Zum Inhalt springen

Feedback zur Bewerbung eines Studienabbrechers


thakenya

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe IT-Community.

Nach einer Welle von Absagen brauche ich nun ein ehrliches Feedback und ggf. Verbesserungsvorschlägen zu meiner Bewerbung.

Ich bin 25 Jahre alt und habe 7 Semester + 1 Urlaubssemester Medieninformatik studiert gehabt. Dieses habe ich letztes Jahr abgebrochen, da es für mich keinen Sinn gemacht hat, es weiter in die Länge zu ziehen und zu versuchen meine ausstehenden Prüfungen aufzuholen. Im Juli letzten Jahres hatte ich meine ersten zwei Bewerbungen rausgeschickt. Auf diese hatte ich recht schnell eine Antwort erhalten. Bei der einen Firma sollte ich zuerst einen Test absolvieren, der einer richtigen Prüfung gleichen könnte, und bei der anderen wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Dieses habe ich aber, aus mangelnder Vorbereitung bzw. einer zu schnellen Terminzusage (war gleich auf den nächten Tag gedacht), verhauen. In Folge dessen wurde meine Exmatrikulation offiziell und das Jobcenter kam ins Spiel. Die Bewerbung wurde Überarbeitet (beinhaltete zu viele leere Phrasen) und rausgeschickt. Seit dem erhalte ich gleich Absagen und hatte bis jetzt nur ein einziges Telefoninterview, mit einer folgenden Absage, gehabt. Morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch bei der AFBB Dresden. Die Berichte über diesen Landen sind etwas länger her und auch nicht gerade positiv. Wie ist der Stand 2018 - hat da jemand etwas genaues?

Zu dem Studiem: Das Studium ansich fand ich sehr interessant und habe bei allem mitgemacht, insbesondere bei den Projekten, die mir viel Spaß bereitet haben. Ich bin aber an den Klausuren gescheitert. Gründe hierfür waren vielfälltig, lassen sich aber vielleicht auf die Begriffe "fehlende Organisation", "mangelnde Vorbereitung", "Prüfungsangst" und "psychische Probleme" herunterbrechen. Vor diesem Hintergrund meine Frage: Wie kann man soetwas gut "verkaufen"? Ich habe bist jetzt damit argumentiert, dass ich kein Prüfungsmensch bin. Sollte ich in diesem Zusammenhang vielleicht etwas anderes erfinden? Wie zum Beispiel, dass der Studienabbruch nicht meine bewusste Entscheidung war, sondern dass ich einfach entgültig durch die Prüfungen gefallen bin. Ich habe von einem Mitarbeiter des Jobcenters, der Kontakt zu einer der Firmen hat, erfahren, dass da Sätze fielen wie "Da hätte er das Studium auch beenden können.". Hier wurde meine bewusste Entscheidung als negativ aufgefasst. Solte ich den Abbruch im Anschreiben vielleicht gar nicht in Erwägung ziehen?

Zum Privaten: Privat programmiere ich eher selten. Das Problem ist, dass ich mir schwer Aufgaben setzen kann. In der Regel übersteigt meine Phantasie schnell meine Fähigkeiten und die Projekte bzw. meine Vorhaben scheitern. Und die "kleineren, einfacheren Projekte" werden schnell langweilig. Seltsamerweise hat es im Studium aber ganz anders ausgesehen. Mir hat man auch gesagt, dass ich ein kleines, sinnloses Programm schreiben, es auf GitHub hochladen und in die Bewerbun einbinden soll. Und da wären wir wieder beim oberen Problem. Auch wenn es logisch ist, widerstrebt es mir etwas "sinnloses" zu machen. Liege ich da falsch? Mir ist auch bewusst, dass für einen Softwareentwickler das Portfolio wichtig ist.

Na ja, vor paar Tagen habe ich wieder mit der Spieleprogrammierung etwas angefangen und bin die Tutorials von Unity durchgegangen. Darüber hinaus habe ich noch mit 3D Modellierung angefangen.

