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Geschrieben (bearbeitet)

Schönen Samstag euch allen. 

Ich befinde mich momentan in einem kleinem internen Dilemma und würde euch gerne um Rat oder Impulse bitten. Kurz ein par Basics zu mir:

Bin 24 Jahre alt, in einer festen Partnerschaft und seit 17 Monaten Vater.   
In meinem aktuellen Beruf als Altenpflegefachkraft sehe ich keine Zukunft mehr. Das hat vor allem psychologische- und soziale Gründe. Nach zwei Einweisungen in der Klinik und einem Gutachten das mir einen beruflichen Wechsel nahelegt, stehe ich nun vor der Entscheidung wie es weitergehen soll.

Ich bin der Hauptverdiener in der Familie, und genau hier liegt das Problem. Beruflich möchte ich mich in die Richtung Anwendungsentwicklung orientieren, muss aber währenddessen für einen Großteil der Fixkosten (Miete, Strom, Telefon, Versicherung, Autokredit...) aufkommen. Die belaufen sich auf monatlich ca. 900-1000 Euro, Sprit nicht mit eingerechnet. Somit kommt die Ausbildung ohne finanzielle Unterstützung nicht in Frage. Meine Freundin arbeitet momentan reduziert und kommt für alle Kosten des Kindes auf. Aktuell kommen wir mit meinem Krankengeld knapp hin.

Mein Antrag ist seit 20.10. bei der Agentur in Bearbeitung, mit einer Rückmeldung darf ich die kommende Woche rechnen. 
In der Zwischenzeit war ich bei der GFN, dem einzigen Anbieter im kursnet in unserer Region, habe dort den Eingangstest anscheinend "überdurchschnittlich gut" absolviert und ein Angebot bekommen. Der Kurs zum FIAE startet kommenden Februar, wenn sich genug Interessenten finden(...)

Nun plagen mich des öfteren Zweifel an der ganzen Sache, da man ja über die Umschulung und die Absolventen nicht viel positives hört. Dennoch möchte ich meine berufliche Zukunft in diese Richtung lenken. Momentan beschäftige ich mich mit Hilfe von Udemy mit Java und etwas C++ unter Eclipse und VS, habe mir Lektüre für den Einstieg in die BWL geholt und mich unter Mint etwas mit mySQL und Unix-Befehlen beschäftigt. Es ist nicht viel und bisher wirklich nur oberflächliches Grundwissen, dessen bin ich mir bewusst.

Meine eigentliche Frage ist somit
Angenommen die Agentur spielt mit und ich bekomme den Bildungsgutschein, würde die Umschulung vor allem aus finanzieller Sicht sinn machen? Oder gibt es noch andere Wege Fuß im IT-Bereich zu fassen, ohne auf den Schulden sitzen zu bleiben? 

Ich danke euch für eure Zeit.

Bearbeitet von Venetas
Geschrieben (bearbeitet)

Nein, Abitur ist leider nicht vorhanden. Mit dem Studium habe ich mich noch nicht umfassender beschäftigt, da es mir bisher unerreichbar und finanziell nicht machbar erschien. Meine Ausbildung habe ich vor 2 Jahren abgeschlossen.

Bearbeitet von Venetas
Geschrieben

Ok. Bafög wären halt auch ~800 (mit Kind) + kleinen Nebenjob kommt man auch auf 1000-1100 Euro. Finanziell sollte das schon machbar sein, leider fehlt für den beruflich qualifizierten Zugang wohl 1 Jahr Berufstätigkeit (idR 3 Jahre).

Mit Familie ist halt "doof", sonst könnte man einfach eine normale Ausbildung machen.
So wird man um eine finanzierte Umschulung oder finanzierte duale Ausbildung nicht drum rum kommen, falls das Amt das finanziert.

Geschrieben

Finanziell dürfte es hin hauen, frag dein zuständigen Vermittler in der Agentur, die helfen dir.

Ansonsten, natürlich ist eine Umschulung nicht die beste Ausbildung aber lass dich vor den Vorurteilen nicht beeinflussen, guter Rat ist immer gut aber der eine oder andere setzt eine Umschulung auch mal mit überhaupt keine Ausbildung gleich, sowas bitte nicht ernst nehmen.

