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Erfahrungsbericht Studium


skyrix

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Liebes Forum,

da immer wieder die Frage auftaucht, ob man nach der Ausbildung zum FiSy/FiAE ein Studium anhängen sollte, schreibe ich euch meinen Erfahrungsbericht der letzten 7 Jahre auf.

Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zum FiAE absolviert und war danach in einer festen Anstellung. Das Gehalt erschien mir viel zu niedrig und ich habe nach Aufstiegsmöglichkeiten gesucht. Damals war ich auch hier im Forum unterwegs und es wurde sehr häufig dazu geraten, ein Studium anzuhängen. Ich selbst kann euch (mMn) nur davon abraten ein Studium anzuhängen, da es in 9 von 10 Fällen entweder nichts bringt oder sogar noch massiv schädlich für euch ist. Hierfür können wir gerne 2 Fälle unterscheiden (hier nehme ich stark vereinfachte Fälle an, nur um zu verdeutlichen, dass es sich nicht lohnt):

Fall 1: Ihr verdient aktuell z. B. 2,500 Euro/Monat und gebt euren Job für ein Studium auf (Regelstudienzeit sind 10 Semester für M.Sc, erfahrungsgemäß an meiner Uni wurden 12+ benötigt). Wir gehen davon aus, dass ihr euch nicht verschuldet (kein Bafög), sondern von einem ordentlichen finanziellen Puffer leben könnt. 
Dann verliert ihr 12*6*2,500 Euro während der Zeit des Studiums (180.000 Euro) UND ihr habt während dieser Zeit nicht in die Rentenkasse eingezahlt. 
Wir gehen davon aus, dass ihr nach dem M.sc unmittelbar eine Anstellung findet für ~+4.000 Euro/Monat. Die Armortisierungszeit eurer Investition könnt ihr euch hier selbst ausrechnen. Viele werden an dem Punkt sagen "ja lohnt sich doch. Nach ein paar Jahren verdiene ich mehr, als wenn ich nicht studiert hätte, passt". 

Allerdings ist die Denkweise, die hier auch häufig verfolgt wird zu kurz geraten. Nehmen wir folgenden Fall

Fall 2: Ihr behaltet euren Job und investiert in folgendes:
Rhetorik-Kurse für ~1.000
Friseur + Photoshooting (Bilder für den Lebenslauf) ~ 100
Person, die den Lebenslauf und das Anschreiben richtig "fency" gestaltet: ~ 300
Einige Weiterbildungen wie den ADA-Schein, Zertifikat XY ~ 2.000

(Zeitdauer: ca 6 Monate bis 1 Jahr)

Ihr habt bei Fall 2 Investitionskosten von ca 3.300 Euro, zahlt aber in dieser Zeit weiterhin in die Rentenkasse ein und habt euer Gehalt/Lebensstandard. Mit dem oben genannten schafft man es als gelernter FiAE + etwas BE ohne Probleme in denselben Gehaltsregionen zu spielen (vor allem, wenn man sich gut verkaufen kann im Interview. Man glaubt nicht, wie leicht das Geld sitzt, wenn man ein geübter Rhetoriker ist).

 

Wenn man beide Fälle vergleicht fällt zuerst auf, dass man in Fall 2 wesentlich schneller, für orbitant weniger Geld sein Ziel erreichen kann. Den wichtigsten Punkt habe ich aber außen vor gelassen.