Zu Praktika: In dem einen Bewerbungsgespräch wurde ich auch gefragt, warum ich keine Praktika/Werkstudenten Arbeit gemacht habe. Ich kann mich leider nicht mit meinem Selbstbewusstsein brüsten und bin eher sehr selbstkritisch. Darüber hinaus wenn ich mir die Ausschreibungen so anschaue, dann sind Zweifel nicht fern. Des Weiteren habe ich letztens wieder nach Praktika gesucht und bin auf ein Unternehmen gestoßen, dass an mir vielleicht Interesse hätte. Meine Absicht hierbei, ist, etwas Erfahrungen sammeln und nicht die ganze Zeit zu Hause gammeln. Als ich das dem Jobcenter mitteilte wurde seltsame Töne laut. Laut dem Jobcenter darf ich kein 3 Monatiges Praktikum ausüben, da es zu lange dauert, nicht vergütet und als Schwarzarbeit angesehen wird. Das Jobcenter geht für maximal 2 Wochen mit. In diesem Bereich, Softwareentwicklung, sind 2 Wochen absoluter Schwachsinn und kein Unternehmen würde dazu bereit sein. Kennt jemand die Rechtslage?

Nun das besagte Schreiben:

"Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung


Anrede,
bis vor Kurzem war ich noch Student der Medieninformatik der TU Dresden. In dutzenden kleinen und großen Projekten habe ich u.a. Erfahrungen im Projektmanagement, diversen Programmiersprachen und Entwicklungstools gesammelt. So habe ich unter Anwendung von JavaScript, HTML und CSS einfache Webseiten programmiert, mich an der Entwicklung eines komplexen Webshops, mit Hilfe von Java und Spring beteiligt und Spiele in C# und Python entwickelt.


Im Zuge anstehender Prüfungswiederholungen habe ich mich bewusst dazu entschieden, diese Möglichkeiten nicht zu nutzen. Die vorzeitige Beendigung meines Studiums bedeutet aber nicht, dass mir die Informatik keine Freude mehr bereitet. Ich habe weiterhin vor in der IT-Welt zu verbleiben und meine gewonnenen Erfahrungen aus dem Studium in eine Ausbildung einzubringen.


Ihr Unternehmen ist mein Wunsch-Ausbildungsträger. Ich kann mir gut vorstellen, bei Ihnen mit spannenden Projekten konfrontiert zu werden und auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen und gegebenenfalls über ein Probearbeiten freue ich mich jetzt schon.
Mit freundlichen Grüßen."

Danke für das Feedback!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb thakenya:

Ich habe von einem Mitarbeiter des Jobcenters, der Kontakt zu einer der Firmen hat, erfahren, dass da Sätze fielen wie "Da hätte er das Studium auch beenden können.". Hier wurde meine bewusste Entscheidung als negativ aufgefasst. Solte ich den Abbruch im Anschreiben vielleicht gar nicht in Erwägung ziehen?

Es wird bestimmt trotzdem gefragt werden warum du dein Studium abgebrochen hast. Aber Studienabbrecher hatte ich viele in meiner BS-Klasse sitzen, ich verstehe nicht ganz wieso du dann nicht unterkommst. 

Was mir aufgefallen ist: 

Du wirfst ganz schön mit Programmiersprachen und anderen Dingen (HTML zb) um dich. Vermittelt auf mich den Eindruck als würdest du deine Kompetenzen überschätzen. Vielleicht sehen das die Unternehmen als Problem.

Du gehst in deinem Anschreiben auch relativ wenig auf dich selbst ein, das kann oft hilfreich sein. Vielleicht kannst du die Sprachen einfach auf das limitieren was du am besten kannst und dir Unternehmen suchen, die auch diese Sprachen verwenden. 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin,

in dem Anschreiben fehlt mir die Dauer deines Studiums. Das würde dann auch einen Zeitrahmen für deine Projekte setzen. Als ich "dutzende" gelesen habe war mein erster Gedanke "wtf?" q:

Zitat

mich an der Entwicklung eines komplexen Webshops

"komplex" kannst du streichen. Wer Ahnung hat wird wissen, dass man einen Shop nicht von heute auf morgen aufsetzt, wer keine Ahnung hat wird sich fragen "was ist denn daran komplex?".

