Rabber Geschrieben 8. November 2017 Geschrieben 8. November 2017 (bearbeitet) @Rienne Ich selbst habe zu beginn und wiederholt auf Afrika und den Islam z.B. hingewiesen. Ich bin weit entfernt davon, Sexismus nicht zu erkennen, wenn er vor mir steht. Ich benenne ihn und möchte, dass sich derartige Verhalten ändern. Aber, nein, die Ein-Kind-Politik in China und deren Auswirkung hat weder etwas mit Frauen in der IT, noch mit der gesamtgesellschaftlichen Situation in Deutschland zu tun. Dein "Hätte, Könnte, Würde" dazu ist und bleibt nun einmal Spekulation. Wollen wir ernsthaft die Spekulation über Fakten stellen und über reine Spekulation reden? ... Was den ausländischen Hintergrund angeht, hängt es ganz davon ab, wenn Du mich fragst. Wie so oft im Leben. Welche Region? Welche Branche? Welcher Hintergrund des Betroffenen? Ein Pole in der IT z.B. wird anno 2017 in Deutschland kaum bis keine Diskriminierung mehr erfahren, während es der afrikanische Bewerber auf dieselbe Position klar schwerer haben dürfte. Warum, Weshalb, Wieso. Das ist eine andere Baustelle. Es hat aber bei weitem nicht immer mit explizitem Rassismus zu tun. So, wie nicht jede Zurückweisung einer Frau mit explizitem Sexismus zu tun hat. Genau darum geht es mir. Das Leben ist zu vielschichtig, als das man es immer nur auf die Hautfarbe oder das Geschlecht reduzieren könnte, wie es heute gerne getan wird. Gerade in einer grundsätzlich und zutiefst ungerechten Welt, wie der Arbeitswelt. Bearbeitet 8. November 2017 von Errraddicator Darji reagierte darauf 1
Goulasz Geschrieben 8. November 2017 Geschrieben 8. November 2017 (Neuer) letzter Versuch: vor 24 Minuten schrieb Errraddicator: [...]Es hat aber bei weitem nicht immer mit explizitem Rassismus zu tun.[...] Ja, aber mit implizitem, und der ergibt sich eben nicht nur aus dem Vorhanden sein oder Fehlen von Gesetzen, sondern auch und hauptsächlich aus gelebten Normen. Ich will dir echt nicht ans Bein pissen @Errraddicator, ich kenne dich ja nicht mal, und ich habe schon mehr Energie hier verbraten als mir lieb ist, aber das sind soziologische und psychologische Grundprinzipien, die diesen Beobachtungen zu Grunde liegen und die sind elementarer Bestandteil, wenn es um den Diskurs rund um strukturelle Ungleichheit geht. Wie funktionieren soziale Systeme, gruppendynamische Prozesse, wie formen und etablieren sich Kommunikationsmuster und was passiert, wenn diese gestört werden. Mir geht es einfach tierisch auf den Senkel, wenn Menschen (in dem Fall nehme ich das so bei dir wahr, da unsere Äußerungen hier konkret auseinander gehen, du beziehst dich anscheinend auf "Recht und Gesetz", ich eher auf empirische Beobachtungen aus Selbst- und Fremdstudien) die Augen vor strukturellen Ungleichheiten verschließen, nur weil sie selbst nicht davon betroffen sind. Das ist meine Wahrnehmung, die dazu führt, das ich hier so angefressen reagier. Wenn dem nicht so ist, bitte ich um Entschuldigung. Falls ich nicht falsch liege, verstehst du vielleicht, wieso ich argumentiere, wie ich argumentiere. Gruß und einen schönen Feierabend euch allen, Goulasz bummel reagierte darauf 1
