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Erfahrungen mit geforderten Qualifikationen in Stellenausschreibungen


fisi1396

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Hallo,

da ich mir zur Zeit viele Gedanken über meine berufliche Zukunft mache studiere ich seit einiger Zeit die großen Jobbörsen nach für mich relevanten Stellen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Anzahl der Stellen mit Forderung nach einem Hochschulabschluss in den letzten 3/5 Jahren deutlich gestiegen ist. Das reicht von vermeintlich einfacheren Tätigkeiten im Support bis zur Team-/Projektleitung.

Da ich „nur“ eine Ausbildung zum Fachinformatiker mit Fachrichtung Systemintegration absolviert habe macht mir das natürlich ganz schön zu schaffen. Gerade auch dadurch, dass ich aktuell aufgrund eines Realschulabschlusses und fehlender Berufserfahrung nicht mal eine Hochschulzugangsberechtigung besitze. Diese ließe sich allerdings in einem Jahr in Vollzeit nachholen.

 

Jetzt meine Frage an euch:

Ohne Nennung meiner persönlichen Qualifikationen und eine konkrete Stellenausschreibung:

Wie sehen eure Erfahrungen in Bewerbungsverfahren auf eine Stelle aus, für die ihr mit eurem Bildungsabschluss nicht qualifiziert wart/seid? Ich ziele dabei hauptsächlich auf Positionen im Mittelstand/in Konzernen ab. Das Angebot an Junior Stellen ist meiner Recherche nach ziemlich begrenzt.

Bleibt einem als ausgebildeter Fachinformatiker nur noch die Arbeit im öffentlichen Dienst (zu geringerer Bezahlung) oder in kleinen Systemhäusern mit häufig (!) schlechten Arbeitsbedingungen ?

 

Vielen Dank für‘s lesen. Ich freue mich auf eure Erfahrungen zu diesem Thema.

 

Edit: Meine Erfahrungen berufen sich übrigens auf eine bundesweite Recherche. 

Bearbeitet von fisi1396
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Zum Thema "Studium oder nicht" gab und gibt es hier zahlreiche und grundsätzliche Debatten. Ich bin jemand, der stets Pro-Studium argumentiert. Andere wiederum sind konsequent bei der Linie "Braucht man nicht, Fachkenntnis reicht". Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Vor allem abhängig davon, was man machen und wohin man möchte.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Du natürlich auch mit niedrigerer Qualifikation als gefordert punkten und den Job bekommen kannst. Qualifikation kann man ausgleichen, durch Fachkenntnisse, Erfahrung und Co..

Gleichzeitig gilt jedoch, dass jede Hürde eben genau das ist: Eine Hürde. Häufig eine weitere Hürde. Und die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Je mehr Hürden Du zu umschiffen hast, welche andere nicht haben, umso schwieriger wird es für Dich.

Was das in der Summe für Dich bedeutet, musst Du selbst entscheiden. Es gibt eine Menge Gründe Pro-Studium und auch welche dagegen. Geschenkt bekommt man das nicht. Weder finanziell, noch zeitlich. Und der Nutzen ist eher langfristig zu verorten, als kurzfristig.

Bearbeitet von Errraddicator
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vor 33 Minuten schrieb Errraddicator:

Ich bin jemand, der stets Pro-Studium argumentiert. Andere wiederum sind konsequent bei der Linie "Braucht man nicht, Fachkenntnis reicht". Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte

Am Ende stellt sich doch die Frage ob sich das Studium irgendwie hinderlich auf deine Karriere auswirkt. Würdest Du eine Stelle nicht bekommen, nur weil Du studiert hast? In der Regel nicht. Eine höhere Qualifikation ist kein K. O. - Kriterium. Die Zeit von "Sie sind überqualifiziert!" sind schon längst vorbei, wie der TE schon selbst sehen durfte (Bachelor im Support gefordert).

Drehst Du die Frage dann um: Würdest Du eine Stelle nicht bekommen, weil Du nicht studiert hast? Das hingegen liegt dann eher im Bereich des Möglichen. 

So gesehen wird ein Studium niemals schaden. Stellst Du aber die Frage nach der Bildungsrendite, vor allem im Vergleich zu klassischen Zertifikaten ... das ist das wieder die Diskussion, die hier alle 6 Monate geführt wird. Am Ende ist der Konsens, dass niemand eine Kristallkugel hat und in die Zukunft schauen kann.

Es ist eine Wette auf die Zukunft. Und da es deine Chips sind, die auf dem Rouletttisch landen, solltest auch nur Du alleine die Entscheidung treffen. 

(PS: auch ich bin aus dem Pro-Studium-Lager, daher ist meine Meinung hierzu durchaus biased)

Bearbeitet von Kwaiken
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Ich habe in letzter Zeit eher gemerkt, dass viel AG wieder die Klausel " oder technische Ausbildung mit einschlägiger Berufserfahrung" aufnehmen. Fange Bald eine Stelle in einem Konzern an, habe eine Ausbildung zum FISI und einen OP. Beim Einstellungsgespräch wurde sogar erwähnt wie gut ich doch qualifiziert sei. Studium ist heute nicht unwichtig, bin aber Meinung, dass durch die überakademisierung auch die Ausbildung wieder ihren Stellenwert erhalten wird.

Ein Studium schadet sicher nicht, ist aber nicht in jedem Fall notwendig.

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Hallo,

ich bin selber FISI und die Forderung eines Hochschulabschlusses ignoriere ich bei Stellenangeboten grundsätzlich. Meinem Gesamteindruck nach wird zu 90% sowieso nur bei Einstiegsjobs (Support, Turnschuh Admin, kleine Unternehmen) ausdrücklich nach Fachinformatikern gefragt. Da man nicht auf jede Bewerbung zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, kann es natürlich sein, dass ich öfters wegen dem fehlenden Studium direkt aussortiert wurde.

