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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Rienne:

Bei 100+ Ausbildungsberufen? Na den will ich kennenlernen, der das tut.

Sollten sie! Wenn nicht, sind sie meiner Meinung nach nicht im Stande ihren Job ordentlich zu machen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Minuten schrieb neinal:

Sollten sie! Wenn nicht, sind sie meiner Meinung nach nicht im Stande ihren Job ordentlich zu machen.

Weil der Beruf eines Arbeitsvermittlers auch nur daraus besteht. Tut mir leid, aber das ist doch sehr weit hergeholt. Nicht, dass ich die Mitarbeiter dort alle verteidigen will, dafür habe ich mich selber oft genug mit denen rumgeärgert, aber deren Aufgabe ist es nicht alle Prüfungsordnungen auswendig zu kennen. Und diejenigen, die diese Gesetze so entworfen haben, wie sie gültig sind, werden sich dabei schon etwas gedacht haben.

Bearbeitet von Rienne
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Rienne:

Die Definition von "keine Leistung" finde ich interessant. Eine Umschulung zu beginnen, bis zur Zwischenprüfung durchzuziehen und an dieser teil zu nehmen ist auch eine Leistung. Vielleicht keine großartige, aber nicht keine!

Ein Schüler, kriegt vom Rumsitzen auch keine 1. Ein Fahrschüler kriegt seinen Führerschein auch nicht geschenkt. Auch fürs BAföG muss man gewisse Anzahl an Credits pro Semester nachweisen. Eltern bekommen Kindergeld, weil die Erziehung von Kindern eine Leistung ist. Man kann im Laden nicht einfach was einstecken, nein, man muss erst Geld verdienen, damit man sich etwas leisten kann. Und will man sich tollere Sachen leisten, muss man eben mehr leisten oder investieren (zB in ein Studium). Auch ist die Fortbildung eine Investition vom Bildungsträger in den Umschüler. Ich halte es nur nicht für extrem schlau, jemandem, der nicht aus eigener Kraft seinen Weg ins Berufsleben findet (aus welchen Gründen auch immer) vorzumachen, dass man etwas bekommt. Viel schlauer finde ich es, zu sagen: "setz dich hin, lern, steck ein bisschen was in deinen Job, gib dir Mühe - und DANN profitierst du auch". 

Geschrieben

Wer redet denn davon alles auswendig zu können? Das ist Quatsch.

Und wer ein Gesetz schreibt, hat nicht immer Ahnung davon, was er da schreibt. Das hat mit auskennen oft nix zu tun. Und das weißt du sicher auch. Wie oft werden Beschlüsse, Gesetzte, Was auch immer wieder gekippt, weil man merkt, dass es Blödsinn ist? Und ich kann nicht verstehen warum Leute Dinge entscheiden, die keine Ahnung davon haben. Oder es einfach nicht beurteilen können.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb PVoss:

Es wurde bereits geschrieben, dass schlechte Leistungen zum Ausschluss aus der Maßnahme führen.

Das ist mir neu. Bei uns wurde man nur ausgeschlossen, wenn man zu viele Fehlzeiten hatte oder sich extrem danebenbenommen hat (betrunken gekommen und randaliert). Ansonsten sind alle zur Prüfung zugelassen worden und einge auch gnadenlos durchgefallen.

Geschrieben (bearbeitet)

Es wurde ja schonmal gesagt, aber ich möchte hier nochmal anregen, diese Angelegenheit mal aus wirtschaftlicher Sicht zu betrachten und nicht als Frage von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit.

Angeblich (Link) brechen 25% der Umschüler ihre Umschulung ab. Wenn wir die Zahlen von HappyKerky mal als exemplarisch annehmen (der Einfachheit halber), dann kommen von 100 Umschulungen, die mit je 30.000 € gefördert werden also 25 nicht zum Ende, das heißt dass 750.000 € von den 3.000.000 € verschwendet sind (im Sinne von: Führen nicht zu einem qualifizierten Teilnehmer des Arbeitsmarktes).

Für die exemplarischen 100 Umschulungen entstanden dem Staat somit fixe Kosten in Höhe von 3.250.000 (3.000.000 € Umschulungskosten + 250.000 € Prämie). Die Opportunitätskosten (wenn keine Prämie gezahlt würde) wären bereits bei einem einzigen Abbrecher (der sich von einer Prämie hätte motivieren lassen) 3.030.000 €. Bei 8 "motivierbaren" Abbrechern wären die Opportunitätskosten bereits 3.240.000 €. Und bereits ab 9 von 100 lohnt sich die pauschale Ausschüttung der Prämie an alle Teilnehmer - unabhängig von ihrer Leistung.

