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Der "Wieviel verdient ihr" - Diskussionsthread


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Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Bitschnipser:

Den Spaß an der Arbeit wollen wir nicht vergessen. 80k bringen einem halt auch nichts, wenn man jede Sekunde seiner Arbeit hasst.
 

Wenn ich das genau betrachte, hasse ich jeden Job, weil ich kein Bock habe zu arbeiten.
Wenn man es nicht so genau betrachtet, mag ich meinen Job sehr gerne und alles drum rum passt auch sehr gut.
Habe zum Berufsanfang auch einen anderen Beruf gelernt und ein Jahr dort gearbeitet, es war okay, aber ich wollte lieber in die IT und habe dann nochmal die Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht mit mitte 20.

Die jetzige Stelle ist auch top, Gehalt ist gut (kann aber immer mehr sein), die Kollegen sind gut, Vorgesetzten ebenfalls.
Beim richtigen Kontostand wäre ich aber sofort weg  :D

Alternativ, wenn mir meine Freizeit und mein Lebensstandard nicht so wichtig wäre, würde ich zuhause chillen und Bürgergeld beziehen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Parser:

Fluglotse 😉 die schlagen cash technisch alles und auch nach der Ausbildung gehören die zu den Top Verdienern. 

Stimmt, ist aber sehr speziell.

Pilot ist glaube ich auch nur eine Ausbildung oder? Profi Fußballer auch 😉

 

Geschrieben

 

Es geht ja nicht darum, zu flexxen sondern von den möglichen Gefahren einer zu niedrigen Bezahlung zu warnen und die Konsequenzen aufzuzeigen. Ich hatte es schon häufiger, dass bspw. Azubis meinten, niemals Kinder zu bekommen und ein paar Jahre später stehen diese mit einem Kinderwagen im Supermarkt.  Dann ist es allerdings meistens zu spät mit der Karriere.

Dasselbe gilt für Spielsucht. Ein Schüler zeigte mir die Woche ein Video von Niklas Steenfatt dazu, welches ich direkt unterschreiben kann. In jeder Klasse habe ich zig Kandidaten, die tausende Stunden in Computerspiele versenkt haben. Für was? Kurzfristige Freude und nichts nachhaltiges.

Ich habe in meiner Zeit wesentlich weniger gezockt und die tausenden Stunden in Karriere investiert und hatte dabei genauso Freude und zeitgleich noch nachhaltiges geschaffen (Abschluss, Position, Kontakte in der Wirtschaft usw.).

Prioritäten sollten gerade in der heutigen Zeit, bei dem grassierenden Wohlstandsverlust wohlüberlegt sein und in einer kleinen Firma mit 33k zu verrotten oder den ganzen Tag zu verzocken sind denkbar ungünstige Prioritäten. Es gibt Schüler die erzählen mir bspw, dass der eine in der Pro League von irgendeinem Spiel war. Okey, was hat es ihm gebracht für die Zukunft? Nichts und das bisschen Preisgeld ist auch irgendwo versickert.

Ein großer Irrglaube der heutigen Generation ist es, zu glauben, dass Karriere mit Entbehrung, Frust und Leid einhergeht. Das ist definitiv nicht der Fall. In meiner Auslandszeit in England hatte ich sehr viele, unglaublich schöne Momente. Die hätte ich in einem Minibetrieb oder am Computer zocken nie sammeln können. Ganz im Gegenteil: In den paar Jahren in England habe ich genug verdient, um 1 Immobilie komplett bar kaufen zu können und dazu richtig tolle Freundschaften geschlossen. Durch einen Zufall dort auch noch die Partnerin kennengelernt, die mit einer ähnlichen Einstellung am Karriere maximieren war.

Mein Anliegen ist es, dass es möglichst vielen nach der Ausbildung gut geht und sie die "richtigen" bzw. besseren Entscheidungen zu treffen.

 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb skylake:

Es geht ja nicht darum, zu flexxen sondern von den möglichen Gefahren einer zu niedrigen Bezahlung zu warnen und die Konsequenzen aufzuzeigen.

