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Wie noch raus aus dem Support


3Mpwrd

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Ich weiß das klingt alles ziemlich nach MIMIMI, aber ich bin derzeit ziemlich frustriert und wäre über ein paar Stories und Tipps zum Thema Spezialisierung und Bereichswechsel.
Ich fühle mich immer etwas planlos, wenn ich mich mit Dingen beschäftige, zu denen ich nur (teilweise veralteten) theoretischen Bezug habe.

Bin jetzt fast 30 und klemme mit unbefriedigenden Tätigkeiten im 1st/2nd Level Support fest.

Ein weiteres problem ist eine chronische Erkrankung, die zwar an sich nur sehr selten und wenn dann auch nicht allzu lange zu Problemen im Alltag führt.
Aus einigen Bewerbungsgesprächen habe ich allerdings das Gefühl gewonnen, dass viele Firmen das als sehr kritisch auffassen.
Das Thema aber nicht vor Antritt anzuschneiden kommt für mich nicht infrage.

Mit meiner Bezahlung und den Rahmenbedingungen kann ich für die Verantwortung die ich trage eigentlich einigermaßen zufrieden sein, nur merke ich persönlich dass ich vor allem durch den vielen Userkontakt und meine organisatorisch erzwungene Spezialisierung auf das Betreuen eines aussterbenden und nervigen Systems immer mehr abstumpfe.
Bereits kommunizierte Bereichswechsel werden mangels erfolgreicher Neueinstellungen seit 1,5 Jahren immer wieder zurückgestellt.

Was der Post genau bringen soll weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, ich suche nur den richtigen Denkanstoß im Zwiespalt zwischen Komfortzone und Unzufriedenheit.

 

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Ganz ehrlich: Deine chronische Erkrankung hat einen (potentiellen) neuen AG nichts anzugehen. Ich würde sowas niemals im Bewerbungsgespräch oder der Bewerbung ansprechen. Vor allem, wenn du (wie du selbst sagst): "nur sehr selten und wenn, dann nicht all zu lang zu Problemen im Alltag führt."

Natürlich wird da jeder AG erst mal skeptisch. Da wird dich keiner mit offenen Armen empfangen und sagen "ja du hey, kein Problem. Hier läuft alles so prima. Da wird das zu keinem Problem führen".

Bilde dich in deiner Freizeit fort. Dafür gibt es genug (auch kostengünstige) Möglichkeiten. Mach das, was dir Spaß macht und interessiert und bewirb dich auf Junior Stellen. Schau dir an, was der AG sich wünscht und versuche diese irgendwie abzudecken oder zu verargumentieren.

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Letztendlich ist Frage ob die chronische Erkrankung wirklich die Tätigkeit in dem Maße beeinflusst, das sie offenbarungspflichtig wäre. Ansonsten kann ich davon nur abraten, da sie zum einen eben deine Tätigkeit gar nicht entscheidend beeinflusst und du dir dann dadurch einfach Chancen verbaust. Du signalisiert deinem Arbeitgeber ja dadurch, das er mit längeren Ausfällen zu rechnen hat, auch wenn du eingrenzt das dem nicht so sei. Allein das Ansprechen genügt. Ein Bewerbungsgespräch ist halt ein Verkaufsgespräch. Du verkaufst deine Leistung, und eben nicht, das du auch mal krank bist.

Das würde ich rechtlich klären lassen mit der Erkrankung und wenn es rechtlich Einwandfrei ist,  dann auf keinen Fall erwähnen. Es gibt Dinge, die gehen einem Arbeitgeber nichts an und sind in der sozialen Verantwortung durchaus zumutbar. Genauso wie die Familienplanung o.ä. 

Bearbeitet von Arvi
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Gast default1990

Klingt nach mir.

Ich hatte einen bequemen, einfachen, aber sehr nervigen Job im 2nd Level Support. 2,5k netto im Monat, plus Aktienpaket, also mehr als genug für jemanden, der den Studentenmodus nie verlassen hat, aber eben keine befriedigende Arbeit und die ständige Bedrohung, nach Indien " outgesourcet " zu werden.

Meine Nachfragen, ob ich mich in Richtung Software-Dev umzuorientieren wurden als "Untreue zum Team" gewertet und so wurde mir zum 01.12.2016 gekündigt. Am 01.01. habe ich dann die AE-Umschulung angefangen, mit fast 30.

Unser fortgeschrittenes Alter ist ein Problem, aber kein KO-Kriterium. Bei der Praktikumssuche habe ich zwar gemerkt, dass viele Betriebe jüngere Praktikanten suchen, aber man kann ja mehr als eine Bewerbung schreiben.

Daher die Empfehlung:

Lern noch was. Der schnelle Weg ist die Umschulung, der gute Weg ist die Uni. Vielleicht noch bis April oder Oktober arbeiten, Geld sparen, und dann motiviert und finanziell sorglos zurück zur Uni? Mit sowas am Horizont vergeht auch die Arbeitszeit schneller und angenehmer.