Das heißt: Gerade denjenigen, die eine Verschwendung ihrer Steuergelder befürchten, müsste sehr daran gelegen sein, Umschüler stärker zu motivieren statt schwächer.

LG

Bearbeitet von apehead
Geschrieben (bearbeitet)

Wenn wir schön hätte, wenn und könnte spielen, dann sollte man aber erst einmal beweisen, DAS die Prämien überhaupt Fördernd sind. Ich lese mittlerweile zum zigsten Male dieses Argument, aber keinerlei Fakten, die das untermauern. Bevor das aber nicht erwiesen ist, brauchen wir keine einzige Zahl zu rechnen, was wie viel spart und wie viel kostet. Erst, wenn bewiesen ist, dass es was bringt, dann macht man sich Gedanken über Kosten und Nutzen und kann eine Gewinn/Verlust-Rechnung aufstellen.

Alles anderer ist, wie man heutzutage so schön sagt, Fake News. Und das machen bekanntermaßen nur die Trumps und Putins dieser Welt. Wollt Ihr Trump oder Putin sein?

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben

Wenn die Prämie dazu führen soll, dass die Leute die Umschulung nicht abbrechen. Dann halte ich es für sinnvoller vorher zu überlegen, ob die Umschulung für Person XY wirklich sinnvoll ist.

Auch wir hatten hier schon Fälle, dass Personen auf X Bewerbungen nur Absagen bekommen haben. Und man im Verlauf gemerkt hat, dass sie in der IT vermutlich nicht gut aufgehoben sind.

Ich befürchte, dass oft Leute in Umschulungen gesteckt werden, auf die sie gar keine Lust haben oder für die sie einfach nicht geeignet sind. Und meiner Meinung nach wäre es sinnvoller zu versuchen das im Vorfeld herauszubekommen. Da wäre das Geld besser angelegt. Sowohl für den Umschüler, als auch für den Steuerzahler. Bringt dem Umschüler ja auch nix, wenn er 2,5k€ mehr bekommt, aber gar keinen Spaß an dem Job hat.

Geschrieben

@apehead
Selbst wenn, wer sagt denn dass die Umschulung überhaupt zum Erfolg führt, sei es 1. Abschluss geschafft und dann 2 auch einen Job bekommen, der nicht nur 2000 brutto abwirft.


Es wird doch jeder heute umgeschult der nicht bei 3 auf dem Baum ist. Eine ganze Industrie lebt davon mit billigen Powerpoint Vorlagen und "so jetzt googlet euch mal das zusammen bis heute nachmittag" einen Reibach zu machen.
Einerseits zahlen die Arbeitsämter eh zu wenig, dafür bekommt man halt keinen gescheiten lehrer (gab ja letztens auch einen Link dazu im Forum) andererseits Masse statt Klasse halt.

Mich regt die Prämie nicht auf wie so manchen hier, aber das ganze System ist doch scheiße. Lieber vorher gescheit die Bewerber selektieren und dann halt nur 1/10 davon zulassen, aber halt zum gescheiten Kurs. Dann kann man auch ne Prämie für gute leistung zahlen.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Graustein:

2 auch einen Job bekommen, der nicht nur 2000 brutto abwirft.

Aber wenn du einen Job bekommst, der 2000 Brutto abwirft, bist du normalerweise weg vom Amt. Damit ist die Umschulung definitiv erfolgreich. Alles weiter liegt dann bei dir und deinen Ambitionen.

Geschrieben (bearbeitet)

@Errraddicator

Es braucht keinen extra Beweis, um zu sehen, dass die Aussage "Wenn du die ZP bestehst (egal wie gut), kriegst du 1000 €" mehr motiviert als die Aussage "Du bekommst eine Prämie nur, wenn du mit mindestens 75% bestehst". Darüber werde ich mit dir nicht diskutieren.

@neinal @Graustein

Moment mal. Das Arbeitsamt soll eine gute Arbeitslosenstatistik vorlegen und je länger jemand in einer Umschulung steckt, desto länger fällt er aus eben dieser Statistik.
Wenn er danach einen Job findet - umso besser. Dem Amt ist es doch egal (@Graustein), ob der Umschüler danach nur einen "minderbezahlten" Job findet. Ebenso egal ist es dem Amt, ob der Umschüler überhaupt für die Umschulung geeignet ist (@neinal). 