Noch als Ergänzung dazu:
Ich habe auch kein Bock drauf, dass irgendwelche Minderheiten sich ausbeuten lassen und den Gehaltsschnitt runterziehen.
Solange es Leute gibt, die diese Gehälter annehmen, dann wird sich das auch in den Köpfen der Chefs nicht ändern.
Damit meine ich die Gehälter unter 30k.

Bei meiner alten Firma war der Stellenwert der IT-Mitarbeiter auch nicht hoch und nach der Ausbildung sind alle gleich eingestiegen, egal ob kaufmännische, lager- oder IT-Azubis. Das war zwar 2015, aber da hat man 2000€ brutto bekommen.
Der Azubi vor mir ist dann auch nicht geblieben, als er das Gehalt gesehen hat und der IT-Chef sagte auch, dass wir da mehr bezahlen müssen, ansonsten wird man die Azubis nicht halten können.
Laut dem GF war das alles quatsch.
Das war mir zu dem Zeitpunkt irgendwie alles egal und ich wollte erstmal meine Ausbildung beendeten und ins Berufsleben starten. Währen der Abschlussprüfungen habe ich dann hier durch das Forum und durch meine Klassenkameraden mitbekommen, was "normale" Firmen zahlen die entweder Tarifgebunden sind oder sich daran orientieren.

Mir wurden dann 2200€ zum Start angeboten, da habe ich gesagt, dass es nicht akzeptabel sei und ich nicht lange bleiben würde.

Mein Chef hat sich dann eingesetzt und ich hatte ein Gespräch mit dem GF. Ich wollte gerne 2500€ haben, weil ich durch die Ausbildung und im Vorfeld noch 10 Monate Vollzeit Praktikum in dem Unternehmen einiges an Erfahrung mitbringe.
Der GF meinte, dass 2500€ kein Unternehmen einem frisch ausgelerten zahlen würde.
Ich habe dann 2300€ bekommen, mit viel betteln.
Habe dann ein paar Bewerbungen geschrieben und hatte direkt zwei Angebote für mindestens 30k. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich bei der einen Firma mit 32k Beworben hatte.

Bin dann zu einer Firma, da habe ich 33k bekommen und nach der Probezeit 36k.
Damit war ich sehr zufrieden.

In meiner alten Firma habe ich dann gekündigt mit den Worten, dass ich mich unterbezahlt fühle.

Der GF wollte mir dann aufeinmal 2500€ geben, da habe ich aber gesagt, dass mein Preis mittlerweile bei über 3k liegen würde.

Das war alles in einem Zeitraum von etwa 5-6 Monaten.

Geschrieben (bearbeitet)

Zu @skylake Kommentar:

Also ich hab mich nie übermäßig in meiner Freizeit mit Arbeit beschäftigt. So manche Überstunden und extra Meile und Wochenend Arbeit war natürlich dabei. Sich mal ein Buch reinziehen zum Thema x. Aber ich hab auch viel gegam0rt 😉 

Was ich schon gemacht hab ist während der Arbeitszeit Leistung bringen. AP sein. Aufgaben übernehmen. Und natürlich auch Stellen wechseln. 
 

PS

Soll nicht heißen dass der Kommentar falsch ist sondern als Fußnote 😉 

Bearbeitet von Graustein
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb bigvic:

Dann wäre die Berufswahl "IT" aber nicht wirklich optimal gewählt, oder?

Wieso nicht? Das Gehalt in der IT ist durchschnittlich betrachtet nicht schlecht und teilweise sogar richtig gut.

Wenn du damit meinst, dass man den Gedanken "Geld gegen Arbeit" noch weiter "optimieren" kann, dann gebe ich dir recht. Ich könnte mir den Job mit dem höchsten Stundenlohn bei geringstem Aufwand raussuchen und versuchen dort Fuß zu fassen. Wenn ich schon dabei bin könnte ich auch meine Ausgaben "optimieren". Das Badewasser zweimal benutzen, Nudeln ohne Sauce essen, die Bratwurst auf dem Prozessor braten, die Haare selber schneiden, Regenwasser trinken etc. Aber irgendwo müssen wir glaube ich auch realistisch bleiben :)

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich ordne IT im oberen Drittel der Berufe ein, was Einkommen, Perspektiven usw angeht. Bestbezahlt geht aber definitiv anders. Vor allem mit Studium.

