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Einarbeitung/Hilfe Backend Entwicklung


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo in die Runde,

ich habe im August meine um ein Jahr verkürzte Ausbildung zum FIAE begonnen und bin als einziger Azubi in unserem Backend Entwicklerteam gelandet. Allgemein macht mir die Arbeit sehr viel Spaß und ich habe gut zu tun. Ich möchte hierzu mal ein paar Fragen in die Runde werfen, einerseits was eure Einschätzung meiner Tätigkeit betrifft als Azubi und zweitens wie ich mich noch besser in die ganze Struktur einarbeiten kann.

Mittlerweile bin ich bereits für mehrere Backends bei uns zuständig und betreibe Bugfixing, Refactoring und teilweise quasi Neutentwicklung bzw. Funktionserweiterungen. Das ganze findet in Java statt, die Backends selbst sind sehr unterschiedlich. Ich darf mich also aktuell  u.a. mit Schnittstellen gegen Datev, LDAP,  MSSQL/MySQL Datenbanken befassen. D.h. alle Probleme von Kunden in den entsrpechenden Bereichen landen schon bei mir und ich muss häufig Code von Vorgängern an den entsprechend Stellen fixen oder z.T. auch komplett neu schreiben, weil die bisherige Implementierung mies ist. Gerade wenn es um Erweiterungen geht, sprich Geld fließt, werde ich gefühlt garnicht mehr als Azubi angesehen, sondern man tut so als hätte ich bereits 10 Jahre vollumfänglich solche Sachen entwickelt und kann jede API in 5 Minuten verstehen. Das kommt vor allem von Leuten, die die Sachen an Kunden verkaufen, aber selbst nie wirklich programmiert haben. Es geht dabei meist garnicht darum, ob ich das gewünschte umsetzen kann, sondern es wird eine Menge zeitlicher Druck aufgebaut. Mein Teamleiter und die anderen Entwickler haben selber soviel zu tun, dass die alle froh sind, dass ich schon eine Menge Aufgaben übernehme. Dabei haben sie selbst von den Backends nur wenig Ahnung, aber ich soll dann immer gleich durchsehen was die internen Strukturen und Logik betrifft.

Daher meine erste Frage: Ist das normal für Azubi soviel Vertwortung zu haben ?

Zur zweiten Frage.

Java ist das eine, aber zum Backend gehört vor allem auch eine Menge mehr. Wir nutzen Tomcat, Hibernate, RMI, SQL Datenbanken und sicherlich auch noch einiges mehr von dem ich keine Ahnung habe. Nun ist das ja nicht so, dass man in der Ausbildung das alles mal Stück für Stück erklärt bekommt, sondern man muss da eben irgendwie reinwachsen. Zumindest ist das bei uns so. Ich würde aber schon ganz gern besser verstehen wie die ganzen Komponenten ineinandergreifen. Also, wie wird mit Servern kommuniziert ? Wie werden Daten vom Frontend bis in die Datenbanken gebracht ? Wie nutze ich Hibernate im Zusammenhang mit Java ? Da besteht aktuell nur ein grobes Bild bei mir. Kann man zuhause vllt eine stark abgespeckte Umgebung aufbauen, in der ich mir diese Sachen in Ruhe aneigen kann ? Ich hatte schon mal mit LAMP einen Tomcat aufgesetzt und über PHP Datensätze in einer MySQL DB angelegt, aber das ist eben doch noch nicht so ganz das selbe wie auf Arbeit.

Was würdet ihr mir empfehlen, um die Abläufe auch 'unter der Haube' besser verstehen zu können ?

Die Berufsschule ist bei solchen Dingen natürlich absolut keine Hilfe, da lerne ich zumindest garnichts.

 

 

 

 

Bearbeitet von IjonTychy
Geschrieben (bearbeitet)
vor 49 Minuten schrieb IjonTychy:

Daher meine erste Frage: Ist das normal für Azubi soviel Vertwortung zu haben ?

Die Antwort eines Softwareentwickler: It depends.
Ich würde mal sagen, es kommt immer auf das Team und auf die Firma an. Es ist gut, wenn der Azubi ins Team integriert wird und auch Verantwortung übernimmt. Dennoch muss man bedenken, dass es ein Azubi ist und man ihn nicht als Entwickler mit mehrjähriger Berufserfahrung ansehen sollte und ihn auch Aufgaben geben, für die er sich gewachsen fühlt. Wenn es für dich zu viel Stress bedeutet, würde ich mal mit dem Ausbilder sprechen.

Menschen, die keine Entwickler sind, haben oftmals ein falsches Bild von der Softwareentwicklung. Das ergeht mir auch fast jeden Tag, wenn ein Kundenverantwortlicher ins Büro kommt und fragt, wie lange wir an der Entwicklung für Feature X benötigen und das am besten noch gleich in 10 Minuten im Detail erklären, wie wir es machen würden, weil er gleich mit den Kunden telefoniert. Das ist leider Alltag in vielen Firmen. Da muss man die Leute erziehen und denen klarmachen, dass das alles nicht so einfach ist. Es ist nun mal nicht mit ein paar Mausklicks getan.

vor 49 Minuten schrieb IjonTychy:

Also, wie wird mit Servern kommuniziert ? Wie werden Daten vom Frontend bis in die Datenbanken gebracht ? Wie nutze ich Hibernate im Zusammenhang mit Java ? Da besteht aktuell nur ein grobes Bild bei mir. Kann man zuhause vllt eine stark abgespeckte Umgebung aufbauen, in der ich mir diese Sachen in Ruhe aneigen kann ? Ich hatte schon mal mit LAMP einen Tomcat aufgesetzt und über PHP Datensätze in einer MySQL DB angelegt, aber das ist eben doch noch nicht so ganz das selbe wie auf Arbeit.

Na klar kannst du dir eine Testumgebung zu Hause aufbauen und damit rumspielen. Du installierst dir halt einen SQL-Server (z.B. MySQL oder MariaDB) und dann kannst du mit Java schon darauf zugreifen. Alternativ kannst auch auf einen SQL-Server verzichten und SQLite verwenden. Hibernate selber ist ja ein. sog O/R-Mapper. Es stellt dir eine Abstraktion zwischen der objektorientierten Welt in Java und der relationalen SQL-Welt dar. Hibernate baut im Hintergrund die jeweiligen SQL-Queries und schickt diese zur Datenbank. Dann kommt die Antwort vom Server zurück und Hibernate baut daraus deine Klasseninstanzen, mit denen du dann in Java arbeiten kannst. Ich bin jetzt nicht so ganz firm in Hibernate aber ich weiß, dass Hibernate auch die jeweiligen SQL-Queries loggen kann, sodass du dir mal anschauen kannst, was er da eigentlich generiert. Die Verbindung zwischen deiner Anwendung und dem SQL-Server erfolgt über die JDBC-Schnittstelle.

Wenn du der englischen Sprache mächtig bist, kannst du ja mal in deiner Firma nachfragen, ob sie dir ein Account bei Pluralsight spendieren könnten. Da findet man sehr viele Tutorials und andere Videos von professionellen Entwicklern. Allerdings ist Pluralsight nicht kostenlos aber ich finde, es ist die Investition wert.

Bearbeitet von Whiz-zarD

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