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Der "Wieviel verdient ihr" - Diskussionsthread


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Geschrieben

Ne schon 40h. Deswegen bin ich ja nach paar Monaten weg. Gut es gab noch eine Leistungszulage je nach Umsatz den man gemacht hat. Aber das war mit viel Vitamin B. Wer guten Kundenstamm hatte konnte sein Gehalt verdreifachen, wer Pech hat bekam halt nix. Direkt nach der Ausbildung hat man halt die A Karte.

Geschrieben

Das große Problem bei Leistungszulage nach Umsatz ist der Punkt Krankheit. Die wenigsten Verträge sind so kulant auch bei Krankheit einen gewissen Mindestsatz zu garantieren, der oberhalb von Halsabschneiderei angesiedelt ist. Mit 20 (hoffentlich gesund) mag das noch weniger stören aber spätestens bei einer ernsteren, längeren Geschichte wird ein derartiger Vertrag dann existenzbedrohend. 

Generell bin ich ein Freund von Leistungszulagen, als i-Tüpfelchen aber nicht als "Basis"-Vergütung zum überleben. 

Wobei ich gestehen muss das ich sogar 2 Fälle kenne, die durch Umsatzbeteiligung und Kundenstamm derart viel verdienen, dass man blass vor Neid werden könnte. :)

Da kann ich armer Tropf nicht mithalten. Bei uns gibt es einen Basissold und das wars. Nix mit Leistungsvergütung und co. 😭

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb skylake:

Die wenigsten Verträge sind so kulant auch bei Krankheit einen gewissen Mindestsatz zu garantieren, der oberhalb von Halsabschneiderei angesiedelt ist.

Das ist auch gar nicht notwendig, das Gesetz sieht vor das Lohn in der Höhe gezahlt wird die ohne Krankheit zu erziehlen gewesen wäre. Bei Akkordlohn, Leistungszulage, Provision etc. müsste dazu der erziehlte Verdienst eines vergleichbaren Arbeitnehmers herangezogen werden.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Th0mKa:

ei Akkordlohn, Leistungszulage, Provision etc. müsste dazu der erziehlte Verdienst eines vergleichbaren Arbeitnehmers herangezogen werden.

Das würde allerdings voraussetzen, dass man Provisionen usw. nur in der Höhe des Durchschnitts erzielt hat. Ansonsten kann es zu empfindlichen Einbußen kommen und das selbst bei nur vergleichsweise kurzer Krankheit.

Ich kenne so ein paar Arbeitgeber die mit solchen Konditionen locken und allesamt sind nicht das gelbe vom Ei, vor allem wenn mit vollmundigen Versprechen gelockt wird aka "dein Grundgehalt ist zwar nicht das allerbeste, aber du kannst ohne Probleme, beinahe unter Garantie dein Bruttogehalt verdreifachen, wenn du nur ein paar Kunden an Land ziehst".

Muss aber am Ende jeder für sich entscheiden was er möchte. Es gibt bestimmt auch den/die ein oder andere, welche unter Umsatzdruck richtig aufgeht und performt.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb skylake:

Das würde allerdings voraussetzen, dass man Provisionen usw. nur in der Höhe des Durchschnitts erzielt hat. Ansonsten kann es zu empfindlichen Einbußen kommen und das selbst bei nur vergleichsweise kurzer Krankheit.

Nein, "vergleichbar" bedeutet ja gerade nicht "durchschnittlich".

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Th0mKa:

Nein, "vergleichbar" bedeutet ja gerade nicht "durchschnittlich".

Vielleicht bin auch nur nicht up-do-date als verknöcherter Beamter aber vllt. kannst du ein paar genauere Details liefern.

Neben wir an jemand verdient 2k Grundgehalt und erzielt über Monate jeden Monat ein Provision von 6k. Also 8k insgesamt. Jetzt wird diese Person über mehrere Monate krank. Zahlt der AG dann tatsächlich 8k weiter oder auf welche Summe wird reduziert?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 24 Minuten schrieb skylake:

Vielleicht bin auch nur nicht up-do-date als verknöcherter Beamter aber vllt. kannst du ein paar genauere Details liefern.

Neben wir an jemand verdient 2k Grundgehalt und erzielt über Monate jeden Monat ein Provision von 6k. Also 8k insgesamt. Jetzt wird diese Person über mehrere Monate krank. Zahlt der AG dann tatsächlich 8k weiter oder auf welche Summe wird reduziert?

