Gurki Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 (bearbeitet) Hallo zusammen, vor 15 Jahren wusste ich, dass ich immer gerne "was mit Computer" machen möchte. Über Umwege bin ich ja nun seit 5 Jahren im Beruf und in der Softwareentwicklung tätig. Nebenbei mache ich noch mein Studium in Medieninformatik, was ok läuft, aber eben extrem lange dauern wird. Ich merke aber, wie mir mehr und mehr der Job keinen Spaß mehr bringt. Seit einem Jahr bin ich dabei, Fehler in unserer Übersetzung von COBOL nach C# über Testfälle zu finden und mühselig zu fixen. Es nervt mich mehr und mehr zur Arbeit zu gehen und noch viel mehr seit einigen Wochen täglich von meinem Chef zu hören "wie ist der Stand", "was macht das und das?". Ich kann das Gesicht schon nicht mehr sehen und die Stimme auch nicht mehr hören. Ich bekomme zunehmend eine Hasskappe und bin froh wenn Feierabend und Wochenende ist. Ich bin mir aber auch nicht sicher ob es nicht auch generell mit dem Beruf zusammenhängt. Wenn ich daran denke, woanders auch wieder programmieren "zu müssen", kriege ich Magenschmerzen und direkt Lustlosigkeit. Ich bin am überlegen was anderes in der IT-Branche machen zu wollen, wüsste aber nicht was. Wie kann man sowas sinnvoll herausfinden ob und vor allem was einem dann entsprechend liegen würde? Ich weiß ja noch nicht mal so recht was es alles an Berufen außerhalb vom Projektmanager, Admin und Softwareentwickler gibt. Ich würde eher was kreatives machen wollen (programmieren ist gar nicht so kreativ wie alle immer sagen ). Und was wäre (dafür) an Bildung nötig? UX-Design klang ganz interessant und nett. Aber wahrscheinlich auch nur wegen dem Design. Bearbeitet 19. September 2018 von Gurki Zitieren
WD40 Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Hi, verstehe dich absolut. Gibt es keine Möglichkeiten für dich, andere Tätigkeiten im Unternehmen durchzuführen ? Mir erging es genauso, habe jetzt nach dem ersten Lehrjahr von FISI auf IT-Systemkaufmann gewechselt. Zitieren
Rabber Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Das ist eine gute Frage. Schlussendlich hast Du alle wesentliche Bereiche der IT genannt. Der Großteil dreht sich um Entwicklung, Administration, Produktmanagement, Consulting oder Leitung. Das ist bereits mehr als viele andere Berufe bieten können und trotzdem relativ schnell erschöpft, wenn man einige Jahre im Job ist. So unbefriedigend das klingen mag: Ich denke, die IT ist am Ende nur ein Job wie alle anderen. Der Zauber des Beginns erledigt sich im Laufe der Zeit von selbst und man ist froh, wenn man wieder Zuhause ist. Wenn man nicht wirklich Feuer und Flamme ist (was die allerwenigsten sind) oder einen AG hat, der das extrem gut fördert, wird jeder an diesen Punkt kommen. Das sieht man auch bei zahllosen Kollegen, welche die 40 überschritten haben. Hinzu kommt, dass Du seit einiger Zeit das gleiche machst. Auch das kann ein extremer Motivationskiller sein. Von den menschlichen Problemen mit Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten nicht zu sprechen. Die hat man jedoch überall und davor gibt es kein Entrinnen. Egal wie man es macht. ... Etwas OT und zum Thema Kreativität: Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Programmieren und IT in 9/10 Fällen eher Handwerk oder Ingenieurskunst denn kreative Tätigkeit ist. Mit der Meinung stehe ich zugegeben meist in der Minderheit. Was allerdings am Programmieren der 08/15 Anwendungen sonderlich kreativ sein soll, konnte mir bis dato keiner schlüssig erklären. Nur, weil der Lösungsweg eine gewisse Kreativität erfordert, ist das für mich noch lange kein kreativer Beruf wie Musiker, Künstler oder unternehmerischer Visionär. Dann ist auch das Handwerk kreativ, denn jede Baustelle ist anders. Gurki, monolith und Graustein reagierten darauf 3 Zitieren
