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Sprecht ihr mit Bekannten / Freunden / Familie über Euer Gehalt?


Gurki

Sprecht ihr mit Bekannten / Freunden / Familie über Euer Gehalt?  

75 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Sprecht ihr mit Bekannten / Freunden / Familie über Euer Gehalt?

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Naja, ich hab auch desöfteren gehört, dass mir mein Gehalt einfach gegeben wird und ich es nicht erarbeite. Von Familie durfte ich mir auch schon anhören: "Stress, kennst du doch gar nicht.".

Gerade Freundinnen im sozialen Bereich (habe eben keinen männlichen Kumpel der Erzieher o.ä. lernt..) klagen sehr oft über ihr Gehalt. Es sei unfair, dass ich mehr verdiene als sie, denn sie kümmern sich um die Kinder und damit quasi um die Zukunft und die Kinder sind teilweise echt anstrengend! Wenn ich dann sag, dass ich seit Stunden versuch etwas zum Laufen zu bringen und es einfach nicht geht, mir sämtliche Ideen ausgehen und mir jemand im Nacken sitzt, ist es ja nicht stressig.

In solch eine Richtung vermeide ich Diskussionen über das Gehalt, man kommt auf keinen grünen Zweig. Der andere Gesprächsteilnehmer wird immer in irgendeiner Weise beleidigt, man selbst oder schlichtweg der andere.

Bei vielen Kommentaren deren Sinn ähnliches bedeutet wie: "Ich verdiene weniger, das ist so unfair gegenüber deiner Arbeit!" speise ich die Leute mittlerweile mit einer Antwort ähnlich wie: "Dann arbeite was anderes oder verlange mehr" ab.

Anfangs war ich ziemlich offen mit dem Gehalt, mit der Zeit hat sich meine Einstellung aber dazu aber geändert, weil ich ständig unnötige Diskussionen ähnlich wie Neinal führen musste. Aktuell wissen es nur ein paar Leute in etwa was ich verdiene, das wären meine engsten Freunde und meine Familie.

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Wenn mich jemand aus meinem Bekanntenkreis nach meinem Gehalt fragt und ich die Frage für gerechtfertigt halte nenne ich ihm eine ungefähre Größe. Dumme Kommentare kamen ausschließlich aus handwerklichen Berufen, obwohl ich sehr viele Bekannte habe die im sozialen Bereich arbeiten und meine Frau selbst Krankenschwester ist kann ich die Erfahrungen nicht teilen die hier gemacht wurden. Ich weise gerne darauf hin dass sie sich lieber überlegen sollten wieso ihr Job schlecht bezahlt ist statt mich wegen meines besser bezahlten anzugreifen. Je nach Laune wird das mit einem "Das weiß man wenn man sich informiert hat ja bevor man die Ausbildung/das Studium beginnt", "Jeder ist seines Glückes Schmied" oder "Man ist nie zu alt um nochmal etwas anderes zu lernen" garniert.

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Am 7.8.2017 um 10:15 schrieb KeeperOfCoffee:

Über Politik, Religion und Gehalt redet man nicht...schon gar nicht in der Gruppe. Selbst wenn die Leute es sich nicht anmerken lassen, irgendein Eindruck bleibt hängen.

Dem stimme ich (bei Geld/Religion) zu. Wobei ich zwischen Geld, Politik und Religion einen Unterschied mache.
Religion halte ich Diskussion für sinnlos, da es da um Glauben und nicht um Fakten geht - insofern langweilt mich das und mache ich daher nicht.
Politik macht Spass zu diskutieren und mache ich sehr gerne. Ist ja auch fast immer Erkenntnisreich. Nachteil ist, dass es auch mal stärkere Emotionen hervorrufen kann bei kontroversen Themen (speziell wenn man schon ein paar Bierchen genommen hat). Aber ist zumindest amüsant unter Freunden. Verwandte eher weniger.

Nun zur Frage mit dem Geld. Ich war früher wie Gurki damit ziemlich offen, aber wie KeeperOfCoffee schreibt bleibt immer etwas hängen und es passierte mir regelmässig, dass dann mein Gehalt zum Thema wurde bei unpassenden Gelegenheiten bzw. wenn ich es nicht wollte. Oder es wurde irgendwie weiter erzählt, wenn auch nicht mit bösen Absichten. Oder kamen irgendwelche Kommentare wie "er zahlt das essen, verdienst ja genug oder? ha ha ha" - zwar im Spass, aber dennoch ist es unangenehm. Und das wieder einzufangen / zu unterbinden ist recht schwierig und kann unangenehm sein. Daher versuche ich inzwischen es zu vermeiden, vor allem dann wenn ich weiss, dass es einen grossen Unterschied gibt.