Guybrush Threepwood Geschrieben 8. November 2017 Geschrieben 8. November 2017 vor 3 Stunden schrieb Darji: Ich sehe das aber nicht als Diskriminierung. Es gibt ernsthafte Gründe für diese Ein Kind Politik und es war/ist global gesehen eine sinnvolle Maßnahme IMO die man in Ländern mit Großen Bevölkerungswachstum ebenfalls anwenden sollte. . Das Problem, dass alle nur noch Jungen haben wollten und Mädchen abgetrieben wurden lag an dem Selbsterhaltungstrieb. Das bestehen das Familiennamens etc. Rückständiges Denken an dem man arbeiten sollte ja aber es verschaffte Frauen auch keinen Nachteil. denn was nicht geboren wurde oder lebendig war kann meiner Meinung nach nicht diskriminiert werden zudem es Frauen auf einen gesellschaftlich viel höheren Stand gehoben hat. Du kannst auch gerne Tische nicht als Möbel sehen, das ändert aber nichts daran, dass es welche sind. Alle deine Argumente zeigen, dass du nicht weißt wovon du sprichst. China hat seine 1 Kind Politik nicht ohne Grund beendet, denn die hat nur dazu geführt, dass die Bevölkerung überaltert. Es gibt übrigens auch eine sehr Interessante Vorstellung eines Statistikers zum Mythos Überbevölkerung. Auch zu behaupten Ungeborene hätten keine Rechte ist etwas bei dem dir der überwiegende Teil der Gesellschaft wohl widersprechen dürfte; davon, dass es rechtlich falsch ist mal ganz abgesehen. Das Ungeborene noch nicht lebendig wären zeugt eigentlich auch nur von Unwissenheit, denn das Leben beginnt nach allgemeiner Auffassung mit der Befruchtung und nur wenn eine Eizelle befruchtet ist macht es überhaupt Sinn diese abzutreiben. vor 3 Stunden schrieb Errraddicator: Warum, Weshalb, Wieso. Das ist eine andere Baustelle. Es hat aber bei weitem nicht immer mit explizitem Rassismus zu tun. So, wie nicht jede Zurückweisung einer Frau mit explizitem Sexismus zu tun hat. Wie war das nochmal mit den Spekulationen? Das Warum ist eben keine andere Baustelle sondern genau der Kern der Diskussion. Natürlich gibt es immer Einzelfälle die andere Gründe haben. Wenn du aber eine klare Verschiebung in die eine Richtung hast, dann sind es nicht die Einzelfälle die das Gesamtbild überdecken sondern das Gesamtbild die Einzelfälle und wenn sich die vielen Berichte und Erfahrungen von Frauen anschaut dann zeigt das eigentlich ein sehr eindeutiges Gesamtbild. HappyKerky reagierte darauf 1
Rienne Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 vor 13 Stunden schrieb Errraddicator: Wollen wir ernsthaft die Spekulation über Fakten stellen und über reine Spekulation reden? Das tut hier keiner. Zumindest habe ich davon noch nicht viel gelesen. Aber selbst Fakten versuchst du mit Biegen und Brechen zu widerlegen oder mit der Begründung ab zu tun, dass es nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. vor 13 Stunden schrieb Errraddicator: Aber, nein, die Ein-Kind-Politik in China und deren Auswirkung hat weder etwas mit Frauen in der IT, noch mit der gesamtgesellschaftlichen Situation in Deutschland zu tun. Das hier ist im Übrigen, so wie ich es verstanden habe, ein Diskussionsthread, so dass es nunmal nur menschlich ist, dass man auch auf andere (ähnliche) Themen zu sprechen kommt, als das ursprüngliche. Man versucht damit in diesem Fall aber zum Beispiel lediglich gebrachte Argumente zu untermauern. Und es ist auch so, dass Menschen, unabhängig von kulturellem, sozialen