Informiere dich vorab in der Agentur wegen der Kohle, es werden dir unter anderem Fahrtkosten erstattet und Kinderbetreuungskosten werden mit finanziert max 130€ pro Kind. Also alg1 + Fahrtkosten + 130 pro Kind, wenn dein Kind in einer Betreuung ist, sei es Kita oder Krippe.

Geschrieben

Also wenn du grad gut verdienst, fällt dein alg1 eh höher aus, mit einem Kind sind es 67% deines netto Durchschnittlohnes in den letzten 12 Monaten.

Die Fahrtkosten und der Kinderbetreuungskosten Zuschuß kommen dann dazu. Ansonsten gibt es noch Wohngeld und Kinderzuschlag.

Geschrieben

Es kommt halt genauso auf den Umschulungsträger an wie sonst auf Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Gibt welche die sind unterirdisch und andere die sich wirklich bemühen ihren Umschülern eine fundierte Ausbildung zu bieten & die gute Kontakte zu örtlichen Betrieben haben. Letztere sind leider eine Minderheit. Aber zur Not richtig Reinknien, dich frühzeitig ums Praktikum kümmern und dieses in einem Betrieb mit Übernahmechance machen. 

Geschrieben

Ich würde mich dennoch parallel um eine Ausbildung bemühen. Falls du eine gute Ausbildungsstelle findest, dann bin ich mir sicher, dass neben den staatlichen Zuschüssen, man auch mit dem Betrieb reden kann, ob man dir nicht ein paar hundert Euro mehr geben kann im Monat aufgrund deiner Lage (ggf. mit irgendwelchen Auflagen wie bei Übernahme wird es zurück gezahlt oder so) - da kann man immer kreativ sein, wenn man denn will (die Beträge von denen wir hier reden sind in mittelgrossen Betrieben nicht mal Portokasse, eher "Schwund beim Kaffeeautomat"). Insofern wäre ich da mal frohen Mutes und würde mich dennoch bewerben.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Venetas:

Nun plagen mich des öfteren Zweifel an der ganzen Sache, da man ja über die Umschulung und die Absolventen nicht viel positives hört.

Aber warum ist das so? Das hat in erster Linie mit miesen Bildungsträgern zu tun, die dir zum Einstieg einen Laptop schenken, um 13 Uhr schon Feierabend hast und dir E-Learning als Vorteil verkaufen wollen, damit du bei denen anfängst. Und natürlich zig Berufe ausbilden (Vom Bäcker bis zum Frisör etc...) Sowas ist immer nur Mist. Such dir einen, der geregelten Frontalunterricht anbietet, Vollzeit und am besten nur in der IT tätig ist. Alles andere wird nicht werden.

Und jetzt kommst du dran. Du musst echten Bock darauf haben. Dir muss klar sein, dass du kaum noch Freizeit haben wirst in dieser Phase und deine Frau/Freundin muss voll hinter dir stehen und dir den Rücken freihalten.

Falls es dazu kommt, dass du die Umschulung machen kannst, dann lass dir Zeit damit den richtigen Bildungsträger zu finden. Notfalls nimmst du ein paar Kilometer Strecke auf dich.

Bist du im Raum Bochum oder Düsseldorf?

Geschrieben

Ich würde es aufjedenfall machen! Aus finanzieller Sicht macht das sicherlich Sinn und jetzt ist der beste Zeitpunkt. Ansonsten ärgerst du dich später. Wenn du dich reinhängst, findest du auch was.

Geschrieben

Hallo Venetas,

Du schreibst sehr offen, was ich sehr gut finde, warum Du nicht mehr in deinem alten Beruf arbeiten möchtest. Dazu schreibst Du von zwei Einweisungen in eine Klinik. So etwas sollte man ernstnehmen. In der IT wirst Du dein Leben lang unter Druck und Stress arbeiten müssen. Du wirst dein Leben lang lernen müssen und immer wieder vor Problemen (beruflicher Art) stehen. Hast Du dir darüber mal Gedanken gemacht? Ich schreibe aktuell noch mit einem anderen User aus diesem Forum per PN. Ein IT-Beruf ist ganz sicher kein Allheilmittel. Über ein Studium würde ich mir an deiner Stelle gar keine Gedanken machen. Nicht umsonst springen fast 50% der Studenten in den IT-Studiengängen vor Beendigung des Studiums wieder ab. Ich würde mir den Schritt mit der Umschulung genau überlegen. Auch in den Pflegeberufen kann man sich weiterbilden um aus der aktiven Pflege rauszukommen. Dazu werden Fachkräfte in der Pflege in den nächsten Jahren massiv gesucht. Ich glaube nicht, dass die psychiche Belastung in der IT und besonders in der Anwendungsentwicklung wesentlich entspannter ist, als in den Pflegeberufen.

