Zum Inhalt springen

Studium nur noch in Teilzeit für Job-Angebot?


Skimaskenträger

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe - wie viele andere hier auch - eine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker und konnte anschließend drei Jahre Berufserfahrung sammeln. Ich muss nun etwas ausholen, damit ihr meine momentane Entscheidungsschwierigkeit versteht.

Da mich mein damaliger Job nicht mehr gereizt hat und ich auch nicht viel gelernt habe, hatte ich beschlossen zu studieren. Derzeit habe ich etwa die Hälfte des Studiums geschafft und ich habe mich persönlich nochmal einmal sehr weiterentwickelt. Das liegt u.a. daran, dass der Beruf nun auch ein sehr großes Hobby geworden ist. Ich nehme gerne an Hackathons teil, habe auch schon bei zweien gewonnen und gehe gerne zu Meetups / Netzwerk Events.

Durch diese Tätigkeiten neben dem Studium / Beruf werden natürlich auch potenzielle Arbeitgeber auf einen aufmerksam.

Vor drei Monaten habe ich meinen Studentenjob (20h die Woche)  gekündigt und arbeite nun in einem Startup (auf 40h basis für 6 Monate, danach soll die Tätigkeit in eine 20h Werkstudententätigkeit übergehen), dessen Produkt ich vorher selbst schon sehr ausgiebig benutzt habe. Das war für mich schon immer ein großer Traum. Also für ein Unternehmen zu arbeiten, dessen Produkt ich wirklich selbst benutze.

Leider ist die Bezahlung nicht besonders gut. So ist das wahrscheinlich in Startups, die sich bisher nicht selbst finanzieren können und nur von den Geldern der Investoren leben.

Bevor ich in dem Startup angefangen habe zu arbeiten, habe ich über ein Netzwerk-Event Kontakt zu einem Arbeitgeber gehabt. Dieser hat mir direkt nach dem Vorstellungsgespräch ein Angebot für eine Studententätigkeit gegeben. Nach dem ich die Zusage vom Startup hatte, habe ich sein Angebot abgelehnt. Wir sind aber weiter in Kontakt geblieben und haben uns neulich wieder getroffen.

Da ich mich nun schon seit längerem Frage, ob mir das Informatik Studium später etwas für den Beruf bringt (außer Prestige und potenziell mehr Geld) bin ich am überlegen, nur noch in Teilzeit zu studieren und nebenbei Vollzeit zu arbeiten, auch wenn dann die Gefahr besteht, dass ich das Studium niemals fertig machen werde. Ich habe während des Studiums 3 Studentenjobs gehabt, in denen ich programmieren musste. In keinem davon musste ich irgendwas machen, was man nicht hätte ohne Studium auch machen können.

Dies habe ich ihm auch so gesagt und er hat mir eine Vollzeitstelle angeboten. Außerdem war sein Vorschlag, das man Studienleistungen, die ich während des Teilzeitstudiums erreiche, wie Meilensteine im Vertrag festhalten kann und ich Prämien bekommen könnte, wenn ich die Meilensteine erreiche.

Auf Kununu hat der Arbeitgeber sehr gute Bewertungen.

Wir haben nur mündlich schon mal in etwa über das potenzielle Angebot gesprochen:

Standort: Berlin

Gehalt: ca. 45.000€ + 25% dynamisch (Reisetätigkeiten, besondere Leistungen etc.)

Branche: Consulting / IT-Dienstleistung

Reisetätigkeiten: gibt keine fixe Angabe. Da es aber Projektbasierend ist, kommt es wohl auf das Projekt an

 

Mein Dilemma ist nun: ich weiß, dass ich das Studium so lange nicht mehr aushalte. Ich befinde mich derzeit im 5. Semester und habe etwas mehr als die Hälfte fertig. So langsam bin ich echt frustriert mit dem wenigen Geld. Man lebt jeden Monat von +-0. 

Ich will auf jeden Fall noch einmal mit meinem jetzigen Chef sprechen und sehen, was dort möglich ist. Andererseits denke ich mir aber auch, dass ich mit dem Angebot der Vollzeitstelle einen ziemlichen Förderer gefunden habe. Ich meine, er will mich immer noch haben, obwohl ich mir unsicher bin und ich ihm bereits einmal abgesagt habe. Außerdem möchte er die Studienleistungen im Vertrag festhalten und mit Prämien ausstatten. 

Was würdet ihr machen? Angebot annehmen und Gefahr laufen, das man das Studium niemals fertig bekommt, oder Augen zu und durch?

Vielen Dank und beste Grüße

Skimaskenträger

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zieh das Studium durch. Mehr Geld kannst du danach immer noch verdienen. Du bist in 5. Semester also hast du schon einiges geschafft. Das würde ich nicht einfach aufgeben für etwas mehr Geld. 

