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Geschrieben

Hallo zusammen, 

aktuell befinde ich mich noch in der Ausbildung zum FIAE und komme im September in das 3. Lehrjahr. Meine aktuelle Ausbildung betrieblicherseits beschränkt sich rein auf die Entwicklung von Webapplikationen mittels HTML, CSS, JavaScript für das Frontend und PHP für das Backend. Vor meiner Ausbildung habe ich eine Ausbildung zum Informatikkaufmann angefangen jedoch zum Ende des zweiten Lehrjahrs abgebrochen, da ich gemerkt habe ich bin in der Entwicklung von Anwendungen besser aufgehoben. Abi habe ich nicht gemacht bin nur ein Realschüler gewesen.
Soviel zu meiner bisherigen Laufbahn...

Da ich nun bereits 4 Jahres Ausbildung mache habe ich relativ viel Zeit gehabt mich in verschiedene Anwendungsbereiche einzulesen und mir bestimmte Bereiche genauer anzusehen. Für mich haben sich 2 besondere Bereiche herauskristallisiert, welche mein Interesse geweckt haben. Zum einen die Entwicklung mit C# (Desktop-Anwendungen und mobile Anwendungen mit Xamarin) und zum anderen die Entwicklung mit Python und hier liegt der spezielle Fokus auf dem Framework Tensorflow. Da ich persönlich am liebsten mit Python und Tensorflow mein täglich Brot verdienen würde stellen sich mir einige Fragen.

1. Kann man ohne Studium in der AI-Branche gut Fuß fassen oder macht es mehr Sinn ein Studium nach der Ausbildung nachzuschieben?

2. Wenn ein Studium essentiell ist macht es Sinn das Studium ohne einen Besuch auf der FOS anzufangen oder ist der Weg über die FOS sinnvoller? (Es gibt die Möglichkeit sich für ein Studienplatz einzutragen, nachdem man 3 Jahre auf seinen gelernten Beruf gearbeitet hat)

3. Gibt es jemanden in dem Forum, der in dieser Branche Erfahrung hat und mir über seine Arbeitsumstände und seinen Arbeitsalltag berichten kann?

 

Sonnige Grüße aus Bayern.

Chris

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt in diesen Bereichen verschiedene Berufsfelder. Beispielsweise Consultant für Business Intelligence / Big Data oder einfach Data Scientist.

In der Regel geht es darum durch die Erfassung, Analyse und Auswertung von Daten einen Business Push zu ermöglichen, sprich das zurück fliessen der Analyse Ergebnisse in die Prozesse des Unternehemens, um diese damit zu verbessern. Hier reicht es eben nicht nur Werkzeuge und Frameworks wie Tensorflow zu beherrschen, sondern du musst auch die Bedeutung der Ergebnisse intepretieren können die für das Business Relevant sind. Das ist ja einer der Bereiche wo man das Grundlagenwissen (beispielsweise Statistik, Wirtschaft, etc.) aus dem Studium zwingend benötigt. 

Ein Studium sehe ich hier als Voraussetzung an. Möglicherweise findet man Consulting Unternehmen die sich das Dual vorstellen können (macht gerade eine Freundin von mir im Bereich BI Consulting) aber ganz ohne wird es nicht gehen. Du konkurrierst hier nicht mit Informatikern sondern auch mit Biologen und anderen Naturwissenschaftlern die sich das Wissen in diesen Bereichen inzwischen oft über darauf spezalisierte Studiengänge holen (beispielsweise nebenberuflich wie jetzt an der FOM mit Big Data und Business Analytics MSc.)

Im Idealfall studierst du Wirtschaftsinformatik wo du eventuell Wahlmöglichkeiten hast. Ob du dafür vorher die FOS besuchen musst, glaube ich nicht. Es sei denn du hast in Mathematik wirklich exorbitante Defizite in den Grundlagen. Ansonsten gibt es gute Bücher zur Studienvorbereitung und Online Brückenkurse beispielsweise bei der TU Berlin. Damit kannst du Wissens Lücken im Selbststudium schliessen. Das ist Effizienter als Abitur, aber man muss es halt machen.

Bearbeitet von Arvi
Geschrieben

Geh auf die Uni, studiere und hol dir das Buch "Künstliche Intelligenz" von Pearson. Du brauchst fundamentale Kenntnisse höherer Mathematik, um wirklich (!) etwas von dem Thema zu verstehen. Nicht umsonst wird in diesen Bereichen oft eine Promotion voraus gesetzt. Geh am Besten auch nicht auf die FOM oder ähnliches. Wenn es dir ernst ist mit dem Thema und du dich tatsächlich interessierst, überlege, ob du nicht in Vollzeit studieren solltest, da du der kompletten Theorie viel Zeit widmen musst. Da hilft es nicht, schnell ein Studium für viel Geld abzuschließen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 59 Minuten schrieb D-eath:

Nicht umsonst wird in diesen Bereichen oft eine Promotion voraus gesetzt.

