Nach Ausbildung + erster Berufserfahrung jetzt Studium + Werkstudent?

[Drakh]

Hallo,

kurz zu mir: Bin Anfang 20 und habe letztes Jahr meine FIAE Ausbildung mit guter Note abgeschlossen. Wurde als Java Entwickler übernommen und bin mit ca. 34k Jahresbrutto bei meinem Ausbildungsbetrieb eingestiegen (Sachsen, mittelständiges Unternehmen im Bereich Finanzen, Kollegen verdienen überdurchschnittlich für die Region). Überlege nun ein Informatikstudium zu beginnen. Hatte bereits vor meiner Ausbildung ein Jahr Informatik an einer Uni studiert, musste allerdings aufgrund diverser Gründe (nicht leistungsbedingt) abbrechen. Würde nun an einer ansässigen FH studieren wollen, da das Studium dort praxisbezogener ist und das nach einer Ausbildung wahrscheinlich sinnvoller sein dürfte.  

Das Studium soll insbesondere dazu dienen meine Kenntnisse der Informatik zu vertiefen, da die Theorie in der Ausbildung ja vom Niveau her ziemlicher Kinderkram ist, und letztlich verbessere ich durch ein Studium meine Chancen am Arbeitsmarkt. Insbesondere der Bereich KI würde mich reizen und ich würde gerne in diesem Bereich arbeiten. Da so ein Studium natürlich Geld kostet und um weiterhin Praxiserfahrung zu sammeln, würde ich in meinem jetzigen Betrieb gerne als Werksstudent weiterarbeiten (so 15-18h). Da wir mittlerweile nur noch ein recht kleines Entwicklerteam sind, dürfte auch seitens des Arbeitgebers ein starkes Interesse bestehen mich zu halten.

Würde daher auch eine Gehaltserhöhung raushandeln wollen, da a) der Arbeitgeber ja an SV-Beiträgen sparen würde und b) meine Leistung sich um einiges verbessert hat und ich einer der Leistungsträger des Teams bin, ich mein Einstiegsgehalt nicht gut genug verhandelt habe und es eher unrealistisch ist, dass das Unternehmen auf die Schnelle einen adäquaten Ersatz ohne aufwendige Einarbeitungszeit/Kosten findet. Falls ein Personaler/AG das liest: Ist es zu aggressiv zu betonen, dass man entweder als Werksstudent weiterarbeitet und ansonsten wegen des Studiums kündigt oder sollte ich das eher in den Hintergrund stellen? Und wie viel kann man so nach 1 Jahr fordern ohne zu gierig/zu teuer zu wirken?

Hat hier schon jemand die Erfahrung gemacht (ob selbst oder im Bekanntenkreis) wie es ist von der Festanstellung zum Werksstudenten zu wechseln und hat es sich gelohnt? Berufsbegleitend studieren und Vollzeit arbeiten kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage, da ich meine Freizeit nicht komplett aufgeben möchte.

[Gast halcyon]

Es spricht nichts dagegen, als Werkstudent weiter zu arbeiten.
Da du allerdings als Werkstudent einen neuen Vertrag bekommst, muss dieser natürlich auch neu verhandelt werden. Hier verhandelst du also keine Gehaltserhöhung zu deinem alten Vertrag sondern ein neues Gehalt in der Regel in Form eines Stundensatzes und der wöchentlichen Arbeitszeit.

38 minutes ago, Drakh said:

Berufsbegleitend studieren und Vollzeit arbeiten kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage, da ich meine Freizeit nicht komplett aufgeben möchte.

Wenn du ordentlich studierst und keine Module schiebst/vernachlässigst, wirst du in keinen der beiden Varianten mehr oder weniger Freizeit haben. In der Variante mit dem Vollzeitstudium  bist du zeitlich nur um einiges flexibler. Das aber nur am Rande ^^ ...

[Colamann]

Bei uns im Betrieb hatten wir durchaus Kollegen, die so gearbeitet und studiert haben, und nicht als Werksstudent geführt wurden. Sondern als reguläre Mitarbeiter in Teilzeit. Hat allerdings den Hintergrund, daß der Stundenlohn von Werksstudis bei uns gedeckelt war.