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Wenn mich jemand fragt, nenne ich mein Gehalt, damit habe ich kein Problem. Dabei ist es mir egal ob ich denjenigen erst zwei Tage kenne oder nicht. Ich muss ja ehrlich sagen, mich interessiert das ja auch immer und mich stört es nicht darüber zu sprechen. Ich habe Kollegen von denen weiß ich das Gehalt nicht und kann es nicht abschätzen, von anderen weiß ich es genau, da wir auch drüber gesprochen haben was wir in den Gehaltsverhandlungen fordern bzw. wer was bekommen hat :D. Von mir aus bringe ich das Thema aber nicht zur Sprache, weil dann schnell der Eindruck aufkommt, ich will mit meinem Gehalt angeben.

Doofe Sprüche habe ich eigentlich noch nie bekommen, eher ein Respekt bzw. wie hast du das geschafft.

Ich finde es unangenehm wenn ich weiß, dass mein netto größer ist als das Brutto von meinem Gesprächspartner. Ich füge dann immer noch hinzu, dass ich unter der Woche viel unterwegs bin, Rufbereitschaften habe, am Wochenende arbeite, bin für den Job weit weggezogen, lege viel zur Seite wo ich aktuell nicht so einfach drankomme, etc.

Ansonsten würden die meisten glaube ich nicht vermuten, dass ich gut verdiene, da ich einfach nicht der Typ bin der mit seinem Geld einen auf dicke Hose macht. Zum Leben würde mir die Hälfte reichen und ich lege viel zur Seite (40-50%), da ich mir später mal eine eigene Immobilie kaufen will. Und heutzutage kostet ein gutes Haus ja schon schnell 400.000€, wenn man jetzt ¼ Eigenkapital braucht ist man schon bei 100.000€. Für diesen Traum verzichte ich aktuell dann lieber auf andere Dinge wie ein Auto, jeden Tag Mittags Essen gehen, etc.

Aber ich kann das Gefühl schon teilen, wenn man mit jemandem spricht der den Mindestlohn kriegt und dann sagt, dass alleine der Zuschlag für eine fakturierte Stunde beim Kunden mehr als sein Stundenlohn ist.

Sprüche wie „verhandle dein Gehalt besser“ finde ich scheiße, klar kann man sich bei der Berufswahl überlegen was man verdient. Aber sind wir mal ehrlich, wer macht das wirklich bei der Berufswahl und selbst wenn man sich dann für die IT entscheidet ist nicht garantiert, dass man gut verdient. Man kann trotzdem im Support bei 25k im Jahr hängen bleiben bzw. in der Beratung 50k-100k verdienen. Wir haben in der IT einfach das Glück, dass das Wissen bezahlt wird und wenn man sich ein Spezialgebiet sucht, findet man häufig eine Firma die hier gut zahlt. Aber im sozialen Bereich, als Bürokaufmann/Frau, etc. werden alle irgendwie ähnlich bezahlt. Da gibt es diese Unterschiede nicht und man hat einfach keine Möglichkeit zu verhandeln. Die Firma nennt ein Gehalt / eine Entgeltgruppe und fertig. Wenn die Firma dann noch sagt, dass sie hier nicht machen können kannst du einfach nicht verhandeln.

vg,
smite

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...

Ich halte das eigentlich nicht geheim, warum auch. Finde diesen ganzen Quatsch das man nicht über Geld spricht einfach doof. Und bei den Neidern die meinen mir blöd kommen zu müssen, sag ich einfach den Standard "Hättest was gescheites gelernt und in der Schule aufgepasst könntest jetzt auch so viel verdienen".

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vor 2 Stunden schrieb asmodii:

Keine Geheimhaltung. Kommt sich immer auf mein Gegenüber an. Einer armen Sau werde ich nicht sagen wie gut es mir geht. Das tut schon so genug weh, glaub ich. Aber mit jemandem auf Augenhöhe kann man schon offen sprechen.