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vor 3 Minuten schrieb Arvi:

Letztendlich ist Frage ob die chronische Erkrankung wirklich die Tätigkeit in dem Maße beeinflusst, das sie offenbarungspflichtig wäre. Ansonsten kann ich davon nur abraten, da sie zum einen eben deine Tätigkeit gar nicht entscheidend beeinflusst und du dir dann dadurch einfach Chancen verbaust. Du signalisiert deinem Arbeitgeber ja dadurch, das er mit längeren Ausfällen zu rechnen hat, auch wenn du eingrenzt das dem nicht so sei. Allein das Ansprechen genügt.

Das würde ich rechtlich klären lassen mit der Erkrankung und wenn es rechtlich Einwandfrei ist,  dann auf keinen Fall erwähnen. Es gibt Dinge, die gehen einem Arbeitgeber nichts an und sind in der sozialen Verantwortung durchaus zumutbar. Genauso wie die Familienplanung o.ä.

Ich würde es mal so formulieren: Es wäre sehr wichtig, dass das ganze bekannt ist und im Ernstfall nicht missverstanden wird.
Eingeweihte Kollegen würden denke ich reichen, aber ist auch irgendwo ne Gratwanderung.

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vor 8 Minuten schrieb 3Mpwrd:

Ich würde es mal so formulieren: Es wäre sehr wichtig, dass das ganze bekannt ist und im Ernstfall nicht missverstanden wird.
Eingeweihte Kollegen würden denke ich reichen, aber ist auch irgendwo ne Gratwanderung.

Hast du das rechtlich klären lassen? Es gibt in dieser Sache nur eine oder keine Offenbarungspflicht. Eine Gratwanderung dazwischen gibt es rechtlich nicht. Du kannst später deine Kollegen einweihen auf frewilliger basis. Aber wenn keine Offenbarungspflicht besteht, dann musst du das eben nicht im Bewerbungsgespräch und der Probezeit tun oder überhaupt. Genau dafür gibt es ja das Recht auf Lüge und nicht Offenbarung.

Du nimmst dir ansonsten selber alle Jobchanchen. Jeder Bewerbungscoach wird dir davon abraten. Man verkauft im VG seine Leistung und nicht, das man auch mal krank ist.

Bearbeitet von Arvi
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vor einer Stunde schrieb 3Mpwrd:

Ich würde es mal so formulieren: Es wäre sehr wichtig, dass das ganze bekannt ist und im Ernstfall nicht missverstanden wird.
Eingeweihte Kollegen würden denke ich reichen, aber ist auch irgendwo ne Gratwanderung.

Ich bin einer ähnlichen Situation und habe auch 1-2 gesundheitliche Probleme die schwer zu erklären sind. Die gesundheitlichen Probleme sind ähnlich bekannter Krankheiten, aber nicht genau das. Leider weckt diese Ähnlichkeit immer Assoziationen, die in der Regel nicht zu deinem Vorteil sind. 

Mein Ratschlag wäre, hänge es nicht an die große Glocke. Deine Krankengeschichte hat keinen zu Interessieren und wird dir im Zweifelsfall immer als Nachteil ausgelegt. Sprich der hat ein höheres Risiko krank zu werden, warum stellen nicht jemanden ein bei dem das nicht so ist. Es erleichtert den Vorgang dich bei den Bewerbungen leichter auszusortieren. 

Ich selbst hatte bei der Ausbildungssuche anfangs meine gesundheitlichen Probleme im Bewerbungsgespräch offen angesprochen. In der Regel gab es eine falsche Assoziation mit einem ähnlichen Krankheitsbild und dann wusste ich schon das Gespräch ist gelaufen. In zwei Fällen wurde sogar noch argumentiert, ich sollte mir einen Behindertenschein beantragen.

Ich habe es bei meinen Arbeitgebern immer vermieden meine gesundheitlichen Probleme anzusprechen. Nur bei meinem aktuelle habe ich es gemacht, da es im Gesundheitswesen ist und explizit danach gefragt wurde. Dies hat den positiven Nebeneffekt, keine Bereitschaft.

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Falls bei dir eine Schwerbehinderung vorliegen sollte, kann das im Falle eines Arbeitgebers im öffentlichen Dienst auch "positiv" sein.
Im Sinne von - sie müssen dich zum Gespräch einladen - außerdem werden Schwerbehinderte bei uns in einem gewissen Rahmen bevorzugt eingestellt.

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Das gilt nicht nur für den öffentlichen Dienst.
Die private Wirtschaft hat auch eine Beschäftigungsquote für Schwerbehinderte. Besitze selbst eine Schwerbehinderung (GdB 50). Meine AGs warten bis jetzt immer froh jemanden zu finden der regulär arbeiten kann und zur Quote beiträgt.

Bearbeitet von Smau
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