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Ausbildung nach Studium - Entwicklungsmöglichkeiten?


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Hi,

ich bin 26 Jahre und habe kurz Informatik studiert, jedoch abgebrochen und habe vor kurzem ein anderes Studium mit dem Bachelor abgeschlossen. Allerdings ist es nicht wirklich das, was mich erfüllt.

Ich habe mich nochmal orientiert und bin wieder bei der Informatik gelandet. Ein Aufgreifen des Informatikstudiums kam für mich allerdings nicht in Frage, sodass ich mich bei ein paar Unternehmen für eine Ausbildung als Fachinformatiker beworben habe, da ich nach dem Studium überhaupt keine Lust mehr auf reine Theorie habe.

Ich habe jetzt 2 Verträge vor mir liegen und kann mich nicht entscheiden. 1x als AE und 1x als SI. Beide sind von relativ großen Unternehmen (~600 MA; ~4000 MA).

Beides hat seine Vor- und Nachteile für mich und ich beschäftige mich mit/ in beiden Bereichen schon seit meiner Jugend, wenn auch nur privat, sodass von Wissen, welches über den privaten Sektor hinausgeht, keine Rede sein kann. Ich würde behaupten, dass mich beide Bereich in etwa gleich stark interessieren.


Ich habe hier im Forum einige Beiträge gelesen, was mich in meiner Entscheidungsfindung eigentlich noch mehr verunsichert hat, was uU durch direkte Meinung zu der Situation entschärft wird.

Zuvor habe ich stärker zur SI tendiert, was hauptsächlich am AG liegt. Dies basiert natürlich zum einen auf dem direkten Eindruck, aber auch auf Onlinebewertungen. Hier schließt das AE-Unternehmen wesentlich schlechter ab. Wie stark sollte man letztere beachten und einbeziehen?

Da jedoch das liebe Geld nun mal auch eine Rolle spielt und hier bei diesem Zweig (SI) oft von späteren Gehältern unter 30k berichtet wird, bin ich mir nun nicht mehr sicher. 
Wie stark sollte ich mich in der Entscheidungsfindung von der Geldfrage beeinflussen lassen?

Bei welcher Richtung habe ich die besten/ größten Möglichkeiten mich Weiterzuentwickeln, unabhängig vom AG und ein Studium ausgeschlossen?

 

Ich weiß das klingt insgesamt nicht sehr entschlossen, diese Unentschlossenheit bezieht sich aber nicht auf die Informatik im Generellen, sondern in welchem Bereich ich Fuß fassen soll. Ich habe wenige Infos über mich oder die AG gegeben, daher ist eine konkrete Einschätzung der Lage natürlich nicht möglich. Aber vielleicht war jemand mal in einer ähnlichen Lage und wie habt ihr dann die Entscheidung getroffen und woran habt ihr sie fest gemacht? Bereut ihr im Nachhinein die Entscheidung?

 

Sehr konfus alles, aber so fühle ich mich auch.
Danke für jede Antwort!
 

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Wie lange hast du Informatik studiert und aus welchem Bundesland kommst du? Es gibt einige Initaitiven um die Leistungen von Studienabbrecher anrechnen zu lassen.

In welchen Bereich hast du deinen Bachelor? Es gibt einige Studiengänge, die sich mit der einen oder anderen IT-Ausbildung verknüpfen lassen dir dadurch einige besondere Türen öffnen.

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Gast Graf Zahl

Grundsätzlich ist es so, dass man in beiden Bereichen sehr gutes Geld verdienen kann. Es hängt aber stark davon ab, für welche Tätigkeiten du dich im Rahmen deiner Ausbildung qualifizierst. Jemand der SI gelernt hat könnte theoretisch im First-Level-Support landen, wo eher die niedrigen Gehälter liegen, er könnte aber auch Administrator für Datenbanken bei einer Bank o.ä sein, wo man mit langjähriger Expertise auch hohe Gehälter erzielen kann (60.000 -100.000€ / Jährlich).

