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Der "Wieviel verdient ihr" - Diskussionsthread


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Geschrieben

Kommt drauf an wie das kalkuliert ist und wie die Zinsen dann stehen und wie viel Rest noch da ist.

wenn meine Zinsbindung von 0,x ausläuft hab ich sofern ich nicht Sondertilge noch um die 100.000 offen

Bei sagen wir 10% wären das 10.000 pro Jahr.

derzeit zahl ich 2000 also würde die Tilgung dann geringer ausfallen. Nicht schön aber machbar.

wer natürlich jetzt schon auf Kante finanziert hat der wird uU Probleme bekommen 

Geschrieben

Laut Bankanalysten und deren Zinsforecast fährt man stand HEUTE immer noch besser wenn man 10 Jahre Libor macht, anstatt 10 Jahre fix. So schnell und sprunghaft steigen die Zinsen nicht. Die Banken wollen natürlich lieber fix haben.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb 0x00:

Das denke ich - ohne es belegen zu können - auch.

Die viel interessantere Frage ist finde ich jedoch was passieren wird wenn die Zinsen weiter steigen. Der Realzins wird vermutlich negativ bleiben, aber interessiert das die Käufer? Oder lassen diese sich vom höheren Nominalzins abschrecken sodass wir mittelfristig von stagnierenden oder sogar sinkenden Immobilienpreisen ausgehen können? Ist die Menge der Leute die ihre Immobilie mit niedrigen Zinsen knapp kalkuliert haben so hoch, dass es eine Auswirkung auf die Marktpreise haben wird? Dem gegenüber steht selbstverständlich die hohe Inflation und die (für den Durchschnittsmichel) eher unattraktiven Alternativen. 

Ich empfand Immobilien in den letzten Jahren immer als relativ unattraktiv, bin jedoch jetzt sehr gespannt ob sich das ändern wird.

Wir haben vor rund 10 Jahren im Großraum Stuttgart gekauft und auch wenn es da noch günstiger war, waren die Aussagen in unserem Umfeld genau dieselben wie jetzt auch. Viel zu teuer, kann sich keiner mehr leisten, ist nur eine Blase etc. Wir haben mehr als ein Jahr nach einem EFH gesucht und haben dann in 50km Pendelstrecke ein Haus aus den Sechzigern für rund 420k€ gekauft und das noch mit 3,x% finanziert. Klar der Spaß kostet jetzt sicher deutlich mehr, aber darauf will ich nicht hinaus.
Vielleicht werden die Immobilien günstiger und vielleicht scheitern auch ein paar Finanzierungsmodelle, aber deswegen fallen die Preise nicht ins bodenlose und Käufer gibt es genug, neue Bauplätze dagegen nicht so sehr.

Geschrieben

Klar gibt es die Käufer. Aber zu welchem Preis? Ob ich 900k bei 1% oder bei 4% finanziere macht halt doch einen gewaltigen Unterschied. 

Ins bodenlose werden die Preise sicher nicht fallen, aber es spricht doch einiges für eine Entspannung - aber auch einiges dagegen. Der immer noch (deutlich) negative Realzins zum Beispiel.

Dennoch, so ein paar Blasenfanatiker gibt es immer. Mein Dad war auch vor fast 30 Jahren schon der Meinung es sei alles viel zu teuer :D

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb skylake:

Ab einer gewissen Erfahrungsstufe sind 4k keine Seltenheit

Kein Plan davon, deshalb frage ich einfach mal frech: Geht da nicht noch ordentlich was ab für private Versicherungen wie z.B. Krankenkasse? Netto bei Beamten ist doch nur Brutto abzgl. Steuer, oder nicht?

