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Geschrieben

Hallo,

seit längerem mache ich mir große Sorgen über meine berufliche Zukunft und suche hier Rat. Zu meinem Werdegang:

nach dem Abi viel zu lange erfolglos versucht Ingenieurwissenschaften und Informatik zu studieren.

Vor ein paar Jahren eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen abgeschlossen. Leider eigne ich mich nicht für den Verkauf (Außendienst) und eine Stelle im Innendienst einer Versicherung zu bekommen mit meinem Lebenslauf ist schier unmöglich->

Zeitarbeit-> befristeter Vertrag auf 2 Jahre im Callcenter (unbefriedigende Aufgaben, mieses Gehalt), der nächstes Jahr nicht verlängert wird. Also sehr düstere Aussichten...

Ich habe vor mit 33 nochmal einen Neustart zu wagen. Habe auch schon einen Termin beim Arbeitsamt um mich über meine Möglichkeiten zu informieren.

Umschulung zum Fachinformatiker AE wäre super, vor allem finanziell, aber ich bin momentan in einem Arbeitsverhältnis.

Ausbildung in dieser Richtung würde ich finanziell wahrscheinlich nicht packen, denn selbst mit dem höchstmöglichen Tarifgehalt würde das nur meine Fixkosten tragen können.

Immerhin wohne ich in einer größeren Stadt und hätte zumindest genug Bewerbungsmöglichkeiten für September 2018.

Ich versuche momentan jeden Cent zu sparen um mich eventl. für eine Ausbildung zu bewerben. Die Wasser und Brot Zeiten wollte ich zwar nie wieder haben, aber die Aussicht auf einen anständig bezahlten Job ohne befristeten Vertrag nach der Ausbildung in einem Bereich, der mich schon immer interessiert hat ist zu verlockend.

Hatte vor mich bald für eine Ausbildung in der Versicherungsbranche zu bewerben und mit Glück und/oder blindem Personaler Fachinformatiker zu werden.

Wenn ihr so nett wäret und mir ein paar Tipps/Erfahrungsberichte mitteilen könntet wäre ich euch dankbar.

Lohnt es sich nochmal anzufangen? Kann mit dem Gehalt als Fachinformatiker gut leben (Wohneigentum)? Einstellungschancen nach Abschluss (unbefristet)?

MfG Manati

 

 

Geschrieben

Hallo Manati84,

ich fasse mnich ganz kurz. Mach es. Ich persönlich würde eher zum FISI raten, da die Aussichten auf einen Arbeitsplatz m.M.n. besser sind. Ich arbeite mit Umschülern (FISI, ITSK), und wenn man sich in der Ausbildung "ein bisschen auf den A***** setzt" und die zwei Jahre nutzt, dann hat man gute Aussichten in Zukunft finanziell unabhängig zu sein. Vergess aber nicht das es auch wichtig ist einen Beruf zu haben bei dem man Morgends mit einem Lächeln ins Büro geht (80/20) :P

Du solltest allerdings die Anbieter für Umschulungen kritisch beurteilen um für dich das bestmögliche heraus zu holen.

Ich, selbst FISI auf dem zweiten Bildungsweg, habe es nicht bereut.

Dir noch einen schönen Sonntag,

W&C

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb W&C:

Hallo Manati84,

Ich persönlich würde eher zum FISI raten, da die Aussichten auf einen Arbeitsplatz m.M.n. besser sind.

Wie kommst du zu deiner Meinung?