Ein Bereich der gerade im kommen ist und wo man sowohl FI als auch SI Fähigkeiten miteinander verbinden kann, ist "DevOps". Sprich eine Mischung aus Systemadministration und Entwicklung, eine Art grundlegende "Arbeitsphilosophie" wie man sie bei modernen Softwareherstellern vorfindet und bei den Kenntnissen aus beiden Bereichen heiß begehrt und sehr gut bezahlt sind. Das könnte etwas für dich sein, bedeutet aber auch, dass du ergänzend viel selber lernen musst, da eben eine Ausbildung oft nur den jeweils anderen Zweig ankratzt. Gerade wenn du schon Programmiererfahrung aus dem Studium hast, könnte es Sinn machen sich dann Fachwissen aus dem Bereich Enterprise-Netzwerke/Administration aus der SI Ausbildung zu holen. Das hängt aber halt am Ende vom Arbeitgeber ab. Wenn du in der SI Ausbildung nur First Level Suppot machst, dann hilft dir die Größe der Firma leider auch nicht weiter.

Eine Ausbildung ist halt nur ein Einstieg. Wenn dich beide Bereiche in etwa gleich interessieren, würde ich tatsächlich auf die Firma schauen und vor allem auf die Inhalte deiner Ausbildung. Leider können wir das hier auch nicht einschätzen, ohne die Stellenanzeigen zu sehen.

Bearbeitet von Graf Zahl
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An deiner Stelle würde ich mich für die Ausbildung im Unternehmen entscheiden bei welchem du ein besseres Gefühl hast. Wenn die Ausbildungsinhalte stimmen und sich deine Tätigkeit nicht ausschließlich auf Support beschränkt hast du auch als FISI super Entwicklungsmöglichkeiten. (Das Gehalt selbstverständlich auch)
Wie @Graf Zahl bereits sagt, ist die Ausbildung nur ein Einstieg. Danach steht dir eine Menge offen. In erster Linie bist du Fachinformatiker in zweiter Linie bist du SI/AE. Wenn du eine gute Ausbildung genossen hast ist es auch durchaus möglich den Aufgabenbereich zu wechseln. Dies kannst du entweder intern (falls deine Firma das anbietet) oder extern.

Ich habe meine FISI Ausbildung in einem großen Konzern abgeschlossen und hatte insgesamt eine gute Ausbildung. Ich hatte nach der Ausbildung keine Probleme eine neue Stelle zu finden. Nun bin ich als Entwickler tätig. Der Wechsel ist also absolut machbar, vorallem bei dem aktuellen Arbeitsmarkt.

Verlass dich auf dein Gefühl und nimm die Stelle bei der du keine Bauchschmerzen hast. Danach kannst du weiter sehen.
Viel Erfolg dabei!

Bearbeitet von Klebrig
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Ich habe nur ein Semester Informatik studiert und habe meinen Abschluss in der Biologie.

Beide Unternehmen arbeiten in der IT und beide sind in ihrer Branche Marktführer.
Was ich beim Gespräch beim Unternehmen für die SI gehört habe hat sich gut angehört und was man im Internet liest, wird der Betrieb auch als sehr guter Ausbilder gelobt. Das war/ ist, wie auch schon geschrieben, der Grund wieso ich zu diesem tendier(t)e, da ich keine 100% favorisierte Richtung habe. Was mich dann eben von der SI abgeschreckt hat waren die Beiträge mit Gehältern, die trotz Berufserfahrung um die 30k lagen.

Aber es freut mich zu hören, dass man in beiden Bereichen große Entwicklungsmöglichkeiten hat - wenn man denn auch will und sich drum kümmert - unabhängig von einem Studium.

Danke für Eure Antworten! 

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Gast Graf Zahl

"Fachinformatiker" ist keine oft genommene Stellenbezeichnung, deshalb sind die Gehaltsangaben sehr ungenau. Wenn du nach Gehältern schaust, solltest du dich nach Berufen umschauen, die du mit einer Ausbildung ausführen könntest. z. B.  "Systemadministrator", "Netzwerkadministrator", "System Engineer DevOps", "Datenbankadministrator", usw ...

