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Geschrieben

Hallo liebe Community,

meine derzeitige Situation lässt mich etwas verzweifeln, und deshalb bin ich nun hier, um euch um Rat zu fragen. 

Seit über 6 Monaten bin ich arbeitslos. Bin gelernte Altenpflegehelferin, 25 Jahre alt, und musste aus gesundheitlichen Gründen meinen eigentlich guten Arbeitsplatz verlassen, denn ich kann nicht weiterhin in diesem Berufsfeld arbeiten. Da ich seit meiner Kindheit gerne mit Computern arbeite und seit Jahren hobbymäßig Websites erstelle, CMS pflege und mich leidenschaftlich mit Front End Development beschäftige und mir auch im Multimedia-Bereich einiges an Kenntnissen angeeignet habe wollte ich über die ARGE einen Bildungsgutschein beantragen, einen Web-Development Kurs über eine Fernuniversität machen (zwecks Vorzeige-Zertifikat) und mich damit selbständig machen oder in einer Firma arbeiten. 

Doch es ist schwieriger als erwartet. Erstmal bekomme ich keinen Bildungsgutschein, und kann ein Zertifikat nicht selbst bezahlen. Das, was mir die ARGE bisher anbietet, ist eine Umschulung. Doch in welcher Richtung können sie mir noch gar nicht sagen, und auch diese Umschulung übernehmen sie erst, wenn ein Gutachten des Amtsarztes vorliegt mit dem mir bescheinigt wird, dass ich gesundheitlich nicht mehr in der Lage bin, meinen bisherigen Beruf auszuüben. Die Erstellung dieses Gutachtens dauert jetzt bereits 2 Monate. 

Natürlich bin ich in den letzten Monaten nicht untätig gewesen und dachte mir okay, dann suchst du dir eben irgendwo ein Praktikum, um Erfahrung auf professioneller Ebene zu bekommen. Aber auch das hat sich als unmöglich erwiesen. Als Quereinsteiger aus der Altenpflege scheint mir einfach das Potenzial zu fehlen. Egal wie sehr ich meine Erfahrungen hervorgehoben habe und beteuert habe, dass ich den Anforderungen eines Praktikanten in verschiedenen Betrieben absolut gewachsen bin - niemand wollte mir eine Chance geben. Entweder sollte ich mich in 2 Jahren noch einmal bewerben oder vorher mehr Erfahrungen sammeln, sodass sie sich nicht nur auf meine Worte verlassen müssen. Aber es ist unmöglich Erfahrungen zu sammeln, wenn ich nichtmal ein Prakttikum irgendwo machen kann ... 

Dann hatte ich versucht, mich auf Stellen zu bewerben in denen studentische Hilfskräfte gesucht wurden. Hat auch nicht geklappt, weil ich ja kein Student bin. Anfoderungsprofil zu 150% erfüllt, aber trotzdem nicht angenommen. 

Als letzten Weg sehe ich jetzt die Ausbildung. Ich will mich nicht darauf verlassen, dass mir die ARGE in x Monaten eine Umschulung zu irgendetwas finanziert. Ich möchte im IT-Bereich arbeiten und mich weiterbilden. 

Doch hier gibt es auch eine Hürde: Sämtliche Betriebe fordern Abitur und gute bis sehr gute Mathematik-Kenntnisse. Ich habe "nur" einen guten Realschulabschluss und Fachabitur Gesundheit/Soziales, und Mathematik fällt mir schwer. Denkt ihr, dass ich da überhaupt eine Chance habe um mich beispielsweise als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zu bewerben?   

Und gibt es sonst noch eine Möglichkeit, die ich nicht ausgeschöpft habe? Ich will mehr über Web Development, SEO, CMS, und alles was damit zu tun hat lernen, und damit arbeiten. Wie kann ich als Quereinsteiger nötige Qualifikationen erlangen, wenn ich nichtmal ein Praktikum machen kann? 

Es wäre ganz toll, ein paar Tipps zu bekommen, oder wenn ihr mir von euren eigenen Erfahrungen berichten würdet. 

Liebe Grüße,

cruiseac

Geschrieben

Ich selbst habe mit meinem Realschulabschluss (der zwar sehr gut war, aber du hast ja noch zusätzlich das Fachabi) bei 4/4 Bewerbungen als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung eine Zusage bekommen. Der Abschluss ist nur der Türöffner, aber was du daraus machst, ist immer noch deine Sache.