Geschrieben

Ich war vor ein paar Jahren in einer vergleichbaren Situation, Ende 20, Vater und habe über eine Ausbildung nachgedacht.

Falls es eine Umschulung bei dir wird, versuch eine betriebliche Umschulung zu bekommen, sprich zwei Jahre wie ein Azubi zum Ausbildungsbetrieb + Berufsschule.

Falls du dich entscheiden solltest es doch mit einer "normalen" Ausbildung zu versuchen:

Du bekommst Wohngeld und Kinderzuschuss, auch wenn du Azubi bist (Als Azubi hast du keine Berechtigung, aber das Kind + deine Freundin sind berechtigt, darüber wird dann Wohngeld für euch alle berechnet.)

So sind wir dann auch über die Runden gekommen, wenn möglich kannst du prüfen ob du die Ausbildung verkürzen kannst (das hatte ich dann auch so gemacht und bin dann bei knapp unter 2 Jahren gelandet).

 

Also nur Mut, es ist machbar :)

Geschrieben (bearbeitet)

Guten Morgen.
Erstmal vielen Dank an euch alle für die vielen Antworten.

vor 19 Stunden schrieb Hackmack:

Also wenn du grad gut verdienst, fällt dein alg1 eh höher aus, mit einem Kind sind es 67% deines netto Durchschnittlohnes in den letzten 12 Monaten.

Die Fahrtkosten und der Kinderbetreuungskosten Zuschuß kommen dann dazu. Ansonsten gibt es noch Wohngeld und Kinderzuschlag.

Ich habe aktuell nochmal nachgerechnet und die doch üppigen Zuschläge in der Pflege mal ausgeschlossen. Komme auf 1113€ Alg I... Der Berater der Agentur hatte mir das etwas anders berechnet und war auf ~ 1450€ gekommen. Mit knapp 1100€ befürchte ich, dass sogar die Umschulung finanziell nicht hinkommen würde.

vor 37 Minuten schrieb ITCS:

Hallo Venetas,

Du schreibst sehr offen, was ich sehr gut finde, warum Du nicht mehr in deinem alten Beruf arbeiten möchtest. Dazu schreibst Du von zwei Einweisungen in eine Klinik. So etwas sollte man ernstnehmen. In der IT wirst Du dein Leben lang unter Druck und Stress arbeiten müssen. Du wirst dein Leben lang lernen müssen und immer wieder vor Problemen (beruflicher Art) stehen. Hast Du dir darüber mal Gedanken gemacht? Ich schreibe aktuell noch mit einem anderen User aus diesem Forum per PN. Ein IT-Beruf ist ganz sicher kein Allheilmittel. Über ein Studium würde ich mir an deiner Stelle gar keine Gedanken machen. Nicht umsonst springen fast 50% der Studenten in den IT-Studiengängen vor Beendigung des Studiums wieder ab. Ich würde mir den Schritt mit der Umschulung genau überlegen. Auch in den Pflegeberufen kann man sich weiterbilden um aus der aktiven Pflege rauszukommen. Dazu werden Fachkräfte in der Pflege in den nächsten Jahren massiv gesucht. Ich glaube nicht, dass die psychiche Belastung in der IT und besonders in der Anwendungsentwicklung wesentlich entspannter ist, als in den Pflegeberufen.

Danke auch für deine kritische Meinung. Lebenslang lernen ist denke ich heute in jedem Beruf eine Grundvoraussetzung. Zudem bin ich intrinsisch sehr motiviert was diesen Bereich angeht, mehr als ich es in der Pflege je war. Was die Belastung angeht... Das Thema hatte ich mit einem FISI der mit mir in der Klinik war auch. Als ich ihm erzählt habe wie meine Arbeitsbedingungen aussehen riet auch dieser mir diesen Bereich bei nächster Gelegenheit zu verlassen. Auch wenn die Bedingungen in der IT nicht immer rosig sind, sie kommen nicht an die moralischen und rechtlichen Dilemma der aktiven Pflege ran.
Und eine Stelle außerhalb der aktiven Pflege zu finden ist auch nicht einfach. Viele gehen zum MDK und werden Gutachter, helfen also diesem verkorksten System irgendwie am Leben zu bleiben. Von der Idee in die Führungsebene einzusteigen habe ich Abstand genommen. 

