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Der "Wieviel verdient ihr" - Diskussionsthread


Albi

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vor 6 Stunden schrieb bigvic:

Dafür schaffen 90%+ das Studium.
Im Gegensatz zu MINT, da brechen dann über 50% ab

 

Ist das nicht vollkommen verständlich?


@Graustein Stepstone und co. würde ich immer mit Vorsicht genießen. Z. b. wird bei beamten sehr gerne mal das Bruttogehalt genommen was vollkommener Käse ist. Außerdem habe ich bei solchen Portalen schon häufig erlebt, dass die Zahlen nicht stimmen können. Die Datenqualität ist mir dort zu fragwürdig und intransparent.

Bei dem Geschlecht und der gezeigten Differenz wird auch gerne mal so gedreht, dass es für den Ersteller und dessen Ideologie gerade passt (man muss nur die Definition von Teilzeit etwas biegen und schon kann man seinen Clickbait-Aufschrei erzeugen) oder man rechnet Personen die sich in Elternzeit befinden mit ein (alles schon erlebt).

 

 



 

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vor 1 Stunde schrieb bigvic:

Das ein fachrelevanter Eignungstest vor Studiumsbeginn die Abbrecherquote vermindert? Ja, für mich ist das einleuchtend. 

Ich meinte eher, dass die Abbruchquote auch vor Eignungstest im Medizinstudium signifikant geringer war als im MINT-Bereich. Medizin studieren noch immer vorwiegend Personen mit Top-Abitur, die (vermehrt) aus bildungsnahem Elternhaus kommen und dadurch keinen Nebenjobs nachgehen müssen. Wenn ich so zurückdenke warum so einige meiner Mitstudenten damals abgebrochen haben, war es fast immer Überforderung. Die resultierte entweder aus dem zu schweren Stoff oder aus der Tatsache heraus, dass diese einem Nebenjob nachgehen mussten und entsprechend zu wenig Zeit für das Studium investieren konnten. Wenn beides wegfällt, da High Performer + wohlhabende Eltern, sind bereits die beiden Hauptgründe für den Studienabbruch nicht vorhanden.

Ich würde, um den Faden von oben noch einmal aufzunehmen immer noch sagen, dass man in der IT überdurchschnittlich verdienen kann, mit vergleichsweise wenigen Jahren Berufserfahrung. Dazu muss man auch nicht zwingend zu den obersten 1% gehören. In irgendeinem anderen Thread hatte ich mal erwähnt das ein guter Teil meiner damaligen Mitstudenten in England heute weit, weit mehr verdienen als ich und das bereits nach 2-3 Jahren im Job. Heute ist deren Gehalt 200-300% über meinem. Im Alumnitreffen werde ich dann auch geneckt und ausgelacht, warum ich dem monetären Schlaraffenland den Rücken gekehrt habe. 12:00 Hallenbad und Urlaub der fast einem viertel Jahr entspricht war dann doch zu verlockend :D 😌.

 

 

 

 

 

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vor 7 Stunden schrieb skylake:

Ich meinte eher, dass die Abbruchquote auch vor Eignungstest im Medizinstudium signifikant geringer war als im MINT-Bereich. Medizin studieren noch immer vorwiegend Personen mit Top-Abitur, die (vermehrt) aus bildungsnahem Elternhaus kommen und dadurch keinen Nebenjobs nachgehen müssen. 

Das heisst die These im Umkehrschluss ist, dass die Begründung der hohen Abbrechquote explizit bei MINT ist (massgeblich) bildungsferne Elternhäuser und das die Studenten Nebenjobs nachgehen müssen und daher keine Zeit zum lernen haben? 

Ich glaube das nicht. 

Meine Vermutung ist eher - wie auch viel hier berichten - eine unvorbereitete Studienwahl. Während den ersten Semestern merkt man dann was die Themen sind und die vielleicht doch nicht so spannend und lernintensiver als angenommen sind. Und dann wirft man das verständlicherweise hin. Die Leute die Medizin studieren sind idR viel informierter & motivierter. Und so ein Eignungstest halte ich ehrlichgesagt für eine gute Methodik um das vorher abzufangen - am besten für alle Studienfächer.  Aber das ist eine andere, längere Diskussion.

Und ja, in der IT verdient man aktuell überdurchschnittlich gut. Da widerspricht ja niemand. Ich finde die englischen Gehälter (auch im Kontext zu Lebenshaltungskosten, Pfundverfall, Wohnstandard, NHS, Sicherheit, etc.) jetzt wirklich nicht erstrebenswert / außergewöhnlich. Ich selbst hatte mal ein Angbot für ein Job in London und habe dankend abgelehnt. Mich hat da ehrlichgesagt eher Israel überrascht. Die Brutto IT-Gehälter sind da immens - deutlich höher als in Deutschland (wobei ich da den Kontext nicht kenne was da letztlich übrig bleibt).