und geographischen Hintergrund, immer wieder ähnliche Verhaltensmuster zeigen, von daher sehe ich es schon als gerechtfertigt in diesem Fall mit vor 13 Stunden schrieb Errraddicator: "Hätte, Könnte, Würde" einen Vergleich zu Deutschland zu ziehen. In der Schule werden im Geschichts- und Politikunterricht ja auch immer wieder vergangene und internationale Themen angeführt um Missstände und/oder potentielle Risiken aufzudeuten, um beispielsweise dafür zu sensibilisieren, damit es sich hier nicht auch/wieder so zuträgt. vor 19 Stunden schrieb Errraddicator: Und es endet bei der plumpen Unterstellungen Männer genießen Privilegien. Vielleicht ist das einfach etwas falsch ausgedrückt. Ein Mann hat nicht per se Privilegien, aber als Mann hat man höhere Chancen Privilegien zu erhalten (zumindest in dem hier benannten Bereich Arbeitswelt; insbesondere IT). Nicht ohne Grund ist in den letzten Jahren immer mehr der "weiße, mittelalte, heterosexuelle Mann" in die öffentliche Kritik geraten und musste erleben, wie es ist, in eine Schublade gesteckt zu werden. Denn, wie hier ja auch immer wieder betont wird, kann man nicht einfach pauschalisieren. Und es war ein langer Weg und wird auch noch ein langer Weg sein, bis wir dahin kommen, dass man halbwegs davon reden kann, dass jeder Mensch gleich behandelt wird und ihm die gleichen Chancen und Möglichkeiten geboten werden, egal welches Alter, Geschlecht oder Nationalität dieser hat. Eine komplette Gleichbehandlung wird es vermutlich nie geben. Wie hier auch schon häufiger angesprochen wurde: Das Problem der chauvinistischen Erfahrungen von Frauen in der IT ist immernoch eins, was auf die Ebene der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Erziehung zurück zu führen ist. Eine Frauenquote ist auch nur ein Versuch über äußeren Zwang ein Umdenken anzuregen, da man einen Menschen nicht dazu zwingen kann anders zu denken. Letzten Endes sind es die Erfahrungen, die einen Menschen und seine Denkweise und damit letzlich auch sein Handeln prägen. Wenn eine Frau im Laufe ihres Lebens z.B. nicht immer wieder mit "Naturwissenschaften sind nichts für Frauen"/"Du kannst doch eh nicht logisch Denken"/"Technik, PCs und Videospiele sind was für Jungs" konfrontiert wird (und das passiert leider immer noch durch viele Lehrer, Eltern, Erzieher), lässt sich diese auch beispielsweise nicht mehr davon einschüchtern, dass ein Studiengang vielleicht einen Männeranteil von 90-98% hat (um ein Beispiel aus einem Post hier aufzugreifen). Genauso wie Männer, die damit aufgewachsen sind, dass auch Mädchen beim Fussball mitspielen, oder dass beispielsweise die Schwester mit an der Konsole zockt, vermutlich keine Unterschiede machen werden in ihrem Handeln und Denken, wenn ihnen nun eine ITlerin oder ein ITler gegenübersteht. Leider muss man auf der anderen Seite auch sagen, dass Frauen oftmals explizit wollen, dass sie aufgrund ihres Geschlechtes anders (meist bevorzugt) behandelt werden. Als primitives Beispiel sei der "Tittenbonus" in Onlinespielen genannt. Da brauch das weibliche Wesen nur lieb "bitte bitte" sagen und virtuell lieb mit den Augen klimpern und bekommt quasi sofort von 10 verschiedenen Spielern das, was sie gerne hätte und noch etliches als Bonus oben drauf.