neinal Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Bevor du den Beruf komplett in den Wind schießt und auf Metzger oder sonst was umschulst, würde ich dir empfehlen dir eine andere Stelle zu suchen. Und zu schauen, ob es das besser macht. Ich hab den Job bei meinem letzten AG auch gehasst. Musste mich zwingen morgens aufzustehen. Seit ich beim neuen AG bin, macht mir die Arbeit wieder Spaß Wenn du dann merkst, dass es tatsächlich am Beruf selbst liegt, kannst du immer noch alles sein lassen. Gurki reagierte darauf 1 Zitieren
Nopp Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Würde auch eher zum AG-Wechsel tendieren. Vielleicht zu einem jüngeren Startup? Dort hat man oft Möglichkeiten sich zu entfalten und oft auch die Chance kreativ mitzuwirken bei der Entscheidungsfindung etc. Leider zahlen Startups oft nicht so viel, wie man es woanders gewohnt ist. Ist nur meine persönliche Erfahrung. Das Arbeitsklima ist dort aber meistens sehr gut und vor allem locker. Zitieren
KeeperOfCoffee Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Was auch etwas "frischen Wind" bringen könnte ist ein Branchenwechsel. IT ist ja nicht gleich IT. Ob du für das Gesundheitswesen oder einem Finanzdienstleister entwickelst ist, oder für ein Tourismusunternehmen, Unterhaltunsbranche etc pp. ist ja auch ein Unterschied. Auch die Mentalität der Mitarbeiter oder Vorgesetzten ist je nach Branche oft ganz anders. Zitieren
thereisnospace Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Hallihallohallöle, mir ging es ähnlich nur fing das schon während meiner Ausbildung an. Ich bin in den Softwaretest gewechselt, das ist deutlich abwechslungsreicher (jedenfalls bei mir) und man hat noch mehr Kundenkontakt. Vielleicht überlegst du ja mal, ob das was für dich wäre. Zitieren
WD40 Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 vor 2 Minuten schrieb Nopp: Würde auch eher zum AG-Wechsel tendieren. Vielleicht zu einem jüngeren Startup? Dort hat man oft Möglichkeiten sich zu entfalten und oft auch die Chance kreativ mitzuwirken bei der Entscheidungsfindung etc. Leider zahlen Startups oft nicht so viel, wie man es woanders gewohnt ist. Ist nur meine persönliche Erfahrung. Das Arbeitsklima ist dort aber meistens sehr gut und vor allem locker. Davon würde ich abraten, beziehungsweise nur bei renommierten Startups, denn aus lockerer Atmosphäre wird schnell mal ein durcheinander im ganzen Unternehmen. Andererseits bieten Startups einem die Möglichkeit beim Wachstum der Firma dabei zu sein und so davon zu profitieren. Zitieren
Rabber Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 vor 15 Minuten schrieb KeeperOfCoffee: Was auch etwas "frischen Wind" bringen könnte ist ein Branchenwechsel. IT ist ja nicht gleich IT. Ob du für das Gesundheitswesen oder einem Finanzdienstleister entwickelst ist, oder für ein Tourismusunternehmen, Unterhaltunsbranche etc pp. ist ja auch ein Unterschied. Auch die Mentalität der Mitarbeiter oder Vorgesetzten ist je nach Branche oft ganz anders. Ist die Branche so entscheidend? Ich habe bis dato in der Steuerberatung, Medizinbranche und Industrie gearbeitet und Kunden aus dem anderen Bereichen wie der Lebensmittelhandel gehabt. Ehrlich gesagt hat sich die Arbeit kaum unterschieden. Die Mentalität der Mitarbeiter, die ist in der Tat sehr unterschiedlich. Die Arbeit als solche empfand ich weitgehend identisch. Zitieren