Laut dem letzten Arbeitsmarkt Artikel von Golem, werden bei 63% der offenen Stellen in der IT-Branche Entwickler gesucht. Bei den restlichen 37% ist nur der Anwendungsbetreuer/Systemadministrator mit 20% ein Beruf, den man dem FISI zuordnen würde. Wobei man hier sagen muss, dass der Bedarf an qualifizierten Sysadmins vor allem deswegen entsteht, weil der Beruf des FISI's gar nicht darauf ausgerichtet ist und es primär davon abhängt, ob man in seinem Ausbildungsunternehmen in diesem Bereich Fuß fassen konnte. Viele Ausbildungsunternehmen haben nämlich mit komplexen Serverinfrastrukturen gar nichts am Hut und Serverlandschaften zu administrieren lernt man nicht aus Büchern und auch nicht in einem Lab.

https://www.golem.de/news/deutschland-24-600-arbeitslose-it-experten-bei-55-000-offenen-stellen-1711-131010.html

Absolventen mit FISI Abschluss gibt es nämlich massig und viele von denen machen nur Dienstleistung/1st Level Support, AD- oder Netzwerkbetreuung. Sparten, die auf dem Arbeitsmarkt laut diesem Bericht nicht herrausstechend nachgefragt werden, wahrscheinlich auch deswegen, weil es hier so viele Arbeitskräfte gibt. Und wo die her kommen ist auch relativ klar: Zum einen durch die ganzen Umschulungsträger die praktisch durch die ARGE subventioniert werden, zum Anderen durch die vielen kleinen Krauter die ausbilden damit sie 2 1/2 Jahre lang eine billige Arbeitskraft haben.

Es kommt nicht von ungefähr warum die meisten FISI's, jetzt abseits der Administration, so ziemlich die am schlecht bezahltesten Fachkräfte in der gesamten IT Branche sind. Das man mit einem FISI Abschluss bessere Berufschancen im Allgemeinen und Aussicht auf ein höheres Gehalt als beim FIAE hätte, halte ich für nicht mehr als ein Gerücht.

Bearbeitet von Arvi
Geschrieben (bearbeitet)

Also ich stehe aktuell vor einer ähnlichen Situation, bin allerdings gut 7 Jahre freiberuflich und ein paar Jahre Selbstständig mit Aufstockung vom Amt unterwegs gewesen und hatte keinen festen Arbeitgeber, nun habe ich bei meiner Beraterin einen Antrag auf Umschulung (nur 6 Monate) zum Android/Java Entwickler über WBS Training von zu Hause aus (da ich auf dem Land lebe und sonst 3 Std. Fahrtweg hätte) gestellt und sie hat ihn abgelehnt. Mit der Begründung, dass dies nur für Menschen mit bereits abgeschlossener Ausbildung gilt (obwohl ich eben direkte Berufserfahrung habe und auch 1,5 Jahre Mediengestalter vorher gelernt habe).

Gibt es jemanden der dies ohne viel Papierzeugnisse schon durch geboxt hat?

Würde mich über ein PN sehr freuen.

Habe eben viel Erfahrung mit diversen CMS Systeme, sehr gute HTML/CSS Kenntnisse, Photoshop, Illustrator und mache seit 10 Jahren Linux Administration, zu letzt habe ich als Assistent des Trainers für Entwickler Weiterbildungskurse für IT Professionals gegeben (PHP), also saß genau am anderen Ende des Tisches. Meine Kenntnisse (und vor allem Programmiererfahrung) waren halt bei weitem nicht so umfangreich wie seine, aber ich habe die Schüler Hilfestellung beim Einstellen, installieren von VirtualBox etc. gegeben und eben selbst auch noch etwas gelernt.

Fühle mich einfach nur wieder total veräppelt vom System!!

 

@Manti84: Mach auf keinen Fall den FISI, das kannst du dir nur leisten, wenn du ein wirklich hochmodernes Unternehmen mit/im Rechenzentrum findest, welche größtenteils Linux einsetzen und diese gekonnt dirigieren können (automatische Configs mit Ansible bspl.). 

Die Zukunft liegt klar im automatischen Verwalten der Server und genau diese Programmier Grundlagen sind im FISI nebensächlich, aber du kannst natürlich auch Glück haben und guten Ausbilder bekommen, die diesen Trend nicht verschlafen haben und Bescheid wissen.