Pro IT: Gehalt ist gut, aber selten top. Viel Home Office, viele Jobs, zukunftsfähig, branchenübergreifend, im ganzen Land zu finden, gute Kollegen usw.

Contra IT: Outsourcing ist immer eine drohende Gefahr, Consulting Jobs sind Gang und gäbe, die Achtung der Fachabteilungen/Chefs kaum vorhanden und wer mit 50+ noch gute Chancen haben möchte, muss schon richtig was du dem Kasten haben und/oder reichlich extrameilen gehen.

Eine Karriere innerhalb der IT gibt es auch selten. Wenn dann muss man ins Management und das ist ein anderer Job, der bestenfalls vor dem Hintergrund IT ausgeübt wird. Meistens von Leuten, die selbst kaum Ahnung von IT haben.

mal ganz plakativ gesagt: von IT-Jobs kauft sich fast keiner den Porsche. Aber auch fast keiner muss sich um seine Rente sorgen.

Bearbeitet von Rabber
Geschrieben (bearbeitet)
Am 4.10.2023 um 15:58 schrieb TooMuchCoffeeMan:

Wieso nicht? Das Gehalt in der IT ist durchschnittlich betrachtet nicht schlecht und teilweise sogar richtig gut.

Wenn du damit meinst, dass man den Gedanken "Geld gegen Arbeit" noch weiter "optimieren" kann, dann gebe ich dir recht. 

Ja also zählt doch nicht nur Geld gegen Arbeit ;) Und genau das ist ja genau der springende Punkt. Denn wenn das die Maxime ist, dann wird man Mediziner, Jurist, Investmentbanker, Steuerberater, Notar, Unternehmensberater, Vertriebler, usw usf (also keine utopischen Ausnahmejobs) und geht nicht in die IT.

Daher finde ich den Spruch immer etwas fragwürdig und eher so dahergesagt um die Jobdiskussion sehr zu vereinfachen. 

@skylake

Du bist halt eine Generation, bei denen traditionellen Werte (Auto, Haus, Boot, ..) wichtig sind (wie mir übrigens überwiegend auch). Aber das ist für viele schlicht nicht mehr (so) wichtig. Die haben ein anderes "richtig" als du. Ich habe keine relevanten Diskussionen über Gehalt bei den jüngeren Bewerbern, sondern über ganz andere Themen. Das Video ist dazu immer wieder gut.

 

 

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb bigvic:

Du bist halt eine Generation, bei denen traditionellen Werte (Auto, Haus, Boot, ..) wichtig sind (wie mir übrigens überwiegend auch). Aber das ist für viele schlicht nicht mehr (so) wichtig. Die haben ein anderes "richtig" als du. Ich habe keine relevanten Diskussionen über Gehalt bei den jüngeren Bewerbern, sondern über ganz andere Themen. 

Naja, heute nen Haus zu kaufen, ist halt auch was anderes als vor >20 Jahren. Die Hauspreisentwicklung im Vergleich zur Lohnentwicklung ist da schon krass gewesen in den letzten Jahrzehnten, bedeutet: selbst wenn man früher standardmäßig seine 5-6% Zinsen gezahlt hat, musste man trotzdem weniger aufbringen, weil die Gesamtsumme, die zu finanzieren war, gemessen am Gehalt geringer war.

Außerdem finde ich es schwierig unter "traditionelle Werte" einfach nur materialistische Statussymbole aufzuzählen. Erinnert mich irgendwie an die Werbung aus den 90ern oder frühen 2000ern. Beschreibt aber nicht, was allgemeinhin als "traditionelle Werte" verstanden wird - meiner Meinung nach.