Graustein Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 vor einer Stunde schrieb Rienne: Wenn eine Frau im Laufe ihres Lebens z.B. nicht immer wieder mit "Naturwissenschaften sind nichts für Frauen"/"Du kannst doch eh nicht logisch Denken"/"Technik, PCs und Videospiele sind was für Jungs" konfrontiert wird (und das passiert leider immer noch durch viele Lehrer, Eltern, Erzieher) Lehrer, Eltern Erzieher, davon dürfte der Hauptteil selber Frauen sein. Freilich auch so manchen alten Physik/Mathelehrer, aber da ist man eh durch die Grundschule und Kindergarten (Hauptsächlich Frauen) schon "versaut" Frauen unterdrücken also Frauen. Bewusst und unbewusst. Das jetzt mal nicht zu ernst nehmen: Gender-Frau: Boah Frauen werden mies bezahlt, wir brauchen eine Quote, wir brauchen mehr Geld, böse CIS Männer, usw MINT-Mann: Ja, was hast du studiert? MINT? Gender-Frau: MINT? Ist doch für Männer. Patriarchentum! Unentschlossene-Frau: Was soll ich studieren? Gender-Frau: Ja, Mädel komm hier, studiere Gender. Das ist was gescheites. Mach bloß nicht MINT, da hocken die ganzen bösen Männer, sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. Und Mathe ist eh nix für Frauen. Das ist von Männern für Männer gemacht worden, vom Satan, auch ein Mann. Im Kern halt leider wahr. Rabber und Goulasz reagierten darauf 1 1
Rienne Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 vor 4 Minuten schrieb Graustein: Lehrer, Eltern Erzieher, davon dürfte der Hauptteil selber Frauen sein. Da sind wir dann wieder bei den Vorurteilen und den typischen Geschlechterrollen. XD (Soll kein Angriff auf dich sein @Graustein sondern nur das hier thematisierte unterstreichen ) Die Erziehung durch Eltern sollte im Idealfall 50:50 sein (bei manchen vielleicht 100% männlich, bei anderen 100% weiblich :P) Unter Erzieher zähle ich hier auch Gruppenleiter bei Sport, Musik und sonstigen Freizeitaktivitäten - und selber in Kindergärten gibt es männliche Erzieher, wenn auch seltener als weibliche (meine Tochter hatte z.B. einen). Dasselbe gilt für Grundschullehrer, und auch wenn es oftmals Klassenlehrerinnen sind, haben Kinder in der Regel auch männliche Lehrkräfte in einigen Fächern. Und das Thema MINT wird zumeist erst in der weiterführenden Schule ein prägendes Thema - wo der Frauenanteil bei Chemie-, Physik -und Informatiklehrern sicher nicht bei 50% liegt. vor 10 Minuten schrieb Graustein: Frauen unterdrücken also Frauen. Unterdrücken ist vermutlich das falsche Wort, aber ja, Frauen tragen auch zum immernoch typischen Frauenbild bei.
Darji Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 (bearbeitet) vor 12 Stunden schrieb Guybrush Threepwood: Du kannst auch gerne Tische nicht als Möbel sehen, das ändert aber nichts daran, dass es welche sind. Alle deine Argumente zeigen, dass du nicht weißt wovon du sprichst. China hat seine 1 Kind Politik nicht ohne Grund beendet, denn die hat nur dazu geführt, dass die Bevölkerung überaltert. Es gibt übrigens auch eine sehr Interessante Vorstellung eines Statistikers zum Mythos Überbevölkerung. Auch zu behaupten Ungeborene hätten keine Rechte ist etwas bei dem dir der überwiegende Teil der Gesellschaft wohl widersprechen dürfte; davon, dass es rechtlich falsch ist mal ganz abgesehen. Das Ungeborene noch nicht lebendig wären zeugt eigentlich auch nur von Unwissenheit, denn das Leben beginnt nach allgemeiner Auffassung mit der Befruchtung und nur wenn eine Eizelle befruchtet ist macht es überhaupt Sinn diese abzutreiben. Wie war das nochmal mit den Spekulationen? Das