Da ich mich aber in meinen beiden letzten Bewerbungsrunden 2015 und 2017 nicht über zu wenige Einladungen beschweren konnte muss man sich im Moment keine Gedanken machen keinen Job zu finden.

Ich denke knapp wird es bei höher angesiedelten Positionen, Manager/Leitung. Da wird heutzutage ein Studium schon erwartet und ohne nur in Ausnahmefällen (z.B bereits Leitungspositionen bekleidet) eingestellt.

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Vielen Dank für eure Antworten.

Die Intension zur Erstellung dieses Threads lag nicht darin die Debatte wie sinnvoll ein Studium (für mich) ist erneut anzufachen, sondern lediglich darin einen Austausch von Erfahrungen zum Thema fachliche Qualifikationen in Stellenausschreibungen (Wunsch des Arbeitgebers vs Realität) zu starten. Ich denke die Herangehensweise von showtime86 ist da schon mal ein guter Weg.

Wie sieht das allerdings aus, wenn man bis dato kaum Berufserfahrung und damit praktische Qualifikationen nachweisen kann? Wo bzw. wie erlange ich praktische Erfahrung (z.B. mit Spezialsoftware) wenn nicht bei der Arbeit?

Die Qualifikationen für meinen aktuellen Job habe ich in eben diesem erlangt. 

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Ich war nach meiner FISI-Ausbildung in einer ähnlichen Situation. Allerdings wurde ich auf Messen sogar aufgefordert in den Stellenanzeigen die Anforderung "Hochschulabschluss" zu ignorieren und mich darauf entsprechend zu bewerben.

Ich habe mich als Berufsanfänger fast nur auf solche Stellen beworben und wurde zu 80% eingeladen.

In meinem 1. Arbeitsvertrag wurde sogar das Gehalt nach der Probezeit entsprechend angehoben, damit ich genauso wie die akademischen Kollegen (mit Bachelor) bezahlt werde. Ich habe damit eher positive Erfahrungen gesammelt.

Wenn Du aber irgendwann Führungsverantwortung übernehmen oder als Experte eingesetzt werden willst, kommst Du ohne Studium eher "wenig" weit.

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vor 6 Minuten schrieb fisi1396:

Vielen Dank für eure Antworten.

Die Intension zur Erstellung dieses Threads lag nicht darin die Debatte wie sinnvoll ein Studium (für mich) ist erneut anzufachen, sondern lediglich darin einen Austausch von Erfahrungen zum Thema fachliche Qualifikationen in Stellenausschreibungen (Wunsch des Arbeitgebers vs Realität) zu starten. Ich denke die Herangehensweise von showtime86 ist da schon mal ein guter Weg.

Wie sieht das allerdings aus, wenn man bis dato kaum Berufserfahrung und damit praktische Qualifikationen nachweisen kann? Wo bzw. wie erlange ich praktische Erfahrung (z.B. mit Spezialsoftware) wenn nicht bei der Arbeit?

Die Qualifikationen für meinen aktuellen Job habe ich in eben diesem erlangt. 

Natürlich ist es richtig, sich zu bewerben. Auch, wenn einzelne Punkte in der Ausschreibung nicht stimmen. Versuch macht klug und zu verlieren hast Du selten etwas. Du kannst nur gewinnen, falls es doch klappt.

Jedoch verstehe ich den Sinn Deiner Frage nach Erfahrungen nicht, um ehrlich zu sein. Fast keiner bekommt mehr eine Antwort, warum es nicht geklappt hat. War man zu teuer? Fachlich nicht geeignet? Zu starke Konkurrenz? Oder lag es am fehlenden Studium? Das bekommt man im Detail nicht zu Ohren. Weder Du, noch wir oder andere. Dafür haben Gleichbehandlungsgesetze gesorgt. Deswegen kannst Du bestenfalls mitbekommen, ob es schon einmal bei wem geklappt hat, oder nicht. Aber was ist der Mehrwert dieser Erkenntnis, wenn Du Dich eh bewerben solltest? 

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vor 2 Stunden schrieb fisi1396:

 

Wie sehen eure Erfahrungen in Bewerbungsverfahren auf eine Stelle aus, für die ihr mit eurem Bildungsabschluss nicht qualifiziert wart/seid?

 

Bei mir gab es da immer eine simple Formel. Je umfassender der Anforderungskatalog desto weniger davon musste man koennen um eingeladen zu werden und in je mehr Punkten man praktische (Berufs-)Erfahrung hatte desto unwichtiger wurde die formale Qualifikation.

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Das mit dem Ignorieren der Anforderung "Hochschulabschluss" ist so eine Sache. In vielen größeren Firmen wird sehr genau darauf geachtet, ob man auf dem Papier den "richtigen" Beruf hat, weil dort niemand Lust hat, zu begründen, warum man Dich trotz fehlendem Studium eingestellt hat, falls es doch nicht zwischen Euch passt. Aber zum Glück steht bei sehr vielen Angeboten ja auch der Nebensatz "oder vergleichbare Ausbildung", womit man als FISI oder FIAE trotzdem ersteinmal weiter im Rennen ist.

Und was das Studium angeht: Ich sage immer, das es auf die Position ankommt, auf die man sich bewirbt. Wenn es um eine leitende Position (Team-/Abteilungs-Leiter oder höher) geht, kann es durchaus Sinn machen, ein Studium oder entsprechende Berufserfahrung zu verlangen. Für normale Tätigkeiten, die auch ein FISI oder FIAE ausführen kann, finde ich so eine hohe Anforderung unnötig.

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