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb bigvic:

Denn wenn das die Maxime ist, dann wird man Mediziner, Jurist, Investmentbanker, Steuerberater, Notar, Unternehmensberater, Vertriebler, usw usf (also keine utopischen Ausnahmejobs) und geht nicht in die IT.

Stimmt, von jedem Job hab ich gleich 10 Bekannte im Umfeld 😂

Davon mal ab muss man für die meisten studieren. IT kann ich auch mit Ausbildung machen. Oder als Quereinsteiger.
Vertrieb ist nochmal extra gelagert, hier muss man verkaufen können. 

Weiter verdient man als Arzt, Notar und StB nur dann gut wenn man selbstständig ist. Als Angestellter liegt das idR auch nicht so weit weg von dem was man in der IT auch verdienen kann. Dann muss man aber auch den Selbstständigen ITler als Vergleich nehmen. 
 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb Graustein:

 

Davon mal ab muss man für die meisten studieren. IT kann ich auch mit Ausbildung machen. Oder als Quereinsteiger.
Vertrieb ist nochmal extra gelagert, hier muss man verkaufen können. 
 

Ach, die Parameter bei der Geld-für-Arbeit Diskussion ist, dass man nicht studieren darf, nur bestimmte Skills haben darf (also z.B. ohne Verkauf) und es dem individuellen Milieu entspricht. Welche Einschränkungen gelten denn noch, so dass die Meinung dann final universell passt bzw. nur noch IT (im Konzern mit TV) übrig bleibt? 🥸

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

Wenn es darum geht muss man einfach nur reich heiraten oder Fußballstar werden. Da kann jeder Arzt einpacken. Oder willst du jetzt die Parameter so kleinlich machen? 😉 Beruf Sohn gibt es auch noch. 

Davon ab die TOP Verdiener werden sich im Bereich IT und deinen genannten nicht so wirklich unterscheiden. 150-250k kann man in der IT auch verdienen.

Der Schnitt natürlich schon, weil Trommelwirbel 

Bei IT muss ich nicht studieren und der Beruf geht schon bei Drucker Papier nachlegen los…

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb bigvic:

Du bist halt eine Generation,

Ich glaube hier schätzen mich einige ein paar Jahrzehnte zu alt ... Tipp: Bei mir wird noch sehr, sehr lange ne 4 vorne stehen. 😅 

 

vor 8 Stunden schrieb HeinzHugo:

Naja, heute nen Haus zu kaufen, ist halt auch was anderes als vor >20 Jahren

Nicht zwingend. Wenn ich darüber nachdenke was für ein Luxus sich meine Eltern gegönnt haben neben dem Haus, fällt mir spontan nichts ein. Da war der Urlaub in der Schrottkarre an der Nordsee aber auch das höchste der Gefühle. Es wurde kein Geld für Smartphones, Smartwatches, Gaming-PCs oder irgendwelche Abos (von Apple Music bis Netflix) ausgegeben. Da wurde ein Großteil der Einnahmen für die Tilgung aufgebracht und ein guter Teil vom Haus noch selbst gebaut. 

Heute hingegen ist die Devise: Haus wird komplett per Fremdleistung gebaut (was extrem teuer ist, damals allerdings auch schon) und der Jahresurlaub am Strand muss neben den ganzen Elektronikgadgets sein. Wenn die Person auf alles verzichten würde, würde die Tilgung sicherlich bei dem ein oder anderen um 1k pro Monat steigen und schwubs, ist das Haus plötzlich finanzierbar. Allerdings möchte man sich nicht so einschränken, was ich vollkommen nachvollziehen kann.