STRESS

In meiner Universitätszeit gab es Tage, an denen ich heulend vor den Übungsblättern saß, da diese so extrem schwer waren. Dadurch hatte ich gesundheitlich zum Teil Einschränkungen und für das eigene Wohlbefinden ist es auch schädlich, andauernd unter so einem Erfolgsdruck zu sein. Solltet ihr einen festen Job zugunsten des Studiums opfern, werdet ihr nach einiger Zeit diesen Erfolgsdruck zu spüren bekommen und es gibt einige Unis, die in Klausuren gerne 80%+ Durchfallquote fahren. 
Dieser Faktor vergessen leider viele und ich kann jeden nur davor warnen. Aktuell bekommt in DE (unabhängig vom Bundesland) alles Abitur, was nicht bei 3 auf den Baum geflüchtet ist. Die Uni's werden von Personen überrannt, die nicht studierfähig sind. Als Konsequenz prüfen einige Professoren mit purer Gewalt in den ersten Semestern alles raus, was vor die Flinte läuft. Ob man sich das antun will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Randnotiz: Ich hatte vorher ein Abitur mit Mathe-LK (14 Punkte). Dennoch waren gerade die Mathebeweise im Studium der absolute Horror.


Im Nachhinein bin ich zwar froh studiert zu haben, aber auch nur, da ich dadurch ins Lehramt wechseln konnte. Hätte ich das vor den 7 Jahren allerdings absehen können, hätte ich direkt auf Lehramt (BBS) studiert. Ansonsten lohnt es sich in meinen Augen nicht.


Durch meine Arbeit habe ich Kontakt mit vielen Firmen und ich kenne persönlich einige Personen, die weit über 4.000 oder 5.000/Monat als FiAE verdienen und das nur durch rhetorische Fähigkeiten. Daher mein Rat:

Wenn ihr wirklich studieren gehen wollt, dann solltet ihr euch überlegen ob:
- MINIMUM 5 Jahre auf das Gehalt verzichten könnt (Nebenjobs sind gerade in den ersten Semestern tödlich (stresstechnisch)
- Ihr eure Gesundheit riskieren wollt (Erfolgsdruck, Leistungsdruck usw.)
- die oben genannte Alternative nicht besser wäre

 

Solltet ihr kein Lehramt anstreben (welches formal in den meisten Bundesländern ein M.Sc/M.Ed) voraussetzt, dann ist das Studium etwas rein optionales. 

 

Ich hoffe, ich bin mit meiner Meinung keiner Person zu nahe getreten und hoffe, dass mein Erfahrungsbericht vielleicht als Denkanstoß dient.

 

Liebe Grüße

skyrex

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Gast UnknownX

Fall 3:  Ich studiere "einfach" nebenberuflich, und wenn es eben länger dauert.

Ich weiß nicht, was du mit deinem "Horror/Jammer" Post jetzt hier vermitteln willst. Das ist nur subjektiv.

Alles nur unter monetären Gesichtspunkten zu betrachten, halte ich für einen Fehler. Studieren bedeutet auch Horizonterweiterung, persönlich weiter reifen, ... . Und es war noch nie ein Zucker schlecken. Auch vor 20 Jahren nicht.

Aber ich finde diese Diskussion schon ernorm ausgeschöpft in zig Threads hier.

Bearbeitet von UnknownX
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vor 2 Stunden schrieb skyrix:

Randnotiz: Ich hatte vorher ein Abitur mit Mathe-LK (14 Punkte). Dennoch waren gerade die Mathebeweise im Studium der absolute Horror. 

Also ich hatte kein Mathe-LK, sondern nur Grundkurs und hatte weder damals beim Diplom-Studium in Elektrotechnik noch jetzt bei Wirtschaftsinformatik wirkliche Probleme mit den Mathemodulen und den dortigen Beweisen.

So wie du das hier alles darstellst und "aufrechnest", kann man auch direkt argumentieren: "Macht kein Abi! Geht nach der Hauptschule ab und sucht euch direkt ne Ausbildung! Dann habt ihr 3-4 Jahre früher/länger Kohle gescheffelt!"

Du vergisst aber, dass es in der Regel mit geringerem Bildungsgrad auch entsprechend schwerer ist eine vergleichbare Anstellung mit vergleichbarem Gehalt zu erreichen. Mag sein, dass man auch "nur" mit dem FIAE/FISI ähnliche Gehälter erreichen kann, wie (in deinem Vergleich) mit einem M.Sc., aber sicherlich nicht nur, so wie du es schreibst, durch ein wenig "aufpeppen" und Rhetorik. Und die Auswahl ist auch ungleich geringer, besonders, wenn man genaue Vorstellungen hat, in welchem Bereich man arbeiten möchte.