neinal Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 Aber vielleicht wäre ja auch ein Schritt vom reinen Entwickler, zum Berater oä der richtige Weg? Zitieren
Nopp Geschrieben 19. September 2018 Geschrieben 19. September 2018 vor 55 Minuten schrieb WD40: Davon würde ich abraten, beziehungsweise nur bei renommierten Startups, denn aus lockerer Atmosphäre wird schnell mal ein durcheinander im ganzen Unternehmen Also ein "durcheinander" habe ich bis dato in jeder Firmen IT erlebt in der ich war. Sei es eine 10 Mann Bude oder einen multinationalen Konzern... Ich glaube aber dass wir uns alle einig sind, dass man bevor man die IT an den Nagel hängt, eher einen Wechsel in Betracht hängen sollte. Ob es nun die Firma, die Branche oder der Fachbereich ist, muss man denke ich eher erproben. Bei Firma und Branche wird man wohl weniger Kompromisse was grade Gehalt angeht machen müssen. Beim Fachbereich kann das schon eher der Fall sein, da man ggf. als Junior einsteigen muss (sollte?). Zitieren
kylt Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) vor 15 Stunden schrieb neinal: Aber vielleicht wäre ja auch ein Schritt vom reinen Entwickler, zum Berater oä der richtige Weg? 1.) Ist man als Berater nicht kreativ, sondern lernt improvisiert zu handeln (wobei Improvisation != Kreativität ) 2.) Sind auch einige sehr anstrengende Aspekte dabei, die man bereit sein muss einzugehen. vor 17 Stunden schrieb Gurki: [...] Ich kann das Gesicht schon nicht mehr sehen und die Stimme auch nicht mehr hören. Ich bekomme zunehmend eine Hasskappe und bin froh wenn Feierabend und Wochenende ist. Ich bin mir aber auch nicht sicher ob es nicht auch generell mit dem Beruf zusammenhängt. Wenn ich daran denke, woanders auch wieder programmieren "zu müssen", kriege ich Magenschmerzen und direkt Lustlosigkeit. Ich bin am überlegen was anderes in der IT-Branche machen zu wollen, wüsste aber nicht was. [...] Wenn du als Berater auf der Straße von Montags bis Freitags unterwegs bist, dann bist du tatsächlich sehr froh, wenn du Samstag und Sonntag Familie hast und evtl. am Samstag noch private Termine machen kannst. - Bis auf Arztbesuche, Behördengänge usw. , dafür muss man dann halt Urlaub nehmen... Versteh mich nicht falsch, ich verstehe es, wenn man für einen Job nicht die brennende Leidenschaft mehr hat. Dennoch bin ich der Meinung, dass gerade in der IT die eierlegende Wollmichsau gesucht wird, sehr viele IT-Mitarbeiter aber eben nicht das rundum Sorglos Paket finden. KMU, Konzern, Entwickler, Berater, IT-Leiter, Spezialist, Presaler - irgendwann wird dich alles nicht mehr so erfüllen. Das ist aber beim Koch, Konditor, Monteur, Fotograf oder Schreiner genau so. Die Kreativität in sehr vielen Jobs ist nun mal limitiert bzw. wird eindeutig überschätzt. Das ist zwar an sich sehr ernüchternd, aber je eher du dich darauf einstellst, desto eher sind dann realistische Erwartungen an deine Tätigkeit vorhanden. Versuche dir nicht den Job zu suchen, der dich total ausfüllt, dafür würde ich mir ein schönes Hobby suchen, dass dir Spaß macht und auf das du dich nach der Arbeit freuen kannst. Überleg dir einfach mal welche Stellschrauben im Rahmen der IT sich verändern müssten, damit die Bauchschmerzen erträglicher werden. Will meinen: Wenn dich 10 Sachen am Job stören, versuche mindestens 1-2 Sachen zu finden, die dir an einem Job gefallen können und suche danach das Gespräch zu deinem Chef oder eine neue Herausforderung. Es kann natürlich sein, dass du dabei ganz aus der IT heraus wechselst, aber auch das hat (meist finanzielle) Konsequenzen. Bearbeitet 20. September 2018 von kylt Gurki reagierte darauf 1 Zitieren