Sollte er bisher jeden Monat konstant 8k verdient haben stehen ihm in den 6 Wochen der Lohnfortzahlung ebenfalls 8k zu, denn bei der Höhe des Arbeitsentgeltes gilt hier vereinfacht "krank ist wie gearbeitet". Nicht gezahlt werden hier Sachen wie Nachtzuschläge, etc., diese sind ja nicht angefallen. Anschließend bekommt der AN max. 72 Wochen Krankengeld in Höhe von 70% des letzten sozialversicherungspflichtigen Bruttoarbeitsentgeltes, hier also 70% von 5.175 EUR (Beitragsbemessungsgrenze für die KK in 2024), also 3622,50 EUR. Wie immer kann es diverse Besonderheiten zur Besserstellung geben, insbesondere durch Tarifvertrag oder individuelle Vereinbarungen im Arbeitsvertrag. Mein AG z. B. stockt das KK auf 80% des letzten Bruttoarbeitsentgeltes auf, in diesem Beispiel also auf 6400 EUR.

Bearbeitet von Th0mKa
Geschrieben

Laut online Anwalt 

Da nach § 4 EZFG die im Krank­heits­fall zu zah­len­de Vergütung nach dem Lohn­aus­fall­prin­zip zu be­rech­nen ist, ist dar­auf ab­zu­stel­len, wel­che Pro­vi­sio­nen der Ar­beit­neh­mer ver­dient hätte, wäre er nicht er­krankt. Hier­zu enthält § 4 Abs. 1a Satz 2 EFZG ei­ne auf er­folgs­abhängi­ge va­ria­ble Vergütungs­be­stand­tei­le zu­ge­schnit­te­ne Son­der­re­gel. Da­nach ist bei ei­ner er­geb­nis­habhängi­gen Vergütung der vom Ar­beit­neh­mer in der für ihn maßge­ben­den re­gelmäßigen Ar­beits­zeit „er­ziel­ba­re Durch­schnitts­ver­dienst“, d.h. der von ihm zu er­zie­len­de Pro­vi­si­ons­durch­schnitt zu­grun­de zu le­gen.

Da­her ist - trotz des an sich bei der Ent­gelt­fort­zah­lung gel­ten­den Lohn­aus­fall­prin­zips - ei­ne sach­ge­rech­te Schätzung un­ter Berück­sich­ti­gung ver­gan­ge­ner Zeiträume vor­zu­neh­men. Bei jah­res­zeit­li­chen Um­satz­schwan­kun­gen sind der Vor­mo­nat oder die letz­ten drei Vor­mo­na­te als Grund­la­ge für die Schätzung in der Re­gel un­ge­eig­net. Rich­ti­ger ist es in sol­chen Fällen, den Pro­vi­si­ons­durch­schnitt der letz­ten zwölf Mo­na­te zu­grun­de zu le­gen.

 

Wer mehrere Monate krank ist bekommt sein Geld eh von der KV (ab Woche 7), ist nicht so wie bei euch Beamten 😉

Geschrieben
Am 6.1.2024 um 18:58 schrieb Th0mKa:

eines vergleichbaren Arbeitnehmers

"Also du bist mit keinem anderen Kollegen hier im Unternehmen vergleichbar. Da müssen wir mal schauen..."

alternativ: man zahlt es nicht monatlich aus, sondern als jährlichen Bonus.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 6.1.2024 um 09:46 schrieb skylake:

2,5k/Monat brutto ist halt knapp über Mindestlohn und das bei einer Bude mit 400 Mitarbeitern...

Wie ich es mal in einem anderen Thread geschrieben habe. Es steht immer wieder einer auf, der solche Stellen besetzt und solange das passiert haben Arbeitgeber gar kein Interesse daran, ordentlich zu vergüten (zumindest nicht die, die mit einer gewissen Fluktuation leben können). 

Problem ist leider auch, dass einigen 2,5k als vergleichsweise viel vorkommt, wenn man gerade aus der Ausbildung stolpert. Je nachdem ob man noch zuhause mietfrei wohnt reicht das Einkommen auch erstmal aus. Das keine Sprünge möglich sind merkt die Person i.d.R. relativ schnell. Dann wird entweder (hoffentlich) die Reisleine gezogen oder man versauert über Jahrzehnte in so einem Posten, kann sich nichts aufbauen und geht mit knackigen 800-1k Rente in den den Lebensabend. 