Dort findest du dann auch die realistischen Durchschnittsgehälter. Das ganze kann dann je nach Bundesland, Firmengröße und Branche variieren.

Bearbeitet von Graf Zahl
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vor 1 Stunde schrieb Pommesbuden-Pepe:

Ich habe nur ein Semester Informatik studiert und habe meinen Abschluss in der Biologie.

Aber es freut mich zu hören, dass man in beiden Bereichen große Entwicklungsmöglichkeiten hat - wenn man denn auch will und sich drum kümmert - unabhängig von einem Studium.

In dem Fall kann ich dir sogar einige Tipps und Ratschläge geben. Wir haben Kontakt mit ITlern aus Biologie-Instituten, die auch ausbilden, eine promovierte Biologin ist eine meiner Kommilitonin beim Studium im Bereich Wirtschaftinformatik und ein guter Freund hat einen Bachelor in Biologie aber findet keine Arbeit und orientiert sich daher gerade um. Daher habe ich mich gerade erst damit beschäftigt. 

Und ein Biologie-Bachelor sowie eine Ausbildung als Fachinformatiker machen dich sehr beliebt und gefragt im Bereich Bioinformatik. Dort herrscht wohl gerade ein sehr großer Bedarf. Wenn du dich also früh in diese Richtung orientierst, steht einer steilen Karriere eigentlich nichts mehr im Weg.

Da du ja bereits zwei Zusagen hast, wird dieser Tipp wohl etwas spät kommen, aber an deiner Stelle würde ich mich sogar expliziet auf Ausbildungsstellen in Biologie-Firmen und Instituten bewerben.

Wenn du eine Stelle in solch einer Firma bekommst, wird ich auch eine Ausbildung als FISI beginnen, ansonsten würde ich an deiner Stelle klar die FIAE bevorzugen, auch wenn die Ausbildunsgstelle für den FISI scheinbar grundsätzlich die bessere ist. Aber in Verbindung mit einem Biologie-Bachelor sehe nach der Ausbildung als Anwendunsentwickler einfach viel größere Chancen und Verdienstmöglichkeiten für dich.

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Welcher Bedarf bei Bioinformatik? 

Vielleicht heimlicher bedarf stellen gibt es da nämlich so gut wie keine ;)

und wenn dann sicher nicht ohne Studium. Und nein nicht Bio.

PS

stellen rein für Bioinformatiker in De kann man an 1-2 Händen abzählen und wie gesagt ohne Studium wird das nix. Bitte den jung jetzt nicht heiß machen auf etwas, was es nicht gibt. ;)

 

Bearbeitet von Graustein
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Gast Graf Zahl

Erinnert mich letztens an einen Thread in einem Studentenforum, da wollte jemand Bioinformatik studieren weil sein Vater, der bei Bayer arbeitete, meinte die seien total stark gesucht. Eine kurze Recherche in der Jobdatenbank ergab dann 0 Treffer für Vollzeitstellen und 1 Treffer für eine Praktikantenstelle für Master Studenten im Bereich Machine Learning. Bioinformatik war in der Stellenbeschreibung neben 10 anderen Studiengängen aufgührt. Hier kann man das nachlesen: https://www.studis-online.de/Fragen-Brett/read.php?104,2278460

Hier war auch der gängige Tenor, dass die meisten Bioinformatiker später gar nicht im Bio Bereich arbeiten sondern nur Augrund ihres Informatik Grundstudiums einen Job im Informatik Bereich bekommen würden.

Ich muss @Graustein daher leider beipflichten, dass Bioinformatik ein absolutes Nieschenfach ist. Zu dem Begriff gibt es < 150 Treffer in gängigen Jobbörsen wenn man in ganz Deutschland sucht. Davon fallen erstmal die Hälfte raus, weil Bioinformatik da "nur so" aufgelistet ist bei erwünschten Studiengängen, 80% der restlichen Hälfte sind Stellen im Data Science Bereich, wofür er besser hätte Informatik studieren sollen. Da reißt der AE mit Bio Studienkombi leider nicht mehr so viel.