Gast Malicious Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) Wenn du keine Kinder zu betreuen hast, deine Frau OK damit ist, finde ich eine Berater-Stelle nicht verkehrt. Es gibt nicht nur die Beraterstellen bei denen man 5 Tage die Woche rumreist! Je nach Technologie ist es eine Mischung aus Remote&Onsite. In jedem Fall gibt es ne Menge Abwechslung. Aber klar, irgendwann hast auch kein Bock mehr auf Reisen. Aber ich denke das dürfte insgesamt für eine Weile 'ne befriedigende Lösung sein. Bearbeitet 20. September 2018 von Malicious Zitieren
sylenz Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 Wenn Du schon Medieninformatik studierst wäre doch ein Wechsel in diese Region sinnvoll - vorausgesetzt das Studium macht dir Spaß. Das hat dann für beides Synergieeffekte. Auf Dauer mit einem solchen Gefühl zur Arbeit zu gehen macht krank und der Jobmarkt sieht gut aus. Such doch mal das Gespräch mit deinem Chef und seh dich parallel nach interessanten Offerten um. Zitieren
neinal Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 @kylt Ich wollte damit auch nicht sagen, dass es kreativ ist.Ich kenne mir selbst die Situation, dass man absolut keine Lust mehr auf seinen Job hat. Und mir persönlich hat dann ein neuer AG geholfen. Ich wollte nur eine Idee in den Raum werfen. Ob der TE für einen Job als Berater geeignet ist oder darauf Lust hat, weiß ich nicht. Ich finde es nur sinnvoller, erst etwas anderes auszuprobieren, bevor man die IT inklusive Studium komplett an den Nagel hängt. Zitieren
Velicity Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) Klingt erstmal ein wenig vertraut, wobei ich glaube, dass wir da an unseren Job heutzutage auch hohe Ansprüche haben, weil man von überall hört man solle seiner Leidenschaft folgen, seiner wahren Berufung folgen usw. Denke Alltag, Routine, Langeweile und ein wenig Reibung gibt es überall, Tätigkeiten die gemacht werden müssen, Sachen die man persönlich anders machen würde, als Chef/Firme es entscheidet usw. Frage ist immer wie weit man sowas persönlich ausblenden kann und wie stark es einen belastet. Ich werfe deshalb mal noch noch eine Selbstständigkeit bzw. Arbeit als Freelancer in den Raum, sei es nun als Entwickler, was im Designbereich oder Beratung, je nach dem was dich eher interessiert. Immerhin schreibst du auch, du kannst es nicht hören, wenn Chef nach dem und dem fragt und kannst sein Gesicht nicht mehr sehen usw. Manchen Leuten fällt es leichter sich 8 Stunden hinzusetzen und eine Routine runterzuspielen und ihren Kopf auszuschalten, andere Leute würden gerne mal Sachen ändern, Sachen anders machen usw. Auch ist Fehlersuche und Legacy Code aufräumen was anderes, als etwas komplett eigenes zu entwickeln, was man planen kann. Vor allem schön bei kleineren Sachen, wo die Erfahrung in das nächste Projekt einfließen kann und man eine stetige Verbesserung sieht. Bearbeitet 20. September 2018 von Velicity Zitieren
Rabber Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) Auch als Freelancer hast Du einen Chef: Den Kunden. Und der ist häufig bedeutend nerviger und möchte detaillierter informiert werden als Vorgesetzte in einer Inhouse-IT. Schließlich kostest Du bedeutend mehr und bist im Zweifel schneller vor die Tür gesetzt als ein Festangestellter. Am Ende des Tages hat der Freelancer auch nicht so viel mehr Freiheiten als ein Angestellter. Es hat seinen Grund, dass so viele Freelancer wahlweise eine "richtige" Firma mit x Angestellten gründen, über Jahre beim gleichen Kunden sitzen oder mittelfristig direkt dorthin wechseln. Bearbeitet 20. September 2018 von Errraddicator Zitieren
