Inaxy Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Hallo zusammen! Bin momentan etwas am verzweifeln... Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Ratschläge geben. Ich arbeite momentan noch als Azubi in einer sehr kleinen Firma(6 Leute, Sitz in Bayern, 40h in der Woche, 24 Urlaubstage, zu mir: ich bin 19, Mittlere Reife, Steuerklasse 1). Mein Chef würde mich gerne übernehmen und jetzt kommt es natürlich zu der Frage welcher Gehalt ist gerechtfertigt. Mir wurden 1.800€ brutto im Monat angeboten: an sich kommt mir das etwas wenig vor - netto okay aber brutto? Er meint aber er kann mir nicht so viel geben da wir ja als kleine Firma nicht den Riesenumsatz im Jahr machen. Es ist sehr familär bei uns und eigentlich fühle ich mich richtig wohl hier. Meint ihr der Gehalt ist gerechtfertigt? Wie viel sollte ich maximal nach oben handeln ohne dass es unverschämt ist? Danke schon mal für alle Antworten und Hilfen! Zitieren
KeeperOfCoffee Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 (bearbeitet) Ich würde gehen...mir wurde 2.5 angeboten und das war mir schon zu wenig. Bei meinem zukünftigen AG bekomme ich etwas über 3. Das könnte auch eine dezenter Hinweis sein zu sagen "wir können dich leider nicht übernehmen". Da kann es so familiär zugehen wie du willst für mich hört sich das Angebot absolut unverschämt an., egal in welcher Region Bayerns du wohnst. Du magst den Betrieb zwar, aber igendwann wird das Gehalt in Frustration umschlagen, da deine Arbeit nicht entsprechend gewürdigt wird. Bearbeitet 16. Mai 2018 von KeeperOfCoffee Rabber, Yv_nne und Albi reagierten darauf 3 Zitieren
wieder Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ich persöhnlich würde das Angebot nicht annehmen, da ich gehaltlich mehr von meiner Arbeit erwarte. Ich habe jedoch auch schon attraktive Angebote abgelehnt, weil ich mich in meinem momentanen Betrieb sehr wohl fühle und ich das vorerst nicht missen möchte. Du musst dir hier selber die Frage stelle, ist es mir wichtiger mehr zu verdienen, oder fühle ich mich hier so wohl, dass ich erstmal auf ein höheres Gehalt verzichte und erstmal etwas BE sammle. Zitieren
Griller Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Zusätzlich zum wirklich niedrigem Gehalt, kommen ja die 24 Tage Urlaub. Schreib einfach mal ein paar Bewerbungen, dann siehst du, was du erwarten kannst (vermutlich deutlich mehr Urlaub+Gehalt) Albi reagierte darauf 1 Zitieren
Inaxy Geschrieben 16. Mai 2018 Autor Geschrieben 16. Mai 2018 vor 6 Minuten schrieb KeeperOfCoffee: Das könnte auch eine dezenter Hinweis sein zu sagen "wir können dich leider nicht übernehmen". Ich bezweifle es dass ich nicht übernommen werden soll, da schon fest mit mir in neuen Projekten geplant wird. Außerdem brauchen wir hier einen 3. Programmierer wirklich dringend. Dass ich mehr Urlaub bekommen könnte war mir bereits klar - viel ist es ja nicht ... Was meint ihr wie viel sollte ich nach oben verhandeln? Habt ihr ein paar Tipps? Zitieren
StefanE Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Schreibe Bewerbungen, führe Gespräche, checke Deinen "Marktwert". Es ist nicht unbedingt die leicht die Komfortzone zu verlassen, aber für manche Entwicklungen absolut notwendig. Das gehört dazu. R4zzoz reagierte darauf 1 Zitieren
Rabber Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 (bearbeitet) Das ist definitiv zu wenig. Entweder will er nicht mehr bezahlen oder er kann nicht. Wenn er nicht will (was bei vielen Kleinstbetrieben der Fall ist) ist es menschlich unter aller Sau. Sich von den Mitarbeitern Umsätze generieren, aber sie nicht teilhaben lassen. Wenn er einem gelernten IT-ler nicht mehr als 20k bezahlen kann (was nur selten der Fall ist), sollte er sich überlegen, ob er seine Selbstständigkeit nicht lieber einstellen sollte. Dazu noch 24 Tage Urlaub. Das ist gesetzlicher Mindeststandard und somit echt hart. Da haben Kassenkräfte bei Rewe und Co. bessere Konditionen. ... Ich würde in dem Fall gar nicht erst verhandeln und mich bewerben. Das macht so keinen Sinn. Alles unter 30k und 28 Tagen Urlaub ist Ausbeutung und selbst das ist weit entfernt von gut, wäre aber zumindest für das erste Jahr noch irgendwie zu vertreten, wenn der Rest passt. Ich würde mit 37k und 30 Tagen Urlaub in die Rund gehen bei den Bewerbungen, um dann schlussendlich bei 35k zu landen. Bearbeitet 16. Mai 2018 von Errraddicator Zitieren