Edit: Bei mir in SH braucht es A13 Stufe 12, um gerade so auf 4000 Netto zu kommen als verbeamteter Lehrer. (SK1)

Bearbeitet von OkiDoki
Geschrieben

Moin, wenn ich mit meiner Umschulung fertig bin im Jan\Feb. 2023 ist es mein ziel ein Einstiegsgehalt zwischen 36k und 42k natürlich eher in Richtung letzteres zu steuern. Nun ist die Frage, ob ich es schaffen könnte, wenn ich meinen 40sten Feier bei 60k zu landen? Bin nach Beendigung der Umschulung 34,5 Jahre alt ;) oder ist da eher ein Studium vonnöten? Werde natürlich jede Fortbildung mit nehmen die ich bekommen kann gerade LPIC interessiert mich

Beruf.: FISI

Geschrieben (bearbeitet)

Hört sich realistisch an. Obs eher die 36 oder die 42 werden hängt ein wenig von deinem Standort, Reisebereitschaft, Vorwissen (Praktikum?) usw ab. Die 36 solltest du aber wenn du nicht gerade im tiefsten Osten anfängst auf jeden Fall bekommen.

Schau das du wenn möglich nicht im Helpdesk landest, das ist fachlich oft ne Sackgasse. Wenn du "normal" als z.B. Sys- oder Netzwerkadmin einsteigst und dich dann immer weiterbildest sollten 60k mit 5 Jahren BE drin sein.

Bearbeitet von 0x00
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb OkiDoki:

Kein Plan davon, deshalb frage ich einfach mal frech: Geht da nicht noch ordentlich was ab für private Versicherungen wie z.B. Krankenkasse? Netto bei Beamten ist doch nur Brutto abzgl. Steuer, oder nicht?

Edit: Bei mir in SH braucht es A13 Stufe 12, um gerade so auf 4000 Netto zu kommen als verbeamteter Lehrer. (SK1)

A13/12 oder A13/8 wirst du in der freien Wildbahn nicht finden (unter Lehrern), außer entsprechende Person hat es sich so richtig verschissen mit der Obrigkeit. Normalerweise folgt nach einigen Jahren die Beförderung auf A14 oder (bei Funktionsstellen) A15. Je nach Ausgestaltung kann dort noch eine Zulage on top kommen.

Der Durchschnittskollege bei uns ist Mitte 50. Also eher A14/X (je nachdem welche Zeiten aus der Wirtschaft anerkannt werden). Bei A14/7 wären das je nach Land schonmal 4,3-4,4k netto. Hiervon muss die PKV abgezogen werden. Die fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem wann sie abgeschlossen wurde, ob Vorerkrankungen bestehen usw. Meine Kollegen zahlen alle zwischen ungefähr 150 - 400€. Dann bleiben 4k oder mehr übrig. Außerdem gibt es noch eine Reihe von Boni. Alleine durch das verheiratet sein gibt es extra was on top. Für jedes Kind gibt es weiteres Geld (ca 100€+). 

In meinem Fall steht durch einen Wechsel eine Neubewertung der förderlichen Zeiten an. Was anerkannt wird ist willkürlicher als man denkt, auch wenn es Beispiele gibt. Bei mir kann es z. B. sein, dass ich danach in A15/6 gesetzt werde. Das macht netto 4680 - PKV. Wären also 4,2-4,3k netto (plus minus 100€, da ich gefühlt alle paar Wochen andere Informationen bekomme, was angerechnet wird und was nicht).

Beachten muss man auch, dass beamte weniger Versicherungen benötigen und so ziemlich jede Versicherung vergünstigt bekommen. Anstatt einer BU benötigen wir eine DU, die wesentlich kulanter einspringt. Auch müssen wir nur einen Bruchteil über die BU/DU absichern, da wir vom Land bzw. Bund abgefangen werden, sollten wir nicht mehr dienstfähig sein. Dadurch spart man im Monat wieder etwas. Private Altersvorsorge bräuchte man durch die Pension ebenfalls nicht bzw. bei weitem nicht in dem Umfang von einem angestellten. 
Rechnet man alles oben drauf, was man sich so spart ists sogar ein gutes Stück über 4,5k/Monatsnetto.



 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb monolith:

Was ein Irsinnsgehalt.