Natürlich ist das moralisch fragwürdig und läuft letztlich auf ein Mittel hinaus, die Statistik um jeden Preis zu schönen, egal mit welchen Mitteln, aber so ist es nunmal. Über diesen systematischen Informationsbetrug kann man sich meiner Meinung nach sehr gerne aufregen, aber was ihr hier anprangert, ist  letztlich nur ein Symptom von vielen. Die bittere Wahrheit ist, dass wir unterm Strich alle nur Zahlen in einer Statistik sind (womit ich mich auf den Gesamtapparat beziehe und nicht auf einzelne Sachbearbeiter, die vielleicht oft wirklich helfen wollen).

 

LG

Bearbeitet von apehead
Geschrieben

Ich dachte eigentlich dieser Thread und die Person die den Thread erstellt hat, sei ein Fake.
Ich kann gar nicht glauben, dass jemand so etwas ernst meinen kann.

Entschuldigt meine offenen Worte, aber auf Staatskosten eine Umschulung absolvieren. Nicht mal ansatzweise einen Satz richtig schreiben und dann extra einen Antrag für eine Zwischenprüfung stellen, nur damit man auf Kosten der Allgemeinheit 1.000 Euro Belohnung für eine Zwischenprüfung bekommt? Das kann doch nur ein Fake Thread sein.

Sollte das wirklich ernst gemeint sein, ist das ein NoGo für mich.

Geschrieben

@ITCS das ist ernst gemeint. ^^

Ich stecke auch in der Umschulung, die nächste Abschluss Prüfung ist mir. :D Wie viel (Entschuldigung) "Vollpfo****" ich schon gesehen habe die eine Umschulung in einem Beruf machen der für sie nichts ist. Das geht auf keine Kuhhaut. Es haben viele darauf zwar Einfluss, aber es wird ihnen der Beruf richtig schmackhaft gemacht und so zurechtgelegt, dass die Personen anbeißen und später den Salat haben. Ich würde schon fast behaupten es wird ihnen Regelrecht aufgedrängt. Überspitzt gesagt, außer ITSE kannst du nichts. Dieses liegt aber an den Schulen selbst, da müssen mal kompetente Leute hin, der ganze Phsycho kack, Kreise malen, räumliches denken und so weiter. Unter Druck setzten lassen, wir brauchen Umschüler, wir müssen Geld verdienen. Aber ich das ist ein anderes Thema. ^^

Ich lese hier immer nur was von Abbrechern im Zusammenhang mit der Prämie. Vielleicht habe ich es auch überlesen, aber man muss auch die durchfaller mit einbeziehen. Wenn jemand aus welchen Gründen auch immer durchfällt, ist der nen halbes Jahr später dran und liegt den Leuten die Arbeiten nen halbes Jahr länger auf der Tasche. Sollte es jemand bis kurz vor die Prüfung geschafft haben, wäre das evtl. noch eine zusätzliche Motivation die Prüfung zu bestehen. Ich kann mich da nicht so recht Entscheiden, ob pro oder kontra.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb neinal:

Ich bin der Meinung, dass die zuständigen Stellen wissen sollten, welche Jobs sie da vermitteln.

Sorry, aber ich saß beim Jobcenter. Und wurde gefragt, ob ich einen Kurs dafür benötige in dem ich lerne, wie man im Internet Stellen sucht. ?!?!

Ich habe meinen Cousin nach seiner Ausbildung zum FISI zur Agentur für Arbeit als Zeuge begleitet. Er ist dort zu einem Berater gekommen, der extra nur für IT-Berufe zuständig war. Dieser Berater war nett, kompetent und hatte wirklich einen ziemlich guten Überblick was mein Cousin kann und was für Angebote für ihn in Frage kommen. Er hat ihn da ein perfekt passendes Profil auf den Leib geschneidert bekommen.

Er hat dann eigentlich nur noch Angebote bekommen, die seinem Profil absolut nicht entsprochen haben und wo von Anfang an klar war, dass er so eine Stelle niemals genommen wird oder er überhaupt wollte.

Beim nächsten Termin wurde ihm dann von dem Berater erklärt, er führt nur die Gespräche, erstellt das Profil und regelt die Vereinbarungen. Die Stellen werden dann von anderen Mitarbeitern aufgrund der Profile herausgesucht. Und diese Mitarbeiter haben keine Ahnung was die Forderungen zu bedeuten haben. Die sehen nur irgendwas mit IT oder ähnliches und schicken es dann raus was die Computersuche hergibt.