Geschrieben

@Gottlike Das stimmt. Aber wann hast du denn deine Ausbildung gemacht? Hab das Gefühl, dass die Anforderungen (oder zumindest die Wunsch-Anforderungen ^^) in den letzten Jahren gestiegen sind. Vor 8 Jahren hätte ich ohne Probleme überall Praktika machen können, Ausbildung wahrscheinlich auch. Aber jetzt ...

Mein Fachabi ist ja auch nur in der Fachrichtung Gesundheit/Soziales. Hat also rein gar nichts mit Informationstechnik zu tun. Musste feststellen, dass es von potenziellen Arbeitgebern bisher deshalb eher belächelt wurde. 

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb cruiseac:

Doch hier gibt es auch eine Hürde: Sämtliche Betriebe fordern Abitur und gute bis sehr gute Mathematik-Kenntnisse. Ich habe "nur" einen guten Realschulabschluss und Fachabitur Gesundheit/Soziales, und Mathematik fällt mir schwer. Denkt ihr, dass ich da überhaupt eine Chance habe um mich beispielsweise als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zu bewerben?

Natürlich hast du das! Gerade viele Start Ups im Bereich Webentwicklung sind da nicht mehr so strikt wie viele der alteingesessenen Großkonzerne.

Ein Freund aus meiner Berufsschulklasse hat es mit einem eher mittelmäßigen Realschulabschluss und erst mit 28 Jahren geschafft eine Ausbildungsstelle zu bekommen (auch Schwerpunkt Frontend) und hat vorher keinen gelernten Beruf ausgeübt.

Die IT bietet immernoch für Quereinsteiger relative gute Chancen im Vergleich zu anderen Branchen. Außerdem möchtest du ja eine Ausbildung machen und nicht direkt bei 100 einsteigen. Du darfst dich nur nicht von Absagen oder fehlender Rückmeldung einschüchtern lassen und dich auf alles bewerben, was dir in die Augen fällt, auch wenn in der Stellenbeschreibung erst einmal etwas von Abitur oder ähnlichem steht.

Wegen Mathematik musst du dir übrigens nicht zu sehr einen Kopf machen, die Anforderungen in der Ausbildung sind da sehr niedrig. Siehe diesen Thread!

vor 17 Minuten schrieb cruiseac:

dann suchst du dir eben irgendwo ein Praktikum, um Erfahrung auf professioneller Ebene zu bekommen. Aber auch das hat sich als unmöglich erwiesen.

Das ist echt traurig und wundert mich ein wenig. Ich habe auch vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum gemacht, ohne große Kenntnisse nachweisen zu können. Allerdings war das dann eben eher Kabel sortieren, Software installieren, PCs auf-/abbauen und Toner nachbestellen. Aber auch das ist besser als nichts.

 

vor 16 Minuten schrieb Gottlike:

Ich selbst habe mit meinem Realschulabschluss bei 4/4 Bewerbungen als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung eine Zusage bekommen.

Redest du von einer Ausbildungsstelle oder einer Stelle nach der Ausbildung?

Geschrieben

Grundsätzlich ist ein Realschulabschluss nichts, was dich daran hindern sollte, FI(AE/SI) zu werden. Was ich mir auf Seiten der Betriebe als Hindernis denken könnte, ist die Tatsache, dass du als Altenpflegehelferin aus einem komplett anderen Bereich kommst. Das wirft natürlich erstmal Fragen auf.

Wenn du tatsächlich schon praktische Erfahrung vorweisen kannst (GitHub, existierende Webseiten, ...), dann wundere ich mich allerdings tatsächlich, dass du nur Absagen bekommst.

Was mich auch wundert, ist, dass die Betriebe, über die du dich informiert hast, offenbar so viel Wert auf Mathematik legen. Das kann ich einerseits aus eigener Erfahrung bei den Stellenanzeigen, andererseits aus dem Alltag eines FIAE überhaupt nicht nachvollziehen. Mehr als grundlegende Mathematik wird weder in der Ausbildung noch im Beruf gefordert (selbstverständlich hängt das auch ein wenig vom Unternehmen ab).

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Minuten schrieb Rienne:

Redest du von einer Ausbildungsstelle oder einer Stelle nach der Ausbildung?