Nicht zwingend. Im Vergleich zu einem Gehalt mit einer 3J Berufsausbildung vielleicht. 
Im Vgl. mit einem ähnlichen Werdegang (Masterabschluss von der Uni, Funktionsstelle im Konzern usw.) sicher nicht mehr. Einige meiner Studienkollegen, die bei SAP oder Mercedes arbeiten verdienen eine ganze Ecke mehr als ich.

Das Problem ist eher, was die Gesellschaft an Gehalt für gewisse Berufsgruppe akzeptiert. Seltsamerweise gibt es keinen Aufschrei, wenn ein Arzt 10k+ verdient (unabhängig der Fachrichtung und Relevanz für die Gesellschaft). 
Bei einem Lehrer hingegen ist das Geschrei immer maximal. 

Dabei sollte man bedenken, dass z. B. eine Grundschullehrer/in das eigene Kind maßgeblich prägt und dessen Zukunft beeinflusst. Sollten gerade diese Personen nicht motiviert und gewillt sein alles zu geben? Das funktioniert nur mit einem entsprechenden Gehalt. Wenn ich könnte würde ich Berufsgruppen wie Erzieher&Lehrer maximal unterstützen, damit die nachfolgende Generation möglichst viele Chancen haben bzw. auch einfach gut ausgebildet und erzogen werden. Das ist nur vielen hier im Land nichts wert. Sollte es aber, da die nachfolgende Generation eure Rente zahlen muss. Damit investieren wir maßgeblich in unsere eigene Zukunft.


Es gibt Länder, die das verstanden haben (DE, Luxemburg, Japan) und auch welche, die es nicht haben (England, teilw. USA). 

 

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb skylake:

Dabei sollte man bedenken, dass z. B. eine Grundschullehrer/in das eigene Kind maßgeblich prägt und dessen Zukunft beeinflusst. Sollten gerade diese Personen nicht motiviert und gewillt sein alles zu geben? Das funktioniert nur mit einem entsprechenden Gehalt. Wenn ich könnte würde ich Berufsgruppen wie Erzieher&Lehrer maximal unterstützen, damit die nachfolgende Generation möglichst viele Chancen haben bzw. auch einfach gut ausgebildet und erzogen werden. Das ist nur vielen hier im Land nichts wert. Sollte es aber, da die nachfolgende Generation eure Rente zahlen muss. Damit investieren wir maßgeblich in unsere eigene Zukunft.


Es gibt Länder, die das verstanden haben (DE, Luxemburg, Japan) und auch welche, die es nicht haben (England, teilw. USA). 

Naja aber hast du den auch Daten die deine Aussagen belegen, dass Lehrer in Deutschland aufgrund der guten Bezahlung signifikant besser arbeiten als z.B in den USA? 

Ich denke ein Problem in Deutschland ist halt auch die Unkündbarkeit und dass Leistung nicht wirklich belohnt wird. Meine Erfahrung mit Lehrern ist eigentlich auch eher gemischt, es gab zwar vereinzelt Lehrer die sehr engagiert waren, aber die Meisten haben halt eher das Minimum gemacht (und anders würde ich es wohl auch nicht machen, wenn es meine Gehaltsentwicklung nicht beeinflussen würde). 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb monolith:

Was ein Irsinnsgehalt.

Im Sinne von

  • "Die bekommen viel zu viel, das haben die im Leben nicht verdient" oder
  • "Wahnsinn, wie unterbezahlt manche Berufsgruppen sind, solche Gehälter kann es geben"?

Das mit dem Irrsinnsgehalt, bzw den Irrsinnssummen geht mir regelmäßig nur bei überbezahlten Balltretern oder Bonuszahlungen bei gleichzeitigem Vollversagen durch den Kopf.