Defacto heißt dies, dass der klassische FISI Beruf allmählich aussterben wird, wenn immer mehr Unternehmen ihre Daten in die Cloud geben und somit Großkonzerne diese in ihren Rechenzentren dirigieren.

Wird noch etwas Zeit ins Land ziehen (vor allem bei uns), bis dahin wirst du auch Arbeit haben, aber eben auch weniger gut bezahlt und das Wichtigste, du sammelst in dieser Arbeitszeit keine direkte Erfahrung mit der neuen Thematik.

 

Alternativ kannst du natürlich auch in den Cisco/Routing Bereich wechseln, viel Stoff, etwas monotone Arbeit, aber dafür hochbezahlt und überschaubare Anzahl an Professionals. 

Bearbeitet von pcm
Geschrieben (bearbeitet)

@pcm- Mir wurde die Umschulung ohne jeglichen Papierkram auch ohne abgeschlossene Ausbildung genehmigt - bin auch nicht die einzige im Kurs. Allerdings mache ich eine FIAE Umschulung, also einen vollwertigen Berufsabschluss, statt einer Weiterbildung - vielleicht hängt da bei dir der Haken. 

Erfüllst du denn die Vorraussetzungen für die Externenprüfung? Wäre ja evtl eine Alternative.

Bearbeitet von Hohlkopf
Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Manati84:

Wenn ihr so nett wäret und mir ein paar Tipps/Erfahrungsberichte mitteilen könntet wäre ich euch dankbar.

Lohnt es sich nochmal anzufangen? Kann mit dem Gehalt als Fachinformatiker gut leben (Wohneigentum)? Einstellungschancen nach Abschluss (unbefristet)?

Ich habe einen Neustart mit Ende 30 gewagt und bereue nicht eine Sekunde. Mit steigendem Alter wird das Lernen zwar etwas schwieriger, aber du bist ja gut 10 Jahre hinter mir. Da sollte es kein Problem sein.

Meine Umschulung habe ich genehmigt bekommen, weil ich privat sehr viel in Sachen IT gemacht habe und sogar nebenberuflich im IT-Bereich selbstständig war. Einen Test musste ich nicht machen.

Finanzielle Einschränkungen wirst du haben, da du ja für die Zeit der Umschulung nur dein Arbeitslosengeld bekommst. Da musst du einfach drüber. Ich habe mich für einen Bildungsträger entschieden bei dem ich nicht um 13 Uhr Feierabend habe, einen Laptop geschenkt bekomme und/oder E-Learning habe. Ich habe mich für einen entschieden, der Vollzeit Frontalunterricht macht und du das Wort Freizeit und die Bedeutung vergisst. Dafür aber MCSE und LPIC-1 in der Tasche hast und nicht nur das Papier sondern auch über das Wissen verfügst.

Das zahlte sich sofort bei mir aus als ich Bewerbungen für eine Festanstellung geschrieben habe. Die Praktikumsfirma wollte mich sofort haben. Weitere Bewerbungen zeigten schnell, dass die Unternehmen wirklich suchen und ich darf durfte mich zwischen 2 Unternehmen (bei 5 Bewerbungen!) entscheiden. Letztendlich habe ich mich für ein Unternehmen in Köln entschieden.

Soll also heißen: Es lohnt sich, mit 30 ist das sicher nicht zu spät UND du findest einen Job, wenn du einen vernünftigen Bildungsträger findest und dir dort ein gutes Zeugnis erarbeitest.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Stunden schrieb Manati84:

Wenn ihr so nett wäret und mir ein paar Tipps/Erfahrungsberichte mitteilen könntet wäre ich euch dankbar.

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ich habe ebenfalls nochmal mit 32 Jahren eine betriebliche Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gewagt. Hatte vorher ähnlich wie Du eine Ausbildung und ein abgebrochenes Studium hinter mir, sowie ein bisschen Berufserfahrung.

