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Kündigung, Resturlaub und betriebliche Belange


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Geschrieben

Hi,

das Thema ist wohl nicht so einfach, google spuckt auch nichts direkt dazu aus.

Unser Team hat sich weitestgehend aufgelöst und es wurde bisher nicht nachbesetzt. Im Dezember letzte Jahr sind zwei gegangen und im März noch einer. Die Situation war extrem unbefriedigend und die verscuhe die Stellen nachzubesetzen sind sehr träge angelaufen. Im Mai wurde dann endlich die Stelle ausgeschrieben. Jetzt wurde einer eingestellt, der kommt aber erst im Januar 2018. Ich habe in meinem Halbjahresgesspräch schon gesagt wie ich das finde und das ich auch auf der Suche nach einer neuen Stelle bin. Jetzt war ich die ganze Zeit alleine, kein Urlaub, viele Stunden, auch krank zur Arbeit usw. Diese Woche habe ich meine Kündigung abgegeben, zum 31.11., dazu habe ich noch 46 Tage Resturlaub, mein Plan war eigentlich noch nächste Woche und dann kann mich der Laden mal.

Allerdings wurde der Urlaub abgelehnt, komplett, wir können nächste Woche nochmal darüber sprechen, aber der Chef will den Urlaub ausbezahlen. Er meint es liegen betriebliche Belange vor. In der Tat tun sie das, aber das tun sie eben schon seit der erste gekündigt hat bzw. der letzte dann gegangen ist. Noch dazu hatte ich angekündigt das ich mich umschaue, ich bin der Meinung, dass er das komplett selbst verschuldet hat.

Was machen? Einfach nicht kommen kann ich ja nicht, bringt es was mit einem Anwalt? Oder sind die zwei Monate dann eh schon um bis sich da was ergibt?

 

Geschrieben

Ich hab jetzt nicht im BUrlG/Rechtssprechung geschaut, aber ist ja auch nicht nötig.
Das klärt man ordentlich mit einem Kompromiss. Ich würde meinem Chef sagen, dass ich seine Situation verstehe und daher bereit bin z.B. 35 Tage Urlaub zu nehmen und 11 Tage ausbezahlen zu lassen - also bis zum 06.10. zu arbeiten. Dafür erwartest du jedoch den unterschriebenen Urlaubsantrag und ein sehr gutes unterschriebenes Abschlusszeugnis bis in 2 Wochen.  

Falls er darauf nicht einsteigt, dann würde ich sagen, dass du es sehr schade findest, da du ja in den letzten Jahren gut gearbeitet hättest, wenn es jetzt so einen Konflikt am Ende gibt. Es würde ja keinen Sinn machen, wenn du die letzten 1,5 Monate ins Büro kommst und einfach nur aus dem Fenster schaust und nicht adäquat arbeitest oder gar verheerende Fehler machst (da unmotiviert/enttäuscht/...), dazu noch schlechte Stimmung im Büro ist (bzw. die Kollegen ja auch unter der Situation leiden werden / mögliche Kandidaten abgeschreckt werden) und es dann ggf. noch einen unnötigen Rechtsstreit gibt wg. Arbeitszeugnis. Da wäre ja niemandem mit geholfen und das möchtest du nicht, daher würdest du den o.g. Kompromiss eingehen, mehr jedoch nicht. Er soll sich das bitte bis Ende der Woche überlegen und dir Bescheid geben.

Damit zeigst du ihm höflich die möglichen Konsequenzen mit seiner Forderung auf, ohne direkt damit zu drohen. Die Message ist aber deutlich.

Geschrieben

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein personaler Engpass, besonders ein lang anhaltender, keine Ablehnung von Urlaub aus betrieblichen Gründen rechtfertigt. So war es auf jeden Fall bei mir, als ich damals Bildungsurlaub beantragt habe.
Und aufgrund deines Resturlaubes, sieht es für mich so aus, dass du schon sehr lange keinen längeren Erholungsurlaub bewilligt bekommen hast. Ich würde an deiner Stelle wenigstens ein Beratungsgespräch bei einem Anwalt in Erwägung ziehen.

Geschrieben

Diese Woche werde dazu keine Gespräch mehr bekommen, Cheffe ist nicht im Haus und ein Termin am Mittwoch steht ja ashcon.

