wisdomsoz Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Moin Sportsfreunde, Wollte mal ein Thema ansprechen, welches mich sehr interessiert. Undzwar Tattoos im Beruf, hier speziell jetzt als Fachinformatiker. Wie sehen das Arbeitgeber heutzutage? Habt ihr eventuell selber Tattoos, wenn ja, wo? Man ist ja öfter mal im Kontakt mit Kunden, da ist es ja denke ich selbstverständlich, dass Tattoos an sichtbaren Stellen wie Hals, Gesicht oder Händen eher weniger angebracht sind. Aber mal so grundsätzlich: Tattoos an Ober/Unterarm noch schlimm? In der Regel geht man ja nicht im T-Shirt zu Kundenterminen. Mich würde einfach mal generell eure Meinung über das Thema interessieren. Zitieren
Eye-Q Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Wie bei fast allen Themen gibt es da nicht eine Linie, die alle Arbeitgeber vertreten. Es gibt konservative Arbeitgeber, die (ja, auch bei Fachinformatikern/Technikern/wieauchimmermansienennenwill) Tattoos niemals gutheißen würden, es gibt Arbeitgeber, die den Arbeitnehmern ihre persönliche Freiheit lassen und sogar mit Tattoos im sichtbaren Bereich kein Problem haben, solange der Arbeitnehmer seine Arbeit erledigt, und es gibt alle Abstufungen dazwischen. Des weiteren gibt es Fachinformatiker ja nicht nur als Techniker, die zu Kunden fahren, sondern auch in Rechenzentren, als rein interne Mitarbeiter etc. pp., so dass man da auch nicht verallgemeinern kann, "dass man ja nicht im T-Shirt zum Kundentermin geht". Meinen aktuellen Arbeitgeber dürfte das relativ wenig interessieren, weil der Wert auf persönliche Entfaltung legt, ich habe allerdings bei Siemens gelernt, wo ich mir nicht sicher wäre, wie das dort ist. Zitieren
kylt Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Ich würde die Diskussion nicht nur auf Tatoos beziehen, sondern auch auf andere inzwischen akzeptierte Business looks: Angefangen vom Wacken T-Shirt, Drei-Tage-Bart, lange Haare für Männer, den 15cm Vollbart und Gesichtspircing. Es gibt hier bei Konzernen und ansonsten konservativen Unternehmen inzwischen deutlich mehr Tolleranz, wenn der Look ansonsten sehr gepflegt wirkt. Wobei ich glaube dass es schon vorteilhaft ist,wenn Tatoos durch ein langes Hemd im zweifel wieder bedeckt werden können - was Tatoos im Gesicht und auf den Händen betreffen würde. Gerade bei Internationalen Kontakt oder auf Messen könnte das Vorurteile erzeugen. PS: Einzig Politisch Inkorrekte oder Diskrimierende Tatoos (auch satirisch gemeinte) würde ich jetzt nicht unbedingt auf Körperstellen drucken,die man im Berufsalltag sieht. Zitieren
Gast halcyon Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 (bearbeitet) Ich würde es wie folgt kategorisieren: 1. Branche. In jeder Branche gibt es gewisse Trends. Einer sehr konservative Branche wie z. B. der Bankensektor legt auf Hemd und verdeckte Körpermalereien mehr Wert als z. B. ein Hersteller für Computerspiele. 2. Der Arbeitgeber. Manche Arbeitgeber nehmen das äußerliche Erscheinungsbild als Teil ihrer Personalpolitik sehr ernst. Gerade bei Kundenkontakt, wo der Angestellte durch sein äußeres Erscheinungsbild die Qualität und Zuverlässigkeit des Unternehmens repräsentieren soll, wird darauf stärker geachtet, als bei reiner Inhouse Tätigkeit. Bei der Inhouse Tätigkeit kann es auch zu einem Dresscode kommen. Entweder weil es in der Branche so üblich ist (siehe oben), oder weil es einfach der persönliche Geschmack des Arbeitgebers ist. 3. Ein wichtiger Faktor: Wie sieht das Tattoo aus? Wenn du ein sehr hochwertiges Portrait Tattoo auf dem Arm trägst kann das beeindrucken. Tattoos können sehr teuer sein, vor allem wenn man es sich von namenhaften Künstlern stechen lässt. Das sieht man den Tattoos dann auch an. Das kann einen ähnlichen Effekt auf den Betrachter haben wie eben ein