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Geschrieben

Hallo zusammen, 

da ich nicht wirklich viel zu dem Thema bei der IHK finde, stellt sich mir nach wie vor die Frage ob mein Abschlussprojekt (Fachinformatiker für Systemintegration) witschaftlich sein MUSS?

Mein Thema ist: Ablösen eines Passwort- und Identitätsmanagement Tools durch ein neues Produkt

Das Unternehmen hat die Anforderung beschrieben, dass mit einem neuen Produkt Funktionen wie ein Mehr-Augen Prinzip und ein Offline-Client möglich sein sollen.

Es wurde sich dann für ein Produkt entschieden, welches ich bereits implementiert habe. Das dumme ist nur, dass für das neue Produkt sehr hohe Kosten anfallen, die beim alten Produkt geringer ausfallen und zudem nur einmal gezahlt werden mussten. Ich sitze nun an meiner Doku und komme bei der Kosten-Nutzen Analyse nicht wirklich weiter. Das Produkt ist definitiv nicht wirtschaftlich.

Es bietet aber die Sicherheit und die Funktionen die vom Unternehmen und seitens anderer regulatorischer Anforderungen benötigt werden. Muss ich mir das jetzt zurecht schustern, oder muss das Projekt nicht zwingend wirtschaftlich sein ?

 

Vielen Dank schon mal für die Hilfe!

Geschrieben

Prinzipiell würde ich sagen es kommt darauf an. Meinem Projekt lag ein Gesetz zugrunde. Da war es egal, ob sich das finanziell rechnet. Weil es halt einfach gemacht werden muss.

Aber ich würde in deinem Fall bei der IHK nachfragen, die für dich zuständig ist. Wir können hier nur mutmaßen.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb BlackIP:

Es bietet aber die Sicherheit und die Funktionen die vom Unternehmen und seitens anderer regulatorischer Anforderungen benötigt werden. Muss ich mir das jetzt zurecht schustern, oder muss das Projekt nicht zwingend wirtschaftlich sein ?

Solange du begründen kannst, warum das Projekt durchgeführt wurde, würde ich mal behaupten, dass es nicht wirtschaftlich sein muss.

Ähnlich wie bei @neinal war auch mein Abschlussprojekt eine Anpassung an gesetzliche Vorgaben und entsprechend unwirtschaftlich, aber musste eben gemacht werden. Ich habe damals auch Prüfer gefragt, weil ich unsicher war, wie ich den Punkt Wirtschaftlichkeit in meinem Projekt handhaben soll. Die Antwort war von fast allen: Den Punkt auf jeden Fall in die Doku aufnehmen und dort dann eben schreiben, dass es andere Gründe für die Durchführung gab (und diese dann aufführen), als dass eine Gewinnerzielung oder Arbeitseinsparung erreicht werden sollte.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Rienne:

Den Punkt auf jeden Fall in die Doku aufnehmen und dort dann eben schreiben, dass es andere Gründe für die Durchführung gab (und diese dann aufführen), als dass eine Gewinnerzielung oder Arbeitseinsparung erreicht werden sollte.

Wirtschaftlichkeit misst sich nicht nur in Gewinnerzielung oder Arbeitseinsparung. Auch juristische Sicherheit (Strafzahlungen) oder IT-Sicherheit kann man bewerten.

In dem hier gefragten Umfeld könnte man argumentieren: "Die Funktionen A, B und C sind gefordert, ich suche aus den möglichen Lösungen das technisch wie kaufmännisch optimale Tool aus".

Geschrieben

Im Grunde ist es doch beim TE auch ein "Gesetz". Das des Chefs das eben bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen.

4 Augen Prinzip etc.p.p.

Die alte Software konnte das nicht erfüllen. Also fällt sie schonmal raus. egal ob preiswerter oder nicht.

Geschrieben

Ich würde allerdings auch wenn das Projekt nicht wirtschaftlich ist, in der Projektdokumentation zeigen, dass du dir methodisch Gedanken über die Produktauswahl gemacht hast. Das Standardwerkzeug, das Prüfer hier gerne sehen, ist wohl die gute alte Nutzwertanalyse. Damit kannst du ja genau die nicht-monetären Gründe bewerten. Einfach nur schreiben "musste gemacht werden" würde mir als Begründung nicht ausreichen.

Geschrieben

Wenn Software A 0€ kostet, aber nur 50% der Anforderungen abdeckt, Software B für einen Preis von 100€ die Anforderungen zu 95% abdeckt, kann es durchaus wirtschaftlich sein, sich für Software B zu entscheiden.

Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb stefan.macke:

Ich würde allerdings auch wenn das Projekt nicht wirtschaftlich ist, in der Projektdokumentation zeigen, dass du dir methodisch Gedanken über die Produktauswahl gemacht hast. Das Standardwerkzeug, das Prüfer hier gerne sehen, ist wohl die gute alte Nutzwertanalyse. Damit kannst du ja genau die nicht-monetären Gründe bewerten. Einfach nur schreiben "musste gemacht werden" würde mir als Begründung nicht ausreichen.

Die Nutzwertanalyse habe ich schon im Vorfeld bei der Produktauswahl gemacht. 

Begründet ist es also allemal, es geht nur noch darum eine Kosten-Nutzen Analyse vorzunehmen, bevor das abschließende Fazit abgegeben wird.

Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Wirtschaftlichkeit misst sich nicht nur in Gewinnerzielung oder Arbeitseinsparung. Auch juristische Sicherheit (Strafzahlungen) oder IT-Sicherheit kann man bewerten.

In dem hier gefragten Umfeld könnte man argumentieren: "Die Funktionen A, B und C sind gefordert, ich suche aus den möglichen Lösungen das technisch wie kaufmännisch optimale Tool aus".

Genau, wenn das Projekt nicht wirtschaftlich wäre würde eine (rational handelnde) Firma dieses ja gar nicht erst durchführen, weil es ihr nichts bringt.

 

Bei dem beschriebenden Projekt würde sich die Wirtschaftlichkeit ja wahrscheinlich aus mehr Sicherheit ergeben, welche in Zukunft dazu führt, dass weniger Probleme auftreten die dann wiederum Geld kosten würden.

Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb Guybrush Threepwood:

Genau, wenn das Projekt nicht wirtschaftlich wäre würde eine (rational handelnde) Firma dieses ja gar nicht erst durchführen, weil es ihr nichts bringt.

 

Bei dem beschriebenden Projekt würde sich die Wirtschaftlichkeit ja wahrscheinlich aus mehr Sicherheit ergeben, welche in Zukunft dazu führt, dass weniger Probleme auftreten die dann wiederum Geld kosten würden.

Probleme: Jein

Die Verschlüsselung in beiden Tools ist die gleiche. Es geht um die Funktion des  Mehr-Augen Prinzips (Momentan wird zum Beispiel das Passwort für einen Domänenadministrator in einem Versiegeltem Umschlag in einem Safe bewahrt, der bei Bedarf aufgebrochen und unterschrieben werden müsste). Zudem bietet das neue einen Offline Client, sodass man sich nicht extra über VPN Zugang zum Firmennetz verschaffen muss um an die Passwörter zu gelangen. Außerdem wird kein Client benötigt (nicht zwingend) da es eine Webanwendung bietet die über den IIS Dienst zu Verfügung gestellt wird. 

Trotz dieser ganzen Zeiteinsparungen, ist die alte Lösung im gesamten günstiger, da man beim neuen einmal im Jahr zahlt.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb BlackIP:

Die Verschlüsselung in beiden Tools ist die gleiche. Es geht um die Funktion des  Mehr-Augen Prinzips (Momentan wird zum Beispiel das Passwort für einen Domänenadministrator in einem Versiegeltem Umschlag in einem Safe bewahrt, der bei Bedarf aufgebrochen und unterschrieben werden müsste). Zudem bietet das neue einen Offline Client, sodass man sich nicht extra über VPN Zugang zum Firmennetz verschaffen muss um an die Passwörter zu gelangen. Außerdem wird kein Client benötigt (nicht zwingend) da es eine Webanwendung bietet die über den IIS Dienst zu Verfügung gestellt wird. 

 

Was hält dich davon auf, das in eine Entscheidungsmatrix zu packen? Du listest die Punkte auf, nach denen Entschieden wird, verteilst eine Gewichtung und kommst dann auf die Punkte, für Produkt A - Produkt Z und kannst dann ablesen, welches Produkt die meisten Punkte habt. Ihr habt das ja quasi "im Kopf" gemacht, jetzt gilt es, das ganze auf Papier zu bringen. 

 

 

Geschrieben

Mein Mit-Azubi hat sich damals in seinem Projekt für das teuerste Produkt entschieden, und könnte das auch dementsprechend begründen:

Der Kunde wollte Produkt C, auch wenn A und B gleichwertig waren, bzw die Anforderungen genauso gut erfüllen konnten, der Kunde wollte sie nicht. Er wollte Produkt C. Punkt, aus fertig.

Kunde war die eigene GF die sich "schon mal umgschaut" hatte und eben auf Produkt C eingeschossen war.

Damals gab es keine andere Begründung, und ich glaube es war im Projekt nacher kein Negativpunkt.

Geschrieben

Ich habe mich jetzt halbwegs dazu entschieden zwei Kosten-Nutzen Analysen zu machen. Vom alten Produkt, dann vom neuen und die Differenz der beiden in Prozent als Nutzwert zu nehmen.

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