 

Den zweiten Absatz finde ich gut.

Beim dritten Absatz fehlt mir, warum du das Unternehmen gut findest.

Bearbeitet von PVoss
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde die genannten Kenntnisse im Schreiben nicht großspurig. Es ist eine Sache, wenn jemand mit 16 Jahren angibt, der Master in allem zu sein. Nach 7 Semestern Informatikstudium finde ich die Angabe "Kenntnisse in HTML, CSS, JS, und hab auch schon mit Java, Python und C# gearbeitet" realistisch.  Das sollte auch nicht die übliche Reaktion triggern, nach dem Motto "der hat sich bestimmt schlechte Praktiken angewöhnt, die ich ihm erst wieder austreiben muß". Schließlich hat @thakenya fundierten Unterricht gehabt. Hoffentlich ;)

Mal anders herum gedacht. Wie würdet ihr reagieren, wenn ein Bewerber nach sieben Semestern Info keine Vorkenntnisse angibt?

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das Schreiben für jede Bewerbung individuell zu überarbeiten. Zeige, daß du dich mit dem potentiellen Arbeitgeber auseinander gesetzt hast. Copy & Paste Massenmails kommen nicht gut an.

Da du schon Kenntnisse hast, wie sieht es mit einem Aushilfsjob aus? Damit wärst du unabhängig vom Jobcenter, es wäre zugleich wertvolle Arbeitserfahrung, und oft kann man über sowas in eine Ausbildung rutschen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dutzende Projekte? Dutzend: 12. Dutzende: mehrere Dutzend. Also n*12 und somit >24. Da lohnt sich eine Projektliste!

Welchen Webshop hast du mitentwickelt? Gib den als Referenz an, inkl. Ansprechpartner. Ebenfalls die Webseiten.

Sind die Spiele irgendwie verfügbar? Verweise auf diese!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Kane85:

Es wird bestimmt trotzdem gefragt werden warum du dein Studium abgebrochen hast.

Ja klar. Mir ging es aber um das Schreiben.

vor einer Stunde schrieb Colamann:

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das Schreiben für jede Bewerbung individuell zu überarbeiten. Zeige, daß du dich mit dem potentiellen Arbeitgeber auseinander gesetzt hast. Copy & Paste Massenmails kommen nicht gut an.

In welche Richtung denken Sie? Also ich habe versucht meine Erfahrungen an das Unternehmen anzupassen, also eins, das Webentwicklung betreibt wird ein Schreiben erhalten, das eher die "Websprachen" thematisiert. Hierbei würde sich aber nur der erste Absatz etwas verändern.

vor einer Stunde schrieb Colamann:

Da du schon Kenntnisse hast, wie sieht es mit einem Aushilfsjob aus?

Es sind halt keine fundierten Kenntnisse und das lässt mich zweifeln. Ich werde aber versuchen mich für das Praktikum bei dem besagten Unternehmen zu bewerben, den Sachverhalt ggf. mit diesem klären und das Jobcenter vorerst außen vor lassen. Dieses besagte Jobcenter hatte u.a. versucht meinem Brunder die schulische Bildung zu verweigern. Das Jobcenter hat einen 1 Euro Job höher gewertet als einen höheren Bildungsabschluss.

vor 1 Stunde schrieb PVoss:

Beim dritten Absatz fehlt mir, warum du das Unternehmen gut findest.

Guter Punkt. Meine Absatz ist zu oberflächlich.

vor 45 Minuten schrieb allesweg:

Dutzende Projekte? Dutzend: 12. Dutzende: mehrere Dutzend. Also n*12 und somit >24. Da lohnt sich eine Projektliste!

