DerEntwickler Geschrieben 8. Februar 2018 Geschrieben 8. Februar 2018 (bearbeitet) Hallo, ich habe relativ kurzfristig morgen ein Gespräch mit unserem IT - Leiter. Dabei wird es auch um das Thema Gehalt gehen weil mir das schon länger etwas auf der Seele brennt. Erstmal das formelle... Alter: 24 Wohnort: Frankfurt am Main letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): FIAE 2013 Berufserfahrung: 5 Jahre Vorbildung: Realschule Sonstige Weiterbildungen / Qualifikationen: - Microsoft Certified Professional / Microsoft Specialist C# Programming - Vorkurs Mathematik (niveau etwa leistungskurs Abitur) - Wirtschaftsinformatik Studium seit Dezember 2017, 1. Prüfung bestanden (Mathematik) Arbeitsort: Bad Homburg (also im Prinzip Frankfurt) Grösse der Firma: 80-100 MA Innendienst (mehrere Tausend Freiberufler und fest Angestellte im Außendienst) Tarif: Branche Branche der Firma: Agentur / Marketing Arbeitsstunden pro Woche: 37,5 Gesamtjahresbrutto: 35.000 € Anzahl der Monatsgehälter: 12 Anzahl der Urlaubstage: 25 Sonder- / Sozialleistungen: Keine Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich): Inhouse / Backoffice Softwarentwicklung aber es ist das strategische Ziel die jetztige IT - Entwicklung zu einer operativen Abteilung auszubauen und Geld zu erwirtschaften. Softwarenetwicklung mit C#, ASP.Net, Xamarin (Apps), Azure Cloud. Ich übernehme mittlerweile den gesamten Prozess einer Softwarentwicklung von Anforderungsanalyse über Programmierung bis zum Release. Ich würde meine Tätigkeiten nicht als "typischen Programmierer" bezeichnen der Tickets abarbeitet und sich was neues aus dem Backlog nimmt. In meiner Tätigkeit steckt viel Prozessoptimierung also ich setze mich auch mit den operativen Abteilungen zusammen und schau was wir machen können und setze das auch um. Wir entwickeln auch viel für unsere Kunden aber treten dabei meistens nicht in direkte Kommunikation sondern das läuft über die operativen Abteilungen. Meine Vorstellung: Die aktuellen 35.000€ sind zu wenig, ich denke das sehen die meisten so. Angefangen habe ich in der Firma mit 32.000€ (was völlig okay war als Einstieg) dann ging es mal hoch auf 35.000€. Mir ging es nie darum Topverdiener zu sein da für mich auch andere Sachen wichtig sind wie z.B eine gute Arbeitsatmosphäre und aktive Gestaltungsmöglichkeiten. Mittlerweile bin ich aber doch etwas weit abgeschlagen und möchte etwas aufholen. Als FIAE mit 5 BE bewegt man sich normalerweise wohl so zwischen 40-50K. Ich würde gerne 42K anstreben. Meint ihr das wäre machbar? Argumente dafür... - Ohne interne IT - Entwicklung wären viele unserer Kunden nicht haltbar. Mit externen haben wir durchgehend schlechte Erfahrungen weil zu unflexibel. Außerdem ist das spezielle Kunden und - Prozessswissen sehr wichtig welches lange braucht um zu reifen. Mittlerweile verstehe ich viele Sachen "Blind" und kann daher schnell und passgenau reagieren. Eventuell ein Argument weil er einen neuen erstmal 2-3 Jahre anlernen müsste um dieses Spezialwissen aufzubauen und er selbstständig arbeiten kann? - Wir haben einen neuen Junior Entwickler. Auch wenn ich es nicht wissen sollte, weiß ich das er 39K (bei 0 BAE) verdient. Keine Frage, das ist absolut gerechfertigt in anbetracht der Situation. Wir haben lange gesucht und wir brauchten ihn dringend und da konnte er natürlich höher Pokern als ich