Edit: Hier eine Quelle dazu:
https://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/immobilien--war-es-frueher-wirklich-guenstiger--ein-haus-zu-finanzieren--8652880.html

Zitat: "Und so fällt es dem Gros der jungen Generation schwer, Eigenkapital zu bilden. Allerdings wolle sich die Generation auch nicht einschränken, um sich eine Immobilie leisten zu können, so die "F.A.S". "

Oder

https://www.finanzfluss.de/blog/immobilienkauf-frueher-einfacher/

Zitat: "

Nicht nur die Preise, auch die Ansprüche sind gestiegen

Doch sind es nur harte Fakten, die sich verändert haben oder sind die Digital Natives von heute vielleicht einfach anspruchsvoller als damals? Zumindest legt das ein Blick auf die Verteilung der Wohnfläche in Deutschland nahe. Denn seit 1990 haben wir uns flächenmäßig um 34% vergrößert. ""


Nur die Hauspreise und die Löhne zu vergleichen ist daher falsch. Die vorherige Generation hat wesentlich spartanischer gelebt als die heutige und wenn die heutige so leben würde, wären auch Häuser außerhalb der Metropolen leistbar für die Mittelschicht.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Und zack, sind wir bei Exotenbeispielen .. as expected. 

Ich gebe mal meine - ganz verrückten - Parameter an. Ich bin 18, habe mein 0815-Abi in der Tasche (wie die absolute Mehrheit) und habe das Mindset "Geld-für-Arbeit". Was mache ich?

Meine Wahl wäre dann nicht IT.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb bigvic:

Und zack, sind wir bei Exotenbeispielen .. as expected. 

Ich gebe mal meine - ganz verrückten - Parameter an. Ich bin 18, habe mein 0815-Abi in der Tasche (wie die absolute Mehrheit) und habe das Mindset "Geld-für-Arbeit". Was mache ich?

Meine Wahl wäre dann nicht IT.

Und dann 10 J später verdienst du 100%ig mehr wie der beste ITler? Doubt it. Dass das mindset sicher so ist bei vielen ist richtig. BWL Jura und gib ihm. Medizin fällt mit 0815 Abi ja schon mal weg.

Dass dann nur 1% der Leute es überhaupt schaffen wirklich viel zu verdienen… Exotenbeispiel halt von deiner Seite. Der erfolgreiche Jurist mit eigener Kanzlei. Der Schönheitschirurg. Der Super Verkäufer der 200 mio im Jahr Umsatz macht und davon 5% heim nimmt. 
Ansonsten kann man auch sagen, wer Geld machen will bleibt nicht in DE.
jeder der noch hier ist hat nicht das mindset.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb bigvic:

Du bist halt eine Generation, bei denen traditionellen Werte (Auto, Haus, Boot, ..) wichtig sind (wie mir übrigens überwiegend auch). Aber das ist für viele schlicht nicht mehr (so) wichtig. Die haben ein anderes "richtig" als du.

Oder es ist zwar immer noch recht wichtig, aber eben realistisch betrachtet oft einfach nicht machbar. Wenn ich mir die Preisentwicklung für Wohnraum anschaue - egal ob Kauf, Bauen oder Miete - stellt sich mir schon die Frage, wie sich das ein junger Mensch mit wenig/keiner BE, entsprechend schlechtem Gehalt und ggf Familienplanung im Hinterkopf leisten können soll.

Wenn man sich entscheiden muss zwischen "materielles Statussymbol kaufen" und "Familie gründen" kann es auch einfach sein, dass das Statussymbol hinten runter fällt. Nicht weil man nicht will, sonder weil man nicht beides kann und sich schlichtweg entscheiden muss was einem wichtiger ist. Dann ist die Entscheidung ggf. eben nicht 0 und 1 sondern Prio1 vs. Prio2.

vor 23 Minuten schrieb skylake:

Ich glaube hier schätzen mich einige ein paar Jahrzehnte zu alt ... Tipp: Bei mir wird noch sehr, sehr lange ne 4 vorne stehen. 😅

Ich wusste es, du zählst also doch schon in Jahrhunderten!

vor einer Stunde schrieb bigvic:

Ach, die Parameter bei der Geld-für-Arbeit Diskussion ist, dass man nicht studieren darf, nur bestimmte Skills haben darf (also z.B. ohne Verkauf) und es dem individuellen Milieu entspricht.

