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Der "Wieviel verdient ihr" - Diskussionsthread


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Geschrieben (bearbeitet)

Stimme meinen Vorrednern zu: 43k zu Beginn sind super Konditionen und wenn Du einen Tarifvertrag im Nacken hast, brauchst Du Dir weniger Gedanken um die zukünftige Entwicklung machen. Das ist viel wert und deutlich mehr als Du bei den meisten Betrieben bekommen wirst. Da gibt es mehr als einen Bachelor, der weniger verdient.

Auch bezüglich der Technologie, agiler Methoden, etc. möchte ich anmerken, dass dies kaum eine Firma wirklich umsetzt. Egal, ob klein, mittel oder groß. Am Ende zählen häufig andere Dinge als Clean Code, Unit Tests oder Test Driven Development. Das bringt man den jungen Leuten bei oder geht damit vor Bewerbern oder Kunden hausieren, aber kaum einer macht es richtig. Alleine deshalb, weil kaum ein Kunde bereit ist, den häufig deutlichen Mehraufwand zu bezahlen.

IT ist fast immer unterbesetzt und da hüten sich die Unternehmen ihre wertvollen Ressourcen für fancy Krempel zu verwenden, wenn sie auch einfach nur das Produkt weiterentwickeln oder den Kunden zufriedenstellen können.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben (bearbeitet)
Am 3.8.2019 um 12:49 schrieb IPROG:

Hinzu kommt, Köln ist 55 Km entfernt (Aktueller Arbeitsplatz 25 Km). 

Alleine deswegen würde ich es mir nochmal gut überlegen. In der ersten Zeit hat man oft keine Probleme so eine Strecke zu fahren, auf Dauer kann dies aber ziemlich zur Belastung werden. Ich würde mir den Stress nicht mehr antun (ich hatte nur 45km....aber war ne fürchterliche Strecke).

Der angegebene Gehaltsunterschied würde eh schon dank Spritkosten und Verschleißkosten dahinschmelzen.

Bearbeitet von KeeperOfCoffee
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb KeeperOfCoffee:

Der angegebene Gehaltsunterschied würde eh schon dank Spritkosten und Verschleißkosten dahinschmelzen.

Sehe ich ähnlich. Ebenso ist die Frage wie gut man auf der Strecke durchkommt usw. Für mich ist letztlich der Arbeitsweg nix anderes als unbezahlte Arbeitszeit, die ich da auch noch einmal reinrechnen würde.

Wenn man bereit ist umzuziehen, schön und gut. So kann es aber je nach Strecke mit Sprit, Verschleiß und Zeit auch "real" fünfstellig weniger sein. Sofern man nicht sagt Arbeitsweg ist für einen Joyride und in seiner Freizeit würde man eh nix anderes tun als den Tank leer zu fahren.

Geschrieben

45T€ oder 43T€ macht 2000€ BRUTTO Unterschied.

30 km einfach mehr Entfernung sind 60 km am Tag, bei 200 Arbeitstagen sind wir bei 12 000 km. 

30 km sind geschätzt eine halbe Stunde mehr Pendelzeit. 1 Stunde am Tag. 200 Stunden im Jahr. 

 

Was spricht gegen die 43000€? 

Geschrieben

Grundsätzlich sind die 43k im Jahr sehr angenehm als Einsteiger. Aktuell habe ich ~45km (beinahe 100km täglich) auf Arbeit und das wirkt sich ziemlich auf meine Spritkosten aus.. mal abgesehen davon, dass ich beinahe mindestens 1,5h täglich im Auto sitze, ist das ziemlich stressig zu bestimmten Zeiten.

Am Anfang klingen die paar KM mehr oder weniger nicht schlimm, ich fahre auch gerne Auto, aber auf Dauer ist das ziemlich nervig, teilweise müssen die Arbeitszeiten verschoben werden, weil du zur Hauptzeit gar nicht erst fahren brauchst.

Mehr Kilometer würde ich für ein paar läppische Euros nicht fahren und wenn ich dann soviel Aufschlag auf mein Gehalt bekommen würde, würde ich zeitgleich über einen Umzug nachdenken.

Als Einsteiger verdienst du mit dem Gehalt ziemlich gut und weit bist du von deiner Arbeit auch nicht entfernt. Das "Angebot" klingt für mich mehr als akzeptabel. ?