Ich hatte dieses Jahr schonmal zwei Wochen Urlaub, leider zwangsweise bevor der letzte gegangen ist, ging zu Lasten der Übergabe. Chef wird halt irgendwo auf einmal Leute herzaubern, denen ich dann den ganzen Mist übergeben soll, aber das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, daher glaube ich nciht das er sich auf die 35 Tage Variante einlässt.

Die Überstunden sind meinem Chef bekannt, aber nicht offiziell angeordnet, ist meine Schuld wenn ich die mache. Wobei bekannta uch nur heißt er müsste es mitbekommen haben, wenn wir morgens um 7 kommunizieren immer wieder zwischendrin bis 23 Uhr, vielleicht denkt er aber auch ich mache zwischendrin immer mehere Stunden Pause. Wenn ich da jetzt mit dem ArbZG komme, wird ein Schuh drauß, immerhin hab ich gestern alleine gegen die 10h am Tag verstoßen, noch dazu hatte ich keine 11h Pause zwischen den zwei Arbeitseinsätzen. Wenn da irgendwas ist, heißt es nur die Mitarbeiter sind angwiesen sich an die Gesetze zu halten, tun es aber nicht.

Hatte schonmal jemand mit dem Anwalt was gemacht in so einer Richtung? Wenn der nachher nur ein Briefchen schreibt, das dann ignoriert wird und ich dann vor Gericht ziehen muss, hab ich in 2018 dann auch nichts mehr davon, wenn die dann entscheiden das es nicht richtig war. Bleibt noch das eigenmächtige Fernbleiben, aber dann entscheidet das Gericht vielleicht über die Schadensersatzforderung meines Chefs. Eigentlich wollte ich die Freie Zeit und hab auch fest damit gerechnet und brauche sie eigentlich auch, aber wenn ich dann noch monatelang Stress damit habe, kann ich auch nicht abschließen und habe nicht viel davon.

 

Geschrieben

Willst du "im Guten" gehen, oder einfach nur weg? Rechtsschutz und Nervenkostüm für eine unschöne Auseinandersetzung vorhanden? Im Zweifelsfall einen guten Arzt in der Hinterhand der dir irgenwas in Richtung psychische Überlastung durch Mangel an Erholung attestiert?

Meine Empfehlung: Sofort zum Anwalt um den Urlaubsanspruch durchzuboxen, zusätzlich das Arbeitszeugnis (wenn es dann da ist) fachkundig prüfen lassen. Du hast nicht zufällig irgendwann mal ein Zwischenzeugnis angefordert/erhalten?

Wenn du den Urlaub nicht antreten kannst/darfst, dann mach Dienst nach Vorschrift. Lass nach 8h den Stift fallen und geh heim. Wenn du länger bleiben sollst, frag wann du die (dann ja angeordneten) Überstunden abbummeln sollst. Gefällt dir die Antwort nicht, geh heim.

Zitat

die Mitarbeiter sind angwiesen sich an die Gesetze zu halten, tun es aber nicht

Nette Ausrede, zieht aber nicht. Wenn dein Chef das mitbekommt, MUSS er einschreiten. Im Zweifelsfall muss er dann eben einen Abmahnung wegen zu viel Arbeiten aussprechen.

Mit Anwalt gemacht habe iin der Richtugn zwar nichts, aber ich habe es bei eiem Bekannten mitbekommen. Da ging das Ganze recht schnell. Zum anwalt, Eilantrag bei Gericht, Richter kurz drüber geschaut und Urlaub genehmigt. In der Kurzfassung. Bei 46 Tagen Rest hast du entweder extrem viel Jahresurlaub, oder du schleppst noch ein Päckchen aus 2016 mit rum. Da ist die Rechtslage eigentlich einfach, Urlaub muss in dem Jahr genommen werden in dem er anfällt. "Ich habe nicht genug Leute" ist das Problem des Chefs, nicht des MA.

Geh zum Anwalt, hol dir Hilfe und lass dir nicht alles gefallen.

Geschrieben
Am 13.9.2017 um 09:31 schrieb Maniska:

Willst du "im Guten" gehen, oder einfach nur weg? Rechtsschutz und Nervenkostüm für eine unschöne Auseinandersetzung vorhanden? Im Zweifelsfall einen guten Arzt in der Hinterhand der dir irgenwas in Richtung psychische Überlastung durch Mangel an Erholung attestiert?