Und wie @UnknownX schon schreibt, studiert nicht jeder nur des Geldes wegen. Und auch nicht jeder studiert Vollzeit ohne jeglichen (Neben-)Verdienst.

Außerdem sind die Erfahrungen und das soziale Drumherum in einem Vollzeitstudium besonders in jungen Jahren mMn etwas Unersetzliches und sehr bereichernd. Zusätzlich bieten die meisten (Fach-)Hochschulen auch sehr viele Seminare und Aktivitäten zum Networking und Erfahrungsaustausch, die für das weitere Berufsleben auch durchaus förderlich sein können.

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Fall 4 (mit zwinkerndem Auge zu lesen): Man bucht sich für 10.000€ eine Kreuzfahrt.

Man begibt sich auf das obere Deck und sieht sich nach einer Person um,  die wie ein Ölscheich aussieht. In einem unauffälligen Moment schubst man ihn von hinten über Bord. 30 Sekunden später springt man hinterher und rettet ihm das Leben.

Während des Smalltalks, nachdem er sich für eure Heldentat bedankt, erwähnt man, dass man als Webentwickler gerade auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist.

-> Profit.

Die Investitionskosten sind höher als bei Fall 2, es ist aber genauso einfach umzusetzen und die Gehaltssteigerung durch den neuen Job wird enorm sein.

vor 10 Stunden schrieb UnknownX:

Aber ich finde diese Diskussion schon ernorm ausgeschöpft in zig Threads hier.

Sehe ich auch so. Trotzdem noch kurz die Erinnerung:

Das Studium ist ein Türöffner. Mit dem Abschluss hast du bewiesen, dass du

  • dich in schwierige Themen einarbeiten kannst
  • recht gründlich arbeitest und auch
  • mit Stress umgehen kannst

Damit hat man schon eine recht gute Basis über die man sich von den FI'ern abheben kann, mal dahingestellt ob das gerechtfertigt ist oder nicht - laut Papier bist du besser qualifiziert.

Da du in dem Beispiel den Msc. nimmst, und nichtmal nur den Bsc., ist das noch extremer. Damit lässt du doch de Facto alle die "nur" eine Ausbildung abgeschlossen haben locker hinter dir. Da konkurriert ihr ja nicht einmal um die gleichen Stellen sondern dir stehen viel mehr Möglichkeiten offen dich bei großen Unternehmen und Konzernen auf die richtig interessanten Stellen zu bewerben wo viele andere einfach wegen des fehlenden Abschlusses direkt rausfliegen.

 

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Als FIAE profitiert man zurzeit noch von der hohen Nachfrage an Entwicklern. Natürlich kann man dort mit etwas Ehrgeiz gute Gehälter erzielen die einem Akademiker in nichts nachstehen. Wer also nur entwickeln möchte, der braucht das Studium nicht unbedingt. Das Studium kann aber wie schon geschrieben wurde eine Chance sein, sich auf interessantere Stellen zu bewerben. Im Bereich Analyse, Projektmanagement o.ä wird i.d.R dann doch ein Studium erwartet. Im Consulting z. B. bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften  oder der klassischen Unternehmensberatung auch. Es ist halt die Frage was man will und was man daraus macht. Ich habe beispielsweise mit einem Freund vor einigen Monaten ein Unternehmen in Luxemburg gegründet, welches bereits 6 stellige Umsätze im Monat generiert, die Skaleneffekte aber gerade noch ganz am Anfang sind. Ich habe vom Wirtschaftsteil meines Studium an der FOM sehr profitiert und eine ganz neue Sicht auf den Markt entwickelt. Außerdem habe ich damals im Studium meinen heute besten Freund kennengelernt :) ! Ich habe also doppelt von meinem Studium profitiert.