Bei der Prämie würde ich gerne wissen, wie die verrechnet wird. Gibt es diese Prämie einfach dazu oder wird diese Prämie als Einkommen verbucht und dann bis zum Freibetrag angerechnet? Und wird es auf das Vermögen angerechnet? Da dort kein expliziter Hinweis angegeben wird, würde ich es erstmals, gerade bei einem Bezug von ALG2, nicht ausschließen, dass es ganz normal in die Rechnung mit aufgenommen wird.  

Bearbeitet von Sullidor
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Sullidor:

Aber wenn du einen Job bekommst, der 2000 Brutto abwirft, bist du normalerweise weg vom Amt. Damit ist die Umschulung definitiv erfolgreich. Alles weiter liegt dann bei dir und deinen Ambitionen.

Erfolgreich für das Amt und erfolgreich für die Bundesregierung sowie die Arbeitgeber. Die Arbeitnehmer verlieren dadurch nur.

Geschrieben

Und von allen unsinnigen Dingen welche dieser Staat finanziert oder anderweitig verbockt mit den Steuergeldern sind Prämien für Umschüler natürlich das schlimmste was es jemals gab :D

Dann besser die Leute einmal um den Teich laufen lassen in einer Maßnahme die 10.000€ oder so verschlingt (ja, das und ähnliches gibt es wirklich und ist keine so große Seltenheit wie mancher denken mag!)

vor 5 Stunden schrieb Sullidor:

Das ist mir neu. Bei uns wurde man nur ausgeschlossen, wenn man zu viele Fehlzeiten hatte oder sich extrem danebenbenommen hat (betrunken gekommen und randaliert). Ansonsten sind alle zur Prüfung zugelassen worden und einge auch gnadenlos durchgefallen.

Ja, kann ich aus erster Hand bestätigen. Egal ob die Leute den Unterricht aufhalten, ständig zu spät kommen oder Wochenlang (mit Krankenschein!) fehlen. Ausgeschlossen wird da keiner! Dem Unternehmen ist das ja egal, kriegen schließlich Geld für die Teilnahme, ob der Teilnehmer nun da ist oder nicht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden schrieb krumpy:

@ITCS das ist ernst gemeint. ^^
Ich stecke auch in der Umschulung, die nächste Abschluss Prüfung ist mir. :D Wie viel (Entschuldigung) "Vollpfo****" ich schon gesehen habe die eine Umschulung in einem Beruf machen der für sie nichts ist. Das geht auf keine Kuhhaut.

Alles was Du geschrieben hast, kann ich nur bestätigen. Das Problem an der Sache ist, dass diese "Problemumschüler" die in die Umschulung gedrängt werden oder die einfach eine IT Umschulung absolvieren weil sie der Meinung sind danach gutes Geld verdienen zu können, ohne das sie für den Beruf geeignet sind, den anderen engagierten, motivierten und wirklich Fähigen IT Umschülern den Ruf kaputt machen.

Wenn jemand eine IT Ausbildung oder Umschulung absolviert und nur dadurch motiviert werden kann für die Prüfungen zu lernen, indem man ihn mit einer Prämie lockt, dann ist der Kandidat einfach nicht für die IT geeignet. Dann soll er lieber weiter Hartz4 kassieren und jeden Monat 50% Abzug als Sanktion bekommen.

Kinder die sich immer nur bewegen wenn sie einen Lolli bekommen, werden in der IT-Branche niemals glücklich.

Dazu sollten sie vielleicht ersteinmal mit dem Grundgedanken anfangen, dass sie für sich selbst und ihr eigenen Leben lernen und nicht für das Jobcenter. Wenn sie verstanden haben, dann können sie noch einmal neu anfangen.

 

vor 12 Stunden schrieb apehead:

Es wurde ja schonmal gesagt, aber ich möchte hier nochmal anregen, diese Angelegenheit mal aus wirtschaftlicher Sicht zu betrachten und nicht als Frage von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit.

Angeblich (Link) brechen 25% der Umschüler ihre Umschulung ab. Wenn wir die Zahlen von HappyKerky mal als exemplarisch annehmen (der Einfachheit halber), dann kommen von 100 Umschulungen, die mit je 30.000 € gefördert werden also 25 nicht zum Ende, das heißt dass 750.000 € von den 3.000.000 € verschwendet sind (im Sinne von: Führen nicht zu einem qualifizierten Teilnehmer des Arbeitsmarktes).