Hmm ... da ist das Wort "viele" wohl eher zutreffender. "Dutzend", wenn ich so nachdenke, könnte auch etwas arrogant klingen.

vor 45 Minuten schrieb allesweg:

Welchen Webshop hast du mitentwickelt? Gib den als Referenz an, inkl. Ansprechpartner. Ebenfalls die Webseiten.

Es war eine interne Sache. Also wir haben vom Tutor die Aufgabe erhalten bekommen eine Software zu entwickeln, die sowohl die Herstellung und Verwaltung von Kognak als auch seinen Vertrieb als Schwerpunkt hatte.

vor 45 Minuten schrieb allesweg:

Sind die Spiele irgendwie verfügbar? Verweise auf diese!

Eines ist noch auf dem Webserver der TU vorzufiden. Ich habe allgemein aber nie meine Arbeiten veröffentlicht gehabt und alles, was wir in der Uni gemacht hatte, lief in der Regel intern ab.

Vielleicht scheibe ich doch ein Spiel in Unity und veröffentliche es auf GitHub. Ich habe vorhin auch mit meinem Ausbilder/Chef darüber unterhalten, ob ich nicht ein Arbeitszeugnis von ihm ausgestellt bekommen könnte. Ich habe einige Jahre als ehrenamtlicher Sanitäter beim DRK gearbeitet und während meiner Studienzeit ist es eher ruhig um diese Arbeit geworden. Na ja, vielleicht kann ich mit einem solchen Zeugnis etwas punkten.

Danke für Euer Feedback.

Bearbeitet von thakenya
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du brauchst mich nicht zu siezen ;)

Ich würde mich auf Dinge beziehen, die du über das Unternehmen weißt. Wenn die Stelle ausgeschrieben ist, kannst du dich an der Stellenanzeige orientieren. So, wie es da oben steht, wirkt es ein Bißchen so, als wenn jede Firma das gleiche Schreiben bekäme, das fällt dem Personaler auch auf.

Deine Kenntnisse kann ich natürlich nicht einschätzen. Wir hatten auf der Arbeit durchaus schon mehrfach Werksstudis, die offen gesagt die langweilige Fleißarbeit wegarbeiten. Ob du das drauf hättest, keine Ahnung. Es gibt ja auch einen Grund, warum du das Studium abgebrochen hast. Aber wenn du dir z.B. nicht zutraust, anhand eines fertigen Designs ein Template für eine Webseite zu bauen, dann würde ich die Kenntnisse auf "Grundkenntnisse" ändern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiß nur das Studienabbrecher mit Grundkentnsisen auf dem Ausbildungsmarkt normalerweise weggehen wie warme Semmel - gerade bei größeren Unternehmen.  Ich denke es wird tatsächlich daran liegen das du dich schlecht verkaufst. Der Hauptgrund warum jemand von einem Studium in die Ausbildung wechselt ist doch gerade deshalb weil er gerne praktisch lernt und Theorie und Praxis miteinander verbinden möchte. Wenn dann noch jemand im Vorstellungsgespräch nachfragt kannst du ja sagen, dass es dir schwer fällt (von der Motivationsseite) hunderte Powerpoint Folien auswendig zu lernen nur um die Klausur zu bestehen. Völlig legitim.

Psychische Probleme, Prüfungsangst, ... das sind alles ganz schlechte Faktoren die du besser nicht nennst. In der Ausbildung gibt es auch eine richtig große Endprüfung und ungesunde Leute will man sowieso nicht.

Ansonsten glaube ich, dass du dir zu viele Gedanken machst. Jetzt noch irgendwas lernen / Github Projekte zu starten ist in meinen Augen völlig verschwendetes Engagement. Es geht hier um eine Ausbildung die theorethisch jemand mit mittlerer Reife und 0 Vorkentnissen beginnen könnte. Du solltest anfangen deine Bewerbung zu optimieren, nicht zu sehr auf die Kacke zu hauhen bei den Angaben deiner Skills und mal wirklich 20 grundsolide Bewerbungen auf den Weg bringen. Und natürlich gut auf Vorstellungsgespräche vorbereiten.