Sicherlich ist es möglich das Bekannte von @Sullidor hier gute Erfahrungen gemacht haben, allerdings sollte man wirklich sehr behutsam mit dem Begriff "großer Bedarf" umgehen, denn die Zahlen sprechen leider absolut dagegen. Zumal die Gleichung "Biohintergrund + Ausbildung zum Fachinformatiker in einem Biologie Institut = Bioinformatiker" aufjedenfall nicht zutreffend ist, da man bei einer Ausbildung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit maximal den Fachbereichen IT-lastig zuarbeitet, statt wirklich in den fachlichen Vorgängen involviert zu sein. Das Biologie Studium werte ich hier eher als positiv im Sinne von Schnittstellenwissen, aber zum Bioinformatiker wirst du dadurch auch nicht. Wenn du BWL studiert hast und eine Ausbildung zum Fachinformatiker bei KPMG oder McKinsey machst, wirst du auch nicht zum Unternehmensberater. Das ist ungefähr vergleichbar.

Bearbeitet von Graf Zahl
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Was mich etwas wundert:
Das wiederholt gesagt wurde, dass es mehr oder minder egal wäre, ob man SI oder AE lernt, wenn es ums Geld und die Karriere geht. Das kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Für mich spielt es eine spürbare Rolle, ob man im Bereiche AE oder SI unterwegs ist. Die AE´ler bekommen deutlich häufiger mehr Geld als die SI´ler. Das kann man hier im Forum nachlesen, an zahllosen Studien und Umfragen und bestätigen fast alle direkten Erfahrungen, welche ich habe.

Natürlich KANN ein SI´ler auch gutes Geld verdienen. Das streitet keiner ab. Aber darum geht es nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das als SI´ler wird, ist deutlich geringer als bei einem AE´ler. Das sollte man nicht ausser Acht lassen, wenn man wie der Autor noch die Wahl hat und sagt "Das Geld ist nicht unwichtig".

Aber ganz davon ab: Wenn Du später Geld verdienen willst, kommst Du um ein Studium eh schwer rum. Ja, ich weiß: X und Y verdient auch Z ohne und als Quereinsteiger usw. usf. Klar, kennen wir alle, solche Leute. Aber im Schnitt und der breiten Masse (Stichwort: Wahrscheinlichkeit) ist es so einfach wie wahr: MSc > BSc > AE > SI.

Das sollte man sehr wohl vor Augen haben, bevor man sich entscheidet, welchen Weg man geht. Denn, wenn man erst einmal auf halber Strecke unterwegs ist, ist es ungleich schwieriger, evtl. Korrekturen vorzunehmen, als wenn man es von Beginn an richtig gemacht hätte.

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Gast Graf Zahl
24 minutes ago, Errraddicator said:

Was mich etwas wundert: Das wiederholt gesagt wurde, dass es mehr oder minder egal wäre, ob man SI oder AE lernt, wenn es ums Geld und die Karriere geht. Das kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Für mich spielt es eine spürbare Rolle, ob man im Bereiche AE oder SI unterwegs ist. Die AE´ler bekommen deutlich häufiger mehr Geld als die SI´ler. Das kann man hier im Forum nachlesen, an zahllosen Studien und Umfragen und bestätigen fast alle direkten Erfahrungen, welche ich habe.

Es wurde gesagt, dass es am Ende auf die Tätigkeit ankommt (daher als Beispiel z. B. DevOps für einen gut bezahlten Job). Jemand der Zielstrebig ist und Karriere machen will, der wird in beiden Bereichen wenig Probleme haben. Denn gute Leute sind in beiden Bereichen rar. Da er bereits ein Studium hat denke ich nicht, dass er sich im First Level Supoort niederlassen wird und da dann auf bessere Zeiten hofft. Was der Durchschnitt macht, kann ihm ehrlich gesagt egal sein. Sein Ziel ist sicherlich weder der First Level Support, noch als Toolschmied in einer Klitsche zu versauern.