Die schlechteste Annahme die durchaus nicht wenige haben ist, dass man mit Abschluss des Studiums automatisch eine Gehaltserhöhung bekommt. Das ist in den seltensten Fällen der Fall insbesondere wenn man neben dem Beruf studiert. Man muss i.d.R nach dem Studienabschluss aktiv werden und dabei entweder in eine andere Firma wechseln oder sich intern auf interessantere Stellen bewerben. Manchen die mit dem Studium anfangen ist das nicht wirklich klar und sind dann am Ende gefrustet. Neben dem Beruf ein Studium zu packen hat, unabhängig der konkreten Inhalte, schon gewicht denn es zeigt einfach dass man Durchhaltevermögen und ein gutes Zeitmanagement hat. Und wer sich mal für Stellen abseits der Entwicklung interessiert, der wird sicherlich schnell erkennen, dass die "Hard-Skills" dabei immer unwichtiger werden und "Soft-Skills" muss man erstmal nachweisen. Dafür ist so ein Papier für bestimmte Aspekte schon recht gut.

Die Uni Ausbildung ist natürlich noch mal ein ganz eigenes Schmankerl aber es gibt ja durchaus viele private Hochschulen, die viel Wert auf die Inhalte legen und man nicht weinend vor den Übungsblättern sitzt. Wer sich natürlich als FIAE durch eine Uni Ausbildung quält nur um danach wieder in der freien Wirtschaft zu arbeiten, der hat grundsätzlich keine effiziente Entscheidung (nicht zu verwechseln mit einer Wertung ob gut oder schlecht) für seinen Karriereweg getroffen was letztendlich die recht subjektive Rechnung @skyrix veruscht zu beschreiben. Es geht auch einfacher mit mehr nutzbaren Inhalten für den Beruf oder eine Selbständigkeit.

Bearbeitet von Arvi
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Ein wahnsinnig unreflektiertes und undifferenziertes Ausgangspositing, das ich gerade von einem Akademiker nicht erwarten würde. 

Da spricht extrem viel persönlicher Frust raus. Mein Mitgefühl! 

Es kommt natürlich immer auf die individuelle Ausgangslage an, ob ein Studium (auch monetär) sinnvoll ist. Es muss ja auch kein Uni- Studium sein, bei den meisten FHs spart man sich Beweise, o.ä.

Leistungsträger benötigen u.U. kein Studium, aber Deutschland ist nunmal Zertifikatsland. 

Deine Milchmädchenrechnung mit den Verdienstmöglichkeiten ist so platt, da braucht man gar nicht drüber diskutieren. Ein Studium ist immer ein Türoffner zu besser dotierten Jobs und gegen Arbeitslosigkeit. 

Trotzdem würde ich auch eher zu einem Fernstudium raten. Da entfällt der Geldverlust zu einem großen Teil. Und ein B.Sc.Ist auch "nicht mehr" als eine erste Berufsausbildung. Und es ist definitiv ohne Mathe LK und mit mittlerer Reife möglich. Anstrengend und zeitaufwendig ist es natürlich, es gibt halt nix geschenkt. 

Bearbeitet von sylenz
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Ja, als FIAE/FISI kann man momentan locker auf 4000€ kommen mit etwas Berufserfahrung, auch ohne Rhetorik Kurs.

Als M.Sc sind die 4000€ Dein Einstiegsgehalt, wieviel verdient er nach 5, 10 Jahren Berufserfahrung? Und wie schon erwähnt, macht der M.Sc normalerweise keine normalen Entwickler Tätigkeiten, außer er bewirbt sich auf eine Stelle die auch ein FIAE machen könnte. Und wieso soll man dem M.Sc dann sonderlich mehr bezahlen als dem FIAE?

Von da her finde ich, denkst du hier sehr kurzsichtig, das Studium öffnet Dir viele Türen die einem FIAE/FISI verschlossen bleiben, durchgehen musst Du selbst.