__

Nun habe ich einige neue Impulse die ich nächste Woche mit in das Beratungsgespräch bei meiner Bearbeiterin nehmen kann. Auch sie meinte sie sind eher für die Finanzierung einer betrieblichen Umschulung. Ich hätte bei meinem aktuellen Träger die ersten 12 Monate schulischen Unterricht und würde mir in dieser Zeit einen Betrieb für den praktischen Teil der Umschulung im 2. Jahr suchen. Wenn ich das nicht falsch verstanden habe ist das eine "betriebliche Umschulung", oder irre ich mich da?

 

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

Bearbeitet von Venetas
Geschrieben (bearbeitet)

Nein. Das ist keine duale/betriebliche Umschulung, sondern nur eine normale Gruppenumschulung.

Bei einer dualen Umschulung suchst Du dir selber einen möglichst guten Ausbildungsbetrieb und gehst ganz normal wie ein Auszubildender zur Berufsschule. Da besteht ihr der Praxis eigentlich kein Unterschied zu einer normalen Ausbildung. Deswegen wird dieser Weg der Umschulung ja auch oft bevorzugt.

Ich habe jetzt schon öfter hier in dem Forum von Gruppenumschulungen gelesen, die so ablaufen wie Du es beschreibst. 12 Monate bei einem Bildungsträger und dann 12 Monate Praktikum. Aber wer bereitet einen dann theoretisch auf die Prüfung vor, wenn man die letzten 12 Monate vor der Prüfung gar nicht mehr zur Schule geht.

Eine ganze wichtige Info für alle Umschüler: Der Praktikumsbetrieb in dem man das Praktikum für die Umschulung absolviert muss KEIN anerkannter Ausbildungsbetrieb der IHK sein. So etwas darf jeder Firma machen, die noch nicht mal weiß was die IHK ist oder wie man IHK buchstabiert. Deswegen muss man dabei gut aufpassen, wenn man sich den Praktikumsbetrieb auswählt. In diesem Forum gibt es viele Beispiele bei denen Umschüler massive Probleme mit dem Praktikumsbetrieb in Zusammenhang mit ihrem Projekt hatten. Es sind schon einige Abschlussprojekte daran gescheitert.

Wenn ich das noch einmal kurz schreiben darf: Ich würde mir das mit der IT-Umschulung in deinem Fall noch einmal überlegen. Es stimmt zwar, dass man heute überall sein Leben lang lernen muss. Aber in kaum einen anderen Beruf ist das Wissen von heute so schnell veraltet wie in der IT. Das ist in der Pflege und in der Medizin ganz sicher nicht so stark.

Und besonders als Anwendungentwickler musst Du immer stärker mit Absolventen aus den IT-Studiengängen konkurrieren. Noch wesentlich mehr als Fachinformtiker Systemintegration die Admin werden möchten.

Auch wenn das jetzt vielleicht nicht so schön zu hören oder lesen ist, aber stell dir das Ganze nicht so einfach vor. Die IT-Umschulung garantiert dir noch keinen guten Job. Und finanziell wird sich da auf lange Sicht ganz sicher nichts zu deinem jetzigen Job tun.

Aber wenn Du es wirklich durchziehen möchtest, dann wünsche ich dir viel Glück und wähle den Weg über die duale/betriebliche Umschulung. Wenn Du dir dann einen guten Ausbildungsbetrieb suchst, bei dem Du dich zwei Jahre lang beweisen kannst, dann ist dein Job nach der Umschulung oftmals schon lange vorher gesichert.

Bearbeitet von ITCS
Geschrieben

Ich habe jetzt schon öfter hier in dem Forum von Gruppenumschulungen gelesen, die so ablaufen wie Du es beschreibst. 12 Monate bei einem Bildungsträger und dann 12 Monate Praktikum. Aber wer bereitet einen dann theoretisch auf die Prüfung vor, wenn man die letzten 12 Monate vor der Prüfung gar nicht mehr zur Schule geht.