Zeig mir bitte ein anderes Berufsbild, in dem es relativ gang und gebe ist, dass Quereinsteiger, Leute mit Ausbildung und Studierte einträglich nebeneinander die selbe Arbeit verrichten können. In jedem anderen Beruf gib es "Hierarchiestufen" die extrem an den jeweiligen Abschluss gekoppelt sind.

Ein Notar oder Anwalt lässt tippen, ein Arzt schaut beim Verbandswechsel maximal zu, ein Bauingenieur wird keine Steine schleppen...

Eine Rechtsanwaltsfachangestellte wird (darf!!!) keine Rechtsberatung durchführen, eine Krankenschwester keine Behandlungen vorschlagen und ein Maurer kein Gebäude planen...

Auf der anderen Seite gibt es in der IT alle Mischungen, vom Druckertechniker mit Masterabschluss bis zum hochspezialisierten Quereinsteiger kannst du hier alles finden. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen, aber im fachlichen Rahmen (IT-Arbeit) gib es kaum eine gläserne Decke, die kommt im Regelfall erst dann, wenn es um Managementpositionen geht.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Graustein:

BWL Jura und gib ihm. Medizin

Früher mal. Nach der Juristenschwemme verdient der Jungjurist (außerhalb der Großkanzlei, was wieder die Top 1% sind), häufig weniger als der Fachinformatiker nach der Ausbildung (kann man gerne nachlesen, was ziemlich schockierend ist für 7 Jahre Schinderei).

BWL ist genauso brotlos, da vollkommen überlaufen und bei Lehramt kommt es auf das Fach, Bundesland und politischem Willen an, wie es weitergeht.

Medizin war und ist der einzig absolut sichere Hafen wenn es darum geht, mehr als der Durchschnitt zu verdienen und hier ist die Blockade der NC. Ansonsten fällt mir spontan kein Fachgebiet ein, bei der man eine Jobgarantie und derart hohes Einkommen hat, was aber nicht heißt das er hoch wäre. Der Schönheitschirurg sind wieder die genannten Extrembeispiele.

Der Durchschnittsarzt im Krankenhaus verdient auch nicht die Welt:

Ärzte nach (ÖD) Tabelle Ä2: 7797 Euro Brutto + Zulagen. Dafür ist das Privatleben komplett kaputt durch 24h Schichten. Für kein Geld der Welt würde ich das machen. Dann doch lieber Lehrer in entsprechender Position, gleiches Netto bei 1/4 der Zeit :D 

Geschrieben

@skylakeGenau das was du schreibst ist ja auch meine Meinung/Argument.
IMHO sucht sich @bigvic auch schon Einzelfälle raus.
Gerade der Vertrieb, sorry die meisten sind dafür nicht gemacht, da kann man eben auch gleich Fußballstar vorschlagen.
Die Anzahl der TOP Vertriebler dürfte auch nicht so weit weg sein von den Fußball Profis (1-3 Liga).
Ein ehemaliger Mit Azubi ist mittlerweile Vertriebler im gleichen Unternehmen, er verdient im Schnitt nicht mehr wie ich. Mal mehr mal weniger je nach Verkäufen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Graustein:

@skylakeGenau das was du schreibst ist ja auch meine Meinung/Argument.
IMHO sucht sich @bigvic auch schon Einzelfälle raus.
Gerade der Vertrieb, sorry die meisten sind dafür nicht gemacht, da kann man eben auch gleich Fußballstar vorschlagen.
Die Anzahl der TOP Vertriebler dürfte auch nicht so weit weg sein von den Fußball Profis (1-3 Liga).
Ein ehemaliger Mit Azubi ist mittlerweile Vertriebler im gleichen Unternehmen, er verdient im Schnitt nicht mehr wie ich. Mal mehr mal weniger je nach Verkäufen.

Kommt sehr auf die Branche der Firma an. >100k ist bei uns (US Tech) mit etwas Erfahrung eigentlich die Norm, >200k für viele mit etwas mehr Erfahrung auch nicht ungewöhnlich. Klar, ein paar wenige haben super Jahre und machen dann halt auch mal >500k. Das ist dann eher die Ausnahme. Und nein das muss nicht Google und Co. sein. Das zahlen viele, viele der Kleineren auch.