Auf Augenhöhe ist immer so eine Sache. Entweder weisst du schon wieviel er verdient oder was er macht. Falls ein entfernter Verwandter sich dir vorstellt und nach einem kurzem smalltalk fragt wie viel du verdienst würde mir erstmal 2 Optionen einfallen:


1 erstmal Fragen wie viel er verdient und aus Höflichkeit müsstest du dann im Gegenzug deinen Gehalt nennen oder lügen

2 gleich sagen das man über Gehälter nicht spricht.

Da ich im öffentlichen Dienst bin kann ich einfach sagen e7/2 er soll einfach Google benutzen da steht mein Gehalt =D

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Ich gehe mit meinem Gehalt recht offen um. Nenne aber wenn dann das Jahresgehalt und das so auf +/-5K€ gerundet.

In der Firma war der Neid und die Misgunst recht groß. Allerdings nur solange alle dachten ich würde so wahnsinnig viel mehr verdienen wie die anderen im Team, seit dem der Rest ca. weis wo ich liege und damit nicht annähernd das habe was sie dachten ist es wesentlich besser geworden.

 

Ansonsten kommt von mir bei Blöden Bemerkungen immer nur ein Verweis auf §12 Satz 1 GG

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_12.html

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Ich muss gestehen, ich spreche relativ selten über mein Gehalt. Die meisten Gründe warum das Thema irgendwo hoch kommt ist ja oft, weil entweder jemand jammern möchte oder aber weil er prahlen möchte. Für beides bin ich nicht der Typ.

Ich spreche über mein Gehalt zurzeit eigentlich nur mit einem Arbeitskollegen, der wie ich zeitgleich angefangen hat und mit dem ich - wie mit einem guten Kumpel - auch über private Dinge rede, über die ich mit Anderen Kollegen nicht rede. Und mit meinen zwei besten Freunden. Mit allen Dreien kann ich mich so toll auf Augenhöhe unterhalten und die Gespräche sind alle eher konstruktiv, sprich, wir geben uns gegenseitig Ratschläge und missgönnen uns nichts.

Ansonsten kennt mein Gehalt nur meine Eltern und mein Ehepartner.

Am 8.8.2017 um 11:20 schrieb Asura:

Gerade Freundinnen im sozialen Bereich (habe eben keinen männlichen Kumpel der Erzieher o.ä. lernt..) klagen sehr oft über ihr Gehalt. Es sei unfair, dass ich mehr verdiene als sie, denn sie kümmern sich um die Kinder und damit quasi um die Zukunft und die Kinder sind teilweise echt anstrengend!

Das "quasi um die Zukunft" bringt es gut auf den Punkt. Ich kann verstehen, warum das Argument so kommt, ich teile die Ansicht aber nicht.  Ich bin zwar davon überzeugt, das frühkindliche Bildung/Prägung wichtig ist und - wie alles im Leben - den Charackter formt, allerdings der Erfolg eines Menschen nicht maßgeblich oder erheblich von dieser Zeit abhängt.

Meine These ist dazu Folgende:

Warum verdient ein Lehrer oder Professor mehr als ein Kindergärtner? Wohl doch deswegen weil der wirtschaftliche Nutzen quantifizierbar. Jemand mit einem guten Abitur wird wahrscheinlich später einen Beruf ergreifen der besser bezahlt wird als jemand mit einem schlechten Hauptschulabschluss. Hier mal stellvertretend die beiden Extrema.

Warum verdient der Kindergärtner relativ gesehen wenig? Ich glaube das liegt daran, dass die meisten Kindergärtner gar keinen maßgeblichen Einfluss auf den Bildungserfolg der Kinder haben. Sie "verwalten" die Kinder nur. Ähnlich wie ein Krankenpfleger der Alte Menschen pflegt. Und selbst in so Kindergarten-Projekten wo man sehr auf frühkindliche Bildung Wert legt, in dem die Kinder lesen, schreiben und sogar schon rechnen vor der Einschulung lernen ist mehr als fragwürdig, ob das wirklich zu mehr Bildungserfolg verhilft oder ob das nur ein temporärer Startvorteil ist. Der Startvorteil könnte auch kontraproduktiv sein, in dem sich die Kinder erst langweilen und dann deswegen den Anschluss verlieren. Das ist so ähnlich wie in der Uni: Oft schreiben die Leute mit Programmiererfahrung, z. B. durch ihre Ausbildung, selten die besten Klausuren in den Programmierfächern. Am Ende bringt der Startvorteil nichts, außer das man es gefühlt am Anfang leichter hat. Sei es drum. Jedenfalls wird die frühkindliche Bildung  - berechtigt oder nicht - nicht als ein vergeichbares Gut gesehen. Und daher wird wie auch in Anderen sozialen Berufen eher schlecht bezahlt.