Seriöse IFLAS Maßnahme, 24 Monate in dieser Reihenfolge:

Der Unterricht in vollzeit! Nix 13.30, mindestens bis 16.15

3 Monate Stützunterricht
9 Monate Fachunterricht
7-8 Monate Praktikum (meist monatlich 1-2 mal Unterricht beim Bildungsträger, zum auffrischen)
4-5 Monate intensive Prüfungsvorbereitung.



Seriöse Maßnahme ohne IFLAS, 21 Monate:

Wie oben, nur ohne Stützunterricht.


Also man wird schon intensiv vorbereitet auf die Prüfungen, wenn man einen ordentlichen Bildungsträger erwischt.

Geschrieben

Das was Du beschreibst beantwortet aber meine Frage nicht. Hier wird immer wieder von Umschulungen berichtet, in denen man 12 Monate eine Gruppenumschulung besucht und danach 12 Monate Praktikum hat. Also eine anderen Form wie Du sie beschreibst. Venetas hat diese Form der Umschulung ja heute erst beschrieben.

Bei der Form der Umschulung die Du beschreibst Hackmack kommt man ja nur auf 7 Monate praktische Erfahrung. Ich denke mal in der Zeit muss man auch noch das Projekt absolvieren. Ich halte 7 Monate praktische Erfahrung für viel zu wenig, um später auf dem Arbeitsmarkt eine gute Stelle finden zu können. Selbst ein richtiger Auszubildender der 36 Monate (mehr als das Fünffache eines Umschülers) in einem guten Betrieb an praktischer Erfahrung gewonnen hat, der hat am Ende auch nur "Grundlagen" erlernt.

Ich halte von der Gruppenumschulung rein gar nichts.

Geschrieben

Ich glaube daran, dass eine schulische Umschulung nicht ideal ist, zweifelt niemand. Aber für manche von uns ist es halt die einzige Option. Das man damit sofort den Traumjob findet ist fraglich, aber die Praxiserfahrung holt man ja später im Job auf. Und je nach Ausrichtung des Unterrichts kann der ja auch die Praxis zu einem Punkt simulieren. Bei uns sind auch viele Umschüler direkt von ihren Praktikumsbetrieben übernommen worden.

 

Finde die extrem negative Einstellung gegenüber Umschulungen hier langsam zum kotzen. Wenn wir danach alle keinen Job finden würden wäre die Finanzierung solcher Projekte doch schon längst eingestellt. 

Geschrieben

Die Agentur für Arbeit möchte die Arbeitslosenzahlen reduzieren. Dafür gibt die Bundesregierung viel Geld. Jeder Umschüler fällt erst einmal für 2 Jahre aus der Arbeitslosenstatisktik raus. Das lässt sich die Regierung viel Geld kosten. Ich denke mal damit sollte die Frage beantwortet sein, warum so viele Umschulungen finanziert werden.

Hohlkopf, warum ist eine Gruppenumschulung für viele die einzige Option?

Hier, wie auch in anderen Threads, wurde ja von mir und von anderen Usern schon oft genug der wesentlich bessere Weg der Umschulung beschrieben.

 

Geschrieben

Sorry, aber das ist Quatsch. Das mag bei normalen Maßnahmen so sein, entspricht da auch meiner Erfahrung, aber Umschulungen sind verdammt teuer. Bei uns war über die Hälfte des Kurses noch nicht mal arbeitslos (ich inklusive) aber hatten halt in ihrem Beruf keinen Fuß gefasst oder keine abgeschlossene Ausbildung. Uns zwei Jahre durchzufüttern und 25k+ Schulgeld zahlen damit wir dann wieder Helferjobs machen bringt dem Amt also gar nichts.

Zum Beispiel weil viele Betriebe keine Auszubildenden über 30 wollen, weil man vielleicht gesundheitsbedingte Lücken im Lebenslauf hat die erstmal abschreckend wirken - Grade bei einem Azubi den man ja schlecht wieder loswerden kann, weil man trotz Interesses am Thema vielleicht bisher in völlig anderen Gefilden unterwegs war und zum lernen von Programmiersprachen einfach keine Zeit war. Etc. Etc. 