Ja, Lehrer bekommen gutes Gehalt, Lehrer müssen (sollten) aber auch unabhängig und vor allem unbestechlich sein. Da muss das Gehalt einfach auch entsprechend sein. In der Grundschule muss die Motivation passen dass die Kinder optimal gefördert werden, das geht nicht wenn man sich zeitgleich Gedanken machen muss wie man abends was zu Essen auf den Tisch bekommt. In der Oberstufe sollten die Lehrer die die Abschlussprüfungen korrigieren nicht in Versuchung kommen den Filius vom örtlichen Anwalt zu bevorzugen nur weil Papa für jede 1 nen Tausender springen lässt.

Fazit meinerseits: Die Bezahlung von Lehrern ist hoch, aber gemessen an ihrer gesellschaftlichen Relevanz nicht übertrieben. Ja, vielleicht sollte man beim ein oder anderen Lehrer ein Elektroschockimplantat einsetzen wenn seine Motivation bei 0 ist, aber das sind einerseits hausgemachte Probleme (auch gerne durch die Eltern mit verursacht), andererseits kann man keine komplette Berufsgruppe über eine Kamm scheren, schon gar nicht wir sozial inkompetenten Kellerkinder aus der IT ;) .

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Maniska:

Ja, Lehrer bekommen gutes Gehalt, Lehrer müssen (sollten) aber auch unabhängig und vor allem unbestechlich sein. Da muss das Gehalt einfach auch entsprechend sein. In der Grundschule muss die Motivation passen dass die Kinder optimal gefördert werden

Inwiefern müssen Lehrer unbestechlicher sein als z.B Polizisten die schlechter bezahlt werden? 

Mit Motivation ist die Logik Mehr Geld = Mehr Motivation etwas zu simpel. Die Motivation würde eher ansteigen wenn man Leistung belohnen würde und engagierte Lehrer das Gefühl haben, dass es sich ausgezahlt hat, sich mehr anzustrengen als ihre Kollegen. 

Geschrieben

Polizisten im hD werden schlechter bezahlt?😇

 

vor 3 Minuten schrieb DeveloperX:

Leistung belohnen

Wie will man das messen? Das klappt doch niemals.
Beispiel, Noten der Schüler als KPI einführen.
Lehrer A strengt sich an hat aber ne faule Klasse, mäßige Noten, kein Bonus.
Lehrer B lässt einfach laufen, die Schüler sind aber mehrheitlich motiviert, gute Noten, guter Bonus.
Und dann noch das Fach, Mathe, Physik usw haben schon mal die Arschkarte und Geschichte und alle GeWi "Laberfächer" haben ein Riesen Vorteil. So war es jedenfalls bei mir an der BOS, in Sozi, Geschichte, Politik Englisch musste man quasi nur bisschen mitarbeiten, sich melden und paar sachen auswendig lernen dann war ne 2 sicher.
In Mathe und Physik muss man das auch verstehen, dazu gab es gar keine Noten fpr Mitarbeit (da wurde stattdessen ein schriftlicher Test geschrieben!)
Dann müsste man das mit einbringen also für Bonus 100% ist in Mathe und Physik ein Schnitt von 3,0 nötig in Sozialkunde ein Schnitt von 2,0

Also das will ich mal sehen :D 

Geschrieben

@DeveloperX Das Wort teilw. von mir ist in Bezug auf die USA wichtig, da die Gehälter dort extrem unterschiedlich ausfallen können, ebenso die vertragliche Ausgestaltung. Im Median verdienen Lehrkräfte dort nicht gut (im vgl. zu DE), in England und vielen anderen Ländern ist es noch wesentlich mieser. Wenn diese dann in den Sommerferien entlassen werden und einen Zweitjob annehmen müssen um über die Runden zu kommen, wie sollen sich in der Zeit weiterbilden oder Unterrichten vorbereiten können? Das ist gerade in den oben genannten Ländern ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Die angesprochene Bestechung ist auch ein Faktor, den man bedenken muss. Wäre ich bestechlich, könnte ich ohne Probleme einer Person ein Abitur ausstellen. Es gibt hier auch Personen im Forum die sicher für ein gratis Abitur einiges hinlegen würden. Warum tue ich das nicht (von meinem Gewissen mal abgesehen)? Weil der finanzielle Schaden immens wäre, wenn es auffällt. 