 

Geschrieben

Vielen Dank nochmal für euer Feedback. Ich bin euch sehr dankbar.

Ich bin mit den 43.000 € absolut zufrieden. Mir ging es eher darum den Arbeitsplatz zu wechseln, um woanders neue Erfahrungen zu sammeln und in der Hoffnung dort mehr lernen zu können (Sei es durch mehr / abwechslungsreichere Projekte (inkl. Teamarbeit) oder internen / externen Weiterbildungsangebote).

Dass ich bei z.B. 45.000 € in Köln insgesamt durch Sprit, Versicherung & Verschleiß  weniger verdienen würde als beim aktuellen Arbeitgeber ist mir auch klar. Mir wäre es aber Wert gewesen, wenn ich dafür mehr lernen würde (jedenfalls aus aktueller Sicht).

Aber ich glaube ich habe mich entschieden. Ich werde vorerst bleiben. Ihr habt mich zum nachdenken gebracht. Es ist näher an meinem Wohnort gelegen, sprich kürzere Strecke und kein Stau auf der Strecke. Außerdem scheinen die 43.000 € gutes Einstiegsgehalt zu sein. Die freie Zeit und das Geld kann ich dann in bessere Dinge investieren als in die Autofahrt. 

 

 

Geschrieben

www.zeit.de/wirtschaft/2019-08/institut-der-deutschen-wirtschaft-einkommen-singlehaushalt-gehalt

Demnach gehören hier ganz schön viele Forenteilnehmer zur Oberschicht. Glückwunsch! Viele von uns sind reich! ?

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Errraddicator:

www.zeit.de/wirtschaft/2019-08/institut-der-deutschen-wirtschaft-einkommen-singlehaushalt-gehalt

Demnach gehören hier ganz schön viele Forenteilnehmer zur Oberschicht. Glückwunsch! Viele von uns sind reich! ?

Heute scheint "Tag des Geldes" zu sein, SPON ist da auch unterwegs.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/einkommen-so-stehen-sie-im-vergleich-zu-ihrer-bevoelkerungsgruppe-a-1280747.html
 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten schrieb Errraddicator:

www.zeit.de/wirtschaft/2019-08/institut-der-deutschen-wirtschaft-einkommen-singlehaushalt-gehalt

Demnach gehören hier ganz schön viele Forenteilnehmer zur Oberschicht. Glückwunsch! Viele von uns sind reich! ?

Da kann man auch gleich noch den entsprechenden Artikel vom Spiegel dazu verlinken. Der basiert soweit ich das sehen kann auf den gleichen Daten:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/einkommen-so-stehen-sie-im-vergleich-zu-ihrer-bevoelkerungsgruppe-a-1280747.html

Ich finde es sehr bedenklich, dass hier mal wieder überdurchschnittliches Einkommen mit Reichtum gleichgesetzt wird ohne dabei Vermögen (Immobilien, Aktien, Erbe sonstwas) zu berücksichtigen. Natürlich lebt es sich von 5.160 Euro Nettoeinkommen als Paar sehr angenehm. Aber von Wohneigentum oder echtem Vermögen ist man damit trotzdem noch weit entfernt.

Letztendlich eigentlich nur wieder ein Artikel der eine Neiddebatte lostritt. Sieht man auch schön an den Kommentaren bei SPON.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
Geschrieben

Egal was man verdient - das Gehalt ist nur die eine Sache. Wer ein eigenes Haus sein Eigen nennen kann (oder auch diverse Immobilien), der hat definitiv mehr von seinem Gehalt - vor allem in Metropolen wie z.B. München. Ansonsten geht bei vielen Familien ja schon knapp die Hälfte des Einkommens nur für die Miete drauf.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 49 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Ich finde es sehr bedenklich, dass hier mal wieder überdurchschnittliches Einkommen mit Reichtum gleichgesetzt wird ohne dabei Vermögen (Immobilien, Aktien, Erbe sonstwas) zu berücksichtigen. Natürlich lebt es sich von 5.160 Euro Nettoeinkommen als Paar sehr angenehm. Aber von Wohneigentum oder echtem Vermögen ist man damit trotzdem noch weit entfernt.

