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Privat oder gesetzliche Krankenversicherung?


neinal

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Hallo ihr Lieben,

 

da wir das Thema gerade beim Mittagessen hatten, würde mich mal interessieren wie ihr dazu steht.

Welche Vor- / Nachteil hat es privat/gesetzlich versichert zu sein?

Wie seid ihr versichert?

Was sollte man bei der Wahl der Krankenkasse bedenken?

Was ist euch wichtig?

 

VG

neinal

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Auch wenn ja immer wieder gesagt wird, dass das nicht stimme ist der große Vorteil bei der Privatversicherung wohl schneller Termine bei Fachärzten zu bekommen. Man bekommt natürlich auch in verschiedenen Fällen bessere Leistung von der Versicherrung bezahlt. Aber ob sich das rechnet wenn man den höheren Beitrag, die Möglichkeit bei gesetzlicher Versicherung private Zusatzversicherungen abzuschließen oder eine Leistung direkt selbst zu bezahlen, kann ich nicht beurteilen. Kommt wahrscheinlich sehr stark darauf an um welche Leistungen es geht und wie oft man Krank ist.

 

Der große Nachteil bei privater Versicherung sind wohl die hohen Kosten die man nach der Rente hat, weswegen ja auch einige über irgendwelche Umwege probieren, dann doch wieder in die Gesetzliche zu kommen.

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Welche Vor- / Nachteil hat es privat/gesetzlich versichert zu sein?

Vorteile bei privater Versicherung liegen auf der Hand. 

  • Super schnell einen Termin beim Spezialisten
  • Man verbringt quasi keine Zeit in irgendwelchen Wartezimmern
  • Der Doc nimmt sich _richtig_ lange Zeit und verschreibt nicht einfach nur Ibuprofen 

Nachteil ist der deutliche höhere Preis sowie die Schwierigkeit aus der privaten wieder in eine gesetzliche Versicherung reinzukommen, zumindest war das vor ein paar Jahren noch so - möglicherweise hat sich hier etwas geändert.


Vorteile bei gesetzlicher Versicherung:

  • Preis

Nachteile: sämtliche Vorteile der Privatversicherung hat man hier natürlich nicht. Viele Leistungen werden erst gar nicht übernommen oder müssen langwierig erstritten werden.

Wie seid ihr versichert?
Ich bin gesetzlich bei der Betriebskrankenkasse versichert.


Was sollte man bei der Wahl der Krankenkasse bedenken?
_Niemals_ zur AOK, Rest nach Gusto. Wer keinen Osteopathen braucht/will muss auch keine 1,6% Zusatzbeitrag bezahlen.

Was ist euch wichtig?
Vergleichbarkeit und natürlich dass so viel wie möglich übernommen wird. ;)

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vor 1 Stunde schrieb a3quit4s:

Vorteile bei gesetzlicher Versicherung:

  • Preis

Das kann man pauschal so nicht sagen. Für viele Versicherte ist die private Krankenversicherung sogar günstiger. Und das bei deutlich besseren Leistungen (z.B. Chefarzt, Einzelzimmer, Zahnersatz).

Wenn man überhaupt die Wahl hat, in eine private Versicherung zu wechseln, verdient man mind. die Versicherungspflichtgrenze (aktuell 57.600 EUR/Jahr) und zahlt damit in der gesetzlichen Krankenversicherung den Höchstsatz + evtl. noch einen Zusatzbeitrag (je nach Krankenkasse). Man liegt also bei ca. 350-400 EUR/Monat (nur Arbeitnehmeranteil). Will man dann noch mit Zusatzversicherungen auf die gleichen Leistungen wie in der PKV kommen, zahlt man nochmal deutlich drauf (z.B. 100 EUR/Monat).

Wenn man jung und gesund in die private Krankenversicherung einsteigt, wird der Beitrag nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Risiko (das in diesem Fall gering ist) berechnet. Das kann dazu führen, dass man durchaus deutlich weniger pro Monat zahlen muss (teilweise mehrere 100 EUR). Und die Hälfte des Beitrags übernimmt - genau wie in der GKV - der Arbeitgeber. Also liegt man sehr häufig bei >100 EUR/Monat weniger beim Arbeitnehmeranteil.

Und die Beiträge in der PKV steigen übrigens auch nicht automatisch mit dem Alter der versicherten Person an, sondern werden angepasst, wenn die allgemeinen medizinischen Kosten steigen. Letztlich bekommt man aber trotzdem fast jedes Jahr eine Beitragserhöhung (was in der GKV allerdings auch so wäre, da die Versicherungspflichtgrenze auch regelmäßig angehoben wird).