Z. B. liegt der NC bei Medizin immer noch oft bei 1,0 oder 1,1. Es gibt Schüler bei uns, die würden für ein 1,0er Abitur alles tun, da es ein door-opener für den obigen Studiengang ist. In meinem Berufsleben wurden mir von Schülern/Eltern schon öfters Gefälligkeiten angeboten, für entsprechende Gegenleistung. Die Verbeamtung verhindert in vielen Fällen, das darauf eingegangen wird, da die Konsequenzen fatal wären. 
 

 

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb DeveloperX:

Inwiefern müssen Lehrer unbestechlicher sein als z.B Polizisten die schlechter bezahlt werden? 

Willst du damit ausdrücken dass deiner Meinung nach

  • Lehrer überbezahlt oder
  • Polizisten unterbezahlt sind?

Die Neiddebatte mit "aber XY bekommen weniger deswegen ist das Gehalt von ABC nicht gerechtfertigt" führt nur dazu. dass sich die Berufsgruppen gegeneinander wenden statt dort hin zu treten wo es Sinn ergeben würde, aber das nur am Rande.

 

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb DeveloperX:

Inwiefern müssen Lehrer unbestechlicher sein als z.B Polizisten die schlechter bezahlt werden? 

Ich habe keinen Vergleich von Lehrer und Polizistengehalt.

Aber welche Rolle spielt das denn? Ich kann doch nicht jemanden schlechter bezahlen, nur weil ein anderer Berufszweig (ungerechtfertigt) wenig verdient?

Warum bekommen wir dann alle vermeintlich mehr Gehalt als Menschen die in der Pflege arbeiten? Ich kann doch als Grundlage für eine Gehaltsdiskussion nicht einen schlechter bezahlten Job als Argument aus dem Ärmel ziehen. 

Geschrieben

@Graustein Ich verstehe im Kern die Kritik von @DeveloperX
Das Problem (was ich auch sehe) ist, dass leistungsunabhängig bezahlt wird. Das betrifft aber nicht nur Lehrer, sondern jeden beamten bzw. Personen mit Tarifvertrag generell. Durch Absitzen steigt man in den Erfahrungsstufen, wobei man sich hier fragen kann, warum das so sein muss. Nur weil jemand "Erfahrung" besitzt, bringt er nicht mehr Leistung.

Bei Lehrkräften wird das im Gegensatz nur Polizei immer deswegen kritisiert, da der Streifenpolizist, den man so sieht seine A5,A6 oder A8 usw. besitzt und jeder gammelige Lehrer A13+ und damit in ganz anderen Gehaltsregionen unterwegs ist. 

Natürlich ist das ein Problem, dass unser System so gestrickt ist. Das betrifft doch aber wahrscheinlich auch deine Firma @DeveloperX oder? Ihr feuert sicher auch nicht direkt eine Person, die die beine hochlegt und chillt.
Das Problem bei Lehrern im speziellen ist auch, dass diese ihre Arbeitszeit großteils selbst einteilen können. Dann trifft man zwangsläufig auf die beiden Extreme:
Lehrer A: 25Std a 45 Minuten Pflicht + dutzende Stunden Vorbereitung/Nachbereitung = 60Std-80Std/Woche
Lehrer B: 25Std a 45 Minuten Pflicht, null Vorbereitung, keine Klassenarbeiten, nur rumsitzen = 20Std/Woche

Dem Entwickler kann man allerdings schneller an den Karren fahren, da seine Leistung wesentlich leichter messbar ist. LehrerB auf die schliche zu kommen, ist schwierig. 

Geschrieben
vor 57 Minuten schrieb skylake:

Nicht zwingend. Im Vergleich zu einem Gehalt mit einer 3J Berufsausbildung vielleicht. 
Im Vgl. mit einem ähnlichen Werdegang (Masterabschluss von der Uni, Funktionsstelle im Konzern usw.) sicher nicht mehr. Einige meiner Studienkollegen, die bei SAP oder Mercedes arbeiten verdienen eine ganze Ecke mehr als ich.