Es gibt genug Menschen die weniger Geld haben und auch klar kommen. Bevor du überlegst das Studium abzubrechen würde ich mir die Frage stellen warum du mit deinem Einkommen nicht zurecht kommst.

Zudem sei die Frage erlaubt was für dich genau mehr Geld bedeutet. 

Bearbeitet von r4phi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kenne das Problem mit den "verlockenden" Jobangeboten während des Studiums.

Ich gehe auch auf Meetups und bin als Informatik-Studentin (mit Berufserfahrung) in der Region bekannt. Allerdings sage ich ganz klar, dass ich keine Vollzeit-Jobs annehme, weil ich mit dem Studium so schnell wie möglich fertig werden will.

Das können auch "fast alle" verstehen. Deshalb kriege ich ständig Angebote für eine 10Stunden-Woche (Freelancing) oder Werkstudententätigkeiten. Ich schau bei meinen Jobs auch drauf, dass es etwas mit dem Studium zu tun hat und sich die Anforderungen steigern. Wenn das innerhalb eines Unternehmens möglich ist, ist das top und ich würde das auch annehmen. Vollzeit-Stellen würde ich aber so viel wie möglich meiden, weil es dann die Gefahr gibt, dass man sehr viel Überstunden machen muss. Dann kommt man mit dem Studium gar nicht mehr nach, lässt dieses schleifen und man wird nie fertig.

Als Student muss man etwas Abstriche machen, aber mit der vorherigen Fachinformatiker-Ausbildung + Berufserfahrung bleibt man attraktiv. Du wirst nach dem Studium noch bessere Jobangebote bekommen, wenn Du Dich weiterhin nebenbei weiterbildest.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@SaJu

Wie weit bist Du mit Deinem Studium und macht es Dir noch Spaß?

Was mich total stört: ich weiß, dass ich auf jeden Fall Entwickler bleiben möchte und später mal Richtung Projektmanagement möchte. Bisher fehlt mir die Verknüpfung zwischen Studium und Beruf. Es gab vereinzelt Module, in denen ich diese Verknüpfung tatsächlich hatte. Diese sind aber eher die Ausnahme. 

Die Mehrheit beschäftigt sich mit Beweisen.

Ganz schlimm finde ich unser Logik Modul, in dem wir verschiedene Logiken benutzen und dann Theoreme, Sätze und Beweise durchnehmen. Und es gibt sehr viele verschiedene Logiken, mit denen man unterschiedliches Aussagen kann.

Das wird jetzt aber wahrscheinlich eher zu einem persönlichen rant :D

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man sollte immer das machen, wo die eigene Motivation am höchsten ist, da man eben dort am meisten Erfolg hat. Wenn der Arbeitgeber das Studium sogar noch unterstützt, sind es optimale Rahmenbedingungen für ein Teilzeitstudium neben dem Beruf. Du fängst ja auch nicht mehr bei 0 an und gerade die Grundlagenvorlesungen sind ja auch die, welche am meisten Zeit in Anspruch nehmen und wirklich zum Problem werden können.

Am Ende ist das ganze Geheimnis nur ein gutes Zeitmanagement. Ich habe mein Master Studium auch nebenberuflich gemacht, an der FUH sogar in 2 Jahren. Daneben 40h Job, Frau, kleines Kind, als Alleinverdiener. Zugegeben, Freizeit hatte ich so gut wie keine mehr aber der Zeitrahmen war überschaubar.

Wenn ich eine Empfehlung geben sollte:  Wenn du ins Projektmanagement willst, studier Wirtschaftsinformatik an einer privaten Hochschule wie der IUBH. Wo du dein Studium gemacht hast, spielt in der Praxis so gut wie keine Rolle. Da es eine Fachhochschule ist, wird Mathe/Logik auf ein Minimum reduziert und es geht mehr um praktisch anwendbare Inhalte, auch aus dem Bereich Wirtschaft, die man im Management eben braucht. Das ganze ist zuträglicher als ein Fernstudium an der FUH oder ein nebenberufliches Studium an einem sonstigen staatlichen Träger. Die bisherigen Leistungen kannst du dir anerkennen lassen. Einfacher kommst du nebenberuflich nicht zum Bachelor und du lernst wirklich sinnvolle Dinge, statt unnütze Mathe-Beweistechniken, die im Management eh keiner braucht. Wenn dir die Hälfte anerkannt wird, bist du mit dem Kram in 1.5 Jahren durch und "fertig". Den Master kannst du dann immer noch machen und im Gegensatz zum Bachelor hast du bei den Modulen völlige Wahlfreiheit. Dann macht auch das Uni Studium wieder Sinn, wenn man noch einen MSc. möchte.