'tschuldigung, sollte natürlich zum Fachinformatiker heißen. Also Ausbildungsstelle. ^_^

Habe meine Ausbildung mit 19 angefangen - habe aber auch viele ältere Kollegen in der Berufsschule gehabt.

Bearbeitet von Gottlike
Geschrieben

Ich denke, dass eine Ausbildung für die der sauberste Weg ist, wenn es kurzfristig klappen soll. Realschulabschluss reicht grundsätzlich. Zumal Du bereits Vorkenntnisse hast. Im Zweifel wirst Du Dich damit aber eher an kleinere Buden wenden müssen, welche nicht so sehr auf Abschlüsse und Formalitäten achten, wie große IT-Firmen.

Alternativ könntest Du das Abitur nachholen und studieren gehen. Dort gibt es z.B. Studiengänge wie Medizinische Informatik oder so ähnlich, wo Du mit einigem an Vorwissen punkten kannst und den Lebenslauf sinnvoll weiter führen kannst.

Wenn Du die Zeit und Lust hast, würde ich die zweite Variante wählen. Dann bist Du zwar 30 bis es soweit ist, aber das ist in der IT zum Glück kein Hindernis.

Geschrieben

Ich kann aus Erfahrung sprechen, da ich ebenfalls nur einen Realschulabschluß habe und etwa 90% meiner ehemaligen Berufsschulkollegen auch: ein Abitur ist keine Voraussetzung. Auch nicht bei Großkonzernen. Hier ansässig ist einer der größten Konzerne weltweit und der bildet FIs aus - und zwar mit einem Realschulabschluß. Der muss zwar gut sein, aber so ist es. Auch benötigst du keine tiefergehenden Kenntnisse in der Mathematik, um die Ausbildung machen zu können.

Nutze auf jeden Fall deine private Zeit, um dich weiter zu bilden. Wenn es nicht anders geht, ziehe einen Umzug in Erwägung. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber wenn es nicht anders gehen sollte, soll es so sein.

Wenn du Zweifel daran hast, ob du dich gut selbst bei potentiellen Vorstellungsgesprächen oder Gesprächen mit der ARGE vermarkten kannst (ggf. hapert es ja auch daran), solltest du auch darüber nachdenken, ob dir nicht ein Bewerbungstraining hilft.

Gib auf jeden Fall nicht auf. Die schlechtesten Chancen hast du definitiv nicht. Viel Erfolg.

Geschrieben
vor 49 Minuten schrieb cruiseac:

Ich habe "nur" einen guten Realschulabschluss und Fachabitur Gesundheit/Soziales,

Das steht auf der Webseite meiner Hochschule:

Zitat

Mit der Fachhochschulreife können Sie sich an jeder Hochschule für angewandte Wissenschaften für jeden Studiengang (s. ggfs. besondere Aufnahmekriterien) bewerben. An den niedersächsischen Universitäten bzw. gleichgestellten Hochschulen (z.B. künstlerische, medizinische) können Sie sich für der fachlichen Ausrichtung Ihrer Fachhochschulreife nahestehende Studiengänge bzw. das entsprechende Berufsschullehramt bewerben.

Du könntest hier dann auch online Medieninformatik und Wirtschaftinformatik studieren. Das geht in Vollzeit und in Teilzeit. Wir haben hier übrigens auch Studenten, die aus der Altenpflege kommen und teilweise auch noch Vollzeit darin arbeiten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Rienne:

Ein Freund aus meiner Berufsschulklasse hat es mit einem eher mittelmäßigen Realschulabschluss und erst mit 28 Jahren geschafft eine Ausbildungsstelle zu bekommen (auch Schwerpunkt Frontend) und hat vorher keinen gelernten Beruf ausgeübt.

Hab auch eine Freundin, die gerade ihren FISI mit Realschulabschluss macht. Sie denkt auch, dass ich keine Probleme haben werde, auch was Mathe betrifft. Aber mich hat wirklich abgeschreckt, dass alle Unternehmen trotzdem gute Mathekenntnisse fordern. Ist halt die Frage, ob meine schlechten Noten da nicht hinderlich sind. Aber versuchen werde ich es. 

vor einer Stunde schrieb Rienne:

Das ist echt traurig und wundert mich ein wenig. Ich habe auch vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum gemacht, ohne große Kenntnisse nachweisen zu können. Allerdings war das dann eben eher Kabel sortieren, Software installieren, PCs auf-/abbauen und Toner nachbestellen. Aber auch das ist besser als nichts.