Meine Empfehlung: Sofort zum Anwalt um den Urlaubsanspruch durchzuboxen, zusätzlich das Arbeitszeugnis (wenn es dann da ist) fachkundig prüfen lassen. Du hast nicht zufällig irgendwann mal ein Zwischenzeugnis angefordert/erhalten?

Wenn du den Urlaub nicht antreten kannst/darfst, dann mach Dienst nach Vorschrift. Lass nach 8h den Stift fallen und geh heim. Wenn du länger bleiben sollst, frag wann du die (dann ja angeordneten) Überstunden abbummeln sollst. Gefällt dir die Antwort nicht, geh heim.

Nette Ausrede, zieht aber nicht. Wenn dein Chef das mitbekommt, MUSS er einschreiten. Im Zweifelsfall muss er dann eben einen Abmahnung wegen zu viel Arbeiten aussprechen.

Mit Anwalt gemacht habe iin der Richtugn zwar nichts, aber ich habe es bei eiem Bekannten mitbekommen. Da ging das Ganze recht schnell. Zum anwalt, Eilantrag bei Gericht, Richter kurz drüber geschaut und Urlaub genehmigt. In der Kurzfassung. Bei 46 Tagen Rest hast du entweder extrem viel Jahresurlaub, oder du schleppst noch ein Päckchen aus 2016 mit rum. Da ist die Rechtslage eigentlich einfach, Urlaub muss in dem Jahr genommen werden in dem er anfällt. "Ich habe nicht genug Leute" ist das Problem des Chefs, nicht des MA.

Geh zum Anwalt, hol dir Hilfe und lass dir nicht alles gefallen.

Bei mir war es auch so, dass man mir den Urlaub nicht genehmigen wollte (~28 Tage Urlaub und ich hatte 1 Monat Kündigungsfrist).

Mein Anwalt meinte, falls mein AG hartnäckig ist, dann würde er mir meinen Urlaub streichen mit der Begründung dass es Betriebsbedingt nicht funktioniert und eine richtige Übergabe stattfinden muss. Da hatte mein Anwalt sehr schlechte Chancen gesehen, da einige meine Tätigkeiten meine Kollegen nicht übernehmen konnten (z. B keine Linuxkentnisse oder PowerShell).

In der Realität sieht es aber anders aus. Wer will den noch einen MA in der Firma haben, der demotiviert seine Zeit aussitzt?

Und es kann ja locker passieren dass man "krank" wird. Am Ende würde der AG dir deine Urlaubstage auszahlen + deine Krankheitstage. Und das wissen die Personalleiter!!! Versuch mal mit deinem Personalleiter zu sprechen. Normalerweise kennen Sie solche Prozeduren und versuchen es möglichst zu vermeiden, indem Sie dir ein Angebot geben.

Selbst wenn der AG denkt, dass du blau machst müsste er es über einen Anwalt laufen lassen. Da du kaum Urlaub hattest + Überstunden etc. kann man über "burnout" locker sprechen.

Versuch mit deinen AG zu sprechen z. B dass du all deine Tätigkeiten dokumentierst, sodass dein Nachfolger es übernehmen kann. Am Ende ist es ein geben und nehmen. Falls er sich nicht drauf einlässt gibts nur die harte Variante und da läuft alles nur noch über einen Anwalt (Urlaub + Arbeitszeugnis)..

Geschrieben
Am 13.9.2017 um 07:31 schrieb Maniska:

Willst du "im Guten" gehen, oder einfach nur weg? Rechtsschutz und Nervenkostüm für eine unschöne Auseinandersetzung vorhanden? Im Zweifelsfall einen guten Arzt in der Hinterhand der dir irgenwas in Richtung psychische Überlastung durch Mangel an Erholung attestiert?

Ja ich wollte eigentlich schon "im Guten" gehen, aber eigentlich wollte ich den Urlaub ja auch nehmen. Eine Rechtsschutz habe ich nicht, zumindest nicht dafür. Ich habe halt keine Lust mich noch Monate mit der Firma rum zu ärgern, sondern einen Abschluss.

Ich habe derzeit leider gar keinen Arzt in der Hinterhand, nichtmal einen Hausarzt.

Am 13.9.2017 um 07:31 schrieb Maniska:

Meine Empfehlung: Sofort zum Anwalt um den Urlaubsanspruch durchzuboxen, zusätzlich das Arbeitszeugnis (wenn es dann da ist) fachkundig prüfen lassen. Du hast nicht zufällig irgendwann mal ein Zwischenzeugnis angefordert/erhalten?