Was für dich Median erreichbar ist, ist entscheidend. Und wer sich da so auf den Ausbildungshintergrund verlässt, der kann eigentlich nur im ÖD oder in einem Konzern mit unflexiblen Gehaltsstrukturen arbeiten - da draußen wird er jedenfalls nichts erreichen.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass manche Leute nur das lesen, was sie lesen wollen ...

Bearbeitet von Graf Zahl
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vor 2 Minuten schrieb Errraddicator:

Wenn Du später Geld verdienen willst, kommst Du um ein Studium eh schwer rum.

Wie aber auch oft erwähnt wird, geht es bei einem (Fach-)Hochschulabschluss weniger darum, was man studiert hat sondern nur, dass man es getan hat. Und wie der TO schon im ersten Satz erwähnt hat, hat er ja bereits einen (wenn auch fachfremden) Bachelor.

Ein Bekannter von mir ist übrigens auch mit seinem Biologie-Bachelor jetzt als Entwickler in einer IT-Firma tätig. Allerdings ist er schon durch seine Bachelor-Arbeit in die Richtung Informatik und zu der Firma gekommen.

Mir stellt sich allerdings die Frage, ob es nicht vielleicht, sofern die Möglichkeit besteht, sinnvoller wäre, zu schauen ob man sich nicht in einen passenden Master-Studiengang einschreiben könnte, der mit Informatik zu tun hat, statt noch eine Ausbildung zu beginnen. Man hat sicher wesentlich bessere Karrierechancen und für viele Entwickler-Jobs werden auch (Fach-)Hochschulabsolventen einer naturwissenschaftlichen Fachrichtung gesucht - was mit Biologie ja der Fall ist.

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Ich nehme nun seit Jahren regelmäßige an einen kleinen IT-Stammtisch teil, an dem auch ein Dr. Ing. im Bereich Bioinformafik teilnimmt, der als Abteilungsleiter eines Biologie-Institutes arbeitet. Als ich diesen bezüglich eines Jobs für oben genannten Biologen ansprach, wurde mir mitgeteilt, in der Biologie sieht es gerade echt schlecht aus. Aber er soll doch versuchen sich als Azubi zum Fachinformatiker ausbilden zu lassen. Denn Bioinformatiker werden gerade dringend gesucht. Da aber einfach keine zu bekommen sind, haben sie nun angefangen selber Fachinformatiker auszubilden und setzen dabei explizit auf Bewerber mit Biologie-Bachelor, bei dem Versuch ihren Bedarf zu decken.

Zusätzlich hat mir eine Kommilitonin erzählt, obwohl sie in der Biologie sogar promoviert hat, bekommt sie einfach keine Stelle. Aber jedes Mal den Hinweis, im Bereich Biologie ist zwar gerade alles überlaufen, sie suchen aber gerade verzweifelt Bioinformatiker. Mit einem zusätzlichen Bachelor in einem IT-Fach würde sie sofort einen Job bekommen.

Ich ziehe hier nicht einmal meine jahrelangen IT-Erfahrungen in Healthcare-Bereich oder Kontakte in den wissenschaftlichen IT-Bereich der hiesigen TU hinzu, sondern stütze mich bei meinen obigen Aussagen rein auf diese beiden Gespräche.

Und nun wird hier in einem Forum erzählt, es wurde u.a. mal gegoogelt und keine Stellen gefunden und daher gibt es da keinen Bedarf?  Es mag mir hier verziehen werden, dass ich in diesem Fall meine beiden Quellen einfach als glaubwürdiger erachte.

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Heute morgen hat mir im Bus ein zweifacher Doktor (Biologie und Informatik) erzählt, dass er einfach keine Stelle findet die ihm mehr als den Mindeslohn zahlen würde, wenn überhaupt. Letzten Donnerstag hat mir einer ähnliches erzählt, aber der hatte in Informatik nur einen Master, also...