Warum ist eben keine andere Baustelle sondern genau der Kern der Diskussion. Natürlich gibt es immer Einzelfälle die andere Gründe haben. Wenn du aber eine klare Verschiebung in die eine Richtung hast, dann sind es nicht die Einzelfälle die das Gesamtbild überdecken sondern das Gesamtbild die Einzelfälle und wenn sich die vielen Berichte und Erfahrungen von Frauen anschaut dann zeigt das eigentlich ein sehr eindeutiges Gesamtbild. Und ok das es nicht lebendig ist, war falsch ausgedrückt es ging mir eher um den rechtlichen Zusammenhang. Und Diskriminierung fängt bei mir an wenn das Leben einer Person aufgrund seines Geschlechts, Sexueller Orientierung oder Rasse beeinträchtigt wird. Wenn ungeborene Rechte haben, was ist dann zum Beispiel mit dem Recht auf Leben? Siehe Abtreibungen? Kann man dann so einfach entscheiden ob jemand ein Kind abtreiben kann oder nicht? Ich bin jemand der Pro Choice Abteilung aber wenn ungeborene auch Rechte haben sollen, dann würde bei mir ein Konflikt entstehen. Dieses sind einfach so Elemente wo man nicht einfach Schwarz oder Weiß sagen kann IMO. Was China angeht. Dieses Problem gibt es überall in Industriestaaten und hat mit wesentlich mehr Faktoren zu tun als die 1 Kind Politik. Gerade in Asien gibt es das Problem, dass Leute einfach keine Beziehungen oder Familien gründen wollen weil das ein weitere Stressfaktor in ihrem Leben wäre. In Japan gibt es dieses Problem besonders und muss sehr schnell angegangen werden. Überalterung hat viel mit dem Sozialen Wandel zu tun. Und ja du hast völlig Recht man sollte das Gesamtbild betrachten. Sprich betroffene Personen in diesem Falle Frauen aus jedem Umfeld, jeder Ideologie, jeder Branche, Regionen etc. Dieses ist aber gerade bei Gender Studien eben meist nicht der Fall. Auch hier wird alles nur grob über einen Haufen geworfen siehe Wage gap was bewiesenermaßen eben nicht 27-30 Cent per Euro oder Dollar ist sondern eher 6-10 Cent liegt. Klar immer noch nicht gerecht aber auch hier sollte man genauere Untersuchen durchführen. Ebenso sollte man schauen warum sozial Berufe weitaus schlechter bezahlt werden ganz besonders was Bildung und Pflege betrifft. Zwei Felder in denen Frauen besonders Stark vertreten sind. Leider weiß ich nicht wie es in dem IT Sektor aussieht. Wenn du da genaue Infos hast wäre ich sehr dankbar. Bearbeitet 9. November 2017 von Darji Rabber reagierte darauf 1
Graustein Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb Rienne: Da sind wir dann wieder bei den Vorurteilen und den typischen Geschlechterrollen. XD Nö, da sind wir bei Statistik. Erzieher sind halt Frauen. Fakt. Grundschullehrer sind halt Frauen http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrer-in-deutschland-laut-oecd-bericht-aelter-weiblich-gut-bezahlt-a-1167094.html. Auch auf weiterführenden Schulen sind dann viele Frauen dabei, eigentlich nur Mathe/Physik ist eine "Männerdomäne". (Berufsschulen mal außen vor). Eltern sind auch 50% weiblich Ich als Mann/Papa werde meine Tochter sicher nicht einengen und sich absolut unterstützen. Egal ob sie Friseurin (da würde ich ihr aber ins Gewissen reden) oder Informatikern werden will. Meine Frau würde z.b. derzeit eher wollen dass das Kind eine Ausbildung macht statt zu studieren (aber bis dahin ist es eh noch hin) Bearbeitet 9. November 2017 von Graustein Darji und Rabber reagierten darauf 2