Nein leider kein Zwischenzeugnis.

Am 13.9.2017 um 07:31 schrieb Maniska:

Wenn du den Urlaub nicht antreten kannst/darfst, dann mach Dienst nach Vorschrift. Lass nach 8h den Stift fallen und geh heim. Wenn du länger bleiben sollst, frag wann du die (dann ja angeordneten) Überstunden abbummeln sollst. Gefällt dir die Antwort nicht, geh heim.

Auch nicht so einfach, im Vertrag sind X Stunden mit dem Gehalt abgegolten. Das ist eine erlaubte Klausel, da kann ich dann icht einfach gehen, wenn die Stunden angeordnet werden.

Urlaub sind im übrigen 26 Tage, aber ich hab dieses Jahr nicht das erstmal über den Jahreswechsel mitgenommen, das hat sich angesammelt. Ein Kollege meinte auch noch, wenn ich den ausbezahlt bekomme, dann den von letztem Jahr auch zu dem alten Gehalt, passt mir auch irgendwie nicht.

 

vor einer Stunde schrieb Zaroc:

Mein Anwalt meinte, falls mein AG hartnäckig ist, dann würde er mir meinen Urlaub streichen mit der Begründung dass es Betriebsbedingt nicht funktioniert und eine richtige Übergabe stattfinden muss. Da hatte mein Anwalt sehr schlechte Chancen gesehen, da einige meine Tätigkeiten meine Kollegen nicht übernehmen konnten (z. B keine Linuxkentnisse oder PowerShell).

In der Realität sieht es aber anders aus. Wer will den noch einen MA in der Firma haben, der demotiviert seine Zeit aussitzt?

Und es kann ja locker passieren dass man "krank" wird. Am Ende würde der AG dir deine Urlaubstage auszahlen + deine Krankheitstage. Und das wissen die Personalleiter!!! Versuch mal mit deinem Personalleiter zu sprechen. Normalerweise kennen Sie solche Prozeduren und versuchen es möglichst zu vermeiden, indem Sie dir ein Angebot geben.

Selbst wenn der AG denkt, dass du blau machst müsste er es über einen Anwalt laufen lassen. Da du kaum Urlaub hattest + Überstunden etc. kann man über "burnout" locker sprechen.

Versuch mit deinen AG zu sprechen z. B dass du all deine Tätigkeiten dokumentierst, sodass dein Nachfolger es übernehmen kann. Am Ende ist es ein geben und nehmen. Falls er sich nicht drauf einlässt gibts nur die harte Variante und da läuft alles nur noch über einen Anwalt (Urlaub + Arbeitszeugnis)..

Ich bin als DevOps Engineer angestellt, das heißt wir bzw. jetzt ich entwickle die Software, betreibe sie und habe auch alle Systeme darum selbst eingerichtet (CI, Versionsverwaltung usw.). Die Dokumentation der Systeme und Software wurde auf Verlangen immer weniger auch die Tests wurden irgendwann weggestrichen. Es gab genug Gründe warum die Leute gegangen sind. Es gibt in der Firma niemand der das übernehmen kann und es dürfte auch extrem schwer werden in dem kurzen Zeitraum jemanden zu finden, an den ich das mal kurz übergeben kann. Die sind mit der Situation ziemlich am A*****, aber man hat selbst nach meiner Ankündigung, das ich auch auf der Suche nach was anderem bin, vor 6 Monaten keine wirklichen Bemühungen an den Tag gelegt was zu ändern. Ich habe keine Chance das jetzt alls so zu dokumentieren, dass der Nachfolger das einfach übernehmen kann.

Personalleiter gibt es hier nicht, aktuell sind wir keine 10 Mitarbeiter mehr. Das mit dem krank machen, hatte ich auch schon bedacht. Aber ich bin kein guter Simulant und ein gewisse Bedenken hätte ich dann schon, je nachdem was ich in der freien Zeit mache und ob das beim neuen Arbeitgeber so gut ankommt ist auch fraglich.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 22 Minuten schrieb Legis:

Ich habe derzeit leider gar keinen Arzt in der Hinterhand, nichtmal einen Hausarzt.