Der echte Fehler den du in meinen Augen gemacht hast:  Letztes Jahr Juli abgebrochen und 2 Bewerbungen auf den Weg gebracht? Und dieses Jahr mal ein paar mehr?... Und dann mit solch einem Anschreiben? Lies doch bitte mal ein paar Ratgeber im Netz wie man sich auf eine Stelle bewirbt. Die Tipps sind universell. " Ihr Unternehmen ist mein Wunsch-Ausbildungsträger. " -> sowas will doch echt NIEMAND lesen. Keine Ahnung, schalt mal das PUBG aus und komm in die Gänge. Ich kann mir nicht vorstellen, warum du nichts finden solltest. Einfach mal weniger labern und rum philosophieren (siehe Wall of Text hier) und einfach aktiv werden.

Du könntest schon lange in der Ausbildung sein.

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 4.4.2018 um 11:54 schrieb thakenya:

Ich habe bist jetzt damit argumentiert, dass ich kein Prüfungsmensch bin. Sollte ich in diesem Zusammenhang vielleicht etwas anderes erfinden?

Auf gar keinen Fall. Sei ehrlich. Du kannst ein bisschen das Negative verschönern, aber du darfst nicht lügen (außer bei Fragen im Bewerbungsgespräch, die unrechtmäßig sind, z.B. (als Frau) ob du schwanger bist, ob du in einer Gewerkschaft bist etc).

 

Am 4.4.2018 um 11:54 schrieb thakenya:

Wie zum Beispiel, dass der Studienabbruch nicht meine bewusste Entscheidung war, sondern dass ich einfach entgültig durch die Prüfungen gefallen bin.

Du hast dich sieben Semester lang durch ein Studium gequält, bei dem du mehrere Prüfungen verhauen hast. Das ist durchaus eine bewusste Entscheidung. Du hättest ja auch früher abbrechen können.

 

Am 4.4.2018 um 11:54 schrieb thakenya:

Solte ich den Abbruch im Anschreiben vielleicht gar nicht in Erwägung ziehen?

Geh lieber offensiv damit um, das hat bei mir und einem Freund, der sogar drei Studiengänge abbrach, gut geklappt. Du lernst im Studium viele Dinge, die dir im Job weiterhelfen und dich von anderen Bewerbern abheben, z.B. eigenständiges Arbeiten, wissenschaftliches Arbeiten, Recherche, fachliches Englisch, Präsentationen halten. Von den IT-Kenntnissen mal abgesehen. Ich gehe mal davon aus, dass du das drauf hast - ohne diese Kenntnisse kommt keiner über das dritte Semester hinaus. Zumindest nicht auf Leistungsschein-Niveau. Spätestens im Lebenslauf musst du ja sowieso mit der Sprache rausrücken.

 

Am 4.4.2018 um 11:54 schrieb thakenya:

Das Problem ist, dass ich mir schwer Aufgaben setzen kann. In der Regel übersteigt meine Phantasie schnell meine Fähigkeiten und die Projekte bzw. meine Vorhaben scheitern. Und die "kleineren, einfacheren Projekte" werden schnell langweilig.

Das verstehe ich sehr gut. Die Kunst ist aber, große Probleme in kleine Teilprobleme aufzuteilen und diese nach und nach abzuarbeiten. Aus dem Kontext gerissen, ergibt dann jedes Teilprojekt wenig Sinn. Wenn du zum Beispiel in einem Programm zwei Werte vergleichst und ausgibst, ist das für sich genommen nichts wirklich sinnvolles. Vermutlich werden die meisten hier das in höchstens fünf Minuten runterschreiben können. Du wirst denselben Code aber in jedem anderen Programm verwenden müssen. Stell dir ein Programm vor wie ein Haus aus Legosteinen, jeder ist ein einzelnes Modul, einfach und überschaubar und für sich genommen ziemlich langweilig. Aber was du damit alles anstellen kannst, wenn du sie kombinierst! Zusammengesetzt ergibt die Summe aller Bausteine etwas Größeres, Sinnvolles. Wenn du ein Haus baust, zauberst du nicht einfach einen begehbaren Kasten in. Du baust es langsam auf, Stein auf Stein.