Ich würde mich auch niemals danach richten, ob ich irgendwo tatsächlich Stellen zu der Tätigkeit finde oder nicht^^ Aber wenn mir 2 Personen sagen, dass es in dem Bereich nichts gibt ist das schon ein großes Warnschild.

Bearbeitet von PVoss
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Gast Graf Zahl
14 minutes ago, Sullidor said:

Und nun wird hier in einem Forum erzählt, es wurde u.a. mal gegoogelt und keine Stellen gefunden und daher gibt es da keinen Bedarf?  Es mag mir hier verziehen werden, dass ich in diesem Fall meine beiden Quellen einfach als glaubwürdiger erachte.

Sorry aber willst du uns veräppeln?

Du kannst doch publizierte Stellenanzeigen auf gängigen Jobbörsen wie Indeed, Stepstone, Monster, etc. nach dem Begriff "Bioinformatik" durchsuchen und dir die Ergebnisse anzeigen lasssen. Es ist ähnlich ernüchternd wie Geoinformatik.

Nur weil dir eine Person erzählt hat, dass sie Bioinformatiker suchen, folgt daraus noch lange nicht, dass es einen in Deutschland relevanten und flächendeckenden Bedarf gäbe. Und dieser Bedarf, lässt sich sehr gut in gängigen Jobbörsen nachvollziehen. Denn für den Schluss, wenn fast keine Stellen ausgeschrieben werden, dass es auch keinen sonderlich relevanten Bedarf gäbe, dafür muss man kein Dr. Ing sein. Keine Ahnung welchen Bedarf du dir hier zusammen träumst, aber das ist schon ziemlich Ignorant.

 

 

Bearbeitet von Graf Zahl
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vor 6 Minuten schrieb Graf Zahl:

nach dem Begriff "Bioinformatik" durchsuchen und dir die Ergebnisse anzeigen lasssen.

Man sollte auch mMn nicht explizit nach einer speziellen Fachrichtung suchen - da ist klar, dass das Ergebnis mau ausfällt. Aber wenn man sich mal Richtung Biologie/Naturwissenschaften umsieht, sieht das Ergebnis schon anders aus und darunter sind auch IT-lastige Stellenausschreiben.

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Gast Graf Zahl
13 minutes ago, Rienne said:

Man sollte auch mMn nicht explizit nach einer speziellen Fachrichtung suchen - da ist klar, dass das Ergebnis mau ausfällt. Aber wenn man sich mal Richtung Biologie/Naturwissenschaften umsieht, sieht das Ergebnis schon anders aus und darunter sind auch IT-lastige Stellenausschreiben.

Nein so klar ist das nicht. Ich kann auch nach Technische Informatik oder Wirtschaftsinformatik suchen und finde hier im Schnitt problemlos je 20.000 Stellen wo zumindest die Fachrichtung eine Rolle spielen könnte. Bei Bioinformatik und Geoinformatik sind es < 150.

Es zeigt eben ganz deutlich, dass Bioinformatiker einfach nur irgendwelche Jobs annehmen, die du auch als Informatiker (o.ä) annehmen könntest. Von einem flächendeckenden Bedarf nach Bioinformatikern kann also keine Rede sein. Das Firmen im Pharma/Biologie Bereich nach Leuten im Bereich Data Science und Machine Learning suchen, macht Bioinformatik nicht nach einer sonderlich gefragten Fachrichtung bzw. zu einer Fachrichtung mit einem besonderen Alleinstellungsmerkmal nach der eine besondere Nachfrage bestehen würde. Offensichtlich kommen für die Firmen auch x-beliebige andere Fachrichtungen in Frage. Die Argumentation ist also nicht inhärent.

Bearbeitet von Graf Zahl
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vor 13 Minuten schrieb Graf Zahl:

Nein so klar ist das nicht. Ich kann auch nach Technische Informatik oder Wirtschaftsinformatik suchen und finde hier im Schnitt problemlos je 20.000 Stellen wo zumindest die Fachrichtung eine Rolle spielen könnte. Bei Bioinformatik und Geoinformatik sind es < 150.