Naja, man muss schon 90.000€ Brutto oder mehr im Jahr verdienen, um als normaler Angestellter in diese Gehaltsregion (4,3k Netto) zu kommen. Da kommt man mit ähnlichem Werdegang auch nicht automatisch hin. Deine Studienkollegen bei SAP und Mercedes sind da eher Ausnahmen.

Ich will hier gar nicht die Höhe des Lehrergehalts irgendwie negativ darstellen. Mein Vater ist auch Lehrer gewesen (inzwischen pensioniert). Ich weiß wie deren Leistungspensum und Belastung aussieht. Alles gut. Aber ich habe immer wieder das Gefühl, das Lehrer die Perspektive für "normale" Gehälter verloren haben. Damit meine ich gar nicht dich im Speziellen, sondern z.B. auch meinen Vater, dessen Kollegen oder Freunde die ebenfalls Lehrer geworden sind. Die sind teilweise mit einem Gehalt von 3.500€ Netto pro Monat gestartet und glauben das sei die Norm.

vor 57 Minuten schrieb skylake:

Das Problem ist eher, was die Gesellschaft an Gehalt für gewisse Berufsgruppe akzeptiert. Seltsamerweise gibt es keinen Aufschrei, wenn ein Arzt 10k+ verdient (unabhängig der Fachrichtung und Relevanz für die Gesellschaft). 
Bei einem Lehrer hingegen ist das Geschrei immer maximal. 

Ich habe diverse Ärzte im Bekanntenkreis und weiß was die leisten und welche Belastungen die aushalten müssen. Daher gönne ich jedem Arzt sein hohes Gehalt. Zumal die Meisten davon weit weg sind von 10.000€ Netto im Monat. Es sei denn sie haben sich selbstständig gemacht und eine eigene Praxis gegründet. Aber da reden wir dann wieder von einem ganz anderen Risikofaktor und sollten keinen Vergleich zu normalen Angestellten ziehen.

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb skylake:

 

Natürlich ist das ein Problem, dass unser System so gestrickt ist.

Ja das ist halt das Problem mit dem Beamtentum. Das ganze System gehört schon lange abgeschafft aber die Personen welche das ändern könnten sind alles fast Beamte und profitieren vom System :) Kritik wird es  daher zurecht immer geben. Es gibt wirklich gar keinen Grund Lehrer zu verbeamten und gerade dort wäre es wichtig diese jederzeit kündigen zu können. Der Job ist viel zu wichtig als das es verbeamtet werden sollte und man dann genau nur die Menschen mit solch einer Mentalität /Arbeitsweise dort hat. Beim Gehalt sehe ich das anders - Lehrer sollen ruhig noch das doppelte verdienen (aber wie gesagt nur, wenn man sie jederzeit kündigen kann). Ich persönlich würde den Job für kein Geld der Welt machen wollen - naja vielleicht Erwachsenenbildung (bei dem die Erwachsenen dafür ordentlich zahlen müssen und nicht der Staat bezahlt) aber auf gar keinen Fall Jugendliche & Kinder.

PS: Und das mit der Bestechlichkeit ist nur ein Scheinargument fürs Beamtentum. Als ob ein Beamte weniger bestechlich ist. Siehe Fall von heute:  https://www.hessenschau.de/panorama/korruptionsverdacht-gegen-alexander-b---anklage-gegen-frankfurter-oberstaatsanwalt-erhoben,anklage-staatsanwalt-100.html

Menschen sind Menschen. Entweder man ist kriminell oder nicht, egal ob Beamte oder Angestellter. Und leider auch oftmals egal wie viel man verdient, denn man kann ja immer mehr haben. Integrität kann man in der Regel eben nicht mit dem Gehalt "kaufen".

Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb skylake:

Das Problem (was ich auch sehe) ist, dass leistungsunabhängig bezahlt wird. Das betrifft aber nicht nur Lehrer, sondern jeden beamten bzw. Personen mit Tarifvertrag generell.

Das betrifft bis auf wenige Ausnahmen ganz Deutschland. Wo wird denn wirklich leistungssbhängig bezahlt? Man könnte jetzt sagen in Sales, aber auch da oft nicht, wenn man wirklich nach eigener Leistung bzw eben Vorteil/gute Arbeit  für das Unternehmen geht.

Ich kenne einige Sales Leute die machen viel Umsatz, verkaufen denkenden aber auch jeden scheiß. Der nicht zusammen passt oder gar nicht das ist was der Kunde braucht. Dann eskaliert es später aber das ist ja egal, gut verkauft dicker Bonus usw. Oder aber andere bereiten einen Sales Abschluss vor. Sind aber nicht im Sales sondern Technical Support usw. Dann bekommen die null und der Sales Typ 20.000 Boni.

hier im IGM haben wir ja auch eine Leistungszulage. Das hat aber mir Leistung nichts zu tun.

oft gibt es auch keine solche Zulage, da muss man dann wenn man meint seine Leistung wird nicht gewürdigt aktiv verhandeln. Da fallen dann wieder sehr viele raus die das gar nicht erst machen und die schaumschläger und wo gut reden können streichen die Lohnerhöhungen ein

Leistung ist schwer zu ermitteln und oft nicht Bestandteil des Lohn.

das einzige wo ich denke dass es sehr einfach geht ist eben da wo Leistung=Arbeit mal zeit

also ganz einfache „niedere“ Jobs wo es nur darum geht wieviel man in Zeitraum x von Sache y schafft

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb skylake:

Dann trifft man zwangsläufig auf die beiden Extreme:
Lehrer A: 25Std a 45 Minuten Pflicht + dutzende Stunden Vorbereitung/Nachbereitung = 60Std-80Std/Woche
Lehrer B: 25Std a 45 Minuten Pflicht, null Vorbereitung, keine Klassenarbeiten, nur rumsitzen = 20Std/Woche

Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, war tendenziell Lehrer A die Ausnahme und Lehrer B die Regel. 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb OkiDoki:

Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, war tendenziell Lehrer A die Ausnahme und Lehrer B die Regel. 

Das Problem daran ist, dass du das als Schüler nicht immer merkst was da an Vorbereitung dahintersteckt.

Als ebenfalls Außenstehender wirkt es aber so, dass gewisse Fächer weniger Aufwand sind als andere. Ich denke hier insbesondere an Deutsch vs. Matheklausuren korrigieren. Und es gibt Lehrer, die (laut eigener Aussage) fast nichts für ihren Job tun - trotzdem zählten sie zu den besten an der Schule. Die mussten nichts groß vorbereiten weil sie alles aus dem FF konnten.

Genausogut kann ich mir vorstellen, dass es ein paar, sagen wir ma eher mittelmäßige Lehrer gibt, welche durchaus viel Zeit investieren. Aber es kommt halt aus diversen Gründen nix bei rum.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb bigvic:

Der Job ist viel zu wichtig als das es verbeamtet werden sollte und man dann genau nur die Menschen mit solch einer Mentalität dort hat. Beim Gehalt sehe ich das anders - Lehrer sollen ruhig noch das doppelte verdienen

Das sehe ich ähnlich. Doch nach Jahren im öffentlichen Dienst, haben die Mitarbeiter einen ähnlichen Kündigungsschutz.

Ich erinnere mich daran, wie meine (Ex)Frau motiviert ins Referendariat startete. Sie dachte nur: "Hoffentlich ist das bald vorbei.". Später im Job lief das ein paar Jahre gut, doch mit der Zeit hat auch sie sich leicht verändert. Sie ist immer noch auf der Seite der Kinder, doch die Jahre im Job haben sie gezeichnet. Ich möchte nicht mit ihr tauschen.

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