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Hallo zusammen,

ich muss in etwa einem Monat meinen FISI-Projektantrag einreichen und tue mich bisher schwer mit der Auswahl. Bisher gibt es vier generelle Ideen. Vielleicht habt ihr ja Tipps, wo man am meisten rausholen kann. Hier mal die groben Ideen.

1. Backup:

Es soll ein selbstgebasteltes Backupsystem eines früheren Admins abgelöst werden. Ich würde eine kurze Gegenüberstellung von Open-Source-Backupsystem machen (Entscheidungsmatrix), mich für Bareos entscheiden und dieses auf einem Ubuntu Server, den ich selbst aufsetze, installieren. Dann würde ich verschiedene Systeme damit sichern. Dabei kann ich auf die später wirklich zu sichernden Maschinen (PCs und Server, jeweils Win und Linux) zurückgreifen. Kostenrechnung würde ich natürlich auch machen, wobei der Backupserver bereits im Betrieb steht.

2. Neuplanung unserer Serverstruktur:

In einem externen Rechenzentrum betreiben wir einige echte Server. Diese fressen ordentlich Strom und sind sowohl von Hard- als auch Software nicht zwingend up to date. Daher würde ich den aktuellen Zustand ermitteln, was auf den jeweiligen Maschinen läuft etc. Dann würde die Planung für eine Neustruktierung angehen. Die alten Daten müssen auf neue virtualisierte (Ubuntu 16.04-Server) umgezogen werden. Wie geht man da am besten vor etc. Die Kostenrechnung wäre hier auch ausführlicher als bei eins, weil hier Hardware angeschafft werden muss. Die Umsetzung würde ich jedoch nicht mehr im Rahmen der Projektarbeit machen.

3. Eigenen Kartenserver aufsetzen:

Wir haben Kunden, die auf Ihren Webseiten die Kartendienste von Openstreetmap nutzen. Die verwendeten Server sind jedoch nicht zuverlässig online, so dass es teilweise zu Problemen mit den Karten kommt. Die Idee ist daher einen eigenen Kartenserver bei uns im Haus einzusetzen. Ich müsste also eruieren, wieviel Speicherplatz ich wohl benötigen würde für die Deutschlandkarten. Die Hardware dafür anschaffen, Ubuntu Server installieren und dann die gesamte Einrichtung sowie Kostenrechnung.

4. Monitoring mit Icinga2

Aktuell wird noch Nagios für die Überwachung eingesetzt. Dies soll durch Icinga2 mit dem Director und Icinga Agent ersetzt werden. Ich würde also auf einem Server, der bereits vorhanden ist, Ubuntu 16.04-Server installieren und anschließend die Konfiguration von Icinga vornehmen. Je nach Zeit könnte ich dann die komplette Überwachung austauschen oder Beispielsysteme verwenden, wie z.B. Windows und Linux Arbeitsplätze, verschiedene Servervarianten, Server im gleichen Netz und welche aus der DMZ. Die Kostenrechnung wäre hier relativ einfach, da nur Open Source eingesetzt wird und der Server vorhanden ist.

Ich danke euch für jeden Hinweis und wünsche noch einen schönen Sonntag!

Gast Odaiba Chase
Geschrieben (bearbeitet)

Die Kostenkalkulation eines Open Source Projektes ist in der Regel nicht ganz so einfach, denn realistischer Weise musst du Risikokosten kalkulieren, da der kostenpflichtige Support fehlt. In einem Fehlerfall musst du dich schließlich nicht selten über Mailinglisten mit den Entwicklern austauschen oder einen externen Experten hinzuziehen. Auch kann es passieren, dass irgendwas nicht kompatibel ist und man selbst dazu angehalten wird mal einen Patch auf Github zur Verfügung zu stellen (und sei es nur das Mapping einer Server Bezeichnung). Risiken können der Firma nicht wenig Geld kosten und müssen bei einer Entscheidung berücksichtigt werden. Des weiteren muss die Einarbeitung der Mitarbeiter kalkuliert werden. Manchmal muss man die Sachen ja selbst costumizen und dafür eine Sprache wie Perl, Ruby oder Python lernen. Wenn die Mitarbeiter die Sprache noch nicht können, muss das einkalkuliert werden, wenn sie es schon können, kannst du das immerhin berücksichtigend erwähnen denn es wäre ein Vorteil der für die jeweilige Lösung sprechen würde. Es gibt also durchaus ein bisschen mehr zu planen, statt eine Kostenkalkulation nur von den Lizenzkosten abhängig zu machen. Der dümmste Fehler auch in realen Projekten: Die Annahme Open Source sei umsonst. Die Rechnung geht nie auf.