Servus also ich bin gerade dabei mir was neues zu suchen, leider ist im Umkreis von 30km wo ich wohne nicht soo viel Auwahl, aber genau da wo eine ist bewerbe ich mich aktiv. Bin selber traurig drüber das man auch nach mehrmaligem nachhaken leider nur vertröstet wird. Ich hatte mir für meine Tätigkeiten schon mindestens die 36k, besser 40k im Jahr erhofft.

Problem ist auch einfach, dass die liebe verdi nun seit einem Jahr 12% Tabellenerhöhung aushandeln will. Wenn man realisitisch denkt dann wird das niemals passieren mit ihren süßen Schildchen und den 50 Personen umherum.

Das das Gehalt eine Frechheit ist und überhaupt gar nicht meiner Arbeitsweise (lt. Arbeitgeber stets voll zufrieden) gleicht, werde ich mir einen anderen Job suchen. Punkt.

Gruß

 

 

 

Bearbeitet von yubara
Geschrieben

 

Am 22.1.2024 um 16:21 schrieb Jinju:

Abschluss: FISI 2020
Berufserfahrung: 3 1/2 Jahre
Angestellt als: Product Owner (seit Anfang des Jahres schon)
Standort: Koblenz
Bruttogehalt: 49.200€ (seit 01.05.2023)
Tätigkeiten: Begleitung eines 6 köpfigen Scrum Teams (5 Devs, 1 QA) mit allen Tätigkeiten die dazu gehören

Aktuell recht unzufrieden leider. Es sind sehr viele Kolleginnen und Kollegen abgegangen, wobei die Stellen nicht nachbesetzt wurden (Daher bin ich nun RE in zwei weiteren Teams...). Ich selbst leite auch keine kleinen Projekte sondern solche, die bei Misserfolg Konventionalstrafen durch Dritte in 5 bis 6 stelliger Höhe mit sich bringen. Da ich schon mehrfach angeschrieben wurde und auch Gespräche geführt habe wie viel ich Wert bin, werde ich mich demnächst wohl umbewerben. 

Finde 49K für einen PO eigentlich ganz okay. Aktuell fühlt sich doch jeder irgendwie verarscht, unzufrieden und ungenügend bezahlt. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb CompileThis:

 Aktuell fühlt sich doch jeder irgendwie verarscht, unzufrieden und ungenügend bezahlt. 

Insbesondere da der IT Arbeitsmarkt sich langsam aber stetig Richtung AN/AG Gleichgewicht bewegt, werden sich die Vorstellungen bzw. Verhandlungspositionen entsprechend korrigieren. 

Anmerkung: Ja, ich kenne die Bitkom Aussagen und ich sehe dennoch eher das Gegenteil (wieder mehr Bewerber mit höheren Skills auf dem Markt, etc.).

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

@http418 Mit 30k Jahresbruttogehalt würde ich mich an deiner Stelle mit Händen und Füßen vor einem Firmenwagen wehren. Den musst du schließlich auch noch versteuern, was bei einem günstig angenommen Benziner mit BLP 40k in deinem Fall sicherlich mal eben 150€ netto im Monat weniger sein können. Rechne dir das ordentlich durch.

Zusätzlich muss ich vermutlich nicht erwähnen, dass das keine Traumkonditionen sind und du dich nach Alternativen umschauen solltest.

 

Geschrieben

@Listener  danke für den Hinweis zum Wagen. Werde ich im Hinterkopf behalten. Was den Rest angeht; ja, ist mir bewusst, aber habe derzeit keine Lust wegzuziehen und die Anzahl an Alternativen in der Umgebung ist begrenzt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 15 Stunden schrieb bigvic:

Insbesondere da der IT Arbeitsmarkt sich langsam aber stetig Richtung AN/AG Gleichgewicht bewegt, werden sich die Vorstellungen bzw. Verhandlungspositionen entsprechend korrigieren. 

Anmerkung: Ja, ich kenne die Bitkom Aussagen und ich sehe dennoch eher das Gegenteil (wieder mehr Bewerber mit höheren Skills auf dem Markt, etc.).