Davon ab bin ich aber der Meinung, dass jeder Mensch der Vollzeit arbeitet von seinem Gehalt leben können muss. Mein Ideeller Richtwert ist hier bei eine aufstockungsfreie Rente. Die erreicht man mit einem Durchschnittsverdient von mindestens 30.000€/Jährlich. In meinen Augen müsste daher der Mindestlohn eigentlich bei ca. 15€/Stunde liegen. Unabhängig davon ob das finanzierbar ist oder nicht, hat das in meinen Augen jeder verdient, der Vollzeit arbeiten geht.

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@Arvi

Autsch. Ehrlich gesagt. Noch nie so eine verdrehte Ansicht gehört.

Gerade der Kindergarten ist ursächlich für den gesamten weiteren Lauf eines Menschen prägend. Wo wenn nicht im Kindergarten lernen Kinder ein Miteinander und so einfach Dinge wie Danke und Bitte. Und die einfachsten sozialen Kompetenzen. Wo wenn nicht im Kindergarten wird gelehrt das man nicht aufgeben soll wenn man etwas nicht kann. Wenn der Turm aus Bauklötzen dauern wieder umfällt. Das man eben nochmal probiert. Kinder die die einfachsten Grundregeln nicht schon im Kindergarten gelernt haben haben es meiner Ansicht nach im späteren Leben schwerer sich in Gruppen zu integrieren.
Aber ich denke ich habe hier eh eine etwas andere Sicht, da meine Mutter Leiterin eines Kindergartens war.

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vor 9 Stunden schrieb Arvi:

Warum verdient der Kindergärtner relativ gesehen wenig? Ich glaube das liegt daran, dass die meisten Kindergärtner gar keinen maßgeblichen Einfluss auf den Bildungserfolg der Kinder haben. Sie "verwalten" die Kinder nur.

Das möchte ich doch als Denkfehler beurteilen.

Ein Kindergärtner / eine Kindergärtnerin verdient so viel, wie wir - die Gesellschaft in Deutschland -  ihr gönnen und zugestehen. Tja, und solange eine Einstellung "Kindergärten verwalten ja nur unseren Nachwuchs" vorherrscht wird sich an der Bezahlung nichts ändern.

---- edit ---

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vor 8 Stunden schrieb Enno:

@Arvi

Autsch. Ehrlich gesagt. Noch nie so eine verdrehte Ansicht gehört.

Wo wenn nicht im Kindergarten lernen Kinder ein Miteinander und so einfach Dinge wie Danke und Bitte..

Ich habe vom Bildungserfolg gesprochen und das dieser maßgeblich von der Erziehung im Kindergarten abhängt halte ich aus bereits genannten Gründen für nicht belegbar. Plakativ will ich das an einer Frage verdeutlichen: Zwei Kinder besuchen den gleichen Kindergarten. Aus dem einen wird ein Arzt, der Andere bricht nach der 9ten Klasse ab. Welchen Einfluss, über welchen Zeitraum, hatte denn nun der Kindergarten? Eben. Welchen Anteil am Bildungserfolg des Arztes der Professor für Chirurgie hatte, lässt sich hingegen einfach herausarbeiten und mit einem Wert dotieren.

Und dann hatte ich ja noch in die Runde gebracht, dass man ja den Wert vielleicht Anhand frühkindlicher Bildung beziffern könnte, mit der These, dass das wahrscheinlich nicht viel bringt außer einem Startvorteil und dass sich das langfristig sogar als Kontraproduktiv erweisen könnte. Mehrere Studien, u.a. von der Ruhr Universität Bochum, belegen genau das z. B. für eine Fremdsprache wie Englisch:

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/englisch-unterricht-ab-der-ersten-klasse-lohnt-sich-nicht-a-1146713.html

 

vor 8 Stunden schrieb Chief Wiggum:

Ein Kindergärtner / eine Kindergärtnerin verdient so viel, wie wir - die Gesellschaft in Deutschland -  ihr gönnen und zugestehen. Tja, und solange eine Einstellung "Kindergärten verwalten ja nur unseren Nachwuchs" vorherrscht wird sich an der Bezahlung nichts ändern.

