Smilymarco Geschrieben 6. Juli 2018 Teilen Geschrieben 6. Juli 2018 Servus miteinander, durch einen anderen Thread inspiriert, würde mich eure Meinung zu Braindumps interessieren. - Beschäftigt ihr euch mit einem Thema intensiv und benutzt dann Braindumps um gezielt die Prüfung zu schaffen? - Benutzt ihr nur Braindumps um Zertifikate als "Türöffner" der Personalabteilung zu bekommen? Hersteller verbieten meist in die Verwendung und drohen mit der Sperre von Benutzern (Beispiel MS): https://www.microsoft.com/de-de/learning/certification-exam-policies.aspx Teilweise aber gehen Hersteller-Prüfungen ziemlich hart an der Realität vorbei und sind/wären sonst nur im zweiten Anlauf zu schaffen, wenn man dann die Themen kennt, die abgefragt werden. Das verursacht zusätzliche Kosten (und kommt evtl. beim aktuellen Arbeitgeber schlecht an). Ich freue mich über eine sachliche Diskussion und eure Meinungen Meine Meinung: In meinen Augen "entwerten" Braindumps ein Herstellerzertifikat. Woher soll ein Personaler beim Sichten der Unterlagen wissen, wie die Person gelernt hat? Wenn sich eine Person sehr intensiv mit einem Thema beschäftigt, sollte die Prüfung auch ohne Braindump machbar sein. Zur Not im zweiten Anlauf (falls die Prüfung an der Realität vorbei gehen sollte). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cruster Geschrieben 6. Juli 2018 Teilen Geschrieben 6. Juli 2018 vor 6 Stunden schrieb Chief Wiggum: Ist aber nicht die Ausgangsfrage... und wenn ich mir den "Suche Prüfungen"-Thread hier auf dem Forum anschaue müsste man nach deiner Argumentation die IT Berufe auch gleich abschaffen. Der "Suche Prüfungen" Thread ist klar auf das Lernen ausgelegt. Die alten Prüfungen haben andere Fragen als die kommenden Prüfungen. Ich kann anhand der alten Prüfungen den Aufbau, aber nicht die richtigen Antworten erlernen. Für die Antworten muss ich das Material verstanden haben. Certbase hingegen benutzt die komplett identischen aktuellen Prüfungsfragen. Das ist schlicht und einfach Betrug. Ich kann ohne auch nur die geringste Ahnung vom Thema zu haben die Prüfungen durch auswendiglernen der Fragen beantworten. Zitat Zum Thema "Sind Braindumps Betrug? Ja oder Nein?" wäre glaub ich ein extra Thread interessant, ich glaube da diskutiert es sich besser Nicht das wir den Thread hier sprengen Wüsste nicht was es da zu diskutieren gibt. Wird bewiesen das du für Microsoft Zertifikaten Braindumps verwendet hast wirst du auf Lebenszeit von Microsoft Zertifikaten gesperrt und sämtliche abgeschlossenen Zertifikate aberkannt. Ebenso bei Cisco. Finde es schon erschreckend das Betrug hier so gutgeheißen wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Arvi Geschrieben 6. Juli 2018 Teilen Geschrieben 6. Juli 2018 Naja ehrlich gesagt finde ich es normal das Leute so etwas verwenden, wenn es existiert. Bei einer Prüfung gilt immer: Was kann ich wissen und wie lerne ich effizient? Das ist im Studium so und auch bei Zertifikaten so. Das sollte man als Hersteller eigentlich berücksichtigen und die Prüfung stattdessen in seiner Gestaltung anders ausrichten. Da sollte sich Microsoft beispielsweise einfach mal eine Scheibe bei Red Hat anschneiden, wo nicht einfach nur ein Fragenkatalog ausgerollt wird sondern der Prüfling auch praktische Problemstellungen lösen muss. Schon muss man Transferwissen anwenden das man nicht auswendig lernen kann. Ich habe da ehrlich gesagt wenig Mitleid wenn die Hersteller es sich extra einfach machen wollen und dann soetwas dabei raus kommt. Masse statt Klasse eben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