Mit dem Gehalt kommt man zurecht, solange man auch bereit ist nicht über seine Verhältnisse zu leben; aber man muss für 2-3 Jahre jeden Euro zweimal umdrehen. Generell ist die Ausbildung aber gut bezahlt. 

In der Schule wird das natürlich besonders interessant, wenn man 10-15 Jahre älter ist als der Rest der Klasse. Aber wenn man da keine Probleme mit hat, dann ist das auch ganz nett.

Wenn du die Möglichkeit hast und das Interesse dafür hast, würde ich es auf jeden Fall probieren. Aber in diesem Alter solltest Du dir auch sicher sein. Ich habe etwa 40 Bewerbungen geschrieben und man sollte viel Durchhaltevermögen mitbringen, denn man bekommt sehr viele Absagen. Mir hat man damals auch gesagt, eigentlich ist 30 kein Alter für Ausprobieren. Der Vorteil den Du oder ich hätten ist eine zweite Ausbildung.

Bearbeitet von Bluejazzer
Geschrieben

Guten Abend,

ich habe mich hier im Forum Registriert, weil ich erwäge eine Umschulung zum FiSi zu machen. Ich habe demnächst einen Termin bei der Psychologischen Begutachtung. Mal sehen was da auf mich zu kommt ^^

Ich liebe Linux, ich liebe die Arbeiten im Netzwerk usw. Ich mag eigentlich alles was in Richtung Server geht ^^ Ich hätte aber auch kein Problem damit, die Technik in einem größeren Bürogebäude oder sowas zu arbeiten und dort die Clients pflegen.

Kurz gesagt: Ich will es wirklich ^^ Ich bin jetzt 34, hatte eine miese vergangenheit (Krebs, Arbeitslos, schlechter Job usw). Mit dieser Umschulung würde ich einen kompletten neustart machen, und morgens mit einem grinsen zur arbeit fahren kann.

Worauf sollte ich bei der wahl des Bildungsträger achten? Wäre hier über ein paar Tips dankbar.

Bundesland NRW, Region Aachen, Heinsberg, Mönchengladbach

Geschrieben

Mein Rat ist:

- kein E-learning
- Frontalunterricht
- Vollzeit, also nicht um 14 Uhr Feierabend
- Hersteller-Zertifikate
- kein Bildungsträger, der zig Berufe ausbildet, sondern nur in der IT daheim ist
- Lockmittel wie Laptops sind schlecht Anzeichen. Hat ein guter Bildungsträger nicht nötig.

Lass dir Zeit bei der Wahl und schau dir die Läden an. Geh davon aus, dass 7 von 10 der letzte Dreck mit einer guten Fassade ist.

Geschrieben

Ich widerspreche hier dem Konsens gegen das E-Learning, besonders wenn man schon mal studiert hat oder sonst wie Erfahrungen mit eigenständigem Lernen hat. 

E-Learning im Home-Office kann ein echter Segen sein. Überlege allein, wie viel Zeit für An- und Abfahrt drauf geht. Dazu kommt, dass der eigene Arbeitsplatz zu Hause vermutlich ergonomischer ist, als die Massentierhaltung in Schulungszentren. Zudem lenkt einen keiner ab und man kann sich auf das konzentrieren, wo man selbst noch Schwächen hat. In Schulungszentren müssen in der Planung viele Schüler und Dozenten berücksichtigt werden, zu Hause nur man selbst.

Bei uns zum Beispiel haben wir die ersten drei Monate damit verbracht, dass uns ein Dozent Kabel- und Wifi-Standards vorgelesen hat und wir in Eigenregie Referate über Festplatten und Drucker vorbereiten mussten. Also aus organisatorischen Gründen haben wir erst nach sechs Monaten überhaupt zu programmieren angefangen, weil wir den ganzen FiSi / BWL Quatsch (der zum Bulimielernen drei Wochen vor der Prüfung prädestiniert ist) vorziehen mussten.