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Moin, ich habe die letzten Jahre meinen Bachelor in Informatik an der Fernuni gemacht und nebenbei gearbeitet. Es hat mir sowohl fachlich als auch beruflich mehr gebracht, als mir die Berufspraxis je bringe könnte: theoretisches Grundverständnis. Und auch wenn Mathe stellenweise hart war, saß ich nie heulend oder verzweifelt rum. Interessiert man sich nicht wirklich für die Thematik, ist das Studium nichts für einen. Einfache Rechnung.

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Ich denke auch nicht, dass für Fachinformatiker Gehälter über 50.000 die Regel sind. Zumindest findet man auf Google wenn man "Gehalt Fachinformatiker Anwendungsentwicklung" eingibt überwiegend Gehälter um die 30.000. Damals in meiner Klasse unter den Informatikkaufleuten lagen Monatseinstiegsgehälter zwischen 2400 Brutto und 3200 Brutto. Die meisten waren bei 2700 brutto in ländlicher Gegend. Akademiker in der IT-Branche steigen laut den meisten Quellen für ein Jahresbrutto von mehr als 45.000 Euro ein, also im Monat etwa 3700 Euro. Laut einem Professor von mir sind nach einigen Jahren Berufserfahrung als studierter Informatiker mehr als 100.000 im Jahr möglich. Bevor man nach einer Ausbildung ein Studium beginnt sollte man sich schon im klaren sein, dass man den Fachinformatiker wahrscheinlich erst nach 10 Jahren eingeholt hat, womöglich auch nie. Es geht stark um das Leben außerhalb des Studiums, aber auch um das Verständnis von Theoretischer Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen. Das haben sicher nur wenige Fachinformatiker.

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vor 48 Minuten schrieb ThoBi:

Ich denke auch nicht, dass für Fachinformatiker Gehälter über 50.000 die Regel sind. Zumindest findet man auf Google wenn man "Gehalt Fachinformatiker Anwendungsentwicklung" eingibt überwiegend Gehälter um die 30.000.

[...]

Laut einem Professor von mir sind nach einigen Jahren Berufserfahrung als studierter Informatiker mehr als 100.000 im Jahr möglich.

Genauso möglich wie die 50.000€ als FIAE und genau so wenig die Regel ;) ...

Bearbeitet von Arvi
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Mir persönlich hat es etwas gebracht, dass ich nach der Ausbildung zum Fisi ein Studium gemacht habe. Es hat mich persönlich weitergebracht und auch vom Gehalt her hat es sich gelohnt. Ohne starkes Eigeninteresse wird das aber nichts. Man studiert halt nicht so nebenher. Viele mit denen ich angefangen habe, die wegen des Geldes studierten, haben irgendwann aufgegeben.

Und nach dem Bachelor hatte ich auch erstmal genug vom Studieren. Einen Master strebe ich auch nach fast sechs Jahren nicht an. Es kommt halt immer darauf an, was man selber daraus macht. Dazu noch eine Portion Glück und man hat den besten Job der Welt. ?

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Am 8.5.2018 um 21:15 schrieb UnknownX:

Fall 3:  Ich studiere "einfach" nebenberuflich, und wenn es eben länger dauert.

Ich weiß nicht, was du mit deinem "Horror/Jammer" Post jetzt hier vermitteln willst. Das ist nur subjektiv.

Alles nur unter monetären Gesichtspunkten zu betrachten, halte ich für einen Fehler. Studieren bedeutet auch Horizonterweiterung, persönlich weiter reifen, ... . Und es war noch nie ein Zucker schlecken. Auch vor 20 Jahren nicht.

Aber ich finde diese Diskussion schon ernorm ausgeschöpft in zig Threads hier.

Da muss ich dir recht geben und dem Threaderstellter massiv widersprechen. Es gibt genug Hochschulen und Hochschulen, welche dir einen akkreditierten, staatlich anerkannten Bachelor verleihen - berufsbegleitend. Das rumgejammere ist ja echt unmöglich. 