pr0gg3r Geschrieben 6. Juli 2018 Teilen Geschrieben 6. Juli 2018 vor 2 Stunden schrieb Arvi: Naja ehrlich gesagt finde ich es normal das Leute so etwas verwenden, wenn es existiert. Bei einer Prüfung gilt immer: Was kann ich wissen und wie lerne ich effizient? Das ist im Studium so und auch bei Zertifikaten so. Kann man so sehen und kann man auch so machen. Man muss sich halt fragen, ob das zielführend ist. Du kannst den einfachen Weg durchs Studium nehmen und dann nichts können oder du setzt dich mit der Thematik auseinander. Ich kenne solche und solche und glaub mir, die richtig geilen Jobs haben nachher die, die fachliches Wissen haben und was drauf haben. Aber vermutlich wollen die anderen halt auch n chilligen Job und das ist auch wiederum OK (aber dafür muss man eigentlich auch nicht studieren oder Zertifikate machen). Beim Zertifikat das gleiche: Wenn man Technologie verstehen will und Bock hat, sich damit auseinander zu setzen, ist die Prüfung sehr gut machbar. Und dann hat die auch einen Wert bei Arbeitgebern. Kein Arbeitgeber bezahlt jemanden dafür, dass er Lösungen auswendig lernt, sondern dafür, dass man Lösungen entwickelt und umsetzt. Es ist für beide Seiten auch eine schlechte Situation, wenn der Arbeitnehmer mit Hilfe von Zertifikaten verspricht, was er so tolles alles kann, aber es sich dann herausstellt, dass er überfordert ist. Das ist leider immer wieder (auch mit studierten Fachkräften) der Fall. Letztendlich muss das jeder selber wissen. Ich halte so Braindumps nicht für notwendig, es macht den Arbeitsmarkt intransparenter und ist eben für die Anbieter eine Goldgrube. Kann man von halten was man will, ich halte nichts davon. Ich halte viel mehr von tatsächlicher fachlicher Kompetenz als von jemandem, der sich ein Zertifikat erschleicht und damit angibt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 7. Juli 2018 Teilen Geschrieben 7. Juli 2018 Funktioniert nicht auch die FührerScheinprüfung mit braindumps? Ich hab damals Fragebögen auswendig gelernt. Und weiss heute noch die Formel für den Bremsweg und wieveil Meter man vor dem Andreaskreuz parken darf. Braindumps sind aus meiner Sicht eine absolut legitime Lernmethode. Oftmals muss man ja auch nur sinnlos auswendig lernen. Ausserdem will ich ja wissen wie Fragen daher konmen und was das meist für eine komische amerikanische Denkweise herrscht. Und wenn die Hersteller Kosten sparen und nicht permanent den Fragenpool erweitern ... ja dann halt. Albi und carstenj reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Arvi Geschrieben 7. Juli 2018 Teilen Geschrieben 7. Juli 2018 (bearbeitet) Genau, den Punkt mit der Führerscheinprüfung wollte ich genau in diesem Moment auch ins Spiel bringen. Es ist doch völlig normal mit Braindumps zu lernen, weil es eben Effizient ist. Braindumps schließen auch das "vernünftige Lernen" im Vorfeld nicht aus. Derjenige der sich am Ende seiner Ausbildung Karteikarten schreibt / kauft und hier die Altprüfungen durchgeht (die im Forum völlig kritiklos geteilt werden), nutzt letztendlich Braindumps. Derjenige der am Ende seines Studienmodules seine Karteikarten lernt und sich eine Zusammenfassung bei UniDog besorgt, nutzt Braindumps. Derjenige der für die Abi Prüfung am Ende lernt und seine Zusammenfassung / Karteikarten nutzt, lernt mit Braindumps. Also selbst wenn man vorausgegangene Lerneinheiten hat, schaut man doch als Prüfling immer: 1. Wo kann ich Stoff her kriegen, der Anderen geholfen hat? -> Was kann ich wissen? 2. Was kann ich selbst ergänzen oder zusammenfassen? 