Ich sehe das ganz anders als Du. Ein Umschüler, der nur für seine eigene Umschulung lernt, wenn er dafür mehrere tausend Euro Belohnung bekommt, ist für mich ein Problemfall der Gesellschaft. So ein Mensch hat ein tiefes Problem und wird es ganz sicher auch nach der Umschlung nicht in das geregelte Arbeitsleben schaffen.

Ich habe den Thread und TE wirklich für einen Fake gehalten, so sprachlos bin ich über die Ansicht des TE. Für solche Menschen lohnen sich meiner Meinung nach gar nicht die Kosten der deutschen Steuerzahler in eine Umschulung zu investieren. Das soll er lieber weiter Hartz4 beziehen, 50% monatlichen Abzug als Sanktion bekommen und schön 1 Euro Jobs zum Wohle der Gesellschaft machen. Das ist garantiert wirtschaftlicher eine in eine Umschulung zu investieren, die nur durch hohe Belohnungen erreicht werden kann um danach den Umschüler als Hartz4 Bezieher im Jobcenter wiederzusehen.

Wir sind uns doch wohl alle einig, dass erwachsene Menschen im fortgeschrittenen Alter (im jugendlichen Alter von 16 Jahren absolviert niemand eine Umschulung) geistig so reif sein müssen, dass sie erkennen das sie nur für sich und vielleicht für ihre Familie lernen. Wer das aber als erwachsender Mensch nicht verstanden hat und nur über hohe Belohnungen gelockt werden kann für seine Umschulung zu lernen, der wird es garantiert nicht in ein geregeltes Arbeitsleben schaffen.

Wenn man sich mal anschaut, was einer alleinstehenden Mutter mit Kind (davon gibt es auch Beispiele in diesem Forum) im Bereich Hartz 4 monatlich an Geld zusteht, dann finde ich die Summe von 1000 Euro für eine Zwischenprüfung und 1500 Euro für eine Abschlussprüfung schon sehr dreist. Wenn das Jobcenter 50 Euro Prämie für eine Abschlussprüfung ansetzen würde, dann würde ich das ja noch verstehen. Aber solche Summen sind ein NoGo.

Selbst 1500 Euro netto sind für einen ausgelernten Fachinformatiker der Vollzeit arbeitet und Steuern sowie Sozialabgaben zahlt, noch sehr viel Geld. Für jemanden der nichts leistet und oftmals auch noch nichts geleistet hat, ist das meiner Meinung nach untragbar.

Ich hoffe immer noch, dass das Ganze hier doch ein Fake ist.

Bearbeitet von ITCS
Geschrieben
Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 13:39 schrieb arlegermi:

[...] Zumal die Welt eben nicht so einfach ist. Jemand, der reich erbt, hat auch nichts "geleistet" und profitiert dennoch. 

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 13:55 schrieb Errraddicator:

[...] Leistungsgesellschaft vs. Erbschaft
Da hast Du ausnahmsweise mal Recht. Das Thema Erben ist in unserer Gesellschaft viel zu positiv besetzt und wird viel zu wenig besteuert. Denn in der Tat erhalten dort Menschen fürs Geburtsrecht Gelder, was heute eigentlich nicht mehr sein sollte. Da könnte man ruhig mal was von abgeben. [...]

Dafür hat aber derjenige, von dem er erbt etwas geleistet und ich bin der Meinung, dass vererbtes Vermögen bis zu einem gewissen Betrag (sagen wir mal 100.000€ oder so)steuerfrei vererbt werden können sollte, denn ansonsten würde es ja doppelt und dreifach besteuert. Es wurde ja beim Verdienst des Vererbenden bereits einmal versteuert, also wieso sollte es beim vererben an den Beerbten noch einmal besteuert werden?
Bei hohen Beträgen sehe ich es hingegen durchaus als sinnvoll an, um der Allgemeinheit wieder etwas davon zuzuführen.

 

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 16:30 schrieb neinal:

Wenn die Prämie dazu führen soll, dass die Leute die Umschulung nicht abbrechen. Dann halte ich es für sinnvoller vorher zu überlegen, ob die Umschulung für Person XY wirklich sinnvoll ist.

Auch wir hatten hier schon Fälle, dass Personen auf X Bewerbungen nur Absagen bekommen haben. Und man im Verlauf gemerkt hat, dass sie in der IT vermutlich nicht gut aufgehoben sind.