Hast du den Beitrag vom Threadersteller überhaupt gelesen? Du redest von (Grundlagen-) Forschung im Bereich Künstlicher Intelligenz. Das ist ein ganz anderes Themengebiet als Datenalyse / Business Intelligence in der freien Wirtschaft wofür man definitiv keine Promotion braucht, ja nichtmal einen Master Abschluss (letzterer kann aber durch die Vertiefung sinnvoll sein). Datenalysten nutzen die Werkzeuge (z. B. Tensorflow), die im inneren auf Künstlicher Intellgenz basieren. Wichtig ist das Wissen rund um die Datenalyse/Aufbereitung/Methodik und das Wissen wie man dies auf wirtschaftlichen Fragestellungen der Unternehmen anwendet. Du mussst ja auch nicht Compiler-Bau an der Uni studieren, um als Entwickler zu arbeiten ;)  ... Und die FOM bietet als eine der wenigen Hochschulen überhaupt einen dafür spezalisierten Master in diesem Bereich an. Hier geht es aber um den Bachelor. Da ist es fast egal, wo er studiert. Auch ob Uni oder FH. Lies doch die Jobprofile !

Bearbeitet von Arvi
Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Arvi:

Hast du den Beitrag vom Threadersteller überhaupt gelesen?

Ja. Habe ich. Darum die Aussage "um wirklich (!) etwas von dem Thema zu verstehen". Reiner Tensorflow-Monkey zu werden ist halt etwas anderes als sich ernsthaft mit AI / ML zu beschäftigen - das ist meiner Meinung nach reine Zeitvergeudung, da es sich anfangs vielleicht auszahlt, beim Aufstieg aber eher behindert, da es leider genug starke Konkurrenz gibt, die Erfahrung haben, neue Ideen und Verfahren herleiten zu können. Fundament des Themas ist nun mal Mathematik, die man sich nicht mal eben nebenbei beibringt. Bei einem Thema, das auf mathematischer Theorie beruht, darauf zu setzen, sich das schon irgendwie beizubringen und damit erfolgreich zu werden, ohne von der Materie etwas zu verstehen, ist leider recht halbgar. Die Voraussetzungen sind also nicht unberechtigt. Die von mir genannten Ideen haben auch nicht zwingend was mit Grundlagenforschung zu tun, sondern damit, dass es wichtig ist, eine Basis zu haben, auf der man aufbauen kann. Das funktioniert vielleicht beim reinen Entwickeln, aber nicht bei so etwas. Als kleine Analogie wird auch für Software-Architekten oft ein Studium verlangt. Warum? Weil man dort vertiefte theoretische Kenntnisse erlangt, die man im Entwickleralltag nicht bekommt und die für Entscheidungen sicherlich genauso relevant sind wie die Praxis.

Abgesehen steht im Beitrag des TE nichts von Business Intelligence etc. ;)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 35 Minuten schrieb Arvi:

Lies doch die Jobprofile !

Also gerade als Data Scientist sehe ich oftmals einen naturwissenschaftlichen Hochschulabschluss (bevorzugt Mathematik) als Voraussetzung für den Job.

z.B. hier:

https://jobs.timetoact.de/jobportal.nsf/id/XIN_DataScientist

Gerade in Wirtschaftsinformatik ist der analytisch-mathematische Anteil doch sehr gering, so dass ich nicht dazu raten würde diesen Studiengang zu wählen, wenn man sich wirklich (beruflich) tiefgehender mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen beschäftigen möchte. Dann sollte man lieber ein reines Informatik-Studium anstreben und versuchen, wo man die Wahl hat, sich für entsprechende Kurse einzuschreiben.

Bearbeitet von Rienne
Gast default1990
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb D-eath:

Text

Man, das klingt ja fast so, als könnte man ein siebenjähriges Mathestudium nicht mit einem Nachmittag Stackoverflow ersetzen!

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb jkcoding:

Man, das klingt ja fast so, als könnte man ein siebenjähriges Mathestudium nicht mit einem Nachmittag Stackoverflow ersetzen!

Klingt aber, als erwartet unser TE genau das, Scherzkeks.

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