Wäre mir sogar fast schon lieb wenn man dann Lindner und den Dax Bossen nicht mehr beim Jammern über Zuwenig Arbeitskräfte zuhören muss :D

Bearbeitet von Amorphium
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb bigvic:

da der IT Arbeitsmarkt sich langsam aber stetig Richtung AN/AG Gleichgewicht bewegt

gibt's eigentlich nur diese eine Platte von dir? Einem Mod? Der ausgeglichen oder wenigstens ab und an neutral sein sollte?

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb fi23:

gibt's eigentlich nur diese eine Platte von dir? Einem Mod? Der ausgeglichen oder wenigstens ab und an neutral sein sollte?

Er ist ja nicht immer als Mod unterwegs, finds eigentlich gut dass man so auch Mal die Arbeitgeberseite hört, Echokammern gibt's im Internet genug

Geschrieben

Na dann. "Nicht immer Mod", lol, was heisst das denn? Ich bin hier raus. 20 Jahre dabei und immer wieder versucht Leuten zu helfen. Ein Lobbyist ist ein Lobbyist...

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Amorphium:

Wäre mir sogar fast schon lieb wenn man dann Lindner und den Dax Bossen nicht mehr beim Jammern über Zuwenig Arbeitskräfte zuhören muss :D

Jammern gehört auf AG Seite zum guten Ton. Oder hat mal jemand erlebt, dass nicht irgendwie gejammert wurde und alles 100% perfekt war? Man hat zwar mal gute Jahre, aber das kann ja nur Ansporn sein, darauf es nochmal 150% so gut zu machen.
Wenn man 2023 100 Mrd Gewinn macht muss es halt 2024 150 Mrd. Gewinn sein, so einfach. Am besten bei 30% Kosteneinsparung.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Amorphium:

Wäre mir sogar fast schon lieb wenn man dann Lindner und den Dax Bossen nicht mehr beim Jammern über Zuwenig Arbeitskräfte zuhören muss :D

Ach, da hat jeder seine Rolle. Vom Politiker über Vorstände bis zu Gewerkschaften und dem Stammtischführer ;)

Und es gibt ja auch immer Veränderungen am Arbeitsmarkt. Heute kam glaub ein Artikel im Spiegel, dass wir ausreichend Grundschullehrer haben. Das hat sich die letzten Jahre anders angehört.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb bigvic:

Heute kam glaub ein Artikel im Spiegel, dass wir ausreichend Grundschullehrer haben.

Jein. Eine Studie der Bertelsmannstiftung geht davon aus, dass bis 2035 eine Überdeckung sein könnte. Alleine die Spiegel-Überschrift lässt ahnen, wie wage diese Aussage ist: https://www.spiegel.de/panorama/bildung/bertelsmann-stiftung-lehrkraeftemangel-an-grundschulen-ist-wohl-schon-bald-ueberwunden-a-17201149-85b3-4e3d-a761-34a0c8dc93ab

Wenn man bedenkt, dass Grundschulkinder zwischen 6 und 10 Jahre alt sind, ist das ganze somit eine Vorhersage über zukünftige Geburten 🙃

Geschrieben
Am 24.1.2024 um 04:22 schrieb CompileThis:

Finde 49K für einen PO eigentlich ganz okay. Aktuell fühlt sich doch jeder irgendwie verarscht, unzufrieden und ungenügend bezahlt. 

Er hat sich ja auch darauf bezogen, dass Leute gegangen sind, nicht nachbesetzt und die Arbeitslast auf den Rest aufgeteilt wird. Da wechseln, wenn es mehrfach heißt du kannst x k mehr im Jahr verdienen ist dann noch das i-Tüpfelchen

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Graustein:

Jammern gehört auf AG Seite zum guten Ton. Oder hat mal jemand erlebt, dass nicht irgendwie gejammert wurde und alles 100% perfekt war? Man hat zwar mal gute Jahre, aber das kann ja nur Ansporn sein, darauf es nochmal 150% so gut zu machen.
Wenn man 2023 100 Mrd Gewinn macht muss es halt 2024 150 Mrd. Gewinn sein, so einfach. Am besten bei 30% Kosteneinsparung.

Ich sag ja auch nicht, dass ich allem zustimme, ich finde auch dass ein Großteil der Arbeitgeber schlechte Arbeit leistet und kann nicht nachvollziehen wie die so von sich selbst überzeugt sein können, so ist das nicht. Aber trotzdem finde ich es interessant,  Einblicke in die Realität und Denkweise auf der ",anderen Seite" zu bekommen :)

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