Jeder vernünftige Arzt, dem Du die Situation schilderst, dürfte keine großen Bedenken haben, Dich wegen psychischer Überlastung krankzuschreiben.

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben (bearbeitet)

Dadurch dass du der einzige bist der die Software entwickelt und eingerichtet hast + dass Dokumentation fehlt würde der AG sehr gute Karten haben und einfach sagen ne, du wirst bis zum letzten Arbeitstag bei uns arbeiten. Vor Gericht würde er mit dem Todschlagargument "Betriebsbedingt" gewinnen.

Ich behaupte mal, dass es niemand interessiert ob dein AG jetzt sucht, oder erst an deinem letzten Tag jemanden einstellt.

Ich habe damals (vor 3 Monate) mit meinem Anwalt es mal simuliert. Er meinte keine Chance für mich. Glücklicherweise hatte mein Ex-AG viele MA die  sich dann "verletzt" haben nach Ihrer Kündigung. Daraus haben Sie gelernt und mir gesagt dass ich meine Urlaubstage komplett ausnutzen kann und all meine Dienstleistungen die ich nur kannte wurden halt in der Firma eingestellt.

Ich würde dir dringend raten dich von einem Anwalt beraten zu lassen. Vielleicht ist dein Anwalt besser als meiner. Die einzige "friedliche" Lösung die ich sehe ist bis zum letzten Arbeitstag zu arbeiten. Keine Überstunden und dein Arbeitstempo so anpassen, dass du alles schön fertig machst für deinen Nachfolger.

 

Falls du Rechtschutz hast würde ich eiskalt mich krank melden und es einem Arzt alles erzählen. Jeder normaler Arzt würde dich freistellen. Dein AG wird dir deine Urlaubstage + Krankheitstage auszahlen. Schlimmstensfalls droht der AG mit einem Amtarzt. Bis dahin lass einfach alles über deinen Anwalt laufen.

(Normalerweise sollte dein neuer AG nichts davon erfahren. Wenn schon, dann könntest du deinen derzeitigen AG verklagen. Und falls dein neuer AG es trotzdem irgendwie erfährt, dann kannst du ihm die Geschichte erzählen. Du hast hauptsächlich gekündigt wegen Gefahr auf burnout und die letzten Tagen musstest du dich erholen)

Du brauchst nichts zu simulieren. Einfach dein AU beim AG einreichen, oder per Post + E-Mail schicken dass du 4 Wochen krank bist. Dein AG muss ja nicht erfahren was das problem ist und rechtfertigen erst recht nicht.

Bearbeitet von Zaroc
Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Zaroc:

Mein Anwalt meinte, falls mein AG hartnäckig ist, dann würde er mir meinen Urlaub streichen mit der Begründung dass es Betriebsbedingt nicht funktioniert und eine richtige Übergabe stattfinden muss. Da hatte mein Anwalt sehr schlechte Chancen gesehen, da einige meine Tätigkeiten meine Kollegen nicht übernehmen konnten (z. B keine Linuxkentnisse oder PowerShell).

In diesem Fall ist aber auch der AG dafür verantwortlich, dass eine Übergabe stattfinden kann. Wenn das benötigte Grundwissen in der Firma nicht vorhanden ist, an wen sollst du übergeben? Wenn Kollege Maier bis jetzt kein Plan von Unix oder PS hat, hat er das in 4 Wochen auch nicht. Und im normalfall findet man auch keinen der diese Kentnisse hat "ab sofort".

Mehr wie sauber dokumentieren kann man in den Fall also gar nicht machen.

Zitat

In der Realität sieht es aber anders aus. Wer will den noch einen MA in der Firma haben, der demotiviert seine Zeit aussitzt?

Schlimmer noch, wie will man verhindern dass der einizige fähige (angepi**te) Unixer einen Cronjob einrichtet der in x Wochen so langsam alles nach /dev/null schiebt, oder "lustige" Skripte platziert die irgendwann irgendwas im Kontext des aktuell angemeldeten Users machen...

Klar, alles nicht legal und Schadenersatzpflichtig etc. Aber wie will man es denn wirklich nachweisen, dass der Tippfehler Vorsatz und nicht fahrlässig war, oder dass da nachher kein anderer mehr dran war...?