Deiner Kernaussage kann ich nur zustimmen nur denk ich, dass man von so einem Einkommen sich sehr wohl eine Immobilie leisten kann insbesondere wer diese zur Eigennutzung verwendet. Wer 2k - 2,5k auf die Seite legen kann, kann sich bei niedrigen Zinssätzen schon ganz gut eine Immobilie leisten.

Da ist man dann halt 20-30 Jahre entfernt je nach Immobilienpreis.

Bearbeitet von Fisi2020
Geschrieben (bearbeitet)

Paar ist ja nicht gleich Paar.
DINK ist nicht Familie mit 3 Kids.

Wenn die knapp 5200 netto wirklich sag ich mal mit 2 Kindern und 1,x < 1,5 Gehalt erreicht werden, also der Vollzeit partner ca. 4000 netto mitbingt, dann ja kann man sich davon in einigen Regionen schon Eigentum leisten.

Ansonsten, wenn pro Nase "nur" 2600 netto rum kommen und 1 Gehalt fällt weg, reicht es sehr schwer zum Eigentum.

Bearbeitet von Graustein
Geschrieben

Ist doch diesmal mit der Eingabemöglichkeit da unten sehr gut zu filtern. Die 5.160 Euro gelten da laut Artikel für Paare ohne Kinder. Finde das mal eine vergleichsweise gute Darstellung. Klar auf alles kann man nie eingehen, sonst hat man schlicht keine oder zuwenige Vergleichswerte.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 34 Minuten schrieb Fisi2020:

dass man von so einem Einkommen sich sehr wohl eine Immobilie leisten kann insbesondere wer diese zur Eigennutzung verwendet. Wer 2k - 2,5k auf die Seite legen kann, kann sich bei niedrigen Zinssätzen schon ganz gut eine Immobilie leisten.

Da ist man dann halt 20-30 Jahre entfernt je nach Immobilienpreis.

Du schreibst es selbst bereits: nach 20 - 30 Jahren. Das ist sicherlich machbar, da stimme ich dir zu. Es ist aber auch weit entfernt davon reich zu sein.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb TooMuchCoffeeMan:

ohne dabei Vermögen (Immobilien, Aktien, Erbe sonstwas) zu berücksichtigen. Natürlich lebt es sich von 5.160 Euro Nettoeinkommen als Paar sehr angenehm. Aber von Wohneigentum oder echtem Vermögen ist man damit trotzdem noch weit entfernt.

Im Focus wird auch auf das Vermögen eingegangen.

https://www.focus.de/finanzen/steuern/vermoegen-gehalt-gesamteinkommen-ab-wann-sie-in-deutschland-reich-sind_id_10091238.html

 

Gerade mal geschaut. Laut SPON sind 3% "reicher" als wir. Ich fühle mich wahrlich nicht reich (wie du sagst, Immobilien, Erbe, usw. spielt da meist eine viel größere Rolle), allerdings lässt sich mit dem Einkommen natürlich deutlich einfacher "Reichtum" aufbauen (eigenes Haus, 2. Wohnung, ETFs, usw.) und man kann sich trotzdem noch den ein- oder anderen "Luxus" erlauben.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Fisi2020:

Deiner Kernaussage kann ich nur zustimmen nur denk ich, dass man von so einem Einkommen sich sehr wohl eine Immobilie leisten kann insbesondere wer diese zur Eigennutzung verwendet. Wer 2k - 2,5k auf die Seite legen kann, kann sich bei niedrigen Zinssätzen schon ganz gut eine Immobilie leisten.

Da ist man dann halt 20-30 Jahre entfernt je nach Immobilienpreis.

Bei 2,5k zurücklegen kommt man bei 30 Jahren auf 900k. Also ein Haus findet man dafür hier in München definitiv nicht - Wohnungen schon. Ob einem die 2,5k pro Monat zurückgelegt aber das Ganze wert sind, ist eine andere Frage. Und in den 900k müssten dann auch noch die Nebenkosten (ca. 9% hier in Bayern inkl. 3,5% Maklerprovision eingerechnet) enthalten sein. Alternativ dann weiter raus ziehen und entsprechend längere Arbeitswege in Kauf nehmen.