Was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass jeder Hinz und Kunz, der studieren darf, diese Fächer studieren kann. Bioinformatik hingegen hat, soweit ich weiß (zumindest war es vor 10 Jahren noch so), einen sehr hohen NC. Hinzu kommt, dass viele, die naturwissenschaftlich studieren, oftmals weiterhin an Hochschulen tätig sind oder, nach weiteren x Jahren bis zum Master und Doktor, direkt über ihre Arbeiten in ein Unternehmen kommen und auf dem Stellenmarkt nie arbeitssuchend sind.

Mit einem Magisterabschluss sucht man in der Regel auch nicht nach seinem Abschluss sondern nach Bereichen, die dem Studium entsprechen. Beispiel: Als Germanist mit Anglistik als 2. Hauptfach sucht man beispielsweise etwas als Übersetzer/Dolmetscher, nicht als Germanist.

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vor 2 Stunden schrieb Errraddicator:

Was mich etwas wundert:
Das wiederholt gesagt wurde, dass es mehr oder minder egal wäre, ob man SI oder AE lernt, wenn es ums Geld und die Karriere geht. Das kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Für mich spielt es eine spürbare Rolle, ob man im Bereiche AE oder SI unterwegs ist. Die AE´ler bekommen deutlich häufiger mehr Geld als die SI´ler. Das kann man hier im Forum nachlesen, an zahllosen Studien und Umfragen und bestätigen fast alle direkten Erfahrungen, welche ich habe.[...]

@Erradicator:
Sagen wir es mal so:
Als FIAE sind die Einstiegsgehälter direkt nach der Ausbildung oftmals erst einmal etwas höher, falls man sich nicht bereits in der FISI-Ausbildung auf ein Thema spezialisiert hat. Spezialisiert man sich jedoch auf einen Bereich, der gefragt ist (LAN/WAN, WLAN, Security, Serveradministration, Clouds, SAP, ...), dann kann man auch problemlos mit den Gehältern mithalten. Es gibt genügend Firmen, die qualifiziertes Personal auch entsprechend entlohnen - es gibt aber auch genügend Firmen, die versuchen, das Gehalt zu drücken. Die Firmen sollte man natürlich meiden. Am besten fährt man, wenn man die Möglichkeit hat, im Konzernumfeld zu arbeiten. Da sind sowohl die Weiterbildungsmöglichkeiten, als auch die Gehälter am höchsten. Alternativ halt im Consulting, wobei man da auch oft Arbeiten außerhalb der normalen Zeiten hat (Nacht, WE, Feiertage). Dafür lernt man im Consulting jedoch auch eindeutig innerhalb kurzer Zeit am meisten.

Dazu kommt es natürlich auch immer drauf an, in welcher Region man arbeitet und ob in kleinen Unternehmen, oder im Konzernumfeld. Die Gehälter muss man natürlich auch aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten in Metropolregionen (z.B. Frankfurt a.M., Stuttgart, München, Karlsruhe, Berlin, ...) relativieren. 60k in München entspricht z.B. eher ca. 40-45k in ländlicheren Regionen. Berlin ist noch einmal eine Sonderwurst, da dort verbreitet schlecht in der IT gezahlt wird.

Arbeitet man bei einer schlecht zahlenden Firma, dann kann man auch als AEler schlecht verdienen und mit dem Gehalt stehen bleiben.

@Pommesbuden-Pepe:
In welcher Region wohnst du denn? Und käme ein Umzug für dich in Frage, oder nicht?
Du musst dich halt wirklich möglichst von Anfang an festlegen, in welche Richtung du gehen willst und auch eventuell auftretende Hürden überwinden durch Eigeninitiative und Engagement.

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Um mal wieder etwas auf den ursprünglichen Post des TE zu kommen: 

Der FIAE scheint ein leichtes Plus gegenüber dem FISI zu haben, was das Gehalt angeht.