Einen IT-ler würde ich nicht einfach so rumsitzen lassen, ich kann mich als AG nicht darauf verlassen dass er Qualität abliefert un muss mit der Gefahr leben, dass er "Blödsinn" anstellt. Oder ich nehme ihm sämtliche Rechte und lasse ihn noch schmoren. Das hat aber außer Schikane wenige Sinn.

vor 22 Stunden schrieb Legis:

Ja ich wollte eigentlich schon "im Guten" gehen, aber eigentlich wollte ich den Urlaub ja auch nehmen.

Wie es ausschaut musst du dich entscheiden was dir wichtiger ist. Wie viel nutzt du deinem neuen AG wenn du auf dem Zahnfleisch daher kommst? Was bringt dir das Auszahlen lassen? Ich würde zum Anwalt gehen, auch ohne Rechtschutz. Gerade weil du so viel alten Urlaub mit dir rumschlappst könnte es meiner Einschätzung nach gehen. Es leigt in der Verantwortung des AG, dass ein MA seinen Urlaub nimmt, im Zeifelsfall muss er ihn in Zwangsurlaub schicken wenn der AN nicht freiwillig den Urlaub einreicht.

Klar kann dein AG "dringende betriebliche Gründe" anführen, aber in deinem Fall stinkt das gewaltig.

Zitat

Auch nicht so einfach, im Vertrag sind X Stunden mit dem Gehalt abgegolten. Das ist eine erlaubte Klausel, da kann ich dann icht einfach gehen, wenn die Stunden angeordnet werden.

Ähm.. warum nicht?

Also außer Pflichtbewusstsein gegenüber der Firma, was hält dich?

vor 21 Stunden schrieb Systemlord:

Jeder vernünftige Arzt, dem Du die Situation schilderst, dürfte keine großen Bedenken haben, Dich wegen psychischer Überlastung krankzuschreiben.

This!

Solange du einen neuen Job in der Hinterhand hast und das Unternehmen einen anständigen Eindruck (menschlich gesehen) macht, würde ich mir keinen Kopf darüber machen ob der alte AG in einem Anflug von "dem drück ich jetzt noch eins rein" dort versucht Schlechtwetter zu machen. Zumal er ja erstmal wissen muss wo du hin gehst.

Stress, psychische Überlastung, keine Möglichkeit zur Erholung...

Vielleicht schickt dich der Arzt sogar in den Urlaub (Tapetenwechsel).

Einzeige Gefahr wenn es um Burnout etc geht. Mit so einer Diagnose wird es schwer mit der BU, wenn man denn eine will.

vor 21 Stunden schrieb Zaroc:

Dadurch dass du der einzige bist der die Software entwickelt und eingerichtet hast + dass Dokumentation fehlt würde der AG sehr gute Karten haben und einfach sagen ne, du wirst bis zum letzten Arbeitstag bei uns arbeiten. Vor Gericht würde er mit dem Todschlagargument "Betriebsbedingt" gewinnen.

Ich behaupte mal, dass es niemand interessiert ob dein AG jetzt sucht, oder erst an deinem letzten Tag jemanden einstellt.

Kommt drauf an, wenn der Engpass vorhersehbar war oder schon länger bestand (das sieht man ja anhand der Überstunden und Urlaubstage) wird das anders gewertet als eine Kündigung in der haupturlaubszeit wenn eh schon die halbe Firma weg ist. Sollte zumindest so sein.

Versuch es, wenn du den Urlaub nicht durchkriegst

 

 

Geschrieben

@Maniska sich mit seinem AG zu streiten, dass man seinen Urlaub nicht genehmigt bekommt bevor man geht ist aus meiner Sicht wirklich unnötig. Ich kann jetzt den Chef schlecht einschätzen, wenn es aber keinen Personalleiter gibt, dann wird der Chef wahrscheinlich Stur sein und nein sagen, egal welchen § man nennt.

Da würde ich mich lieber krank melden und kriege mein Urlaub sogar ausbezahlt.

Der Threadersteller hat sogar versucht mit Ihm zu verhandeln, aber es sieht so aus, dass der Chef Ihn bis zur allerletzten Minute in der Firma haben möchte.

Vor Gericht bzgl. Übergabe wäre ein Interessantes Thema wie die Chancen stehen.

Da ich ja Rechtschutz hatte und mit 2 verschiedene Anwälte meine Situation simuliert habe, haben die beide gesagt dass ich sehr schlechte Karten habe (und Anwälte freuen sich besonders wenn Prozesse geführt werden).

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