Das Ganze findet dann in einem schlecht belüfteten Raum mit zwanzig teils schwer übergewichtigen ehemaligen Langzeitarbeitslosen statt, die natürlich fast alle Kettenraucher sind und in den Pausen Currywurst gurgeln - der Gestank ist unbeschreiblich.

Von der lokalen IT will ich gar nicht reden. Technische Schwierigkeiten kann es immer geben, aber wer auf einem 14" Sandy Bridge Thinkpad mit 720p Bildschirm gescheit programmieren kann, vor dem ziehe ich meinen Hut.

Das Praktikum findet ja ohnehin im Betrieb statt.

Geschrieben
Zitat

E-Learning im Home-Office kann ein echter Segen sein. Überlege allein, wie viel Zeit für An- und Abfahrt drauf geht. Dazu kommt, dass der eigene Arbeitsplatz zu Hause vermutlich ergonomischer ist, als die Massentierhaltung in Schulungszentren. Zudem lenkt einen keiner ab und man kann sich auf das konzentrieren, wo man selbst noch Schwächen hat. In Schulungszentren müssen in der Planung viele Schüler und Dozenten berücksichtigt werden, zu Hause nur man selbst.

Das kann auch ganz schön nach hinten los gehen. Davon abgesehen bewilligt kaum eine IHK eine komplette HomeOffice Umschulung. Ich bin schon der Meinung das man da mal ganz schnell abgelenkt wird, oder in Versuchung kommt einfach was anderes zu machen. Ich habe selbst hin und wieder einen HomeOffice Tag, und wäre ich nicht kurz vor der Prüfung würd ich bestimmt auch lieber was zocken oder Wohnung putzen.

ich bin auch der Meinung das man bei E-Learning viel Disziplin benötigt um das durch zu halten. Ich kann mich noch an meine Anfänge erinnern.. da schläfst du einfach mal ein und dann ist da kein Dozent der dich aufweckt. E-Learning kann bei manchen Themen wirklich einschläfernd sein. Aber okay, es kommt auch auf den Dozenten an der da am anderen Ende der Leitung sitzt. Nur da kann ich auch wieder sagen, wir haben nur einen Dozenten der wirklich was kann.. den Rest kann man wirklich in die Tonne hauen. Da hat manch Schüler mehr Ahnung wie der Dozent.

Im Großen und Ganzen, ich würd heute auch keine Umschulung mehr machen die rein über E-Learning läuft. Gibt einfach zu viele negative Punkte.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb jkcoding:

Ich widerspreche hier dem Konsens gegen das E-Learning, besonders wenn man schon mal studiert hat oder sonst wie Erfahrungen mit eigenständigem Lernen hat. 

E-Learning im Home-Office kann ein echter Segen sein. Überlege allein, wie viel Zeit für An- und Abfahrt drauf geht. Dazu kommt, dass der eigene Arbeitsplatz zu Hause vermutlich ergonomischer ist, als die Massentierhaltung in Schulungszentren.

Natürlich KANN Homeoffice Vorteile haben, aber das einfach nicht was für jeden. Ich finde, dass die Nachteile für die Mehrheit überwiegen. "Erst mal ausschlafen", die Bude nicht verlassen müssen, sich nicht anständig kleiden müssen, weil man raus geht (abhängen in Jogginghose und T-Shirt?) und fehlender Kontakt mit Kollegen bringt ganz, ganz schnell den Schlendrian rein. Den Punkt Ergonomie lassen wir dann mal weg. Laptop auf der Couch und nebenbei Netflix ist nicht gerade ergonomisch, noch ein gutes Lernumfeld.

vor 2 Stunden schrieb jkcoding:

In Schulungszentren müssen in der Planung viele Schüler und Dozenten berücksichtigt werden, zu Hause nur man selbst.