damals beim Einstieg. Trotzdem hat es irgendwie einen faden beigeschmack wenn jemand der die ersten 2-3 Jahre nur Tickets / vordefinierte Konzepte abarbeitet mehr Gehalt bekommt als jemand der auch Prozessanalsyse und Konzepterstellung betreibt. ABER...das ist natürlich kein Argument was ich vor meinem IT - Leiter anbringen würde und mir geht es rein um die sachliche Ebene aber vielleicht zeigt es ja das an sich Bereitschaft da ist Geld in die Hand zu nehmen. - Studium anbringen? (Er weiß es noch nicht) Argumente dagegen... - Wir sind eine Agentur (Marketing). Generell schwierige und schlecht bezahlte Branche. Man muss jedes Geschäftsjahr erneut hart um Kunden kämpfen und viele Agenturen versucht sich über Wasser zu halten. - Das Unternehmen befindet sich in einer Umstrukturierungsphase die noch bis 2020 andauern wird. Das Unternehmen soll schlanker und digitaler werden. Aktuell werden rote Zahlen geschrieben. Vielleicht auch positiv zu sehen weil wir da maßgeblich dran teil haben? - Die letzte Gehaltserhöhung war im April 2017 mit 10% (32K -> 35K) . Vielleicht zu kurzfristig hintereinander? Wie gesagt, 42K€ wären mein Wunsch aber 40K€ das persönliche minimum. Vielen Dank für eure Einschätzung! Bearbeitet 8. Februar 2018 von OPunktSchmidt Zitieren
Sullidor Geschrieben 8. Februar 2018 Geschrieben 8. Februar 2018 Ich persönlich denke bei dir sind 40k - 42k durchaus angemessen. Ob du es auch in der selben Firma bekommst, ist reine Verhandlungssache. Aber meist ist so ein großer Sprung nur durch einen Wechsel zu erreichen. Du solltest im Hinterkopf behalten, dass du woanders ziemlich wahrscheinlich deine mindestens 40k bekommen wirst. Da eventuell auch noch mit mehr Urlaubstagen. Dein Studium würde ich übrigens definitiv ansprechen. Zitieren
kylt Geschrieben 8. Februar 2018 Geschrieben 8. Februar 2018 Nabend, Erst einmal gilt auch bei dir ein Zitat, dass ich mal über die Suchmaschine gefunden habe: "wer mehr als 10% fordert, hat zu Beginn schlecht verhandelt.", es sei denn es wird ernsthaft erkannt, dass man Gefahr läuft einen wichtigen Mann zu verlieren. - Alles andere sind Einzelfall Ausnahmen. Das du die letzte Erhöhung dieses Jahr hattest macht es für dich nicht besser. -Zumal du eben nicht in FFM direkt arbeitest. Zitieren
monolith Geschrieben 8. Februar 2018 Geschrieben 8. Februar 2018 (bearbeitet) Du kannst es versuchen aber ich habe Zweifel, ob die 40000 € realistisch sind. 38000, vllt. 39000 wäre wohl realistischer. Auch das wäre innerhalb von weniger als einem Jahr eine große Steigerung. Mehr als 10%. 40000 erscheinen mir fair aber ist halt ein sehr großer Sprung und das in einer wirklich angespannten Lage... Wünsche dir aber viel Glück. Wenn es nicht klappt hast du immer noch die Option dir einen AG zu suchen der einem Gehaltswunsch entspricht. Bearbeitet 8. Februar 2018 von monolith Zitieren
Gast simons Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 Ich kann dir nur raten den Job zu wechseln, Medienbranche ist immer schlecht bezahlt, hast du ja schon selber erkannt. Zu deinen Gehaltsvorstellungen würde ich sagen, wenn es nicht Medien wäre sind c. 38 bis 39k drin. Aber weil Medien, wird der Chef dir nicht mehr als 37k anbieten. Kannst ja mal Bescheid sagen, wie es gelaufen ist. Zitieren