Velicity Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 Klar der Kunde ist immer dein Chef. Trotzdem kommen viele Freiheiten dazu. Von Einteilung der Arbeitszeit, mal ein wenig mehr, mal ein wenig weniger, über die Auswahl der Technologien im Hintergrund und wenn die Projekte kleiner sind, dann wechselt der "Chef" eben und du hast nicht den selben Choleriker quasi für immer und ewig vor dir. Wenn ich mal schaue was mich an meiner Arbeit am meisten stört, dann würde wohl 99% davon wegfallen, sowohl bei einer Freelancer Tätigkeit als auch bei einer Selbstständigkeit. Klar kommen neue Probleme und Herausforderungen auf einen zu. Aber denke für einige ist das durchaus ein gangbarer Weg und auch das muss natürlich nicht für immer der Fall sein. Aber ok im Bereich Inhouse habe ich persönlich noch nicht gearbeitet. Sprich bei mir ist am Ende Chefe UND der Kunde, die informiert werden wollen. Rabber reagierte darauf 1 Zitieren
Gooose Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 Zitat Seit einem Jahr bin ich dabei, Fehler in unserer Übersetzung von COBOL nach C# über Testfälle zu finden und mühselig zu fixen. Es nervt mich mehr und mehr zur Arbeit zu gehen und noch viel mehr seit einigen Wochen täglich von meinem Chef zu hören "wie ist der Stand", "was macht das und das?" In meinem ersten Job habe ich über drei Jahre in einem Brownfield Projekt gearbeitet. Gerade zum Schluss war es schwer mich zu motivieren. Ein Jobwechsel hat hier sehr geholfen. Sicherlich war in der neuen Firma auch nicht alles rosig, doch die Perspektive war für mich wesentlich besser. Alleine der Zustand in einem neuen Team wieder das "Schulmädchen" zu sein, hat mir sehr geholfen. Man wird besser, wenn man mit besseren Kollegen zusammenarbeiten kann. Auch wenn du einen kompletten Schwenk vollziehen würdest, wirst du sicherlich in Zukunft auf ähnliche Probleme stoßen. Jeder Wechsel hat sicherlich seine Risiken, doch man sollte auch die Chancen sehen. Zitieren
Gast Malicious Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) Ich denke als Berater (fest angestellt) bzw. im Projektgeschäft, hast Du genau den Mittelweg zwischen Freelancer und Festangestellter. Ständig wechselnde Umgebung etc. pp. Langweilig wird es nicht, das ist garantiert. Bevor man also die sicherlich risikoreiche Entscheidung als Freelancer zu arbeiten eingeht, sollte der o.g. Weg zum Erfahrung sammeln genutzt werden. Als Freelancer kommen ganz andere Themen ZUSÄTZLICH auf den Tisch. Spätestens, wenn ein Großkunde dich erst in 90 Tagen+ bezahlt, wirst das greifbarer. Dann kannst natürlich mit Anwalt rumfummeln, aber das interessiert den Manager dort eher wenig. Projekt abgeschlossen, Rest egal. Mit Existenz-Angst fühlt sich dann natürlich so ein Job aufregender an. ? Als Single ist das alles verkraftbar, und mit der Zeit baut sich ein Money-Backup für solche Zeiten auf, mit Familie nunja. Muss man selbst wissen. Bearbeitet 20. September 2018 von Malicious Zitieren
Velicity Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 vor 3 Minuten schrieb Malicious: Spätestens, wenn ein Großkunde dich erst in 90 Tagen+ bezahlt, wirst das greifbarer. Dann kannst natürlich mit Anwalt rumfummeln, aber das interessiert den Manager dort eher wenig. Projekt abgeschlossen, Rest egal. Deshalb gibt es i.d.R. aber entsprechende Zielvereinbarungen, gerade bei großen Projekten, wo das sehr ins Gewicht fällt. Dann fehlen am Ende eben nur ein paar Prozent. Und bei sehr kleinen Sachen fällt das wieder nicht so ins Gewicht. Natürlich muss man anders haushalten. Glaube sowas wird aber auch häufig überdramatisiert oder Leute planen entsprechend schlecht. Klar wenn ich sage 100% nach Abschluss, mich darüber