Ich für meinen Teil sehe immer mehr DevOps-Stellen, sprich Administratoren mit guten Programmierskills.

Bei deiner Ausgangslage würde ich mich für die Ausbildung und den Betrieb entscheiden, der eine breitere Abdeckung aller IT-Themen hat.

Ebenso, ob dir die Firma nach der Ausbildung eine Anstellung garantiert.

Das Gehalt käme bei mir erst dann in Betracht, wenn dies bei beiden gleich ist.

Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass größere Betriebe einen besseren Ausbildungsfokus haben und mehr die fachliche Breite zeigen können. Bei kleineren Betrieben wird Spezialwissen eher extern eingekauft oder dafür bleibt einfach nicht genug Zeit. 

Die fachliche Wahl FIAE oder FISI würde ich definitiv von deinen eigenen Vorlieben und Neigungen abhängig machen.

Ich finde programmieren schlichtweg total langweilig, kann mich aber in die Systemadministration total vertiefen. Da eine Spezialisierung zu empfehlen, ist nicht zielführend.

Du kannst, wenn deine Ausbildung fachlich sehr breit gefächert war, auch später noch problemlos umsteigen, sprich als FISI programmieren und als FIAE in die Systemadministration gehen. Wenn du es plausibel erklärst, hinterfragt das keiner weiter.

Das Einstiegsgehalt hängt ganz klar von deinem Wissen, der Region und deinem Verkaufstalent ab. Hast du schon in der Ausbildung gefragtes Wissen angeeignet, bist du mehr Wert, dein abgeschlossenes (fachfremdes) Studium ist auch eher wertsteigernd zu werten. 

Ich denke, dein Einstieg wird über 36k brutto p.a. beginnen können. 

Ich erinnere mich grad an den Post im gehaltsthread mit ~47k nach Ausbildung im Raum FFM. Es geht also recht viel ;)

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vor 23 Minuten schrieb tTt:

[...]Ich finde programmieren schlichtweg total langweilig, kann mich aber in die Systemadministration total vertiefen. Da eine Spezialisierung zu empfehlen, ist nicht zielführend.[...]

Klar muss man ein möglichst breites Wissen vorweisen, jedoch als FISI möglichst schon in eine Richtung spezialisieren. Wenn man nicht im Niedriglohnbereich bleiben will, dann ist eine Spezialisierung unabdingbar.

Beim FIAE ist das mit Spezialisierung halt so eine Sache - man macht ein oder zwei Programmiersprachen in der Ausbildung - das heißt nicht, dass man diese auch weiterhin nutzen muss, denn bei der Programmierung ist bei den verschiedenen Sprachen einfach viel Syntax und ein paar Besonderheiten, aber grundlegend ist vieles zwischen Programmiersprachen transferierbar. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man im Frontend oder im Backend programmiert - das sind aber quasi dann schon wieder Spezialisierungen. Aber auch als Programmierer macht es Sinn, dass man sich z.B. mit der AD etwas auskennt, oder mit Netzwerkprotokollen und diversen anderen Sachen.

Bearbeitet von Crash2001
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vor 3 Stunden schrieb Sullidor:

Es mag mir hier verziehen werden, dass ich in diesem Fall meine beiden Quellen einfach als glaubwürdiger erachte.

Einfach hier die Stellenausschreibungen beider Firmen/Instutite posten, dann hätten wir doch schon etwas "Futter".

komisch dass der Fachkräftemangel nicht "real" ist, obwohl hunderte davon berichten (nur als beispiel, keine Diskusion ;) ), aber wenn 2! Personen sagen sie haben erhebliche Schwierigkeiten Bioinformatiker zu finden ist gleich der riesen Bedarf da.
Da wird dann nicht hinterfragt (was wollen sie zu welchem preis usw)

Wie gesagt Deutschlandweit gibt es vielleicht derzeit 5-10 echte Bioinformatiker Stellen.

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