DerEntwickler Geschrieben 9. Februar 2018 Autor Geschrieben 9. Februar 2018 (bearbeitet) Danke für euren Input. 40K € sind einfach mein persönliches Minimum. Darunter kommt ein Arbeitgeberwechsel in Frage. Selbst wenn ich das bekomme, ist natürlich die Frage wie sich das langfristig weiterentwickelt. In 3-4 Jahren möchte ich dann schon bei 43-45k stehen. Bringt ja nichts wenn bei 40K jetzt Schluss ist. Ich werde die 40K für jetzt vorschlagen und vorschlagen das wir eine Zielvereinbarung machen für weitere Steigerungen (gerne geknüpft an Meilensteine in meinem Studium). Dann sehe ich wie er reagiert. Danke. Ich werde berichten! Bearbeitet 9. Februar 2018 von OPunktSchmidt Zitieren
socrates Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 Moin OPunktSchmidt, ich würde an deiner Stelle sogar etwas höher greifen mit 42K vorschlagen - ich denke du hast eine gute Referenz! Somit wirst du auch dein Standing in deiner Firma sehen bzw. beim Chef. Im schlimmsten Fall wird es abgelehnt und dann weißt du eigentlich was zu tun ist :-) VG socrates JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
t0pi Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 40-42k als FIAE...mit 5 jahren Berufserfahrung... in FFM... und "nur" 25 Tage Urlaub?.. ich würde mal nach nem neuen AG suchen da ist wesentlich mehr drin. Sullidor reagierte darauf 1 Zitieren
OkiDoki Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 Moin OPunktSchmidt, ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Gehaltsanpassungen von über 10%, im selben Unternehmen durch eine etappenweise Erhöhung zu verhandeln. Dies kann ggf. auch an Zielvereinbarungen geknüpft sein wie z.B. deine Erfolge im Studium oder den Abschluss von wichtigen Kundenprojekten. Im Großen und Ganzen denke ich, dass eine Anpassung auf dein Wunschgehalt durchaus realistisch ist, da sich der Markt geändert hat und du, so habe ich es zumindest verstanden, neue Verantwortungen übernommen hast. Sollte dein AG dennoch nicht mitziehen wollen -> Wechseln. Im Allgemeinen finde ich eine erneute Verhandlung nach ca. 8 Monaten aber etwas früh. Etwas OT, aber als kleiner Hinweis: Ich denke, dass viele Leute mit dem falschen Mindset in eine Verhandlung gehen. Beobachten konnte ich dies zumindest in den ersten Verhandlungen bei mir selbst und teilweise auch bei Kollegen. Daher kann ich dir nur empfehlen, dass du dir vor der Verhandlung klar machen was deine absolute Schmerzgrenze ist, was du wert bist und vor allem warum du das Gehalt von XYZ wert bist. Wenn dir das alles bewusst ist, kannst du das Gehalt aktiv einfordern und die Forderung untermauern. Immerhin geht es um eine Verhandlung und nicht um eine höfliche Bitte. Zitieren
DerEntwickler Geschrieben 9. Februar 2018 Autor Geschrieben 9. Februar 2018 (bearbeitet) Das Gespräch ich vorbei und wie versprochen hier das Ergebnis. Wir haben lange gesprochen, über die allgemeine Situation des Unternehmens die Rolle der IT -Entwicklung im aktuellen Change Prozess und welche Rolle ich da spiele. Er war auch absolut der Meinung das ich dabei persönlich eine tragende Rolle spiele und er mich sehr schätzt. Dann ging es ums Gehalt. Wir waren sehr ehrlich zueinander. Das ist vielleicht eine Merkmal einer Agentur den viele aus "industriellen" IT - Firmen nicht kennen. Es gibt hier nicht dieses typische Vorgesetztenverhältnis und es ist mehr so ein "StartUp - Feeling". Wir waren beide der Meinung das ich wo anders immer mehr verdienen würde aber