Ich befürchte, dass oft Leute in Umschulungen gesteckt werden, auf die sie gar keine Lust haben oder für die sie einfach nicht geeignet sind. Und meiner Meinung nach wäre es sinnvoller zu versuchen das im Vorfeld herauszubekommen. Da wäre das Geld besser angelegt. Sowohl für den Umschüler, als auch für den Steuerzahler. Bringt dem Umschüler ja auch nix, wenn er 2,5k€ mehr bekommt, aber gar keinen Spaß an dem Job hat.

Dem kann ich nur zustimmen. Einerseits ist die beste Motivation für den Umschüler, wenn ihm der Job Spaß macht. Anderseits wird auch eine Prämie von 1k / 1,5k€ einen Umschüler maximal temporär motivieren, mal etwas engagierter mitzuarbeiten.

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 16:13 schrieb apehead:

[...]Für die exemplarischen 100 Umschulungen entstanden dem Staat somit fixe Kosten in Höhe von 3.250.000 (3.000.000 € Umschulungskosten + 250.000 € Prämie). Die Opportunitätskosten (wenn keine Prämie gezahlt würde) wären bereits bei einem einzigen Abbrecher (der sich von einer Prämie hätte motivieren lassen) 3.030.000 €. Bei 8 "motivierbaren" Abbrechern wären die Opportunitätskosten bereits 3.240.000 €. Und bereits ab 9 von 100 lohnt sich die pauschale Ausschüttung der Prämie an alle Teilnehmer - unabhängig von ihrer Leistung.[...]

Muss man das verstehen, was du damit meinst?
Vor allem, wie kommst du auf die 3.030.000€? :rolleyes: 
Und wieso addierst du pro Person, die sich motivieren ließe, 30.000€ auf die 3 Mio € drauf?

Zitat

Definition Opportunitätskosten:

Opportunitätskosten (manchmal auch als Alternativkosten oder Verzichtskosten bezeichnet) sind entgangene Erlöse (allgemeiner: entgangener Nutzen), die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) zur Nutzung von Ressourcen nicht wahrgenommen werden.

Die Opportunitätskosten sind also definitiv NICHT die kompletten Ausbildungskosten (keine Ahnung, ob das Amt vom Schulungsunternehmen überhaupt Geld zurück bekommt, wenn die Maßnahme vorzeitig abgebrochen wird für einen Teilnehmer, oder ob das pauschal zu Beginn abgerechnet wird), sondern maximal ein Anteil davon plus die 1.000€ und 1.500€.

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 16:25 schrieb Errraddicator:

Wenn wir schön hätte, wenn und könnte spielen, dann sollte man aber erst einmal beweisen, DAS die Prämien überhaupt Fördernd sind. Ich lese mittlerweile zum zigsten Male dieses Argument, aber keinerlei Fakten, die das untermauern. Bevor das aber nicht erwiesen ist, brauchen wir keine einzige Zahl zu rechnen, was wie viel spart und wie viel kostet. Erst, wenn bewiesen ist, dass es was bringt, dann macht man sich Gedanken über Kosten und Nutzen und kann eine Gewinn/Verlust-Rechnung aufstellen.[...]

Eigentlich sollte es Motivation genug sein, die Möglichkeit zu bekommen, eine Ausbildung / Umschulung zu machen, damit man motiviert genug ist, um die Maßnahme motiviert abzuschließen, oder zumindest sein Bestes zu geben.

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 17:33 schrieb apehead:

@Errraddicator

Es braucht keinen extra Beweis, um zu sehen, dass die Aussage "Wenn du die ZP bestehst (egal wie gut), kriegst du 1000 €" mehr motiviert als die Aussage "Du bekommst eine Prämie nur, wenn du mit mindestens 75% bestehst". Darüber werde ich mit dir nicht diskutieren.[...]

Also das sehe ich absolut anders. Wenn man eh eine Prämie bekommt, wieso sollte man sich dann anstrengen (also motiviert sein, das Ziel von 75% zu erreichen)? Man könnte es natürlich auch so sehen, dass wenn man meint, das Ziel eh nicht erreichen zu können, man demotiviert wird.
Wer aber selbst diese einfache Aufgabe der ZP (zumindest bei den IT-Berufen) nicht meistert, der sollte sich überlegen, wieso er die Umschulung überhaupt macht, und ob er dafür überhaupt geeignet ist.
Meiner Meinung nach ist nämlich genau DAS das Problem, dass alle Leute, die z.B. gerne privat am PC zocken, gerne rumsurfen und chatten, meinen, sie wären für die Ausbildung / Umschulung zum FISI o.ä. geeignet, und die BAA bestärkt sie auch oftmals noch darin, da dioe Chancen ja in der IT-Branche so gut sind.