Die Wahrheit muss sich nicht richtig anfühlen, aber bei uns verdient eben nicht primär derjenige viel, der eine hohe soziale Verantwortung hat, sondern derjenige der messbare Werte schafft. Deshalb verdient ein Entwickler mehr als jemand im 1st Level Support, deshalb ist Budget Verantwortung für viele Firmen höher dotiert als reine Personalverantwortung und deshalb verdient ein Kindergärtner weniger als ein Lehrer.

Ich sage nicht dass das richtig ist. Viel mehr zeige ich nur auf, dass unsere Gesellschaft konsequent kapitalistisch handelt und es kein Zufall ist, dass Menschen in sozialen Berufen weniger verdienen. So gesehen bist du mit deiner Aussage, ein Kindergärtner verdient nur soviel wie wir - als Gesellschaft - es ihm/ihr zugestehen wollen völlig mit meiner Aussage konform. Ich benenne in dem Zug lediglich die Gründe für den Ist-Zustand. In Ländern, die mehr Wert auf das gesellschaftliche/soziale legen, z. B. Schweden, verdient jemand als Kindergärtner auch mehr als es hier der Fall ist. Das ist absolut kein Widerspruch zu meiner Aussage.

Nur um das noch mal klarzustellen, falls es falsch angekommen ist: Ich sage nicht dass die Arbeit eines Kindergärtners keinen gesellschaftlichen Nutzen hat. Sie schafft nur keine unmittelbaren messbaren Werte im Sinne des Kapitalismus. Und letztere ist nun mal der maßgebliche Faktor, wonach sich die Höhe der in Deutschland gezahlten Gehälter bestimmt.
 

vor 8 Stunden schrieb Chief Wiggum:

--- edit ----

:facepalm:

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vor 6 Stunden schrieb Arvi:

Die Wahrheit muss sich nicht richtig anfühlen, aber bei uns verdient eben nicht primär derjenige viel, der eine hohe soziale Verantwortung hat, sondern derjenige der messbare Werte schafft.

 

vor 6 Stunden schrieb Arvi:

Nur um das noch mal klarzustellen, falls es falsch angekommen ist: Ich sage nicht dass die Arbeit eines Kindergärtners keinen gesellschaftlichen Nutzen hat. Sie schafft nur keine unmittelbaren messbaren Werte im Sinne des Kapitalismus.

Wenn dem so ist, müsste Erzieher/innen wesentlich mehr verdienen als beispielsweise Lehrer von weiterführenden Schulen. Immerhin bietet die Betreuung von (kleinen) Kindern den Eltern die Möglichkeit, weiter/wieder arbeiten zu gehen und somit einen wirtschaftlichen Beitrag zu leisten, der ansonsten nicht zustande käme.

Übrigens schaffen auch in einem wirtschaftlichen Unternehmen sehr viele Mitarbeiter keinen unmittelbar messbaren Wert, sind aber unverzichtbar (z.B. Personalabteilung), und verdienen trotzdem mehr als durchschnittliche Erzieher/innen.

Bearbeitet von Rienne
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Ich habe eigentlich nie ein Geheimnis um mein Gehalt gemacht. Im meinem Elternhaus gab es das Problem nicht, welche Summe das Amt überweißt war klar...

Mit ehemaligen Kollegen spreche ich da auch heute noch recht offen darüber, da verdiene ich noch am wenigsten. Hatte dazu aber ein Schlüsselerlebnis, wir waren mit einem befreundeten Pärchen essen und haben auch über das Einkommen gesprochen, vorausgegangen ist das Gespräch um das neue Auto meiner Frau und die Finanzierung, die wir mit rund 1000€ im Monat bezahlen. Irgendwann fragte sie mich dann, was wir denn so zusammen im Monat hätten und ich nannte eine Summe. Sie machten beide große Augen und fragte direkt wieviel denn davon nach den Abzügen übrig bliebe... Ja nur hatte ich schon das Netto genannt. Gerettet habe ich mich dann mit der Aussage das nicht genau zu wissen. War schon etwas peinlich, denn die zwei kamen Brutto nur knapp über ein einzelnes Netto von uns, obwohl auch beide Vollzeit arbeiten, aber nur Bürokauffrau und Lagerarbeiter. Seither bin ich da etwas vorsichtiger geworden.

 

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Ich hab bisher immer ne gewisse Hausnummer genannt, wenn gefragt worden ist, allerdings kennen die Leute, die ich zum Freundeskreis zaehle auch mein Arbeitspensum und was ausserbetrieblich noch fuer den Karrierfortschritt gemacht worden ist, wo viele einfach auch sagen, ists mir ueberhaupt nicht wert.