Im Alter hat man in der PKV allerdings trotzdem evtl. ein Problem, weil die Beiträge eben nicht wieder reduziert werden, nur weil man kein Gehalt mehr bekommt, sondern Rente. Dafür gibt es allerdings spezielle Tarife, die Rückstellungen zur Minderung der Beiträge im Alltag ansparen. Grundsätzlich ist übrigens in alle PKV-Tarife eine entsprechende Altersrückstellung einkalkuliert, damit die Beiträge im Alter nicht ohne Ende steigen. Aber wer weiß schon, was in 30 Jahren ist?

Disclaimer: Ich arbeite selbst in einer privaten Krankenversicherung. Allerdings als Entwickler und nicht als Vertriebler, also werde ich keine allgemeine Empfehlung für oder gegen die PKV aussprechen. Es kommt immer (!) auf den Einzelfall an.

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Ich bin gesetzlich versichert.

Die Frage nach der besseren Versicherungsart stellt sich nicht, wie ich finde. Ganz klar Privat. Die Leistungen sind ungleich besser. Und gerade, wenn es darauf ankommt (im Krankheitsfall) sind schnelle Termine, Chefarzt-Behandlung, Einzelzimmer und Co. schlicht unbezahlbar. Daran ändern auch Eigenbeteiligung und höhere Beiträge nix.

Nur: Muss man sich das leisten können. Geht rechtlich eh erst ab irgendwas um die 54k glaube und (was schon sehr viele Leute nicht haben) und im Alter wird das noch mal richtig, richtig teuer. Somit macht das meiner Meinung nach erst ab irgendwo 70k Sinn. Wer hat das schon? Mir stellt sich diese Frage jedenfalls nicht.

Von daher ist die Private Krankenversicherung ein weiteres "weiches" Merkmal, um den Adel vom Pöbel abzuheben. Nur hat man dazu gelernt und macht das Heute nicht mehr ganz so offensichtlich, wie noch vor x hundert Jahren. *G*

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Ich habe mal gehört, dass man bei einer privaten Krankenversicherung alle Kosten erstmal selbst auslegen muss. Und dann von der Krankenkasse zurück bekommt.

Stimmt das? Kann mir das kaum vorstellen. Wenn man mal ins Krankenhaus muss, ist da ja auch schnell mal ein 5 Stelliger Betrag erreicht....

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vor 12 Minuten schrieb stefan.macke:

Und die Beiträge in der PKV steigen übrigens auch nicht automatisch mit dem Alter der versicherten Person an, sondern werden angepasst, wenn die allgemeinen medizinischen Kosten steigen.

D.h. wenn man (chronisch) krank wird und somit höhere Kosten verursacht hat, dann bekommt man noch als Bonus eine saftige Beitragserhöhung bei einer PKV in den Folgejahren?

Und wie funktioniert das mit dem Wechsel von der PKV zur GKV, wenn einem der ganze Spass zu teuer wird? War glaub auch nicht so einfach machbar.

 

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vor 1 Minute schrieb neinal:

Ich habe mal gehört, dass man bei einer privaten Krankenversicherung alle Kosten erstmal selbst auslegen muss. Und dann von der Krankenkasse zurück bekommt.

Ja das ist so. Du bekommst die Rechnungen nach Hause und darfst sie (meist mit 30 Tagen Frist) zahlen. Das Geld musst du dir dann von der PKV zurückholen.

Wenn du Beihilfe bekommst (also z.B. Beamte), darfst du die Rechnung sogar bei zwei Stellen einreichen: PKV und Beihilfe (die beide 50% zahlen). Das ist ganz schön Papierkram!

vor 1 Minute schrieb neinal:

Stimmt das? Kann mir das kaum vorstellen. Wenn man mal ins Krankenhaus muss, ist da ja auch schnell mal ein 5 Stelliger Betrag erreicht....

Bei großen OPs kann man z.B. vorher klären, dass die Rechnung direkt an die PKV geschickt wird. Und wie gesagt gibt es ja meist ein Zahlungsziel von 30 Tagen, sodass du die Rechnung sofort zur PKV schicken kannst, die dir das Geld erstattet, und danach überweist du es dann weiter.

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Ah... Ok.