Das betrifft alles, was du machst. Nicht nur das Programmieren. Auch die Planung der Karriere, die Arbeit an deinen Schwächen, das Schreiben einer Bewerbung, undundund. Es ist immer dasselbe Schema: Wenn du vor einem Problem stehst, das dir groß und unüberschaubar vorkommt wie ein Berg, dann nimm eine Schubkarre und trage ihn Stück für Stück ab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@thakenya Dein Eröffnungsbeitrag hier ist besser geschrieben als dein Anschreiben, das ist selten. Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast für den Beitrag mehr Zeit investiert, als für dein Anschreiben.

Informiere dich mal, welche Programmiersprachen und -technologien der jeweilige Ausbildungsbetrieb verwendet, auf die würde ich in der Bewerbung näher eingehen, sofern du damit bereits in Berührung gekommen bist. Diverse Betriebe sind auch auf allen möglichen Informationsveranstaltungen, da kann man gut Interesse zeigen und leichter an eine Einladung kommen, wenn dir der traditionelle schriftliche Weg nicht so sehr liegt.

Meinem Ausbildungsbetrieb war es (und ist es immer noch) wichtig, dass du Interesse an dem Berufsbild hast, dass du dafür brennst und dein "Hobby zum Beruf" machst. Da waren Sprüche wie "zukunftssicher" oder irgendwelche Buzz-Wörter wie Digitalisierung nicht gerne gesehen.

Wenn du dich gegen ein Studium und für eine Ausbildung entscheidest (was du ja getan hast), dann sollte man sich als jemand verkaufen, der lieber praktisch arbeiten möchte, anstatt nur davon zu hören zu bekommen. Du solltest auch auf Dinge eingehen, die du vielleicht für selbstverständlich erachtest, wie beispielsweise gute Englischkenntnisse oder selbstständiges Arbeiten/Informationsbeschaffung.

Das mit der Prüfungsangst würde ich nicht erwähnen, sonst bekommt der Personaler noch Angst, du wirfst vor der IHK-Abschlussprüfung hin.

PS: Wer sich auf den Staat verlässt ist verloren. Das Jobcenter hat ganz andere Interessen als du, dein Bruder oder ich.

PPS: Wie hoch war der Informatikanteil in deinem Medieninformatikstudium ungefähr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb jk86:

Auf gar keinen Fall. Sei ehrlich. Du kannst ein bisschen das Negative verschönern, aber du darfst nicht lügen (außer bei Fragen im Bewerbungsgespräch, die unrechtmäßig sind, z.B. (als Frau) ob du schwanger bist, ob du in einer Gewerkschaft bist etc).

Na ja, lügen. Daß thakenya die Prüfungen nicht bestanden hat, ist Fakt. Warum kann eigentlich keiner beweisen. Allerdings ist "ich hab einfach zu wenig gebüffelt" auch nicht besser als "ich komme auf Prüfungssituationen nicht klar".

Ein Studium abzubrechen, anstatt bis zum endgültigen Nichtbestehen weiter zu machen, ist meiner Erfahrung nach eine Option, die auch akzeptiert wird. Nicht immer führt der erste eingeschlagene Weg zum Ziel. Die Firmen interessiert eher, ob du das Zeug hast, für sie ein brauchbarer Mitarbeiter zu werden. Der Eindruck "faul" oder "verträgt keinen Stress" ist also das, was du vermeiden mußt.