es gibt für mich auch andere Werte wie eingangs erwähnt. Ich habe mich dann doch dazu entschieden die 42K€ zu nennen und er hat sofort zugestimmt (hmmm, hätte wohl doch höher Pokern sollen?). Das muss jetzt aber noch durch den Geschäftsführer abgesegnet werden aber er hat da wenig bedenken. Allerdings wird die Angleichung wohl in zwei Schritten erfolgen (2018 und 2019) was ja bei einen Sprung von 20% auch fair ist. Also nochmal vielen Dank für euren Input. Bearbeitet 9. Februar 2018 von OPunktSchmidt socrates reagierte darauf 1 Zitieren
t0pi Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 vor 11 Minuten schrieb OPunktSchmidt: Dann ging es ums Gehalt. Wir waren sehr ehrlich zueinander. Das ist vielleicht eine Merkmal einer Agentur den viele aus "industriellen" IT - Firmen nicht kennen. Es gibt hier nicht dieses typische Vorgesetztenverhältnis und es ist mehr so ein "StartUp - Feeling". sorry aber selten sowas merkwürdiges (das ist ein echt freundliches Wort für die Wörter die mir sonst einfallen würden) gehört... ich kenne einige Firmen die so sind wie du sie beschrieben hast...auch kenne ich genug Firmen die gerne darüber sprechen wie "einzigartig" doch ihre Methoden/Moral etc. sind(gehste dann zum direkten Konkurenten behauptet dieser das selbe von sich) ...man kann sich alles schön reden . Du sollst eine tragende Rolle spielen aber die Erhöhung auf 42k wird gestaffelt erfolgen? ... Wäre ich Leiter einer Personalabteilung würde ich dich jetzt versuchen abzuwerben da du recht begnügsam bist.... Nichts desto trotz: Glückwunsch zu deiner Verbesserung. Zitieren
socrates Geschrieben 9. Februar 2018 Geschrieben 9. Februar 2018 vor 1 Stunde schrieb OPunktSchmidt: Das Gespräch ich vorbei und wie versprochen hier das Ergebnis. Wir haben lange gesprochen, über die allgemeine Situation des Unternehmens die Rolle der IT -Entwicklung im aktuellen Change Prozess und welche Rolle ich da spiele. Er war auch absolut der Meinung das ich dabei persönlich eine tragende Rolle spiele und er mich sehr schätzt. Dann ging es ums Gehalt. Wir waren sehr ehrlich zueinander. Das ist vielleicht eine Merkmal einer Agentur den viele aus "industriellen" IT - Firmen nicht kennen. Es gibt hier nicht dieses typische Vorgesetztenverhältnis und es ist mehr so ein "StartUp - Feeling". Wir waren beide der Meinung das ich wo anders immer mehr verdienen würde aber es gibt für mich auch andere Werte wie eingangs erwähnt. Ich habe mich dann doch dazu entschieden die 42K€ zu nennen und er hat sofort zugestimmt (hmmm, hätte wohl doch höher Pokern sollen?). Das muss jetzt aber noch durch den Geschäftsführer abgesegnet werden aber er hat da wenig bedenken. Allerdings wird die Angleichung wohl in zwei Schritten erfolgen (2018 und 2019) was ja bei einen Sprung von 20% auch fair ist. Also nochmal vielen Dank für euren Input. Herzlichen Glückwünsch - ich persönlich denke, dass 7k schon eine Menge ist. Du kannst natürlich weiterhin dich umschauen, um dein etwaigen Marktwert zu ermitteln. Nach zwei Jahren kann man nochmal in den Gehaltspoker einsteigen und wie heute mit offenen Karten spielen...Ehrlichkeit währt am längsten (meine persönliche Meinung). PS: War bei mir ähnlich gewesen, ich habe mit offenen Karten gespielt und mein AG machte mit - mit Erfolg!. Schönes Wochenende VG socrates Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.