Geschrieben

@Crash2001

Am Ende ist es noch schlimmer, denn es fehlt die Inflation. Verwende ich folgendes Tool, gebe 0 Euro Startguthaben, 2.500 Euro monatliche Sparrate, 30 Jahren Dauer, 0 Dynamik und -1%/-2% Zinsen/Inflation ein, erhalte ich folgende Daten:

Bei -1%: 776.669,01 Euro
Bei -2%: 674.387,64 Euro

https://www.zinsen-berechnen.de/zinseszinstabelle.php

Da sind wir bereits aus heutiger Sicht in Regionen, bei denen es auch abseits von München mit einem Haus eng werden kann. Zudem gilt bitte daran zu denken, dass wir von einer Sparrate von 2,5k monatlich reden. Wer kann sich das bitte schon über 30 Jahre leisten? 

Es bleibt dabei: Reichtum, Oberschicht, etc. sind etwas komplett anderes als das medial postulierte. Sogar, wenn ich z. B. eine Rendite von +5% dagegen rechne, komme ich zwar auf deutlich positivere Werte, aber 1,x Mio. sind 2050 eben auch vieles, aber nicht reich.

Geschrieben

Stimmt, Inflation gibt es ja auch noch. Und ob man die 2,5k auch wirklich durchgehend zurücklegen kann, ist auch fraglich. Vielleicht will man sich auch mal etwas gönnen (Urlaub z.B.), oder braucht ein neues Fahrzeug oder eine sonstige größere Anschaffung. Und selbst wenn man das Haus bekommt für den Preis - das muss auch erst einmal ausgestattet werden (vor allem Küche eventuell noch).

Geschrieben

Das ganze Thema ist eh sehr subjektiv. Ob man jetzt reich ist oder nicht, ist für viele oft gar nicht entscheidend.
Nur zu wenig darf's nicht sein. Wenn ich mich bei meinen Kollegen und im Bekanntenkreis umhöre, ist der Tenor der meisten, dass viel Geld zwar beruhigt, aber nicht der ausschlagebende Faktor ist.
Solang man nicht jeden Cent zwei mal rum drehen muss und für ein wenig Spaß ab und zu noch Geld übrig ist, sind die meisten zufrieden.
 

Geschrieben

Hm, da bin ich mittlerweile skeptisch. So etwas sagt sich schnell, aber ob das auch wirklich so gemeint ist oder bloß Zweckoptimismus, das sind zwei paar Schuhe.  Das lässt sich im Wesentlichen nur beantworten, nämlich indem man den Leuten drei Optionen bietet:

  • Man arbeitet weniger, hat aber dafür deutlich weniger Geld (z. B. durch eine Teilzeitstelle)
  • Man arbeitet mehr/pendelt länger, hat aber auch deutlich mehr Geld (z. B. durch einen Karriereschub)
  • Alles bleibt wie es ist.

Ich prophezeie, dass der Großteil der Leute sich für Option 2, den Karriereschub, entscheiden wird. Option 3 dürfte kaum einer annehmen und Option 1 kann theoretisch fast jeder machen, macht aber kaum einer. Das spricht wenig dafür, dass die Leute aus tiefstem Inneren mit ihren Finanzen zufrieden sind, sondern viel mehr für einen psychologischen Schutzreflex.

Ein ähnliches Szenario fand ich damals sehr erheiternd. Da waren Kumpels von mir die absoluten Hardcorefans von alten Golfs (3 und älter). Allesamt kaum etwas wert, aber so einen Golf 6 (zu der Zeit der aktuelle) würden sie sich nie kaufen, etc.. Kein Style, pfui bäh und natürlich maßlos überteuert. Einige Jahre später, nun finanzkräftiger, dürft ihr drei Mal raten, ob weiterhin der alte Golf 3 mit schlechter Ausstattung auf dem Hof stand. Auch hier war weniger echte Überzeugung am Werk als dies geäussert wurde.

Wir passen eben unseren Gegebenheiten an und finden dort unser Plätzchen.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Errraddicator:
  • Man arbeitet weniger, hat aber dafür deutlich weniger Geld (z. B. durch eine Teilzeitstelle)
  • Man arbeitet mehr/pendelt länger, hat aber auch deutlich mehr Geld (z. B. durch einen Karriereschub)
  • Alles bleibt wie es ist.

Definiere "deutlich" weniger Geld. 20% weniger Arbeit bei 20% weniger Gehalt? Warum nicht?