freue, dass ich nun das Doppelte verdiene und damit auch das Doppelte ausgebe und dann mal was nicht hinhaut, dann steck ich in der Sche.. "Sicherer" ist eine Festanstellung natürlich immer. Frage ist eben was einen stört und ob das Problem der aktuelle Chef und die aktuelle Arbeit ist oder einfach einen Chef zu haben, der einen diktiert wo es lang geht bzw. dass man häufiger mal bewusst in die falsche Richtung laufen muss. Da können einige das Hirn ausschalten, andere nicht. Da fehlen aber letztlich noch weitere Informationen des Fragestellers, dass die Arbeit nervt und der Chef nervt ist da eben etwas allgemein gehalten. Wenn ich aber bedenke, dass ich nur ein Zehntel von dem bekommen, was ich umsetze. Klar kann man das so nicht 1:1 rechnen und Versicherungen usw. sind als Selbstständiger/Freelancer ein anderes Ding. Aber lass mich nur konstant um 30% davon schaffen, der Stundenlohn als Freelancer ist da auch etwas tiefer und zumindest finanziell stehe ich schon besser da. Zitieren
Gast Malicious Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 @Velicity Wie lange arbeitest du schon als Freelancer? Zitieren
Velicity Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Malicious: @Velicity Wie lange arbeitest du schon als Freelancer? Gar nicht. Das waren nur ein paar Zahlenspielchen, wobei sehr viele neue Pflichten auf mich nicht zukommen würden, da ich eh in einen kleinen Unternehmen tätig bin. Sprich abgesehen von Akquise (wobei die durch entsprechende Plattformen ja auch sehr viel humaner ist) und Buchhaltung mach ich eh alles. Von Angebotserstellung, über Pflichtenheft, der Umsetzung, bis hin zu User-Support. War im letzten Beitrag wohl nicht so deutlich, spiele selbst aktuell mit ähnlichen Gedanken, daher denke ich ist sowas durchaus ein gangbarer Weg, wenn denn das angestellt sein eines der Probleme ist, das man hat. Klar kann sowas auch total in die Hose gehen, zurück kann man aber denke ich immer. Und die Frage ist wie hoch die Chance ist, dass es so in die Hose geht. Wie gesagt denke das wird meist überdramatisiert. Wenn ein Tag nur für die Organisation drauf geht pro Woche, ich von 4 Tagen nur für 3 Tage produktive Arbeit habe und echt 1/3 der Leute mich nicht bezahlt, dann wäre ich noch beim doppelten Brutto, wovon natürlich etwas mehr Abgaben runtergehen und ein paar Lizenzkosten runter gehen. Trotzdem wäre selbst in so einem Fall eine Verbesserung zum Angestelltenverhältnis drin. Ganz davon ab, dass man natürlich auch nicht auf seinen 8 Stunden Tag limitiert ist und durchaus mal ein wenig mehr arbeiten kann, wenn gerade gut Sachen reinkommen. Dass man damit im Schnitt nur für 3 Tage die Woche Arbeit hat und 1/3 dich nicht bezahlt (wobei wie gesagt mit Teilzahlungen wäre das auch nicht 1/3 Geld weniger, wie ich es hier gerechnet habe) ist halt schon ne ziemliche worst case Fantasie. So zumindest meine Gedanken. Ggf. müssen viele diese ganzen Erfahrungen auch erst machen, haben vorher in größeren Unternehmen gearbeitet und das alles gar nicht so mitbekommen. Wie gesagt in einen kleinen Unternehmen ist man da glaube ich gar nicht so weit von entfernt, wenn man echt alles mitkriegt und mal mitmacht. Aber wie gesagt meine Gedanken, lasse mich natürlich auch gerne von Leuten die als Freelancer/Selbstständiger arbeiten belehren, da ich wie gesagt selbst Interesse in dem Bereich habe. War eben nur ein Gedanke, da der Fragesteller sagt er ist genervt vom Cheffe, er ist genervt von dem was er macht, er will Abwechslung. Bearbeitet 20. September 2018 von Velicity Zitieren