Mich wundert das genauso. Hatte es mir nicht so schwierig vorgestellt, aber bei ca. 30 Unternehmen war keines dabei, dass mich auch nur Kabel hätte sortieren lassen - und das, obwohl der Bedarf ja da ist. Pflichtpraktika hätte ich machen können, aber kein freiwilliges. Oft gab es die Begründung, dass sie dann Mindestlohn zahlen müssten und sich das nicht leisten könnten.

Danke für's Mutmachen :)

 

vor 58 Minuten schrieb arlegermi:

Grundsätzlich ist ein Realschulabschluss nichts, was dich daran hindern sollte, FI(AE/SI) zu werden. Was ich mir auf Seiten der Betriebe als Hindernis denken könnte, ist die Tatsache, dass du als Altenpflegehelferin aus einem komplett anderen Bereich kommst. Das wirft natürlich erstmal Fragen auf.

Wenn du tatsächlich schon praktische Erfahrung vorweisen kannst (GitHub, existierende Webseiten, ...), dann wundere ich mich allerdings tatsächlich, dass du nur Absagen bekommst.

Was mich auch wundert, ist, dass die Betriebe, über die du dich informiert hast, offenbar so viel Wert auf Mathematik legen. Das kann ich einerseits aus eigener Erfahrung bei den Stellenanzeigen, andererseits aus dem Alltag eines FIAE überhaupt nicht nachvollziehen. Mehr als grundlegende Mathematik wird weder in der Ausbildung noch im Beruf gefordert (selbstverständlich hängt das auch ein wenig vom Unternehmen ab).

Das scheint mir bisher wirklich das zu sein, was am meisten abschreckt - viele scheinen sich zu denken: "Altenpflege? Das kann nicht funktionieren!" Da ist es dann auch egal, was ich an Projekten und Erfahrungen aufzähle. Ohne Zertifizierung komme ich nicht weiter.

Die Absagen habe ich ja nur für Praktika bekommen. Für die Ausbildung habe ich mich noch nicht beworben, weil ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt eine Chance habe. Aber ja, sämtliche Firmen hier fordern mindestens gute Mathekenntnisse/Naturwissenschaftskenntnisse für die Ausbildung zum FIAE. 

Privat bilde ich mich im Rahmen des Möglichen seit einigen Monaten weiter, aber etwas Offizielles, was mir meine Kenntnisse bescheinigt, kann ich ja trotzdem nicht vorweisen. Das scheint das Größte Problem zu sein. Niemand möchte mich ohne Qualifikationen anstellen. 

Bewerbungstrainings habe ich bereits einige gemacht und schätze mich da als recht fit ein, aber bisher ist es nicht einmal bis zum Vorstellungsgespräch gekommen.

 

@Sullidor Vielleicht ist das hier (NRW) anders geregelt als in Niedersachsen? Neben des Studiums könnte ich ja dann auch in einer IT-Firma arbeiten, aber soweit ich weiß, berechtigt mich das Fachabitur nur zum Studium an einer Uni/Fachhochschule in dem Bereich, in dem das Fachabitur gemacht wurde (Stichwort fachbezogener Studiengang).

 

Bearbeitet von cruiseac
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb cruiseac:

@Sullidor Vielleicht ist das hier (NRW) anders geregelt als in Niedersachsen? Neben des Studiums könnte ich ja dann auch in einer IT-Firma arbeiten, aber soweit ich weiß, berechtigt mich das Fachabitur nur zum Studium an einer Uni/Fachhochschule in dem Bereich, in dem ich das Fachabitur gemacht wurde (Stichwort fachbezogener Studiengang).

Du würdest in diesem Fall ja dennoch hier in Niedersachsen studieren und nicht in NRW.  Und auf der Webseite steht, du kannst dich mit dem Fachabi für jeden Studiengang innerhalb der Hochschule bewerben. Ich würd einfach mal nachfragen. Und die genannten Studiengänge sind nebenberuflich angelegt. Also kannst du, wie die meisten, auch vollzeit in einer IT-Firma arbeiten. Ich denek auch, es wird leichter, wenn du derzeit ein Studium in dem Bereich absolvierst als wenn du dich einfach so bewirbst.