Am ‎14‎.‎06‎.‎2017 um 17:33 schrieb apehead:

[...]Moment mal. Das Arbeitsamt soll eine gute Arbeitslosenstatistik vorlegen und je länger jemand in einer Umschulung steckt, desto länger fällt er aus eben dieser Statistik. Wenn er danach einen Job findet - umso besser. Dem Amt ist es doch egal (@Graustein), ob der Umschüler danach nur einen "minderbezahlten" Job findet. Ebenso egal ist es dem Amt, ob der Umschüler überhaupt für die Umschulung geeignet ist (@neinal). 

Natürlich ist das moralisch fragwürdig und läuft letztlich auf ein Mittel hinaus, die Statistik um jeden Preis zu schönen, egal mit welchen Mitteln, aber so ist es nunmal. Über diesen systematischen Informationsbetrug kann man sich meiner Meinung nach sehr gerne aufregen, aber was ihr hier anprangert, ist  letztlich nur ein Symptom von vielen. Die bittere Wahrheit ist, dass wir unterm Strich alle nur Zahlen in einer Statistik sind (womit ich mich auf den Gesamtapparat beziehe und nicht auf einzelne Sachbearbeiter, die vielleicht oft wirklich helfen wollen).[...]

Genau da liegt das Problem. Das Arbeitsamt versucht ihre eigenen Zahlen zu beschönigen, indem Arbeitslose in Maßnahmen gesteckt werden auf Teufel komm raus. Wie sinnvoll und erfolgreich diese Maßnahmen sind, ist unbedeutend. Hauptsache die Leute sind erst einmal aus der Statistik raus und die Politiker können sich feiern lassen, sie hätten die Arbeitslosigkeit gesenkt.
Dass ein hoher Prozentsatz der Leute nach der Maßnahme erneut in der Statistik auftauchen, muss natürlich ein Zufall sein.
Ich war selber schon mal arbeitslos und kann nur sagen - die Maßnahmen, an denen ich teilnehmen MUSSTE, haben mir GAR NICHTS gebracht. Gebracht hat mir dann etwas, dass mir ein Zertifikat bezahlt wurde (den Kurs dafür konnte man aber komplett vergessen - inkompetente Trainer, viel zu wenige Stunden mit sinnvollem Trainer, Zu wenig Hardware im Labor, ansonsten eigentlich nur autodidaktisches Lernen anhand eines Buches) und dass ich mich selbständig gemacht habe damals. Ansonsten hätte ich dem Arbeitsamt wohl noch jahrelang auf der Tasche gelegen, wenn ich nicht von mir aus aktiv geworden wäre.

Am ‎15‎.‎06‎.‎2017 um 04:11 schrieb ITCS:

[...]Kinder die sich immer nur bewegen wenn sie einen Lolli bekommen, werden in der IT-Branche niemals glücklich.[...]

Die werden eigentlich nirgends glücklich, außer vielleicht noch im Staatsdienst oder auf irgendwelchen Pseudoposten.

Am ‎15‎.‎06‎.‎2017 um 04:11 schrieb ITCS:

[...]Dazu sollten sie vielleicht ersteinmal mit dem Grundgedanken anfangen, dass sie für sich selbst und ihr eigenen Leben lernen und nicht für das Jobcenter. Wenn sie verstanden haben, dann können sie noch einmal neu anfangen.[...]

Das Problem ist nur, dass diese Leute dem Staat ansonsten auf der Tasche liegen bleiben. Und wer das ein paar Jahre lang mal gemacht hat, der bekommt in den meisten Fällen einfach eine Scheiss-Egal-Einstellung und macht nur noch das nötigste, anstatt mal selber aktiv zu werden. Auskommen ist ja gesichert, auch wenn man sich nicht wirklich viel leisten kann...

 

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Hört doch mal auf so ein Käse zu reden, von wegen die Umschulungen werden von dem Steuergeldern bezahlt und die landen danach wieder in der Statistik usw.

Erstens mal ist es überhaupt nicht einfach einen Bildungsgutschein für eine Umschulung genehmigt zu bekommen, man muss für das Gebiet das man anstrebt einen Arbeitspsychologischen Eignungstest, der 5 Std dauert, ERFOLGREICH absolvieren, danach entscheidet der Vermittler immer noch selber ob und welche Umschulung du machen darfst. Die Grundvoraussetzungen sind unter anderem ein Mindestabschluss bzw Berufspraxis in einem beliebigen Job. Die groszahl der Umschüler zahlen das Geld über die Jahre locker ein, was die Kosten der Umschulung angeht. Jüngere Kandidaten werden direkt für eine Ausbildung vermittelt und bekommen keine Umschulung. Ich arbeite seit ich 16 bin und heute bin ich 29, in den 13 Jahren will ich garnicht wissen wie viel Kohle in die Agentur geflossen ist.