Ich kann Pre-Sales (Solution Consultant, Solution Engineer oder wie auch immer) übrigens nur empfehlen. Je nach Rolle ist man da ne schöne Mischung aus Sales und Consultant und verdient auch die o.g. Summen.

Bearbeitet von Fitschi
Geschrieben

Im US Tech verdient aber auch ein Entwickler zwischen 100-200k (oder mehr), also hat der Verkäufer da auch nicht unbedingt mehr.

Was mich im Sales stört, man muss halt eiskalt lügen können. Kunden ins Gesicht lügen, das blaue vom Himmel versprechen und die Arbeit dann auf andere abwälzen.
Klingt hart aber so kenne ich Sales sehr oft. Ein Sales der die Wahrheit über Produkte sagt wird nicht lange überleben.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Graustein:

Im US Tech verdient aber auch ein Entwickler zwischen 100-200k (oder mehr), also hat der Verkäufer da auch nicht unbedingt mehr.

Dachte es geht nur um die Aussage, dass man zu den TOP Vertrieblern gehören muss, um diese Summen zu verdienen. Und das ist definitiv nicht so.

vor 6 Minuten schrieb Graustein:

Was mich im Sales stört, man muss halt eiskalt lügen können. Kunden ins Gesicht lügen, das blaue vom Himmel versprechen und die Arbeit dann auf andere abwälzen.
Klingt hart aber so kenne ich Sales sehr oft. Ein Sales der die Wahrheit über Produkte sagt wird nicht lange überleben.

Spannend - aus mittlerweile rund 10 Jahren (Pre-)Sales Erfahrung würde ich das eher verneinen. Im klassisches Hunting (schnell verkaufen und dann ab zum nächsten Prospect/Kunden) sicher immer wieder. Bei beratunsintensiven Lösungen, die große Teile der Firma betreffen kauft der Kunde nicht die Katze im Sack. Dazu kommt, dass man dann oftmals mehrere Jahre mit dem Kunden zusammen arbeitet. Da ist lügen eher hinderlich um vertrauen aufzubauen und das Geschäft voranzutreiben.

Geschrieben

Also ich kenne das von hier großteils nur so. Technischer Sachverstand ist beim verkaufen auch hinderlich, weil Bedenkenträger. Sachen verkaufen die es gar nicht gibt und dann die Entwicklung schnell das machen lassen nicht an der Tagesordnung aber doch häufiger mal.
Verkaufen eher das was Geld bringt als was der Kunde wirklich braucht.
Man muss dazu aber auch sagen, dass der Kunde das ja nicht so direkt mitbekommt. Er bekommt was verkauft, was dann idR auch geliefert wird. Welcher Aufwand dann am Ende dahinter steht sieht er nicht. Der Sales Guy verkauft dann nur, holt sich sein Bonus und ist dann erst wieder aktiv wenn es um die Lorbeeren geht, weil das Projekt doch so gut war. Das Eisen aus dem Feuer holen andere die dann keinen Bonus bekommen, weil ja fixe Gehälter.
Mein ehemaliger Chef hat mal ein Projekt an Land gezogen mit 2 Mio Umsatz. Er war aber nicht Sales also musste das alles über den Sales Kollegen laufen. Der hat dann ich weiß nicht 5% oder so als Bonus bekommen, mein Ex Chef ging leer aus, weil Pech du hast ja kein vertrag dafür. Den Aufwand hatte aber mein Chef, der sich reingekniet hat eben unsere Produkte zu verkaufen, der Sales hat nur die Order erstellt.

Wenn das in anderen Firmen besser/anders läuft ist es schön.

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Rabber:

Sind wir also schon wieder bei den absoluten Ausnahmen, im einstelligen Bereich, namentlich: US-Tech und IG-Metall Großkonzern, welche zur Norm für ITler verklärt werden?

Och.. wir sind noch nicht wieder bei "Alles unter 50k ist für einen ITler frisch nach der Ausbildung unterbezahlt."

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