2.LJ (?) Zeit, den entsprechenden Antrag zu stellen - kann ihn afaik aber auch jederzeit wieder zurückstellen.

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Ich finde das hört sich alles noch etwas schwammig an.

Ich würde nochmal beim Betrieb anfragen, wie der Plan da richtig aussieht. Auch mit Berufsschule, etc.

Gibt nämlich auch Betriebe die dir einfach vorschlagen zu verkürzen, davon selber aber gar keine Ahnung haben, wie das abläuft, etc.

Wenn sie dir dann die Eckdaten dazu gegeben haben, dann würde ich mich erst entscheiden.

Dazu kannst du dir auch mal Prüfungen, Rahmenlehrplan, etc. anschauen. Damit du für dich abschätzen kannst, ob das machbar ist.

Ich habe auch Fachabi, habe mich in der Berufsschule die meiste Zeit gelangweilit. Hatte zwei Azubis im Jahrgang, die auch die vorgezogene Prüfung abgelegt haben. Ich wurde auch gefragt, ob ich das machen möchte. Habe ich aber gelassen. Weil mir das einfach zu spät entschieden wurde und dann realtiv stressig geworden wäre. Weil ich einfach jemand bin, der für eine AP in Ruhe lernen will. Nicht erst kurz vor knapp. Die zwei anderen Azubis haben sich das, meiner Meinung nach, einfacher vorgestellt, als es war. Und haben schlechter abgeschnitten, als wir alle erwartet haben. Dazu muss man aber sagen, dass die zwei zu der Sorte "Ich kann alles, ich weiß alles" gehören.

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