hochwertiger Anzug. Wenn man sich hingegen billige Tattoos stechen lässt, die nicht pflegt, und dann aussieht wie ein Klischee-Biker aus einer Motorrad-Gang, wird man auch den entsprechenden eher negativen Eindruck beim Betrachter hinterlassen. Kleider machen Leute, bei Tattoos ist das ähnlich, nur viel schwieriger weil man die eben nicht mal eben wechseln kann und äußere Einflüsse auf das Tattoo einwirken. Auch wenn es dem Träger Gefallen mag und er meint seine Persönlichkeit damit zum Ausdruck zu bringen, ändert es nichts an der Wertung die andere hinsichtlich Stil und Ästhetik ganz automatisch beim betrachten vornehmen. Das muss einem klar sein, denn der zukünftige Arbeitgeber und die Kollegen werden das automatisch tun und bringen dem Individualismus des Gegenüber eben nicht die gleiche Gegenliebe entgegen wie dieser sich selbst. Bearbeitet 19. März 2017 von halcyon Zitieren
tTt Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 (bearbeitet) Ich denke auch, es hängt maßgeblich von Betrieb und der Branche ab. Grundsätzlich empfinde ich den IT-Sektor als vergleichsweise locker. Banken, öD und vor allem auch Consulting waren stets eher etwas konservativer. Ich persönlich hab nichts gegen Menschen mit Tattoos oder beispielsweise einen auffälligen Irokesen-HaA*****nitt. Das Aussehen lässt einfach nicht auf die fachliche Kompetenz schließen. Es sollte aber insgesamt schon ein gepflegtes Aussehen sein. Kleider macht Leute, das gilt noch immer. In manchen Bereichen scheint es aber irgendwie immer Tabu zu sein Tattoos zu haben, warum auch immer. Bearbeitet 19. März 2017 von tTt Zitieren
Goulasz Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Ich wusste gar nicht, dass man im Gefängnis auch ne Fachinformatiker-Ausbildung machen kann. Anzeige ist raus. #weilreinehautreinhaut Spaß beseite: Reine Fallunterscheidung je nach Kontext und Branche. Start-Up mit irgend ner App für "Mobility as a service"? Vermutlich ja. Bank? Vermutlich nein. Gruß, Goulasz pcpeasant, Mttkrb, allesweg und 2 Weitere reagierten darauf 5 Zitieren
Enno Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Genauso schlimm und verknöchert Alles was mit Steuer-/Wirtschafts-/Rechtsberatung zu tun hat. Hier gilt schon kurze Hose als No-Go. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 19. März 2017 Geschrieben 19. März 2017 Hatten bei einem Kunden schon eine Anmerkung, weil ein Consultant kurze Ärmel und Krawatte an hatte ("Sind Sie Busfahrer oder Berater?!"). Also im Endeffekt einfach nur eine Branchen-Geschichte, was wo ein NoGo ist und was nicht. Zitieren
MattR Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 vor 12 Stunden schrieb Enno: Genauso schlimm und verknöchert Alles was mit Steuer-/Wirtschafts-/Rechtsberatung zu tun hat. Hier gilt schon kurze Hose als No-Go. vor 11 Stunden schrieb Kwaiken: Hatten bei einem Kunden schon eine Anmerkung, weil ein Consultant kurze Ärmel und Krawatte an hatte ("Sind Sie Busfahrer oder Berater?!"). Also im Endeffekt einfach nur eine Branchen-Geschichte, was wo ein NoGo ist und was nicht. Dabei handelt es sich aber auch um zwei optische Mode Fauxpas. In der kurzen Hose würde ich glaube ich jeden Mitarbeiter von mir wieder nach Hause schicken und ein kurzärmliges Hemd zum Business Outfit ist schon argh grenzwertig. Sichtbare Tattoos wären bei meiner jetzigen Firma auch ein KO Kriterium, da wir unser Geschäft zu über 50% in Japan machen und auch ständig japanische Kunden zu besuch haben. Dort wird das Bekleidungsthema übrigens noch viel strikter gehandhabt. Wir haben festgelegte Tage im Jahr die genau definieren wann es erlaubt ist ohne Sakko im Büro zu sitzen oder wann die Krawatte abgenommen werden darf. Dies trifft auch auf unsere technischen Mitarbeiter zu die niemals Kundenkontakt haben. Zitieren