Aber wozu? Zumindest aktuell sehe ich für mich durch das weniger an Gehalt mehr Nachteile als durch das weniger an Freizeit. Liegt aber daran, dass es für mich intelligenter scheint mit 100% in Elternzeit zu gehen als aus einer Teilzeitstelle heraus.

Also Option 3 mit 1 für irgendwann. Option 2 kommt für mich weniger in Frage, dazu ist 3 zu bequem.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Crash2001:

Bei 2,5k zurücklegen kommt man bei 30 Jahren auf 900k. Also ein Haus findet man dafür hier in München definitiv nicht - Wohnungen schon. Ob einem die 2,5k pro Monat zurückgelegt aber das Ganze wert sind, ist eine andere Frage. Und in den 900k müssten dann auch noch die Nebenkosten (ca. 9% hier in Bayern inkl. 3,5% Maklerprovision eingerechnet) enthalten sein. Alternativ dann weiter raus ziehen und entsprechend längere Arbeitswege in Kauf nehmen

Man muss ja nicht immer das teuerste kaufen. Eine Wohnung oder eine Doppelhaushälfte reicht zum Eigennutz auch aus, wenn nicht in der Innenstadt aber noch mit S-Bahn-Anbindung. Wer ein schön großes Haus für unter 700k will darf halt nicht in Großstadt-Nähe wohnen.

vor 20 Minuten schrieb Crash2001:

Stimmt, Inflation gibt es ja auch noch. Und ob man die 2,5k auch wirklich durchgehend zurücklegen kann, ist auch fraglich. Vielleicht will man sich auch mal etwas gönnen (Urlaub z.B.), oder braucht ein neues Fahrzeug oder eine sonstige größere Anschaffung. Und selbst wenn man das Haus bekommt für den Preis - das muss auch erst einmal ausgestattet werden (vor allem Küche eventuell noch).

Bei der Finanzierung muss man Auto und Einrichtung natürlich auch berücksichtigen und nicht auf den letzten Drücker kaufen.

Die Alternative ist halt 1,5k Miete zu zahlen (Bsp. München auch nur eine 3 Zimmer Wohnung) die auch stetig steigt. Bei der Abzahlung des Hauses fließt dies dann wenigstens zu großem Teil in sein Eigentum.

Aber ja von Reichtum sprechen wir hier offensichtlich nicht.

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Fisi2020:

Die Alternative ist halt 1,5k Miete zu zahlen (Bsp. München auch nur eine 3 Zimmer Wohnung) die auch stetig steigt.

Damit kommen zu den 2,5k Rücklagen also noch die Mietersparnis oben drauf, somit hätte man ja ein Budget von 4k. Da sollte sich doch eine Immobilie für finden lassen. Wobei in den deutschen Metropolen ja schon vor einer Blasenbildung gewarnt wird.

Aber wieso wird das teure München immer wieder als Beispiel aufgerufen? Natürlich spielen regionale Preisunterschiede eine Rolle, gilt demnach also auch bei der Definition von Reichtum. Aber München ist, wie andere Großstädte, ein Extrem und steht nicht für ganz Deutschland.

 

vor 7 Stunden schrieb Fisi2020:

Aber ja von Reichtum sprechen wir hier offensichtlich nicht.

Wie definiert man denn Reichtum?

Ist damit das eine Prozent der Superreichen gemeint? Also der Teil der Bevölkerung, die mehr besitzen als alle anderen zusammen?

Oder fängt Reichtum nicht schon früher an? Ich bin mir durch aus bewusst zu den "Reichen" zu gehören. Mit 1,8 Stellen liegt das monatliche Nettoeinkommen zur Zeit bei etwa 7,5k. Und damit lebt es sich mit drei Kindern im Westen durch aus sehr gut. Im Freundeskreis gibt es auch Familien die deutlich weniger Einkommen haben. Die Probleme die dort durch die angespannte Finanzlage entstehen, kennen wir nicht. Es ist bei uns immer genügend Geld vorhanden. Egal ob für ungeplante oder reine Spaßausgaben. Da gehen dann beim Zirkusbesuch mit der ganzen Familie auch mal 300€ für einen Abend drauf. Aber dafür gehen wir ja auch Arbeiten.