Und wie läuft das, wenn man unerwartet etwas hat? Beispielsweise einen Autounfall? Da ist es ja unter Umständen nicht drin, sich währenddessen noch um irgendwelchen Papierkram zu kümmern. Kommt man dann nach Hause und hat Mahnungen im Briefkasten?

 

Und der Wechsel von der privaten in die gesetzliche Versicherung würde mich natürlich auch interessieren. Wie funktioniert das? Bzw. funktioniert das überhaupt?

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Gerade eben schrieb bigvic:

D.h. wenn man (chronisch) krank wird und somit höhere Kosten verursacht hat, dann bekommt man noch als Bonus eine saftige Beitragserhöhung bei einer PKV in den Folgejahren?

Nein, das ist falsch. Die Beiträge steigen nicht für die Versicherten individuell. Dann wäre die ganze Idee der Versicherung ja hinfällig, wenn man selbst das Pech hat, krank zu werden. Die Idee der Versicherung ist, dass alle Versicherten füreinander einstehen. Stattdessen werden also für alle Versicherten eines Tarifs die Gesamtkosten ermittelt und die Beiträge ggfs. für alle angepasst. Wenn nun natürlich ständig die neusten (teuren) Medikamente und medizinischen Geräte eingesetzt werden und dadurch insgesamt die Kosten steigen, wird das schön regelmäßig auf alle Versicherten umgelegt.

Gerade eben schrieb bigvic:

Und wie funktioniert das mit dem Wechsel von der PKV zur GKV, wenn einem der ganze Spass zu teuer wird? War glaub auch nicht so einfach machbar.

Das stimmt. Wer sich für die PKV entscheidet, kann später nicht einfach so nach Lust und Laune wieder in die GKV wechseln. Wer sich quasi einmal der Solidargemeinschaft der GKV entzieht (um z.B. als junger Mensch Geld zu sparen), soll später nicht in den Genuss der Leistungen dieser Gemeinschaft kommen. Finde ich eigentlich auch grundsätzlich fair.

Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. wenn man unter die Versicherungspflichtgrenze rutscht oder arbeitslos wird.

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vor 5 Minuten schrieb neinal:

Und wie läuft das, wenn man unerwartet etwas hat? Beispielsweise einen Autounfall?

Keine Angst, in Deutschland wird man deswegen nicht insolvent ;) Krankenhaus und Versicherer regeln das dann schon.

vor 5 Minuten schrieb neinal:

Und der Wechsel von der privaten in die gesetzliche Versicherung würde mich natürlich auch interessieren. Wie funktioniert das? Bzw. funktioniert das überhaupt?

Erstmal ist dieser Wechsel aus obigem Grund nicht gewünscht. Hier gibt es einen guten Artikel dazu: http://www.finanztip.de/pkv-rueckkehr-gkv/

Darin wird auch noch ein weiterer Grund gegen die PKV genannt: Kinder müssen eigenständig versichert (und bezahlt) werden und somit kann (!) man insg. auf höhrere Beiträge in der PKV kommen, da in der GKV Kinder kostenlos mitversichert sind.

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In so ziemlich jedem Ratgeber, welchen ich zu PKV´s gelesen habe, stand klar drin, dass man bereits in jungen Jahren monatlich 100, 200 oder mehr Euro zur Seite legen soll, weil die Beiträge im Alter so sicher wie das Amen in der Kirche steigen werden. Und zwar drastisch steigen, während das eigene Einkommen sinkt, weil man in Rente geht. Um gerade in diesen Zeiten dann noch die z.B. 1.000 Euro monatlich für die PKV übrig zu haben, wären zig zehn tausende Euros an Rücklage sinnvoll bis unerlässlich. Deswegen sollte man schon mit 30 das sparen anfangen.

Ausgehend von den Fällen, welche ich in entsprechendem Alter und Zustand kenne, ist das wohl wahr. Da kostet die PKV gerne mal 700+ Euro im Monat als Basis-Tarif. Netto und zu 100% von Dir zu tragen. Von den Selbstbeteiligungen bis zu Betrag X zu schweigen. Billig ist das alles nicht. Das kann aus dem "Kann ich mir leisten" der letzten Jahrzehnte ganz schnell einen Nackenbrecher machen. Gerade, wenn man die Leistungen am Dringendsten braucht, weil man nun alt geworden ist.

Von daher denke ich, dass man sich den Wechsel in die PKV sehr gut überlegen sollte. Nur, weil es mit 60k z.B. geht, macht es langfristig noch lange keinen Sinn. Denn 60k sind heute schlicht nicht mehr das Geld, was es mal war.

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