Showtime86 Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Welchen Fehler viele, inklusive mir, am Anfang des Berufslebens machen: Sie planen Geld nicht. Mache eine Kostenaufstellung von Deinem Ist-Stand und frage dich, was du kurzfristig unbedingt noch Deinem Lebensstandard hinzufügen willst und wieviel Geld Du dafür benötigst. Idealerweise spart man dazu noch 10-20% vom Gehalt um ein finanzielles Polster aufzubauen. Das alles geht mit 1800 Brutto also ca. 1250 Netto sehr schwierig. Andere bekommen in der Ausbildung schon fast soviel. Zitieren
Rienne Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 (bearbeitet) Also meiner Meinung nach solltest du mind. 50% mehr verlangen; also 2.7k€+/Monat. Aber ich bezweifel stark, dass dein Chef auch nur annähernd in diese Richtung gehen würde. Und sorry, nen Programmierer für unter 2k ist ein ganz schlechter Witz. Kein Wunder, dass man da keinen findet. Wie schon oft in anderen Threads erwähnt: Manche Firmen denken echt, dass sie ihre eigenen Azubis ganz billig einkaufen können. Auch ich kann dir nur raten, dich ganz schnell anderweitig zu bewerben und dann auch mit 3-3.5k /Monat Gehaltsvorstellung (ergo mind. 36k€/Jahr). Bearbeitet 16. Mai 2018 von Rienne Zitieren
Gast ThoBi Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ich würde auch sofort Bewerbungen schreiben. Das Wichtigste im Leben ist, dass es einem selbst unter anderem finanziell gut geht. Erst wenn es einem selbst gut geht kommen andere an die Reihe. Wenn ein Wirtschaftssystem seit über 10 Jahren von einem Fachkräftemangel spricht sollten Fachkräftegehälter nicht auf Reinigungsfachkraftniveau sein. Such dir was für mindestens 33k Jahresbrutto, wo du viel lernen kannst, Lebensplanung machen kannst und eine geile Karriere hinlegst. Zitieren
cortez Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 vor 4 Minuten schrieb Inaxy: Was meint ihr wie viel sollte ich nach oben verhandeln? Habt ihr ein paar Tipps? Frage einfach direkt, wie entwickelt sich das Gehalt in den nächsten Jahren entwickelt? Nach Abzug von Steuern werden dir ca. 1200 überbleiben und dann rechne mal durch ob du dir davon dein Leben führen kannst (Eigene Wohnung etc.) Vergleiche dein Gehalt mit dem der anderen in der Berufsschule. ~2,5K pro Monat sollten eigentlich drin sein. Zitieren
Inaxy Geschrieben 16. Mai 2018 Autor Geschrieben 16. Mai 2018 Ja wenn das mit der Komfortzone nicht wäre Ich fühl mich hier halt momentan noch so wohl dass ich sage ich würd schon verdammt gerne bleiben denn bis auf Gehalt und Urlaub passt alles(zu Fuß in ein paar Minuten erreichbar, Kollegen super lieb, Getränke umsonst, auch Frühstück) Für mich allein brauche ich NOCH nicht so viel für meinen Lebensstandard. Habe auch nicht vor den Rest meines Lebens in dieser Firma zu verbringen sondern nur ein paar Jahre bis ich mich auf die Suche nach was neuem machen kann. Danke für eure Hilfe kann jetzt meine Situation ein bisschen besser einschätzen! Zitieren
varafisi Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 (bearbeitet) Alternativ könntest Du deinem Chef vorschlagen, auf die 2300 brutto zu gehen, nach der Probezeit dann auf die 2500 Brutto zu gehen. Je nachdem wie dein Chef da ist, würde ich ggf. ein bisschen Druck machen mit einem parallelen Jobangebot... könnte ja ziehen ? Viel Glück! Edit: Dann rechne es gegen, was du alles an Kosten hast, wenn du dich für einen Arbeitsplatz im weiteren Umfeld oder sowas in der Richtung entscheiden würdest. Wenn du auf das selbe Gehalt kommst mit den ganzen Abzügen ,(Tanken, Auto, Bahn etc.) dann behalt die Stelle ? Pokern würde ich trotzdem Bearbeitet 16. Mai 2018 von varafisi Zitieren