Ich hab dazu noch dies hier gefunden:

Zitat

Nicht niedersächsische schulische oder berufsschulische (Fach) Hochschulzugangsberechtigungen werden anerkannt, wenn sie entsprechend der Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz (KMK) über Fachoberschulen vom 16.12.2004 in der Fassung vom 01.10.2010 oder der „Vereinbarung über den Erwerb der Fachhochschulreife in beruflichen Bildungsgängen“ (Beschluss der KMK vom 05.06.1998 i. d. F. vom 09.03.2001) erworben worden sind. Darüber hinaus gelten die an Bundeswehr der Grenzschutzfachschulen erworbenen Zeugnisse der Fachhochschulreife bundesweit.

Wir haben meines Wissens eine Menge Studenten mit Fachhochschulreifen aus anderen Bundesländern und anderen Berufsbereichen. Am sichersten schreibst oder telefonierst du einfach mal mit der Beratung der Hochschule. Die können die da genauere Infos zu geben.

Geschrieben

Was private Weiterbildung angeht: Wenn Du unbedingt was mit Wisch am Ende haben willst, schau Dir doch mal Portale wie die Microsoft Virtual Academy, Coursera und Co. an. Da bekommt man einiges an Kursen für Umsonst oder bezahlbares Geld mit abschließendem Zertifikat. Gerade, wenn Du Dich für eine Ausbildung oder Vergleichbares bewirbst, schadet das mit Sicherheit nicht.

Ansonsten würde ich die Praktika nicht überbewerten. In der IT sind Praktika berufsbedingt generell schwierig. Die meisten Tätigkeiten erfordern zu lange Einarbeitung und zu viel Vorkenntnisse, als das sie ein x-beliebiger Praktikant sinnvoll erledigen könnte. Von daher gibt es auch viele Firmen die pauschal gar keine Praktika anbieten. Es macht für viele keinen Sinn.

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb cruiseac:

Vielleicht ist das hier (NRW) anders geregelt als in Niedersachsen? Neben des Studiums könnte ich ja dann auch in einer IT-Firma arbeiten, aber soweit ich weiß, berechtigt mich das Fachabitur nur zum Studium an einer Uni/Fachhochschule in dem Bereich, in dem das Fachabitur gemacht wurde (Stichwort fachbezogener Studiengang).

Also soweit ich weiß kannst du auch in NRW Informatikfächer (zumindest an den FHs und THs) mit einem Fachabi, unabhängig von der Fachrichtung, studieren.

Die Frage ist nur ob du das überhaupt willst. Ich denke der Weg einer dualen Ausbildung ist da erst einmal wirklich der beste Weg. Wenn du in der Ausbildung mehr möchtest, kannst du immernoch (nebenberuflich, auch schon in der Ausbildung) damit anfangen zu studieren.

Geschrieben

Probiere es doch mal über deine zuständige Berufsgenossenschaft. Konnte mein alten Beruf auch nicht mehr ausüben und mir  wurde von der Berufsgenossenschaft dann eine Umschulung angeboten, nicht vom Amt. Das ging relativ schnell und problemlos. Innerhalb 1 Monat nachdem ich mich bei denen gemeldet hatte, hatte ich schon ein Vertrag für eine Umschulung vor mir liegen. Das wäre evtl. noch eine Option.

Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb cruiseac:

Hab auch eine Freundin, die gerade ihren FISI mit Realschulabschluss macht. Sie denkt auch, dass ich keine Probleme haben werde, auch was Mathe betrifft. Aber mich hat wirklich abgeschreckt, dass alle Unternehmen trotzdem gute Mathekenntnisse fordern. [...]

Mathe wird bei vielen Firmen gleichgesetzt mit logischem Denken - und das ist für eine IT-Ausbildung notwendig.

Für Bewerbungen für eine normale duale Ausbildung wärst du dieses Jahr auch schon SEHR spät dran und könntest höchstens als Nachrücker Chancen haben noch, falls jemand den Ausbildungsplatz absagt.

Alternative wäre halt, wie schon genannt wurde Studium, wobei da die Frage ist, ob du das willst, oder eher eine Ausbildung machen magst.