Ps: drückt mir die Daumen für mein Bildungsgutschein, bitte

  • 9 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich weiß der Thread ist schon älter, aber ich bin beim googlen zu dem Thema genau auf diesen Thread gestoßen, stand sogar ziemlich weit oben.

Es ist echt bisschen traurig wie hier argumentiert wurde am Anfang, da stören sich einige daran, dass es 1000€ für die Zwischenprüfung gibt... Hätten sie das von Anfang an weggelassen und für die Abschlussprüfung 2500€ gegeben, wäre das also kein Problem für euch gewesen oder hättet ihr dann über die Höhe diskutiert? Die Prämie ist wie die Karotte fürs Pferd, sie soll einen bestimmten Nutzen erfüllen und das tut sie auch, soweit ich darüber gelesen habe. Da ist es egal ob ihr das gut findet oder nicht oder wie eure Erfahrungen dazu scheinbar sind, denn ich denke in dem Fall muss so eine Entscheidung einfach mal Ämtern überlassen werden, die haben einfach ganz andere Mittel, solche Belohnungsauswirkungen zu untersuchen als der Einzelne. Nur weil es auch Steuerverschwendung gibt, heißt es nicht, dass man jetzt überall Steuerverschwendung sehen muss. Es gab noch jede Menge anderer guter Argumente die genannt wurden, die ich hier nicht wiederholen muss, vermutlich liest das eh niemand mehr :)

Bei meiner Umschulung wurde wie beim Threadersteller keine ZP bei der IHK durchgezogen und daher bin ich auch nicht berechtigt diese 1000€ zu bekommen, ich wusste das vorher nicht. Wir haben eine interne ZP gemacht die unter IHK Bedingungen stattfand und auch ziemlich schwer war. Daher empfinde ich das jetzt zum Beispiel als unfair, das ich keineAnrecht auf diese 1000€ habe, nur weil ich darüber nicht umfassend aufgeklärt wurde und so geht es einigen aus meinem Kurs.

Für mich erweckt das nämlich sogar den Eindruck, dass sie für diese Prämien ein gewisses Budget haben und so sogar noch jede Menge davon einsparen, weil es scheinbar eine große Anzahl von Umschülern gibt, die diese ZP Prämie gar nicht bekommen können. Anstatt einfach die volle Summe am Ende auszuzahlen... 

Generell sollte man einfach mal weniger motzen und Dinge sich entwickeln lassen und schauen ob es was bringt. Diese negativ Einstellung zu vielen Sachen in diesem Land in dem es ja doch echt gut geht ist echt erschreckend. Das war noch mein Senf dazu. 

Bearbeitet von Arnitun
Geschrieben

Wenn du dich unfair behandelt fühlst, weil dir niemand gesagt hat, dass du Geld für eine Zwischenprüfung bekommst, dann bring das bitte bei der dafür zuständigen Stelle an. Hier kann vermutlich niemand was dafür.

Und weiterhin bin ich der Meinung, dass es der falsche Weg ist, jemanden in dem Fall mit Geld zu ködern.

Jemand der eine Ausbildung macht, hat gar keine Wahl als die Prüfung zu schreiben. Und hat am Ende auch nix davon.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Arnitun:

Da stören sich einige daran, dass es 1000€ für die Zwischenprüfung gibt... Hätten sie das von Anfang an weggelassen und für die Abschlussprüfung 2500€ gegeben, wäre das also kein Problem für euch gewesen oder hättet ihr dann über die Höhe diskutiert?

Ich persönlich finde es prinzipiell falsch eine Geldprämie auszuzahlen, egal ob es sich um "sei der Beste" oder "gehöre zu den Top 20%" oder was auch immer handelt. Wenn ich als Umschüler eine andere Karotte als "ich habe danach einen (weiteren) qualifizierten Abschluss mit dem ich einen guten Job finden kann" brauche, dann läuft m.E. etwas gehörig falsch.

Geschrieben

Ich finde Prämien grundsätzlich super.

Leider ist die Qualität der Zwischenprüfung für FI, ITSE und IT-Kaufleute unter aller Kanone, so dass eine Prämie für eine Teilnahme an dieser Lachnummerprüfung schon etwas seltsam anmutet.

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