@thakenya Du mußt dir darüber klar sein, daß du deine Prüfungsangst besiegen mußt, sonst bestehst du die Abschlußprüfung der Ausbildung auch nicht. Die Ausbildung ist sicher einfacher zu schaffen, besonders wenn deine Schwächen im Bereich Mathe liegen. Aber ohne Prüfungen läuft es nicht. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 5.4.2018 um 12:37 schrieb jk86:

Auf gar keinen Fall. Sei ehrlich. Du kannst ein bisschen das Negative verschönern, aber du darfst nicht lügen (außer bei Fragen im Bewerbungsgespräch, die unrechtmäßig sind, z.B. (als Frau) ob du schwanger bist, ob du in einer Gewerkschaft bist etc)..

Natürlich darf man das erzählen was man möchte. Mit Lügen hat das mal gar nichts zu tun, es sei denn, man verschweigt eine Offenbarungpflichtige Krankheit.

Ansonsten würden die meisten Bewerbungsgespräche wohl so verlaufen:

Personaler: “Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?

Bewerber: “Gerade bei euch?Naja ehrlich gesagt habe mich auch bei 10 anderen Unternehmen als Java Entwickler beworben. Die geforderten Skills waren ungefähr identischen und passen zufällig. Warum ich mich beworben habe ist relativ klar, ich brauch einen Job um meinen Lebensunterhalt zu verdienen“

Die Wahrheit ist, dass in einem VG viel geredet wird was oft so nicht die Realität widergespiegelt. Wer da mit Lernfaulheit und Prüfungsangst kommt der wird 90% aller Stellen nicht kriegen.

Deshalb ist das Wort Lügen hier recht deplaziert. Man verkauft die Packung Äpfel als wohlschmeckend, auch wenn einer davon mal bisschen angedötscht ist. Natürlich wirbt man nicht damit, dass nur einer von 6 Äpfeln angedötscht ist.

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 5.4.2018 um 14:36 schrieb Sheldor:

Dein Eröffnungsbeitrag hier ist besser geschrieben als dein Anschreiben, das ist selten. Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast für den Beitrag mehr Zeit investiert, als für dein Anschreiben.

Hehe, eigentlich war es genau umgekehrt. Vielleicht lag genau da der Fehler. :D

Am 5.4.2018 um 14:36 schrieb Sheldor:

Wenn du dich gegen ein Studium und für eine Ausbildung entscheidest (was du ja getan hast), dann sollte man sich als jemand verkaufen, der lieber praktisch arbeiten möchte, anstatt nur davon zu hören zu bekommen. Du solltest auch auf Dinge eingehen, die du vielleicht für selbstverständlich erachtest, wie beispielsweise gute Englischkenntnisse oder selbstständiges Arbeiten/Informationsbeschaffung.

Während des Studiums war es in der Tat so. Ich habe in der Regel die doppelte oder gar dreifache Zeit meiner Kommilitonen an Projekten verbracht.

Dass mit dem Selbstverständnis ist ein guter Punkt, den man sehr gerne übersieht. Ich bekomme des Öfteren zu hören, dass gewisse Eigenschaften an mir "nennenswert" sein sollen, die ich wiederum eher als eine Selbstverständlichkeit erachte.

Am 5.4.2018 um 14:36 schrieb Sheldor:

PS: Wer sich auf den Staat verlässt ist verloren. Das Jobcenter hat ganz andere Interessen als du, dein Bruder oder ich.

Haha.

Am 5.4.2018 um 14:36 schrieb Sheldor:

PPS: Wie hoch war der Informatikanteil in deinem Medieninformatikstudium ungefähr?

Schwer zu sagen, da der Begriff "Informatik" sehr breitgefächert ist. Ich sage es mal so: wir waren zu 95% der Zeit mit der Softwareebene beschäftigt. In jedem Semester kam mindestens eine Programmiersprache dazu, 3 Semester Mathematik, 1000e von Folien mit diversen Algorithmen, Verfahren, Fakten etc. und ab und an etwas Praxis.

vor 3 Stunden schrieb Colamann:

Haha.

Ich komme mir bei dem ganzen Bewerbungsverfahren wie ein Staubsaugerverkäufer vor, nur mit dem Unterschied, dass ich sowohl der Staubsauger als auch der Verkäufer bin.

Bearbeitet von thakenya
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...