3. Was sind realistische Prüfungsfragen, damit ich mich an die Art der Prüfung gewöhne? Ich würde niemals auf die Idee kommen nicht auf externe Quellen zurückzugreifen, nur um mich quasi einer Art "Selbsttest" zu unterziehen wie ich adhoc auf unerwartete Prüfungsfragen reagiere. Weil das kostet Zeit und im Zweifelsfall eben auch Punkte. Daher lerne ich immer (egal ob im Abi, Studium, Ausbildung) während der Unterrichtszeit, wenn es allerdings an die Prüfung geht, lerne ich so, dass ich die Prüfung mit der möglichst höchsten Punktzahl abschließe und das sind zwei absolut verschiedene Ansätze. Denn in einer Prüfung wird eben oft gar nicht "Wissen" wirklich geprüft, sondern die Prüfungen sind so ausgerichtet, dass man unter Zeitdruck möglichst viele Fragen richtig beantwortet. Das ist ein eklatanter Unterschied. Man hat ja oft gar keine Zeit, sich Dinge herzuleiten (selbst wenn man könnte) und mal kurz über einen Sachverhalt nachzudenken. Ich kann verstehen das diese "Braindump"-Anbieter in ihrer Masse ein Problem sein können, weil "Zertifikat-Touristen" hier einfach auf Masse Zertifikate abgreifen können. Aber sind wir mal realistisch: Dieses "den Leuten ins Gewissen einreden" ("ihr betrügt"), ist genauso wenig zielführend wie darauf zu hoffen das die Menschen Amazon boykottieren um den Einzelhandel zu retten. Also das ist einfach eine Utopie. Daher liegt es eigentlich in der Verantwortung der Zertifikat-Institutionen, das zu reglementieren. Es gibt dort verschiedene Ansätze. Wie oben geschrieben sieht Red Hat in seinen Prüfungen vor, dass die Leute neben objektiven Wissen auch Problemstellungen mit ihrem Transferwissen am PC bearbeiten. Das geht bei Administratoren über die Installation / Einrichtung irgendwelcher Systemkonfigurationen bis Fehleranalyse beispielsweise bei Dienste-Problemen die Aufgrund einer fehlerhaften Netzwerkkonfiguration nicht starten können. Einen Anderen Ansatz verfolgt SAP. Die Zertifikate sind einfach derart teuer und der Zugang zu der Software derart beschränkt (versucht mal einen SAP Zugang zu bekommen an denen man üben kann) das man zwangsläufig immer bei der Kombination Kurs+Zertifikat landet und so ein SAP Kurs für Foundation Level bei einem Prüfungsanbieter kann dann auch schon mal 1 Monat Vollzeit dauern oder 2 Monate in Teilzeit. Selbst wenn man dann am Ende den Braindump Katalog auspackt, hat man trotzdem das essentielle innerhalb des Kurses gelernt. Wie gesagt ich sehe hier eigentlich die Verantwortung bei Microsoft/Cisco und wie sie alle heißen. Ich glaube aber nicht dass die da wirklich etwas ändern wollen, da man diese Standard Zertifikate spottbillig "nebenbei" machen kann (bei jeder Umschulung, während der Ausbildung durch die Berufsschulen etc.) und genau das eben diese ganze Industrie beflügelt. Stattdessen schreibt man irgendwo ins Kleingedruckte eine Art "fairuse"-Regel ... Das ist für mich letztendlich nur die Wahrung des Scheins. Wenn "Zertifikat-Touristen" in diesen Bereichen ein Problem sind, dann ist die Hürde diese Zertifikate zu erlangen einfach zu gering. Bearbeitet 7. Juli 2018 von Arvi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sullidor Geschrieben 9. Juli 2018 Teilen Geschrieben 9. Juli 2018 Ich erinnere mich aber auch, dass Microsoft für Prüfungsvorbereitung selber ein kostenpflichtiges Webportal bereit stellte, wo man anhand von Prüfungsfragen (oder sehr ähnlichen Fragen) üben könnte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