Umschulung ist immer eine recht schlechte Lösung - auch wenn man dabei teils den Vorteil hat, dass man halt mehr Geld bekommt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb Caskett:

@Errraddicator Naja ich würde Berufserfahrung der Bildung vorziehen. Hab schon viele Studenten gesehen, die gute Noten haben aber praktisch rein gar nichts auf die Reihe kriegen.

Deine Meinung sei Dir ungenommen. Der Großteil der Wirtschaftswelt, der Personaler und Chef-Etagen sieht das anders. Bei Einstellungsverfahren sowie Gehaltsverhandlungen spielt die Bildung nach wie vor eine große Rolle. Dessen sollte man sich stets bewusst sein, bevor man so eine Entscheidung trifft.

Könnte ich noch einmal neu anfangen, würde ich direkt studieren gehen, oder aber zumindest ein Duales Studium machen. Das hätte mir eine Menge Zeit gespart und mehr an Einkommen gebracht.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben

We

Gerade eben schrieb Caskett:

Naja ich würde Berufserfahrung der Bildung vorziehen. Hab schon viele Studenten gesehen, die gute Noten haben aber praktisch rein gar nichts auf die Reihe kriegen.

Leider sehen dies die meisten Firmen nicht so. Du wirst es nach deiner Umschulung auch sehr viel schwerer haben als jemand der eine duale Ausbildung gemacht hat. Und dieser wiederum hat es normalerweise schwerer mit jemandem, der min einen Bachelor hat, bei der Bewerbung zu konkurrieren. Und ein Master üblicherwesie wird einem Bachelor vorgezogen.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Sullidor:

We

Leider sehen dies die meisten Firmen nicht so. Du wirst es nach deiner Umschulung auch sehr viel schwerer haben als jemand der eine duale Ausbildung gemacht hat. Und dieser wiederum hat es normalerweise schwerer mit jemandem, der min einen Bachelor hat, bei der Bewerbung zu konkurrieren. Und ein Master üblicherwesie wird einem Bachelor vorgezogen.

So sieht es aus. Umschulung käme für mich heutzutage nur noch als absoluter Notfall in Frage. Die Konkurrenz ist einfach viel zu groß geworden und wird weiter steigen, wenn man sich die Entwicklung der Ausbildungsverträge, Studentenzahlen usw. anschaut. Als Umschüler steht man da nur noch vor dem Ungelernten in der Nahrungskette. Das ist alles andere als zukunftssicher.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Errraddicator:

Deine Meinung sei Dir ungenommen. Der Großteil der Wirtschaftswelt, der Personaler und Chef-Etagen sieht das anders. Bei Einstellungsverfahren sowie Gehaltsverhandlungen spielt die Bildung nach wie vor eine große Rolle. Dessen sollte man sich stets bewusst sein, bevor man so eine Entscheidung trifft.

Könnte ich noch einmal neu anfangen, würde ich direkt studieren gehen, oder aber zumindest ein Duales Studium machen. Das hätte mir eine Menge Zeit gespart und mehr an Einkommen gebracht.

Ja natürlich sehen die Chef-Etagen etc. es anders, aber die sehen natürlich auch nicht wie die Person dann im praktischen abschneidet.

Studieren würde ich nicht gehen. Dazu wird sich meine Meinung auch wohl nie ändern weil ich aus Schulen bis jetzt noch nie was wirklich nützliches mitnehmen konnte. Würde sofort nach der Realschule o.ä. direkt eine Ausbildung machen und Berufserfahrung sammeln.

 

vor 9 Minuten schrieb Sullidor:

We

Leider sehen dies die meisten Firmen nicht so. Du wirst es nach deiner Umschulung auch sehr viel schwerer haben als jemand der eine duale Ausbildung gemacht hat. Und dieser wiederum hat es normalerweise schwerer mit jemandem, der min einen Bachelor hat, bei der Bewerbung zu konkurrieren. Und ein Master üblicherwesie wird einem Bachelor vorgezogen.

Ja klar wird Bachelor und Master einem vorgezogen. Eine Ausbildung ja evtl. auch einer Umschulung aber wer nicht all zu blöd ist, wird nach dem 1-jährigen Praktikum während der Umschulung auch übernommen und kann dann genauso gut dort Berufserfahrung sammeln. Wenn du dann 3 Jahre Berufserfahrung gesammelt hast, wird dir eine normale Ausbildung auch nicht mehr vorgezogen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 20 Minuten schrieb Errraddicator:

Als Umschüler steht man da nur noch vor dem Ungelernten in der Nahrungskette. Das ist alles andere als zukunftssicher.