Es würde sich anbieten sich bei einer Monitoring oder Backup Lösungen zwischen Lösungen entscheiden zu müssen. Du könntest beispielsweise die Open Source Variante mit einer Enterprise Variante vergleichen und dann Kosten, Funktionen, Einarbeitungszeit und dergleichen gegenüberstellen und dich Anhand mehrerer Faktoren für eine der Lösungen entscheiden.

Ich finde deine Vorschläge Nr. 2 und 3 eher so lala. Klingt fachlich nicht sonderlich anspruchsvoll und mehr nach Fleißarbeit. Aus Vorschlag Nr.1 und 4 ließen sich Projekte machen. Bei Vorschlag 1. finde ich es schade, dass du nur Open Source Lösungen gegenüberstellen willst. Das ist relativ lahm und wird wahrscheinlich die Frage nach sich ziehen, warum du keine Enterprise Lösung in Erwägung gezogen hast. Wenn du darauf nur antwortest Open Source sei billiger, würde mich das als Prüfer nicht überzeugen. Hinzu stellst du dir ein eigenes Bein, denn Open Source Varianten können sich in der Funktionalität recht ähneln. Wenn dann im Prinzip alles gleich ist (mit beiden Lösungen lässt sich das Projekt umsetzen, gleiche Funktionen, gleiche Sprache zum customizen, keine Lizenzkosten, etc.) kann es relativ schwer werden, eine glaubhafte Begründung für eine Lösung abzugeben die sich nicht wie eine  "Bauchgefühl Entscheidung" liest.

Bearbeitet von Odaiba Chase
Geschrieben (bearbeitet)

Zu 3 kurz, weil ich das gerade bei uns im Betrieb begleitet habe: Das ist in meinen Augen kein ausreichendes Projekt. Es gibt fertige OSM-Pakete, die du runterladen und hosten kannst. Damit bist du (an echter Arbeit; da ist viel Warterei dabei) höchstens einen Tag beschäftigt und fachlich anspruchsvoll ist das ganze auch nicht. Je nachdem, ob ihr schon einen Mapserver habt, schlägst du da nochmal einen halben Tag drauf, um den zu installieren und die Pakete da reinzuschubsen.

1 und 4 halte ich wie @Odaiba Chase für am passendsten. Wenn du die ausformulierst und nicht nur Klickorgien beschreibst, sollte das schon passen.

Bearbeitet von arlegermi
Geschrieben

Ich würde auch eher zu Projektvorschlag 1 oder 4 raten.

Auch wenn ein kommerzielles Produkt für euch nicht in Frage kommen sollte, sollte man dennoch mindestens eines in der Entscheidungsmatrix mit aufführen. Man kann es ja anschließend aufgrund des Budgets immer noch problemlos ausschließen, oder aber die Wertung in der Entscheidungsmatrix zugunsten des präferierten Programmes beeinflussen, so dass der Favorit gewinnt...

Geschrieben
Am 25.6.2017 um 12:30 schrieb speedy05:

Monat meinen FISI-Projektantrag

Verzeih, wenn ich kurz das Thema mit einer Zwischenfrage entere. Es interessiert mich aber wirklich. Der jetzige Praktikant muss seinen Projektantrag für die Winterprüfung erst im (frühen) Herbst abgeben. Und die Vorträge und Fachgespräche für Projekte der Sommerprüfung laufen gerade.  Sind die Termine für den Projektantrag wirklich so verschieden bei den einzelnen IHK-Stellen? Oder gibt es einen anderen Grund warum du ihn so früh abgibst?

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Sullidor:

Verzeih, wenn ich kurz das Thema mit einer Zwischenfrage entere. Es interessiert mich aber wirklich. Der jetzige Praktikant muss seinen Projektantrag für die Winterprüfung erst im (frühen) Herbst abgeben. Und die Vorträge und Fachgespräche für Projekte der Sommerprüfung laufen gerade.  Sind die Termine für den Projektantrag wirklich so verschieden bei den einzelnen IHK-Stellen? Oder gibt es einen anderen Grund warum du ihn so früh abgibst?

Abgabe für Verkürzer (2,5 Jahre) ist bei der IHK Nordwestfalen am 31.7. Die Vorträge und Fachgespräche laufen aktuell auch noch. Mein Durchführungszeitraum endet dann am 31.10.

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