kylt Geschrieben 20. September 2018 Geschrieben 20. September 2018 vor 11 Stunden schrieb neinal: @kylt Ich wollte damit auch nicht sagen, dass es kreativ ist. [...] Ich finde es nur sinnvoller, erst etwas anderes auszuprobieren, bevor man die IT inklusive Studium komplett an den Nagel hängt. @neinal dachte ich mir schon mit dem "kreativ" aber ich wollte das trotzdem im Gesamtkontext nochmal hinaus stellen. Ich denke wir intenieren hier beide das selbe. Mit vor 16 Stunden schrieb kylt: ... Überleg dir einfach mal welche Stellschrauben im Rahmen der IT sich verändern müssten, damit die Bauchschmerzen erträglicher werden. Will meinen: Wenn dich 10 Sachen am Job stören, versuche mindestens 1-2 Sachen zu finden, die dir an einem Job gefallen können .... Meine ich genau diese Stellschrauben. Es kann ja tatsächlich sein, dass der Störfaktor Vorgesetzte durch austausch (Wechsel) gelöst wird. Davon werden die täglichen Aufgaben aber nicht spannender. Das heißt, wenn er schon (abgesehen vom nicht änderbaren Vorgesetzten) auch in seinem IT Unternehmen etwas findet, dass Ihm an seiner aktuellen Arbeit gefällt, dann kann man wo anders schauen, ob man dies auch ohne anstrengenden Chef bekommen kann. - Wenn sowieso Programmierung an sich total Mist ist, ändert sich das nicht bei einem neuen Unternehmen. Ich denke übrigens es ist genau die falsche Illusion: vor 11 Stunden schrieb Velicity: ... dass wir da an unseren Job heutzutage auch hohe Ansprüche haben, weil man von überall hört man solle seiner Leidenschaft folgen, seiner wahren Berufung folgen usw. ... Den ein Job ist vor 11 Stunden schrieb Velicity: ... Alltag ... Tätigkeiten die gemacht werden müssen, ... Idealerweise macht es natürlich Spaß. - Aber Spaß haben ist eben der obere Teil der Jobskala und davon manisch depressiv werden das untere Ende. Idealerweise pendelt sich das in der Mitte davon ein - auf die Jahrzehnte gesehen. Was nützt es mir wenn ich Gärtner bin und davon nur knapp meine Familie ernähren kann, wenn ich stattdessen mit einem vernünftigen Gehalt dann eben am Wochenende im Schrebergarten aktiv bin. Aber das wird jetzt zu ethisch. ================== vor 7 Stunden schrieb Velicity: Gar nicht. Das waren nur ein paar Zahlenspielchen, wobei sehr viele neue Pflichten auf mich nicht zukommen würden, da ich eh in einen kleinen Unternehmen tätig bin. Sprich abgesehen von Akquise (wobei die durch entsprechende Plattformen ja auch sehr viel humaner ist) und Buchhaltung mach ich eh alles. Von Angebotserstellung, über Pflichtenheft, der Umsetzung, bis hin zu User-Support. [...] In einer idealen Welt wäre ja auch alles in der IT gleich bezahlt - selbstständig als PHP Entwickler wird man deutlich andere Tagessätze aufrufen, als als SAP Berater. Das dies nicht so ist, kann man ja bei jeder Gehaltsstudie sehen. Mir würde als erstes schonmal viele Lizenzkosten für Software (und Hardware) einfallen, die man als selbstständiger erstmal alleine Tragen muss (ich weiß absetzbar) aber dennoch teure Investitionskosten. Aber wenn du eh selbstständig werden willst, will ich hier nicht mit zu vielen negativen Erfahrungen im Vorfeld dich abschrecken - mach deine eigenen Erfahrungen und berichte mal ;-). Zitieren
Nopp Geschrieben 21. September 2018 Geschrieben 21. September 2018 Zur Selbstständigkeit... Ich bin seit kurzem nebenbei selbstständig und kann sagen dass bei der "Standard" Software, sowie diversen anderen an Partner NFR (Not for resale) Lizenzen geradezu um sich geschmissen wird. Jedenfalls ist das mein Eindruck, da ich derzeit eigentlich nur für meine Buchhaltungssoftware was zahle. Mailing etc. ist alles eine kostenlose NFR Lizenz.VG Zitieren
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