thaga Geschrieben 9. Juli 2018 Teilen Geschrieben 9. Juli 2018 Braindumps sind sicherlich sinnvoll, um die Fragestellung zu verinnerlichen, ohne eigene Testumgebung oder Erfahrung nutzlos. Das kann durch ein oder zwei sinnvoll gestellte Probeszenarien schnell auffliegen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
StickyBit Geschrieben 11. Juli 2018 Teilen Geschrieben 11. Juli 2018 Ich kann nur von Oracle-Zertifikaten sprechen und dort wird viel Transferwissen abgefragt, da helfen einem Braindumps nur bedingt. Zudem wenn wir die Sache genereller anschauen - Braindumps / Bulimie lernen gibt es nicht nur bei Zertifikaten sondern auch beim lernen für die nächste Klausur im Studium ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
carstenj Geschrieben 12. Juli 2018 Teilen Geschrieben 12. Juli 2018 vor 17 Stunden schrieb StickyBit: Ich kann nur von Oracle-Zertifikaten sprechen und dort wird viel Transferwissen abgefragt, da helfen einem Braindumps nur bedingt. Zudem wenn wir die Sache genereller anschauen - Braindumps / Bulimie lernen gibt es nicht nur bei Zertifikaten sondern auch beim lernen für die nächste Klausur im Studium ? Hi, welche Oracle Zertifikate genau meinst du? Die die ich kenne sind quasi der Inbegriff des Auswendigslernens. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Smilymarco Geschrieben 12. Juli 2018 Autor Teilen Geschrieben 12. Juli 2018 Danke auf jeden Fall schon einmal für die ganzen Meinungen :) Interessant finde ich die Aussage zu den "Zertifikat-Touristen". Ich formuliere die mal etwas spitzer ;) Wenn ich für ein Zertifikat betrügen kann, bin nicht ich schuld, sondern der Anbieter des Zertifikates. Ich sehe das wie Cruster. Es ist auch ziemlich erschreckend wie weit unten da die Hemmschwelle zum Betrug liegt. Ob man sich jetzt für eine Prüfung im Studium alte Klausuren ansieht, hat in meinen Augen jetzt nichts mit Braindumps zu tun. Die Klausur am Ende des Kurses wird ja immer neu erstellt (sollte zumindest). Da weichen die Fragen ab. Die Professoren stellen meist sogar die alten Klausuren zum Üben bereit. Genau so bei der Abschlussprüfung der IHK. Die Fragen sind ähnlich, aber nie genau gleich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rienne Geschrieben 12. Juli 2018 Teilen Geschrieben 12. Juli 2018 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Smilymarco: Genau so bei der Abschlussprüfung der IHK. Die Fragen sind ähnlich, aber nie genau gleich. Das stimmt leider nicht. Also in WISO wiederholen sich die Fragen sehr häufig und auch in GA2 gab es schon sehr häufig aufgewärmte Aufgabenstellungen. vor 8 Minuten schrieb Smilymarco: Es ist auch ziemlich erschreckend wie weit unten da die Hemmschwelle zum Betrug liegt. Das liegt aber dann vermutlich auch daran, wie jemand für sich selber definiert, wo Betrug anfängt. Ich schließe mich da eher der Meinung an, dass Braindumps eine durchaus legitime Methode ist. Meiner Meinung nach geht es sowieso fast immer eigentlich eher darum Wissen anwenden zu können, nicht darum etwas auswendig zu lernen. Frei nach dem Motto "Man muss nur wissen, wo es steht" - mit dem Zusatz es dann auch benutzen können. Das wichtige ist doch, dass man ungefähr weiß, was es für Werkzeuge gibt und wie man sie einsetzt und nicht darum, dass man zu jeder Zeit jedes Werkzeug auch direkt zur Verfügung hat. Wenn Prüfungen nicht darauf ausgelegt sind, sondern nur das Auswendiglernen von x, y, z fordern, ist der Aufgabensteller selber schuld, wenn dann mit Braindumps gearbeitet wird. Bearbeitet 12. Juli 2018 von Rienne Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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