bigvic Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 vor 17 Stunden schrieb wisdomsoz: Mich würde einfach mal generell eure Meinung über das Thema interessieren. Wenn man es bedecken kann, dann spielt es ja keine Rolle. Wenn man es nicht bedecken kann wäre es mir auch egal, aber sobald Kunden es monieren würden, dann wäre das natürlich ein Problem und würde wohl zur Beendigungen des Arbeitsverhältnisses führen. Aber wie kylt sagte wäre das nicht nur bei Tattoos so. Zitieren
ExDev Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 vor 5 Stunden schrieb MattR: Dabei handelt es sich aber auch um zwei optische Mode Fauxpas. In der kurzen Hose würde ich glaube ich jeden Mitarbeiter von mir wieder nach Hause schicken und ein kurzärmliges Hemd zum Business Outfit ist schon argh grenzwertig. Also ich hatte auch schon Firmen in denen das Tabu war, vor allem die kurze Hose. Aber solange ich hier in dem Glasbau ohne Klimaanlage bei mehr als 40°C arbeiten muss, solange komme ich im Sommer mit T-Shirt, kurzer Hose und Sandalen (ohne Socken!). Tatoos sind bei uns kein Problem, zumindest in der Entwicklung. Als einfacher Entwickler hat man eh keinen Kundenkontakt und Beförderungen gibt es so gut wie keine. Zitieren
neinal Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 Ich habe in einer Bank meine Ausbildung gemacht. Währenddessen habe ich mir mein erstes Tattoo stechen lassen. Am Bein. Habe dann meinen Chef gefragt, ob kurze Hose/Rock im Sommer in Ordnung sind. Das war kein Problem für ihn. Er hat nur gesagt, dass ich mich im klaren sein muss, dass es Menschen geben wird, für die das vielleicht nicht in Ordnung ist. Und von denen man dann nicht mehr so wirklich Ernst genommen wird. Mittlerweile sind es 3 Tattoos. Und 2 sind in Planung bzw. Termine stehen zum Teil schon fest. Meinem AG ist das völlig egal. Wenn ich zum Kunden gehe, ziehe ich mich aber so an, dass man die Tattoos nicht sieht. Ich habe bei allen auch die Stellen so gewählt, dass sie sich verdecken lassen. Weil man nie wissen kann, wohin der berufliche Weg noch führt..... Aber wir wissen doch alle, dass jeder Tattowierte Kriminell ist. Und im Knast spielt das ja auch alles keine Rolle. #Fakt #WeilReineHautReinhaut Zitieren
chill_ip Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 6 hours ago, MattR said: Wir haben festgelegte Tage im Jahr die genau definieren wann es erlaubt ist ohne Sakko im Büro zu sitzen oder wann die Krawatte abgenommen werden darf. Dies trifft auch auf unsere technischen Mitarbeiter zu die niemals Kundenkontakt haben. Wow, klingt jetzt vllt. etwas blöd, aber so eine extremer Dresscode wäre für mich tatsächlich ein Grund dort nicht arbeiten zu wollen. Bei uns sind kurze Hose und z.B. Flip Flops erlaubt, Kundenkontakt findet allerdings auch zu 99% via Mail oder Telefon statt (außerdem gibt es keine Klimaanlage). Tattoos hat soweit ich weiß nur eine Kollegin, die sogar auf Messen potentiellen Kundenkontakt hat, vmtl. dort aber verdeckt durch Kleidung. (Wobei es zu ihrer Art und style passt und somit evtl. die These bestätigt, dass Taatoos einen positiven Effekt auf das Gegenüber haben können) a3quit4s reagierte darauf 1 Zitieren
HappyKerky Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 In Indien gab's auch den "Casual Friday", statt Businessklamotten (oder traditioneller Kleidung wie Sari/Salwar Kameez) durfte man da auch mit T-Shirt und Jeans zur Arbeit, also jede Woche. Zitieren