Klar gibt es bessere Wege, aber halt nicht für jeden. Es macht auch Sinn das zu vermitteln, aber die Aggressivität mit der das hier von Leuten wie dir getan wird ist völlig übertrieben. Für manche ist eine Gruppenumschulung keine schlechte Wahl, und die allermeisten die einen vernünftigen Umschulungsträger haben und sich ein bisschen reinhängen landen danach auch nicht wieder beim Amt (ist zumindest bei meinem so).

Geschrieben

Um das kurz klar zu stellen, die ersten 12 Monate sind Schulzeit, Unterricht von 8.30 - 16.15. Ist auf jeden Fall Vollzeit.  Dann 10Monate Praktikum in einem Betrieb mit regelmäßigem Kontakt zum Träger. Die letzten beiden Monate sind dann nochmal intensive Vorbereitung in der Schule und Prüfungen. Angaben ohne Gewähr, aber so in dem Rahmen würde es statt finden. 

Geschrieben

Das ist deine Meinung und ich habe eben eine andere Meinung. Nur weil ich einem Umschüler hier zu einer dualen/betrieblichen Umschulung raten würde, musst Du mir keine Aggressivität unterstellen. Und das Umschüler die Arbeitslosenzahlen senken, ist doch auch kein Geheimnis.

Ich könnte dir noch viele Argumente gegen die Gruppenumschulung hier aufführen, aber dann würde das hier zu Streit führen. Das möchte ich nicht.

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Umschulung Hohlkopf.

Geschrieben

Hallo Venetas,

zum Thema Finanzierung:

Du könntest unter Umständen auch Anspruch auch BAB haben (auch wenn du bereits eine Ausbildung absolviert hast). Da würde ich an deiner Stelle mal bei deinem Sachbearbeiter der Arbeitsagentur nachfragen. Sobald du auch nur einen Cent Betreuungskosten für dein Kind hast, wird beim BAB dafür übrigens direkt eine Pauschale von 130€/Monat eingerechnet und auch beim Wohngeld gibt es dafür eine.

Ansonsten, so wie hier einige geschrieben haben, hast du bzw deine Familie auch Anspruch auf Wohngeld/Kinderzuschlag. Sollte das dann immernoch nicht reichen, kann man auch ALG 2 beantragen, da mindestens dein Kind einen Anspruch darauf hat.

Ich selber habe auch eine normale betriebliche Ausbildung mit zwei Kindern gemacht und konnte auf diese Hilfen zurückgreifen, so dass ich über die Runden gekommen bin.

Letzten Endes musst du für dich selber entscheiden, was du machen möchtest und schauen, wo die Arbeitsagentur mitspielt. Immerhin ist regulärer Ausbildungsbeginn erst August/September nächsten Jahres. Allerdings würde ich diese Entscheidung nicht nur von der Finanzierung abhängig machen, sofern man keine besonderen Ansprüche hat.

Es liegt übrigens meistens an einem selber, wie gut man bei einer Umschulung abschneidet und welche Chancen man danach auf dem Arbeitsmarkt hat. Die Eigeninitiative ist aber auf jeden Fall dort mehr gefragt als bei einer normalen Ausbildung. Ein Vorteil bei einer Ausbildung in einem Betrieb ist natürlich, dass man u.U. direkt übernommen wird und so ohne Lücke erst einmal Berufserfahrung sammeln kann.

Geschrieben

Hallo Venetas,

hier schreibt ein gerade gebacken Fachinformatiker Anwendungsentwickler Umschüler, der kein gut Deutsch schreibt (nur 5 Jahre in Deutschland ;-) ), aber programmieren kann. Vor Zwei Jahren mit 31 Jahre und Zwei Kinder habe eine Schulische Umschulung angefangen, die von Amt bezahlt wurde. Die läuft so ab, ein Jahr Präsenzunterricht, 8 Monate Praktikum, dann Zwei Monate Prüfungsvorbeitung.

Ich hatte auch Angst über die Arbeitschancen nach eine Umschulung ob es Sinn machte oder nicht. Anwort: Super Chancen, letzte Woche Abschlussprüfung, nächste Woche 2 Vorstellungsgespräch ( 2 Vorstellungsrunde) und das beim Zwei gute bekannte Firmen, und noch 3 Stelle in Sicht. Alle Firmen habe ich erwähnt, dass es um eine Schulische Umschulung handelt, die Anwort war dass es egal ist, wenn meine Interessen und Profil zu den Firma passen.

Also Viel Erfolg 

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