Quote

Es sei unfair, dass ich mehr verdiene als sie, denn sie kümmern sich um die Kinder und damit quasi um die Zukunft und die Kinder sind teilweise echt anstrengend!

Kein Thema, ich nehm Deine Erzieherin gerne mit auf Reisen in die naechsten Kundenworkshops, danach definieren wir das Wort "anstrengend" nochmal zusammen :) Ist halt alles eine Sache der Perspektive, Life is a Beach ;) Wenn sie keinen Bock mehr auf Unterbezahlung haben und was an der Zukunft aendern wollen, empfehle ich ganz klar ne Politikkarriere anstatt zu jammern.

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vor 7 Stunden schrieb Wuwu:

Kein Thema, ich nehm Deine Erzieherin gerne mit auf Reisen in die naechsten Kundenworkshops, danach definieren wir das Wort "anstrengend" nochmal zusammen

Aber bitte nur, wenn du zum Austausch einen Tag in einer KiTa verbringst.

Und ja, die Bezahlungen in den verschiedenen Berufen ist unfair. Mit der Aussage, die ich mehrfach gelesen/gehört habe, zu kommen "Du hast es dir selber ausgesucht!", ist aber kein valides Argument. Was machen denn die ganzen Eltern, wenn auf einmal niemand mehr da ist, der ihren Nachwuchs betreut oder die Eltern später pflegt?

vor 7 Stunden schrieb Wuwu:

 Wenn sie keinen Bock mehr auf Unterbezahlung haben und was an der Zukunft aendern wollen, empfehle ich ganz klar ne Politikkarriere anstatt zu jammern.

Klar, weil einem so etwas ja auch in den Schoß fällt...

Zumal vermutlich jeder unter Freunden und Bekannten mal über seinen Job jammert. Der eine wegen dem Arbeitspensum, der andere über die Bezahlung und der nächste über den Chef.

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vor einer Stunde schrieb Rienne:

Und ja, die Bezahlungen in den verschiedenen Berufen ist unfair. Mit der Aussage, die ich mehrfach gelesen/gehört habe, zu kommen "Du hast es dir selber ausgesucht!", ist aber kein valides Argument. Was machen denn die ganzen Eltern, wenn auf einmal niemand mehr da ist, der ihren Nachwuchs betreut oder die Eltern später pflegt?

Die haben dann alle ein grosses Problem (genauso wie wenn es keine Müllfrauen, Juristen, Reinigungsmänner, <whatever> mehr gibt), aber ändert an der Korrektheit des Argumentes nichts :) Wir haben zum Glück Berufsfreiheit und man weiss vorher ungefähr wie die Gehaltsaussichten stehen. Inofern darf man natürlich auf die empfundenen Ungerechtigkeiten hinweisen und etwas dagegen unternehmen, aber das man es sich bewusst selbst ausgesucht hat, mit allen Vor- und Nachteil, ist schon richtig.

 

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Quote

Klar, weil einem so etwas ja auch in den Schoß fällt...

Was man muss fuer das Geld doch arbeiten, verdammt haett mir das nur einer vorher gesagt, man gut dass ich mein Geld fuer Lau bekomme, merkst Du wo Dein Argument hinkt?

Quote

Aber bitte nur, wenn du zum Austausch einen Tag in einer KiTa verbringst.

Warum, habe ich behauptet, dass der Erzieherjob ein Klacks sei?

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vor 2 Stunden schrieb Rienne:

"Du hast es dir selber ausgesucht!", ist aber kein valides Argument. Was machen denn die ganzen Eltern, wenn auf einmal niemand mehr da ist, der ihren Nachwuchs betreut oder die Eltern später pflegt?

Ich finde das sollten mehr machen. Wenn tatsächlich genug diese Berufe nicht ergreifen weil das Gehalt zu bescheiden ist, steigt die Nachfrage, und damit das Gehalt

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vor 2 Stunden schrieb Graustein:

Bei uns im Raum München haben sie nach einem Jahr gute 40.000. Da gibt es echt andere Berufe.

 

In ganz D verdienen bei Kommunen angestellte Erzieher nach TVöD-SuE zwischen 33.000EUR als Einstieg und 51.000 EUR in der Endstufe (jeweils Vollzeit). Auch als Erzieher sollte man sich seinen Arbeitgeber genau aussuchen, bei privaten Traegern und Kirchen kann das deutlich anders aussehen.

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