MattR Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 vor einer Stunde schrieb chill_ip: Wow, klingt jetzt vllt. etwas blöd, aber so eine extremer Dresscode wäre für mich tatsächlich ein Grund dort nicht arbeiten zu wollen. Bei uns sind kurze Hose und z.B. Flip Flops erlaubt, Kundenkontakt findet allerdings auch zu 99% via Mail oder Telefon statt (außerdem gibt es keine Klimaanlage). Tattoos hat soweit ich weiß nur eine Kollegin, die sogar auf Messen potentiellen Kundenkontakt hat, vmtl. dort aber verdeckt durch Kleidung. (Wobei es zu ihrer Art und style passt und somit evtl. die These bestätigt, dass Taatoos einen positiven Effekt auf das Gegenüber haben können) Das gilt für die japanischen Büros. Dort ist aber wirklich absolut alles geregelt. Es gibt ein 200 Seiten Mitarbeiter Handbuch wie sich in welcher Situation zu verhalten hat, das geht mit einer Tabelle los wieviel Prozent vom Stundenlohn abgezogen wird weil man zu spät kommt über die Adresse wo das Entschuldigungsschreiben der Bahn hinzuschicken ist die bestätigt das es wirklich ihre Schuld war bis hin zu genauem Dresscode am Kalender orientiert. Grob gibt es den Winter wo man immer Anzug zu tragen hat, im Frühjahr darf man dann das Sakko über den Stuhl hängen, in der großen Sommerhitzeperiode gibt es Tage an denen die Krawatte abgelegt werden darf sofern keine Kunden zu Besuch sind. Zu einem bestimmten Stichpunkt geht dann wieder der Winter los. Das wird auch äusserst ernst genommen und ein nicht getragenes Sakko kann durchaus ein Gespräch bei der Bereichsleitung nach sich ziehen. chill_ip reagierte darauf 1 Zitieren
larsson Geschrieben 20. März 2017 Geschrieben 20. März 2017 On 3/19/2017 at 2:34 PM, kylt said: Angefangen vom Wacken T-Shirt, Drei-Tage-Bart, lange Haare für Männer, den 15cm Vollbart und Gesichtspircing. An der Stelle muss ich mal einhaken. Wie seht ihr denn den Vollbart? Ist ja über die letzten zwei Jahre zweifellos in Mode gekommen aber haben das die Arbeitgeber auch mitbekommen? Zitieren
wisdomsoz Geschrieben 20. März 2017 Autor Geschrieben 20. März 2017 vor 2 Stunden schrieb larsson: An der Stelle muss ich mal einhaken. Wie seht ihr denn den Vollbart? Ist ja über die letzten zwei Jahre zweifellos in Mode gekommen aber haben das die Arbeitgeber auch mitbekommen? Also in einigen Vorstellungsgesprächen hatten die Personalleute nen Vollbart. Ich denke, solange der Bart gepflegt ist, ist eigtl kein großer Stress. Zitieren
chill_ip Geschrieben 21. März 2017 Geschrieben 21. März 2017 23 hours ago, MattR said: Das gilt für die japanischen Büros. Dort ist aber wirklich absolut alles geregelt. Es gibt ein 200 Seiten Mitarbeiter Handbuch wie sich in welcher Situation zu verhalten hat, das geht mit einer Tabelle los wieviel Prozent vom Stundenlohn abgezogen wird weil man zu spät kommt über die Adresse wo das Entschuldigungsschreiben der Bahn hinzuschicken ist die bestätigt das es wirklich ihre Schuld war bis hin zu genauem Dresscode am Kalender orientiert. Grob gibt es den Winter wo man immer Anzug zu tragen hat, im Frühjahr darf man dann das Sakko über den Stuhl hängen, in der großen Sommerhitzeperiode gibt es Tage an denen die Krawatte abgelegt werden darf sofern keine Kunden zu Besuch sind. Zu einem bestimmten Stichpunkt geht dann wieder der Winter los. Das wird auch äusserst ernst genommen und ein nicht getragenes Sakko kann durchaus ein Gespräch bei der Bereichsleitung nach sich ziehen. Sehr interessant, danke für den kurzen Einblick. Andere Länder, andere Sitten Zitieren
P4PP3 Geschrieben 28. März 2017 Geschrieben 28. März 2017 Ich (m) arbeite als Medizininformatiker und habe Tunnel/Plugs (24mm), längere Haare (Dutt) und bin tätowiert (Motiv über die kompletten Arme). Im Endeffekt habe ich die Erfahrung gemacht, dass jeder Kunde/Kollege/Chef mich nur fachlich beurteilt und nicht nach dem Aussehen. Ich bin aber auch der Meinung, dass man Menschen niemals aufgrund vom äußeren Erscheinungsbild verurteilen sollte. Diese Zeiten sind nämlich schon lange vorbei. Leben und leben lassen Gruß P4PP3 neinal reagierte darauf 1 Zitieren
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