Kimo1785 Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 (bearbeitet) Hallo zusammen, nach einem abgebrochenen Wirtschaftsingenieurwesen Studium habe ich eine zweijährige Ausbildung als FISI abgeschlossen. Ich habe während des Studiums und der Ausbildung 6 Jahre aktive Berfufserfahrung als Entwickler für Datenbankanwendungen in PHP/MySQL sowie ASP.NET (C#) gesammelt. Da ich immer als Einzelentwickler oder in kleinen Teams gearbeitet habe konnte ich meine erlernten Administrationskenntnisse aus der FISI Ausbildung bei der Verwaltung der Produktionsumgebungen anwenden. Ich habe aber eine große Affinität zu Datenbanksysteme (SQL und NoSQL), bin auch zertifizierter MySQL-Entwickler, und möchte mich in diese Richtung weiterbilden (Datenbankentwicklung, Data Warehouse & BI, Big Data). Als ich nach Einstiegsmöglichkeiten als Datenbankentwickler recherchiert habe ist mir folgendes aufgefallen: Die meisten Firmen suchen nach Akademiker (vor allem Wirtschaftsinformatiker). Die meist nachgefragte Technologie ist MS SQL-Server Meine Frage lautet: "Kann man überhaupt als Nichtakademiker mittels Berufserfahrung, Weiterbildung und Zertifizierungen einsteigen? Oder soll ich wieder studieren?" PS: Ich habe einige Scheine in Wirtschaftsinformatik, Datenbanksysteme, und Mathematik aus dem Studium erworben. Bearbeitet 6. Juli 2017 von Kimo1785 Zitieren
sylenz Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 Meiner Erfahrung nach ist (Berufs-)Erfahrung das absolut entscheidende Kriterium. In den meisten Stellenausschreibungen steht mittlerweile ja auch "Studium oder vergleichbar ...", insofern würde ich nicht sagen, dass das jetzt zwingend erforderlich ist wenn es "nur" um Datenbankentwicklung geht. Bei BI und Big Data sieht die Sache (besonders beim Einstieg) anders aus, denn in der Ausbildung wirst Du nur an relevantes Wissen kommen, wenn Du ohnehin in einer entsprechenden Firma lernst. Da hat man als Student natürlich ganz andere Möglichkeiten (Schwerpunktsetzung im Studium, Werkstudenttätigkeiten, etc.). Mich selbst interessiert BI und Big Data auch sehr und habe einige Jahre Erfahrung als Datenbankentwickler auch mit Auswertungen großer Datenmengen zugebracht. Trotzdem hatte ich bei Bewerbungen in diese Richtung keinen Erfolg (zugegeben, es waren nur wenige Bewerbungen bei großen Unternehmen). Auch mit Studium ;-). Zitieren
StickyBit Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Kimo1785: Meine Frage lautet: "Kann man überhaupt als Nichtakademiker mittels Berufserfahrung, Weiterbildung und Zertifizierungen einsteigen? Oder soll ich wieder studieren?" Meld Jep kann man bzw. habe ich gemacht und mich auf Datenbankentwicklung im Bereich Oracle spezialisiert. Hab auch erst den FiSi gemacht, als Einstieg dann Projekte angenommen, in dem Basic-SQL wissen gefordert war. Mich noch nebenbei Oracle-technisch zertifizieren lassen. Wobei die Zertifizierung eher Richtung Administration (Oracle Database Certified Professional) ging, aber der DBA welcher Performance Analysen und SQL-Optimierung macht, wird halt auch Schritt für Schritt zum Entwickler. Aktuell geh ich aber weg vom Operativen, mehr Richtung Strategie sprich Datenbankdesign und Architektur. Ich an deiner Stelle würde auf den Zug NoSQL und BigData aufspringen. Wenn du allerdings in der relationalen Datenbankwelt entwickeln möchtest, würde ich eher auf Oracle anstatt MS-SQL setzen. Bearbeitet 6. Juli 2017 von StickyBit Zitieren
arlegermi Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 vor 1 Minute schrieb StickyBit: würde ich eher auf Oracle anstatt MS-SQL setzen Aus welchem Grund? Ich habe da kaum einen Überblick, aber unsere Kunden setzen beides völlig gemischt ein. Gerade die letzten Jahre, in denen MSSQL-Server so günstig war, hat da ordentlich Anteile gebracht. Oder verdient man im Oracle-Umfeld einfach besser? Zitieren
allesweg Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 Argument gegen Oracle: der Gegenwind aufgrund der aktuellen Lizenzbedingungen. BTT: Auf Junior-Stellen bewerben. Wenn nur das Studium als einzige genannte Voraussetzung fehlt, stehen die Chancen trotzdem recht gut. Der Unterschied zwischen Absage und nicht bewerben ist, dass du es versucht hast. Zitieren