Insgesamt leben wir aber nicht auf großem Fuß. Das Haus wurde am Ende bewusst nicht in aller bester Lage als Bestandsimmobilie erworben. Zum Neubau in A Lage spart das am Ende 10-15 Jahre Finanzierung. Wenn es wie bisher läuft ist die Finanzierung nach etwas mehr als 10 Jahre durch. Und wirklich schlechter Wohnen tun wir auch nicht.

Gruß Bockreiter

Geschrieben

Die oberen 1% sind nicht superreich, sondern reich. Superreich sind lediglich eine Hand voll Familien, denen die großen Betriebe und jeweils zig Milliarden Vermögen gehören. Übrigens fast ausschließlich vererbt. Diese Familien bilden bestenfalls 0,01% der Bevölkerung und "die oberen 10.000" ist hier beinahe wörtlich zu nehmen. Wenn es überhaupt so viele sind.

Dass in solche Debatten nie unterschieden wird, zwischen Einkommen und Vermögen, oberen 10%, 1% und 0,01%, ist für mich der Grund, warum solche Studien zwischen Propaganda und Fake News rangieren. Dass diese Nicht-Unterscheidung von Medien nur allzu gerne 1:1 in die Welt posaunt wird, untermauert, dass es doch eine Rolle spielt, wem die Medien gehören.

Einkommen aus eigener Arbeit hat nichts mit Reichtum zu tun. Sobald Du einmal ausfällst (Scheidung, Krankheit, Invalidität, etc.) war es das mit dem Einkommen und Du landest, je nach Absicherung, nach wenigen Jahren in Hartz IV oder einer vergleichbar finanzschwachen Situation. Da bist Du schneller arm als es Dir lieb sein kann. Das ist alles, aber nicht reich. Auch steht bei Euch, sogar mit 7,5k netto im Monat, kein Ferrari in der hauseigenen Tiefgarage und Du hast keine Lange und Söhne auf dem Handgelenk.

Eine gültige Definition lässt sich nicht an Euro, sondern an Möglichkeiten festmachen. Jeder, der auf sein Arbeitseinkommen angewiesen ist, gehört schlussendlich noch zur Mittelschicht. Zwar nicht der statistischen, aber der erlebten. Natürlich kann so jemand wohlhabend sein, weil er z. B. 5 oder 10k netto monatlich verdient und später einmal ein Haus samt Mercedes besitzt. So jemanden geht es gut bis sehr gut.

Reichtum/Oberschicht ergibt sich allerdings erst, wenn jemand ausreichend Besitz hat, der ihm auch im Falle einer Krankheit seinen Wohlstand garantiert. Jemand, der nicht mehr arbeiten muss, aber trotzdem gut leben kann. Das kann die Folge einer gut bezahlten Beschäftigung sein, ist aber weit häufiger ein Erbe. Wer Millionenwerte in Immobilien, Aktien oder Unternehmen besitzt, der ist reich. Dieser jemand ist frei, kann sein Leben gestalten wie er möchte und ist gegen 99% der Lebensgefahren immun. Da steht dann auch schon einnmal der Ferrari vor der Tür, weil es keine Rolle spielt, ob das Auto 50k, 100k oder 200k kostet.

Und superreich ist erst derjenige, der nicht nur Millionen, sondern hunderte Millionen oder gar Milliarden besitzt. Solche Leute wissen nicht, wohin mit ihrem Geld und denen kann auch (zumindest finanziell gesehen) der schwerste Schicksalsschlag wenig Schaden zufügen. Man ist too big to fail geworden. Da geht es vorrangig darum, wie lang die Privatyacht oder der Privatjet sein soll.

Die Frage nach reich entscheidet sich also nicht danach, ob man 1.000 Euro mehr oder weniger monatlich zur Verfügung hat, sondern am Grad des Besitzes und der damit verbundenen Freiheit sowie Sicherheit in der Lebensgestaltung. Drei mal dürft ihr raten, warum solche Daten in der Klassengesellschaft Deutschland kaum bis gar nicht erhoben und erst recht nicht publiziert werden. ?

Geschrieben (bearbeitet)

Schöner Post Errraddicator. So ist es.
Ob man 2000 netto oder 4000 oder 6000 hat kann ein Unterschied zwischen gerade so, gut oder sehr gut leben sein, aber reich wird keiner.
Mit Familie erst recht nicht.

Bearbeitet von Graustein

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