Wenn man einen entsprechenden Job bei namhaften Firmen möchte, kommt man mit einem FI nicht sonderlich weit. 

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vor 1 Stunde schrieb 20millionmilestohope:

Da muss ich dir recht geben und dem Threaderstellter massiv widersprechen. Es gibt genug Hochschulen und Hochschulen, welche dir einen akkreditierten, staatlich anerkannten Bachelor verleihen - berufsbegleitend. Das rumgejammere ist ja echt unmöglich. 

Wenn man einen entsprechenden Job bei namhaften Firmen möchte, kommt man mit einem FI nicht sonderlich weit. 

Prinzipielle gebe ich dir recht, würde aber deinem letzten Satz widersprechen.

Rein aus Interesse, was sind denn entsprechende Jobs bei namenhaften Firmen?

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Am 14.5.2018 um 22:32 schrieb Fitschi:

Rein aus Interesse, was sind denn entsprechende Jobs bei namenhaften Firmen?

Sämtliche Automobilkonzerne: BMW, Audi, Porsche, Daimler, ...
Sämtliche IT-Konzerne: Microsoft, Intel, IBM, Nvidia...

Aus eigener Erfahrung kann ich dir da nur sagen, dass du ohne Studium recht direkt aussortiert wirst, da kannst du auch noch so ein Programmierheld sein. Oder du fängst als Handlanger in einer entsprechenden Position an, verdienst viel Geld, bist aber recht schnell angepisst, weil du nicht aufsteigen wirst.

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Am Ende sind sowas doch immer persönliche Erfahrungen. Sicher gibt es hier und da Unternehmen die ein Studium fordern. Sicher gehen viele die studieren in andere Bereiche wie Projektmanagement, als dass sie wirklich viel programmieren. Denke das Problem ist, dass viele das Studium aufgrund eines potentiell höheren Gehalts anstreben und eigentlich gar keine Lust auf das Studium, Mathematik oder Theorie haben. Klar stresst ein das und man ist ziemlich angepisst, wenn man sich das dann in der finanziell denkbar ungünstigsten Variante antut und am Ende ggf. gar nicht mehr abfällt.

Wie bereits öfter erwähnt kann man sowas natürlich berufsbegleitend machen. Sei es als Präsenzstudium bei Läden wie FOM oder als Fernstudium, sei es im günstigeren Fall bei der Fernuni Hagen für knapp unter 2.000 Euro oder einen der teureren, neuen Anbieter, wo man gut 15.000 bis 20.000 Euro zahlt. Die Sachen sind dann auch so ausgelegt, dass man sie berufsbegleitend packen kann.

Wohnort, Branche und Firmengröße haben z.B. einen größeren Einfluss auf das Gehalt, als die Vorbildung. Ich wohne in Norden und arbeite in einen kleinen Laden, würde ich in den Süden ziehen und da in einer größeren Firma anfangen wäre wohl mindestens das Doppelte drin. Das ist ein Sprung den ich hier z.B. mit einem Studium niemals erlangen würde.

Mal nur aufs Geld fokussiert, so ist ein Angestelltenverhältnis am Ende nie wirklich lukrativ. Da stellt sich dann die Frage, ob man der Mensch für eine Selbstständigkeit bzw. Freelancer Tätigkeit ist. Da ist dann natürlich wesentlich mehr Potential. Bedeutet dann aber natürlich auch mehr Verantwortung. Akquise, mehr Papierkram usw. Klar kann man auch alles wieder auslagern und andere für bezahlen.

Ist natürlich auch was, dass man erstmal berufsbegleitend aufziehen könnte, anstatt eines Fernstudiums, ohne große Risiken. Wenn es sehr gut läuft kickt man seinen Job, ansonsten hat man die Möglichkeit ein paar Euro dazu zu verdienen und sich vor allem fachlich mit dem zu beschäftigen worauf man Lust hat.