Carwyn Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 Zum Thema "Es gibt so viele Faktoren, es hat nicht grundsätzlich mit Sexismus zu tun": Ich habe oft auch Erfahrungen gesammelt, die ich einfach hätte abtun können mit "Das hat was damit zu tun dass ich Trans* bin" oder "dass ich eine Frau bin". Ich bin aber durchaus in der Lage, auf Dinge zu schauen, ohne es immer auf den einen Faktor zurückzuführen. Ich weiß, wann ich was falsch gemacht habe, wann die Motivation der Leute eine andere war (weil sie vielleicht schlicht nicht einsichtig sind, was ihre Falschbeurteilung der Situation angeht oder einfach einen anderen Lösungsweg bevorzugen), aber eben auch, wann da Sexismus oder Transfeindlichkeit der größte Motivator war, sich gegenüber mir zu verhalten, wie sie es tun. Wenn nicht meine Kompetenz hervorgehoben wird, sondern mein Aussehen, ist das Sexismus. Wenn ich mit einem Kollegen am Telefon den Menschen von der Fremdfirma sagen höre, dass er die Mailadressen "des Technikers" und "der Kollegin" haben will, dann ist das ein Absprechen meiner Kompetenz im Gegensatz zum männlichen Kollegen und damit Sexismus. Wenn ich ein Statement gebe und das erst dann ernst genommen wird, wenn der selbe Punkt noch einmal von einem Mann geäußert wird, dann ist das...Sexismus. Wenn ich eine Stelle nicht kriege, weil jemand anders besser qualifiziert ist, dann ist das sachlich und fachlich und eine Kritik an meiner Kompetenz - und kein Sexismus. Wenn meine Position nicht gut ist und der bessere Vorschlag angenommen wird, liegt es nicht daran, dass ich eine Frau bin. Nein, nicht alles hat mit Sexismus zu tun und auch nicht alles, was damit zu tun hat, hat AUSSCHLIEßLICH damit zu tun. Aber es ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Gerade auch weil er gerne daherkommt, ohne dass den Menschen das bewusst ist. Was - wie viele schon sagten - mit Erziehung und Sozialisation zu tun hat. Tut mir einen Gefallen für eine gute weitere Diskussionskultur: Kommt bitte allgemein von der Position weg, dass alles und jedes auf Sexismus zurückführt und versteht gleichzeitig, dass es ihn dennoch gibt. Es geht hier nicht um einen Fingerzeig auf die bösen, bösen Männer, sondern um ein strukturelles und gesellschaftlich verankertes Verhalten für das es rein aus der Geschichte seine Gründe gibt, an dem wir gemeinsam arbeiten müssen - und zwar in jede Richtung. Denn natürlich gibt es auch Verhaltensweisen von Frauen, die zu kritisieren sind. Das sehen wir auch, ist aber nicht zwingend Thema hier (Thema Frauen in der IT). Viele Fördermaßnahmen für Frauen existieren im Übrigen nicht auf Grund von Bevorzugung, sondern aus der Tatsache heraus, dass sie nötig sind, um eine Gleichbehandlung zu erwirken. Es ist das gleiche mit der Quote. Die Sachen sind nicht dazu da, Frauen zu überhöhen, sondern ihnen die Chance zu geben, gleich behandelt zu werden. Ja, natürlich sind diese Dinge aufoktroyiert und damit erzwungen und ich bin generell auch erst einmal kein Fan der Quote. Aber ich erlebe selber, wie wichtig allein die Sichtbarkeit dabei ist, wenn man Menschen sieht, die aus der gleichen Richtung kommen und erfolgreich sich in einer Domäne etablieren, die eigentlich eher nicht den Ruf hat, offen dafür zu sein. Zum einen bringt es eine Vorbildfunktion und Motivation in diesem Fall für junge Frauen, dass es möglich ist, sich in seinem Wunschbereich zu verwirklichen, zum anderen zeigt das Unternehmen, dass es auch Menschen wie einem selbst zutraut, fachlich und kompetent zu sein und eine entsprechende Unternehmenskultur hat, die das unterstützt. Vielleicht bemerkt auch der eine oder andere Kollege dann, dass auch Frauen kompetent in bspw. Netzwerkfragen