StickyBit Geschrieben 6. Juli 2017 Geschrieben 6. Juli 2017 Hier ein paar Gründe dafür Database ranking bsp: https://db-engines.com/en/ranking Höheres Gehalt da sehr oft im Enterprise Umfeld eingesetzt Mit welchen Kunden hast du den tag täglich zu tun ? Im Mittelstand wird MS-SQL allein wegen der Kosten her mehr benutzt. Im Großkundenbereich wo du mehrere TB managen musst, ändern sich die Spielregeln. Schlussendlich musst du wissen wo deine Stärken liegen und was für dich interessanter ist. Gerade MS-SQL verknüpft mit Exchange,AD etc. ist ja sehr interessant. Wie erwähnt egal ob MS-SQL oder Oracle, das ist die alte Welt. Zitieren
Goulasz Geschrieben 7. Juli 2017 Geschrieben 7. Juli 2017 Moin @Kimo1785! Die meisten Data-Mining Algorithmen existieren ja schon. Die "Magic" bei dem Thema ist es ja, die richtigen Trainingsdaten zu wählen und verschiedene, passende Algorithmen damit zu füttern, um dann zu entscheiden, ob die Ergebnisse jetzt Korrelationen oder Kausalitäten sind und welche Kombinationen weiter verfolgt werden. R(mit RStudio), Knime und Konsorten bieten dir da out of the box viele Möglichkeiten, Daten zu clustern, auszuwerten und Schlüsse zu ziehen. Schon mit verhältnismäßig überschaubaren Datenmengen. Da brauchst gar keine riesigen Datenbanken mit 3 Fantastilliarden Datensätzen. Für die meisten Anwendungsfälle im B2B-Bereich reicht aber schon etwas logisches Denkvermögen und Wissen über Geschäftszusammenhänge um Daten richtig in Kontext zu setzen. Das kann man sich auf einem Niveau, das für den Einstieg reicht, auch locker privat aneignen. Ich bin "nur" FiAe und hatte 4 Punkte in Mathe im Abi, aber beschäftige mich jetzt trotzdem mit den Themen. Klar ist der Aufwand des Verstehens für mich etwas höher als für jemanden, der die Grundlagen hinter den Mechaniken und Algorithmen im Schlaf beherrscht, aber es funktioniert trotzdem. Gruß, Goulasz Zitieren
Rabber Geschrieben 7. Juli 2017 Geschrieben 7. Juli 2017 (bearbeitet) Meiner Erfahrung nach stellen DB, BI und Big Data jeweils eigene Disziplinen mit eigenen Jobs und Werdegängen dar. Von daher ist es für mich falsch, das zu vermengen. Natürlich sind Schnittmengen untereinander vorhanden. Aber die meisten DB-Entwickler/Architekten werden mit BI und Big Data sehr wenig zu tun haben. Geschweige denn, werden sie bei Bewerbungen auf Big Data Jobs gute Karten haben, da sich die Anforderungen nur in wenigen Teilen decken und gleichzeitig große Lücken bei anderen Kernanforderungen lassen. ... Ich z.B. hatte auch mal mit dem Gedanken gespielt, mich in Bereich Big Data weiter zu bilden bzw. dort hin zu wechseln. In Programmierung und Datenbanken habe ich bereits reichhaltige Erfahrungen, so dass ich dachte, da wäre was machbar. Kurz und knapp: Nein, da anderes Berufsfeld. So ziemlich jede Big Data Stelle welche mir zu der Zeit untergekommen suchte Statistiker/Mathematiker/Physiker mit DB-Kenntnissen und nicht umgekehrt. Wenn es eine interessante Stelle sein sollte, dann am besten mit Promotion und x Jahren Berufserfahrung in diesem konkreten Segment. Dementsprechend erfolgreich waren meine Bewerbungen auf diese Stellen. Selbst bei Zwischen-/Transformationsstellen, also DB-Entwicklern, welche zukünftig mal Big Data Anwendungen entwickeln sollten, hatte ich keine Chance und wurde nicht einmal eingeladen. ... Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach mit Business Intelligence. Das hat mit DB und Big Data nur sehr bedingt etwas zu tun. In diesem Segment gibt es nicht umsonst komplett eigene Software mit eigenen Anforderungen und Tätigkeiten. Auch hier wirst Du mit Wald- und Wiesen Kenntnissen in Datenbank X wenig punkten könnten, weil unterm Strich ganz anderes gefragt ist. ... Das ist ein generelles Phänomen in der heutigen IT: Wie sich bei der Entwicklung mittlerweile eigene Unterbranchen zwischen Java, C#, SAP und Co. entwickelt haben, verhält es sich auch mit Datenbanken, BI und Big Data. Alles hat Schnittstellen und Ähnlichkeiten untereinander. Aber in einer derart spezialisierten Welt wie der von heute (mit massiver Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt) reichen Ähnlichkeiten und Schnittstellen eben nicht mehr aus, um den Job zu bekommen. Da gibt es dann immer mindestens einen, welcher besser und billiger ist, als Du. Von daher würde ich mir überlegen, welches der genannten Dinge Dir am meisten liegt und Dich darauf versuchen zu spezialisieren. Denn, wo Du als DB-Entwickler noch lange kein Studium brauchst (auch, wenn es hilfreich ist!) wirst Du im Bereich Big Data ohne so gut wie keine Chancen haben, usw. Bearbeitet 7. Juli 2017 von Errraddicator Zitieren
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