Bearbeitet von bigvic
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Medizin kann man nur mit 1,x<1,5 Abi studieren wahlweise mit super TMS. Für beides muss man lernen können. Auswendig lernen. Medizin selber ist auch kein besonders schweres Studium was die Kost angeht. Es ist tada 🎉 ein auswendig Studium. Wer jetzt 1:1 zusammen zählen kann und ein gutes Abi durch auswendig lernen und MedizinStudium welches ein auswendig lernen Studium ist verknüpft kommt ziemlich bald hinter die Lösung. 
Jemand der im Abi in Mathe immer 1er hatte und sogar den LK besucht hat, kann dann im Mathestudium voll auf die Nase fallen weil es einfach ganz anders ist. 
 

PS: ein Eignungstest wäre aber sicher keine schlechte Idee. 

Bearbeitet von Graustein
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vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Das heisst die These im Umkehrschluss ist, dass die Begründung der hohen Abbrechquote explizit bei MINT ist (massgeblich) bildungsferne Elternhäuser und das die Studenten Nebenjobs nachgehen müssen und daher keine Zeit zum lernen haben? 

Nein. Den Punkt High Performer würde ich noch wesentlich höher gewichten. Menschen mit 1,0 Abitur (auch heute noch, obwohl die Noten nachweislich derart verramscht werden), können gut auswendig lernen und auch TransferTaufgaben gut lösen. Medizin gehört zu den lernintensiven Studiengängen im krassen Gegensatz zur Informatik. Das heißt diese Personen werden definitiv nicht am 'zu schweren' Stoff scheitern. Diese Personen würden allerdings auch Informatik problemlos bestehen, da eben das Abitur nicht nur aus Reproduktion besteht, sondern eben auch aus Transfer und das können Menschen mit 1,0 im Abitur.

In DE wird Bildung (bekannt und kritisiert) über das Elternhaus maßgeblich weitergegeben. Diese Eltern haben (oh Wunder) i.d.R. besser bezahlte Jobs als der Durchschnitt und der Zögling muss demnach seltener einem Nebenjob nachgehen und bekam in seiner Jugend auch die bessere Unterstützung. 

Hier ein aktueller Artikel: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/schulsystem-reiche-eltern-gute-chancen-das-deutsche-bildungsdilemma-in-zahlen-/29099222.html

Spätestens jetzt ist also der Erfolgscocktail geschaffen. High Performer + optimaler Background. Das trifft nicht auf jeden Medizinstudenten zu aber bei weitaus, weitaus mehr als in der Informatik. Es sind also die beiden Gründe nicht vorhanden, weswegen ein Groß an Studenten abbricht und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass in Medizin die Abbruchsquote signifikant geringer ist als in MINT.

In meinem Informatikstudium gab es auch Personen aus gutem Elternhaus mit gutem Abitur (am KIT war die Quote für mein Empfinden sogar um einiges höher als an der Uni meiner Frau, an der gefühlt jeder irgendwie, irgendwo gejobbt hatte). Trotzdem war die Abbruchsquote nicht von schlechten Eltern und mit jedem mit dem ich mich damals unterhalten habe warum der Abbruch erfolgt war es häufig der zu schwere Stoff aus oben genannten Gründen. 

@Graustein richtig. 

 

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vor 4 Stunden schrieb bigvic:

Die Leute die Medizin studieren sind idR viel informierter & motivierter.

Kein Wunder... wenn Mami und Papi bereits aus gebildetem Haus stammen und gut bezahlte Jobs haben muss der Filius halt nicht jede Woche darüber knobeln wie er sein Essen auf den Teller bekommt, oder seine Zeit mit X Nebenjobs verbringen, sondern kann Geld und Zeit in die Bildung oder Weiterbildung stecken.

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vor 2 Stunden schrieb skylake:

Das ist eine nette Umschreibung für intelligenter und performanter. 😁

Eigentlich nicht. Wenn jemand sich auf ein Medizinstudium einlässt, dann weiss er ganz genau was da kommt und hat sich Monate, wenn nicht gar Jahre intensiv darum bemüht und vorbereitet. Bei einem Studium mit ausreichend Plätzen ist man mit 2 Mausklicks angemeldet. Also kein Aufwand notwendig. Und da kann man sich schon mal "verwählen".

Anbei noch der Wikiartikel, der die Abbruchthematik auch glaub unter den verschieden Aspekten oberflächlich beleuchtet.

Und bei einem Einser-Abitur darf man den Aspekt des "Können" und "Wollen" nicht vergessen. Wenn ich zurückdenke haben viele meiner Schulkameraden oftmals andere Prioritäten gesetzt, anstatt das stetige Lernen für irgendwelche Prüfungen. Also ja, ich gebe dir recht, dass man mit 1,0 bewiesen hat, dass man gut lernen kann. Aber ein 2,5-Abi heisst nicht, dass man es nicht kann. Und das hat man ja erkannt und setzt daher inzwischen mehr auf Eignungstest, anstatt auf die Laune von Jugendlichen in der Schulzeit 👯‍♀️

Bearbeitet von bigvic
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Ich bin mittlerweile irgendwie raus aus der Kiste.
IT kann man auch mit einem Hauptschulabschluss machen und muss nicht studieren um gut Geld zu verdienen.