Bearbeitet von Velicity
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Am 14.5.2018 um 22:32 schrieb Fitschi:

Prinzipielle gebe ich dir recht, würde aber deinem letzten Satz widersprechen.

Rein aus Interesse, was sind denn entsprechende Jobs bei namenhaften Firmen?

Wie D-eath schon sagte, z.B. die zahlreichen Automobilkonzerne in Deutschland. Sebst mit Beziehungen in der AUDI und gutem Fachinformatiker Abschluss besteht hier gar keine Chance. Ohne Studium kommt man nicht weit. Auch nicht in der IT.

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Am 18.5.2018 um 10:58 schrieb D-eath:

Sämtliche Automobilkonzerne: BMW, Audi, Porsche, Daimler, ...
Sämtliche IT-Konzerne: Microsoft, Intel, IBM, Nvidia...

Aus eigener Erfahrung kann ich dir da nur sagen, dass du ohne Studium recht direkt aussortiert wirst, da kannst du auch noch so ein Programmierheld sein. Oder du fängst als Handlanger in einer entsprechenden Position an, verdienst viel Geld, bist aber recht schnell angepisst, weil du nicht aufsteigen wirst.

Ich hab das hier schon so oft gelesen und mich jedes mal gewundert, dass ich nicht der Einzige sein kann, der da andere Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht liegt es ja aber wirklich an der Ausrichtung der Tätigkeit (Programmieren vs. Consulting / Pre-Sales, usw.).

Siemens, Oracle oder Honeywell hat es z.B. gar nicht interessiert, ob ich studiert habe oder nicht (hatte mich nicht aktiv dort beworben).

Bearbeitet von Fitschi
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Gast default1990

Irgendwie schwingt da immer die Annahme mit, dass man sein Leben lang in Deutschland verbringt, wo die Berufsausbildung immer, überall und ohne hinterfragt zu werden anerkannt wird.

Wer sich das erste Mal im anglophonen Bereich bewirbt, dem wird schnell lästig werden, bei jedem Bewerbungsgespräch wieder zu erklären, was eine Ausbildung ist, oder man kämpft direkt mit dem Trade School Stigma und wird erst gar nicht berücksichtigt. Mit einem STEM-Bachelor hat man es da viel leichter.

Deine Studiererfahrung ist auf jeden Fall völlig anders als meine. Ich habe zwar kein MINT-Fach studiert und so war es für mich sicher einfacher und weniger zeitaufwändig, aber selbst mit 15-20 Arbeitstunden, einer Band und einem relativ intakten Freundeskreis hatte ich solche Probleme nie.

 

Bearbeitet von default1990
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Ich kann die Erfahrungen des Threaderstellers auch nicht teilen. Eine generelle Empfehlung für oder gegen ein Studium kann ich nicht aussprechen, das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich war es genau die richtige Entscheidung nach dem FiSi noch Informatik zu studieren. Der Mathematik Stoff ist hart aber auch nicht unmöglich hart. Selbst wenn man, wie ich, im Abitur nur Mathe Grundkurs hatte und sich da eher durch gemogelt hat. Wichtig ist, dass man Interesse an der Thematik hat und gewillt ist sich intensiv mit dem Stoff auseinander zu setzen. Geschenkt ist so ein Studium nicht.

Beruflich und auch menschlich hat mich das Studium voran gebracht. Es hat meinen Horizont erweitert und ich habe viele tolle Leute kennen gelernt. Die Jobs die ich nach dem Studium bekommen habe hätte ich mit einer Ausbildung zum FiSi nicht bekommen. Man qualifiziert sich einfach für andere Tätigkeitsfelder innerhalb der vielfältigen IT Branche. Monetär hat es sich sehr gelohnt. Mir war allerdings wichtiger mich für andere Aufgaben zu qualifizieren und mich weiterzubilden, da ich den schulischen Teil des FiSi relativ schwach fand.