Rabber Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ein Tipp, von meiner Seite, weil ich das gleiche gemacht habe wie Du. Ich habe zu Beginn ähnliche Konditionen bekommen (*) und kann nur sagen: Lass es! Die Kollegen sind auch woanders nett, kostenloses Wasser ist heute nichts besonderes mehr und ein Frühstück ist auch nur 100 Euro monatlich wert. Keine 500. Hinzu kommt, dass Dein Marktwert bei einer 2 Mann Bude im Anschluss geringer ausfällt als er könnte. Ein Mitbewerber, welcher bei einer 50 oder 100 Mann Bude gearbeitet hat, wird Dir fachlich nach 1-2 Jahren um einiges voraus sein und das wirst Du bei Deinen geplanten Vorstellungsgesprächen merken. Die Konkurrenz schläft nicht und Kleinstbetriebe sind selten state of the art. Und das mit Abstand Wichtigste: Magst Du das Geld jetzt auch noch nicht brauchen, das geht schneller als Du denkst. Dann wird Dir Dein Chef nicht ohne weiteres einfach so 500 Euro monatlich mehr geben, nur weil Du mit Deiner Freundin zusammenziehen willst. D.h. Deinen Verzicht wird Dir keiner danken. Im Gegenteil: Bis Du diesen Verlust wieder eingefahren hast, vergehen Jahre. Ich weiß, wovon ich rede und habe mich selbst jahrelang mit ähnlichen Argumenten veräppeln lassen. Tue Dir einen Gefallen und mach es von Beginn an besser als ich. ? ... (*) Wobei änhlich relativ ist. Ich habe zwar auch nur 1,8k bekommen, aber immerhin bei 13 Gehältern, 30 Tagen Urlaub und das Anno 2004. Heute wären das irgendwas um die 2,1k. In jedem Belang mehr als bei Dir und immer noch eine Frechheit. pr0gg3r, Ulfmann, R4zzoz und 4 Weitere reagierten darauf 6 1 Zitieren
StefanE Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 vor 7 Minuten schrieb Errraddicator: Deiner Freundin Oder Freund ? Zitieren
Henning84 Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 1,8k ist ja wohl ein Witz für Bayern! Als Einstiegsgehalt würde ich 2,1k brutto ansetzen. Zitieren
Rienne Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 vor 1 Minute schrieb Henning84: Als Einstiegsgehalt würde ich 2,1k brutto ansetzen. Auch das ist immernoch ein schlechter Witz. Als FIAE würde ich immer mit mind. 3k€/Monat in Verhandlungen gehen nach der Ausbildung. Wenn dann am Ende der Verhandlungen noch 2.6k€/Monat über bleibt, ist das annehmbar. Unter 2.4k€/Monat würde ich gar nicht erst anfangen, es sei denn in Teilzeit. XD Rabber, MrPhantom und StefanE reagierten darauf 3 Zitieren
Henning84 Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Vor allem bei 24 Tagen Urlaub. :D Da versucht einer abzuzocken. " Man kann es ja mal probieren" Zitieren
toothpick Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 (bearbeitet) Alles unter 2,5 ist imho unverschämt für einen Fachinformatiker. Dein Ziel sollte bei etwa 3,0 liegen und das ist bei der richtigen Firma auch drin. 1800 Brutto hab ich während der Wirtschaftskrise als Produktionshelfer ohne Qualifikation verdient und davon kann man nicht vernünftig leben geschweige denn was investieren oder fürs Alter absichern. Bearbeitet 16. Mai 2018 von toothpick Zitieren
Rabber Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Vernünftig leben und etwas investieren oder fürs Alter absichern kann man auch mit 3k oder 4k noch nicht, wenn Du mich fragst. Aber, das ist ein anderes Thema. Yv_nne reagierte darauf 1 Zitieren
AlexS1980 Geschrieben 16. Mai 2018 Geschrieben 16. Mai 2018 Ich habe deinen Post gelesen ohne großartig mit den aktuellen FIAE-Einstiegsgehältern vertraut zu sein und dachte mir "ohweh, zum Leben viel zuwenig und zum Sterben knapp zuviel". Nach Lektüre des Threads schließe ich mich den Empfehlungen der Kollegen vollumfänglich an: bewerben, Marktwert prüfen, zuschlagen. Klar ist eine gute Atmosphäre / angenehmes Kollegium wichtig, damit bezahlt man aber dummerweise keine Rechnungen.... Zitieren
bummel Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 (bearbeitet) Am 16.5.2018 um 09:12 schrieb Errraddicator: Dazu noch 24 Tage Urlaub. Das ist gesetzlicher Mindeststandard und somit echt hart. Da haben Kassenkräfte bei Rewe und Co. bessere Konditionen. Das sind doch 4 Tage über dem gesetzlichem Minimum. Außer der TE sprach von Werktagen. Bearbeitet 17. Mai 2018 von bummel Colamann reagierte darauf 1 Zitieren
Colamann Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb bummel: Das sind doch 4 Tage über dem gesetzlichem Minimum. Außer der TE sprach von Werktagen. Jo, wird oft verwechselt. 24 ist trotzdem im unteren Bereich. Bearbeitet 17. Mai 2018 von Colamann Zitieren
bummel Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 Da kann ich dir nur zustimmen. Ich bin mit meinen 28 Tagen schon nicht so sehr glücklich Zitieren
Rabber Geschrieben 17. Mai 2018 Geschrieben 17. Mai 2018 Stimmt. Das ist nur einer 6-Tage-Woche so. Also 20 Tage. Man lernt nie aus. Trotzdem viel zu wenig. 30 ist - in unserem Beruf - üblich und 28 sollten das Minimum sein. Zitieren
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