Und in Bremen übrigens auch, hatte in den letzten Jahren Angebote aus Bremen jenseits der 45k.
Arbeite auch im Speckgürtel von Bremen und hier bekommt man auch schnell nach der Ausbildung direkt 36k.

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Ob man jetzt in der IT, in der UB, im IB oder als Arzt das meiste verdient mal dahingestellt. Wenn mich aber die Materie meines Studiengangs so gar nicht interessiert, dann kann Informatik doch sehr attraktiv sein, selbst falls die anderen mehr verdienen. WLB ist im IB/UB ein Fremdwort, als Arzt ist Home Office schwierig und von den Hierarchien in Krankenhäusern fang ich mal besser gar nicht erst an.

Zeit und Geld sind selten die einzigen Faktoren, selbst wenn man den Job nur als Mittel zum Geld verdienen sieht.

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vor 15 Minuten schrieb Nightmar:

IT kann man auch mit einem Hauptschulabschluss machen und muss nicht studieren um gut Geld zu verdienen.

Ja, definitiv. Allerdings ist es (noch immer) weitaus schwieriger als mit einem Masterabschluss von einer Top-Uni. In meiner Auslandszeit musste ich so gut wie nie irgendwas beweisen, da der Abschluss vorhanden war. Dementsprechend wurde vergütet. Ohne Abschluss kommst du entweder nicht in diese Sphären oder musst dich schon sehr beweisen.

vor 15 Minuten schrieb Nightmar:

Und in Bremen übrigens auch, hatte in den letzten Jahren Angebote aus Bremen jenseits der 45k.

@bigvic @Graustein, ich usw. diskutieren gerade über Gehälter jenseits der 100k, 45k ist (subjektive Meinung): sehr bescheiden. Es kommt natürlich auf den eigenen Freundeskreis und Lebensweise an ob 45 oder erst 100k gut/viel sind.

In meinem Arbeitsumfeld sind alle beamte im hD und haben entsprechend mindestens 60+ (alle Boni eingerechnet, noch wesentlich mehr). In meinem alten Arbeitsumfeld hatten die Personen noch ein gutes Stück mehr verdient als die deutschen beamten im hD.

vor 4 Minuten schrieb 0x00:

Zeit und Geld sind selten die einzigen Faktoren, selbst wenn man den Job nur als Mittel zum Geld verdienen sieht.

Richtig und daher sollte man den gesamten Blumenstrauß betrachten. Daher würde ich nicht freiwillig mit einem Arzt im KH tauschen wollen. Alleine wenn ich mir wieder mal eine Reportage anschaue wie asozial das Klientel mittlerweile ist, was nachts in der Notaufnahme aufschlägt und man sich mit denen rumprügeln muss, bin ich froh darum, mich damals gegen Medizin entschieden zu haben.

 

 

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vor 40 Minuten schrieb 0x00:

Zeit und Geld sind selten die einzigen Faktoren, selbst wenn man den Job nur als Mittel zum Geld verdienen sieht.

Ja und witzigerweise wird es bei den Ratschlägen für oder gegen einen Wechsel innerhalb der IT hier oftmals genau auf das reduziert. Auf der anderen Seite ist das ja der "wieviel verdient ihr"-Diskussionthread 🤑 und nicht "was macht dich zufrieden"-Thread 😶‍🌫️ 

@skylake

Radiologe mit eigener Praxis ist die Formel zum Geld drucken und dennoch ein entspanntes 9to5 zu Leben haben.

Bearbeitet von bigvic
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Arzt...  Also ich bin lieber der Typ, der Probleme analytisch mit Software löst und hab überhaupt keine Sehnsucht danach Tag ein, Tag aus in meinem Krankenhaus-, Klinik- oder Praxis-Büro darauf zu warten, dass irgendwelche Omas und Opas zu mir kommen, denen ich dan den Schmalz vom Körper popeln soll. Der Arzt fährt mit seinem Porsche nach Zermatt zum Ski-Fahren oder auf der Briefkasten-Segelyacht durch die Karibik, weil er sonst nichts hat, weil er nur das ist, was er sich in seiner Freizeit kauft.

So sehe ich meine Eltern jedenfalls. Aber vielleicht bin ich zu idealistisch, naiv. Vielleicht ist es egal, welchen Beruf man hat, weil einem irgendwann, früher oder später ohnehin völlig egal ist wie man sein Geld verdient und nur noch das Maximale für sein Privatleben rausholen möchte. 

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vor einer Stunde schrieb bigvic:

Ja und witzigerweise wird es bei den Ratschlägen für oder gegen einen Wechsel innerhalb der IT hier oftmals genau auf das reduziert.

Ja weil die weichen Faktoren relativ gleich sind. Dauer 24h Schicht Dienst mit Besoffenen und anderen Spezialisten wird man in der IT sehr sehr sehr selten haben.

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