 

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  • 2 Wochen später...
Am 22.5.2018 um 11:12 schrieb Fitschi:

Ich hab das hier schon so oft gelesen und mich jedes mal gewundert, dass ich nicht der Einzige sein kann, der da andere Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht liegt es ja aber wirklich an der Ausrichtung der Tätigkeit (Programmieren vs. Consulting / Pre-Sales, usw.).

Siemens, Oracle oder Honeywell hat es z.B. gar nicht interessiert, ob ich studiert habe oder nicht (hatte mich nicht aktiv dort beworben).

Kann ich nur bestätigen. Bin auch ursprünglich gelernter FISI (DAX Konzern) und habe gerade sehr viele Möglichkeiten mich beruflich zu verändern wenn ich denn möchte (u.a. Automobilindustrie).  Ein Selbstläufer war das in unserer Firma allerdings auch nicht, ich habe "ganz unten" angefangen und dementsprechend auch ein viel geringeres Einstiegsgehalt gehabt als Bachelor Absolventen. Achja, bin in der IT Sicherheit tätig und habe auch mein Profil dementsprechend mit High Level Zertifikaten wie u.a. dem CISSP geschärft.

Ich stelle auch immer wieder fest, das es den meisten Amerikanische Firmen es herzlichst egal ist, was man einmal für Abschlüsse gemacht hat. Den meisten kommt es auf die Persönlichkeit, auf bisherige Arbeitserfahrungen und auf die andauernde Lernfähigkeit an. Bei den deutschen Firmen zählt erst mal hauptsächlich das Papier.  

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vor 46 Minuten schrieb Marius83:

 Kann ich nur bestätigen. Bin auch ursprünglich gelernter FISI (DAX Konzern) und habe gerade sehr viele Möglichkeiten mich beruflich zu verändern wenn ich denn möchte (u.a. Automobilindustrie).  Ein Selbstläufer war das in unserer Firma allerdings auch nicht, ich habe "ganz unten" angefangen unddementsprechend auch ein viel geringeres Einstiegsgehalt gehabt als Bachelor Absolventen. Achja, bin in der IT Sicherheit tätig und habe auch mein Profil dementsprechend mit High Level Zertifikaten wie u.a. dem CISSP geschärft.

 

Tolle Story nur gibt es in kleineren Firmen aufgrund flacher Hierarchien und nicht vorhander Spezialisten-Stellen oft nur “ganz unten“.

Manchmal vergessen die Konzern-Leute gerne, dass nur 1-2% der Arbeitnehmer überhaupt in solchen Unternehemen arbeiten, wo zumindest in der Theorie die Möglichkeit besteht, sich weiter zu entwickeln.

Für alle anderen ist ein Studium ggf. ein Tuer Öffner mal.

Bearbeitet von Arvi
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vor 9 Minuten schrieb Arvi:

Tolle Story nur gibt es in kleineren Firmen aufgrund flacher Hierarchien und nicht vorhander Spezialisten-Stellen oft nur “ganz unten“.

Manchmal vergessen die Konzern-Leute gerne, dass nur 1-2% der Arbeitnehmer überhaupt in solchen Unternehemen arbeiten, wo zumindest in der Theorie die Möglichkeit besteht, sich weiter zu entwickeln.

Für alle anderen ist ein Studium ggf. ein Tuer Öffner mal.

..unbestritten

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  • 3 Wochen später...

Wenn man das so ließt brauch man wirklich nur gut lügen können.

Gibt ja auch Doktoren, die alles nur fake Papers hatten.

 

Was mich wundert, dass das so spät immer auffliegt oder nie?

Genauso wie mit dem ABI, welches sich mind. 30% gut geschwatz haben 15% von denen, hat es wirklich. Der Rest wäre normal durchgefallen. Ich wette heute bekommt man immer einen Schnitt von mind. 2,4. Naja es wird nur noch gelogen und betrogen. Deshalb traue ich keinem etwas zu, wenn ich das nicht selber erlelbt habe.

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