Bei uns zum Beispiel haben wir die ersten drei Monate damit verbracht, dass uns ein Dozent Kabel- und Wifi-Standards vorgelesen hat und wir in Eigenregie Referate über Festplatten und Drucker vorbereiten mussten. Also aus organisatorischen Gründen haben wir erst nach sechs Monaten überhaupt zu programmieren angefangen, weil wir den ganzen FiSi / BWL Quatsch (der zum Bulimielernen drei Wochen vor der Prüfung prädestiniert ist) vorziehen mussten.

Das Ganze findet dann in einem schlecht belüfteten Raum mit zwanzig teils schwer übergewichtigen ehemaligen Langzeitarbeitslosen statt, die natürlich fast alle Kettenraucher sind und in den Pausen Currywurst gurgeln - der Gestank ist unbeschreiblich.

Von der lokalen IT will ich gar nicht reden. Technische Schwierigkeiten kann es immer geben, aber wer auf einem 14" Sandy Bridge Thinkpad mit 720p Bildschirm gescheit programmieren kann, vor dem ziehe ich meinen Hut.

Scroll hoch zu meinen Tips zur Wahl des Bildungsträgers. Deine Wahl war offensichtlich nicht die Beste.

Meine Umschulung findet in einem gut belüfteten Klassenraum statt. Die Klassen wiederum befinden sich in einer sehr angenehmen Büroetage. Die Dozenten sind gut und erfahren und die Hardware ist ausreichend und modern.

Keine Ahnung in was für einem Loch du gewesen bist.

Geschrieben (bearbeitet)

Das impliziert, dass man eine echte Auswahl an Bildungsträgern hat. Ich wohne zwischen zwei großen Ballungszentren und hatte die Wahl zwischen genau zwei verschiedenen. Zudem der Kostenträger da ja auch noch ein Wörtchen mitreden will.

Fakt ist, wer rumhängen will, kann das genauso in der Schule und etwas Disziplin gehört sowohl in der Schule als zu Hause dazu. Ob jetzt persönlich die Vorteile oder die Nachteile überwiegen, ist ja wohl von Person zu Person unterschiedlich. So schwarz und weiß, wie das hier immer dargestellt wird, ist das nicht.

Zuletzt kommt noch dazu, dass ich zu Hause während den Pause für die Uni lernen kann, wenn ich das in der Schule machen würde, gäb das eine Abmahnung. Wenn ich zu Hause einen Hänger habe, gehe ich eine Runde im Wald joggen. Wenn ich in der Schule hänge, verliere ich einfach nur Zeit.

Bearbeitet von default1990
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb jkcoding:

Das impliziert, dass man eine echte Auswahl an Bildungsträgern hat. Ich wohne zwischen zwei großen Ballungszentren und hatte die Wahl zwischen genau zwei verschiedenen. Zudem der Kostenträger da ja auch noch ein Wörtchen mitreden will.

Die können dir die Wahl des Bildungsträgers nicht vorschreiben. Welchen du nimmst ist dein Bier. Sonst könnte man denen vorwerfen, dass sie bestimmte Bildungsträger bevorzugen. Entfernungen ab 40 Km muss man begründen sowweit ich das noch in Erinnerung habe. Ein schlechter Bildungsträger ist definitiv ein Grund.

Nicht falsch verstehen. Es ist kein Vorwurf. Eher ein blendendes Beispiel dafür wie es laufen kann.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

@Kayaro

Wenn die Agentur dir die Umschulung finanziert, dann schau zu, dass du einen Betrieb findest, der dich ausbildet. Du kannst dann dein Arbeitslosengeld mit bis zu 450 EUR Ausbildungsvergütung aufstocken. So ist's zumindest bei mir. Ich bin auch aus der Region AC.
Außerdem würde ich dazu raten, dir von der IHK Aachen den Ausbildungsatlas zu besorgen. Dort kannst du alle Unternehmen im Raum AC finden, die zum Fachinformatiker ausbilden. Ich habe dann einfach Bewerbungen an alle Ausbildungsbetriebe geschickt, bis einer dabei war, der mich ausbilden wollte.

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