So hart würde ich das jetzt nicht ausdrücken. Auf jeden Fall hast du mit einer Umschulung bessere Chancen haben als jemand mit einem Abschluss als Informationstechnischer Assistent. Wenn du sehr gute Ergebnisse bei der Umschulung lieferst auch eventuell bessere Chancen als jemand der eine duale Ausbildung mit ziemlich schlechten Noten beendet hat.

Aber der Kern deiner Aussage ist nicht anzuzweifeln und trifft IMHO ansonsten zu.

vor 10 Minuten schrieb Caskett:

aber wer nicht all zu blöd ist, wird nach dem 1-jährigen Praktikum während der Umschulung auch übernommen und kann dann genauso gut dort Berufserfahrung sammeln.

Ich möchte dir jetzt auch nicht die Illusionen nehmen, aber das trifft leider nur in den seltensten Fällen zu. Die meisten Firmen haben keine Ressourcen oder Lust den Praktikanten zu übernehmen. Und aussuchen kannst du dir die Firmen eines solchen Praktikums meistens auch nicht einfach. Viele Umschüler erhalten gerade so noch einen Praktikumsplatz, weil letzendlich doch von irgendeiner Stelle interveniert wird. Was meinst du wie oft ich einen Anruf von meinem alten Bildungsträger erhielt, ob ich noch einen Umschüler nehmen könnte oder ob ich jemanden kennen würde, der einen nehmen könnte.

Was die Berufserfahrung nach einem Abschluss betrifft, stimmt dies wirklich. Wenn ein Fachinformatiker 3-5 durchgehende Berufserfahrung  vorzuweisen hat, steht ein ehemaliger Umschüler und jemanden mit einer dualen Ausbildung bei gleicher Aufgabe, wieder auf gleicher Höhe. 

Bearbeitet von Sullidor
Geschrieben

Woher kommt den dieser Hass gegen Umschulungen? Ich versteh es nicht.

Ich hab eine gemacht bzw. bin jetzt kurz vor meinem Projekt und kann mich überhaupt nicht beschweren. Hat alles super funktioniert, gute Dozenten und hab auch vieles davon mitgenommen. Praktikum läuft auch gut und versteh mich super mit meinen Kollegen und werde auch wahrscheinlich hier bleiben. Also die Umschulung war das beste was mir passieren konnte nachdem ich mein alten Beruf nicht mehr ausüben konnte. Bevor ich 3 1/2 Jahre wieder eine Ausbildung mach zum Hungerlohn zieh ich lieber eine Umschulung vor.

Geschrieben (bearbeitet)

@Caskett Wie gesagt, Deine Meinung sei Dir gegönnt. Aber wundere Dich später nicht, warum andere (mit Bachelor oder Master) die besseren Posten bekleiden und mehr Geld verdienen als Du. Die Wahrscheinlichkeit, dass es so kommen wird ist höher, als die dass es anders kommen wird. Und spätestens bei der Baufinanzierung mit Mitte 30 zählt genau sowas und nicht, wie fleißig, toll oder leistungsstark Du im Job bist. :)

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Sullidor:

Ich möchte dir jetzt auch nicht die Illusionen nehmen, aber das trifft leider nur in den seltensten Fällen zu. Die meisten Firmen haben keine Ressourcen oder Lust den Praktikanten zu übernehmen. Und aussuchen kannst du dir die Firmen eines solchen Praktikums auch nicht einfach. Viele Umschüler erhalten gerade so noch einen Praktikumsplatz, weil letzendlich doch von irgendeiner Stelle interveniert wird.

Bei dem Umschulungsunternehmen bei dem ich die Umschulung mache, wurden über 90% der Praktikanten auch übernommen(wurde uns sogar vorgelegt). In meiner Umschulungsklasse (10 Leute) werden auch alle in ihrem Praktikumsbetrieb bleiben. Also die Berufsgenossenschaft legt da glaub ich schon ein großen Wert drauf, das man auch ein gescheites Umschulungsunternehmen besucht(auf jeden fall mehr als das Amt).

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