sein können. Und - nur um es noch einmal gesagt zu haben - natürlich wünsche ich mir das umgekehrt auch in Berufen, die eher einen Frauenüberschuss haben. Zum Schluss eine kleine Statistik von meiner Seite: Ich arbeite in einem Unternehmen mit knapp 600 Beschäftigten, bei knappen 75% Frauenanteil. Bis noch vor ein paar Jahren war die Geschäftsleitung komplett männlich aufgestellt. Jetzt sind zumindest 3 weibliche Führungskräfte dort zu finden. Dennoch ist der Anteil an Männern in der Führungsriege weiterhin sehr hoch. Wohlgemerkt in einer Branche, die klassisch als weiblich konnotiiert wird Gäbe es bei uns eine Stelle als Gleichstellungsbeauftragte und würde ich sie inne haben - ich würde selbstverständlich auch den Blick auf die Männer werfen und nicht ausschließlich auf die Frauen, da erstere im Unternehmen nun einmal die Minderheit darstellen. Gleichstellung bedeutet, dass niemand strukturelle Benachteiligung erfährt. Egal welchen Geschlechtes. QueerPirate, neinal, helby und 3 Weitere reagierten darauf 6
Graustein Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 (bearbeitet) vor 7 Minuten schrieb Carwyn: versteht gleichzeitig, dass es ihn dennoch gibt. Sorry das ich vom langen Posting nur das quote, aber das versteht hier glaube ich jeder, denn keiner hat abgesprochen, dass es Sexismus gibt oder 100% Gleichheit herrscht. PS: vor 7 Minuten schrieb Carwyn: Zum Schluss eine kleine Statistik von meiner Seite: Ich arbeite in einem Unternehmen mit knapp 600 Beschäftigten, bei knappen 75% Frauenanteil. Bis noch vor ein paar Jahren war die Geschäftsleitung komplett männlich aufgestellt. Jetzt sind zumindest 3 weibliche Führungskräfte dort zu finden. Dennoch ist der Anteil an Männern in der Führungsriege weiterhin sehr hoch Das kann, wie gesagt, aber auch alle möglichen Gründe haben. Sexismus ist nur einer davon. Ein anderer wäre, dass Führungskräfte halt idR 50-60h arbeiten, viel reisen, nicht daheim sind, ne Menge Stress haben. Das wollen, laut eigener Aussage, eben viele Frauen nicht. Da müsste eher ein Umdenken stattfinden, dass eben auch Führungskräfte mal Homeoffice machen, auch nicht jeden Tag bis 6 Uhr in der Firma sitzen, sondern eben normal arbeiten und dann, so meine Meinung, steigt auch der Frauenanteil an, von alleine. Bearbeitet 9. November 2017 von Graustein
Carwyn Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 Das Gefühl habe ich jedoch nicht. Denn es wird ordentlich über das Ziel geschossen, überspitzt, polemisiert, pauschalisiert, verharmlost und ich vermisse an vielen Stellen die Sachlichkeit. Es fühlt sich eher an, wie ein Stammtisch mit "Es muss doch mal gesagt werden". Einer der Gründe, warum ich mehrfach die letzten Tage überlegte, das Thema deswegen zu schließen. Thanks-and-Goodbye und ♥Nika♥ reagierten darauf 2
Guybrush Threepwood Geschrieben 9. November 2017 Geschrieben 9. November 2017 vor 2 Minuten schrieb Carwyn: Das Gefühl habe ich jedoch nicht. Denn es wird ordentlich über das Ziel geschossen, überspitzt, polemisiert, pauschalisiert, verharmlost und ich vermisse an vielen Stellen die Sachlichkeit. Es fühlt sich eher an, wie ein Stammtisch mit "Es muss doch mal gesagt werden". Einer der Gründe, warum ich mehrfach die letzten Tage überlegte, das Thema deswegen zu schließen. Dito und genau aus den Gründen und weil sich die Diskussion im Kreis dreht mache ich hier jetzt auch mal dicht. Wer noch Diskussionsbedarf hat kann das gerne per PN oder auf anderen Kommunikationswegen klären.
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