(den hab ich übrigens nur gemacht, damit ich nun als Dozent an einer privaten Hochschule arbeiten kann :) ) ...

 

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin an der Technischen Hochschule Nürnberg, die früher eine FH war. Allerdings betreiben wir auch ein bisschen Forschung. Ich bin Informatik-Studentin im 4. Semester. Das 5. Semester (Praxissemester) wurde mir wegen meiner Berufserfahrung anerkannt. Somit brauch ich 6 Semester statt 7 Semester. Das Studium ist auch gut machbar. Das Modul "Logik für Informatiker" ist bei uns ein Freiwilliges Wahlpflichtfach. In Mathematik haben wir 3 Module.

Die Mischung aus dem praxisorientierten Studium und der gewissen Menge an Theorie gefällt mir und ich bereue es nicht. Wir haben auch ein Modul Projektmanagement. Unser Dozent empfiehlt aber Leuten mit Berufserfahrung eine Zertifizierung in den Semesterferien zu machen, die von unserer Hochschule / ihm als Ersatz anerkannt wird und damit auch unseren Marktwert erhöht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Skimaskenträger:

Ich habe während des Studiums 3 Studentenjobs gehabt, in denen ich programmieren musste. In keinem davon musste ich irgendwas machen, was man nicht hätte ohne Studium auch machen können.

Zum "reinen Programmieren" braucht man natürlich kein Studium. Aber es geht nicht um das Programmieren. Es geht auch um analytische Fähigkeiten, um wissenschaftliche Kompetenzen, sich Wissen effektiv und richtig anzueignen und vieles mehr. Das heißt nicht, dass das niemand ohne Studium kann. Es heißt nur, dass man das durchaus beim Studium lernt und deshalb Unternehmen gerade für Führungspositionen lieber Akademiker einstellen. Es bringt nichts, wenn Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden. Entscheidungen sollen auf einer Grundlage basieren. Jetzt im Moment bist du vielleicht mit dem Job des Programmierers zufrieden und empfindest ein Studium als unnötig. Das kann aber ganz schnell anders aussehen, zum Beispiel wenn ein Kollege, der es vielleicht sogar fachlich weniger drauf hat als du, aber er Aufsteigt, nur weil er Akademiker ist.

vor 6 Stunden schrieb Skimaskenträger:

Mein Dilemma ist nun: ich weiß, dass ich das Studium so lange nicht mehr aushalte. Ich befinde mich derzeit im 5. Semester und habe etwas mehr als die Hälfte fertig. So langsam bin ich echt frustriert mit dem wenigen Geld. Man lebt jeden Monat von +-0. 

Ich kann das absolut nachvollziehen, mir geht es auch so. Ich studiere und muss nebenher arbeiten. Aber ganz im ernst: Die zwei-drei Semester noch! Auf ein Jahr mehr oder weniger "enthaltsam Leben" kommt es auch nicht mehr drauf an.

vor 6 Stunden schrieb Skimaskenträger:

Dies habe ich ihm auch so gesagt und er hat mir eine Vollzeitstelle angeboten

Arbeitgeber haben immer das Interesse, möglichst gutes Personal für möglichst wenig anzustellen. Aber es ist die Frage, was in deinem Sinn steht. Für dich sollte erst ein mal das Studium im Vordergrund stehen und nicht die Interessen von anderen. Es gibt auch andere tolle Stellen, auch noch in 1-2 Jahren wenn du mit deinem Studium fertig bist und nicht nur jetzt.

vor 6 Stunden schrieb Skimaskenträger:

Da ich mich nun schon seit längerem Frage, ob mir das Informatik Studium später etwas für den Beruf bringt (außer Prestige und potenziell mehr Geld) bin ich am überlegen, nur noch in Teilzeit zu studieren und nebenbei Vollzeit zu arbeiten, auch wenn dann die Gefahr besteht, dass ich das Studium niemals fertig machen werde.

Wenn du wegen sowas dein Studium nicht durchziehst wird der Tag kommen, an dem du das bereuen wirst.

Wie gesagt: die paar Semester noch machen den Fisch nicht mehr fett. Wenn der AG dich wirklich haben will, will er das auch nach deinem Studium. Ich denke, du bist in allen Dingen auf der besseren Seite, wenn du dein Studium durchziehst.

Wichtig ist es auch immer, fokussiert zu bleiben. Du hast dich für einen Weg entschieden. Nun tun sich neue Wege auf, die dich von deinem ursprünglichen Weg ableiten. Darum sei dir bewusst, was du wirklich willst. Stell dir vor, du brichst das Studium für einen Job ab und bist dort dann aber in ein paar Jahren unglücklich. Dann wird es nicht hilfreich gewesen sein, so viele Opfer für den Job gegeben zu haben, der dir nicht mehr gefällt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...