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Geschrieben (bearbeitet)

Hi zusammen,

meine Probezeit neigt sich aktuell dem Ende zu und da ich eine Gehaltserhöhung fordern werde, würde ich gerne von euch wissen was ich verlangen kann.

Ich arbeite momentan im Frontend, habe aber insgesamt mehr Programmiererfahrung im Backend. Ich bin nach meiner Ausbildung zum FISI mit 28.000€ als Angular-Entwickler angefangen und habe mich damit im Nachhinein ziemlich unter Wert verkauft, deswegen bin ich auch zum Ende der Probezeit auf die jetzige Stelle gewechselt. Bei meiner ersten Stelle war man mehr als zufrieden mit mir und wollte mich nur ungern gehen lassen, da hätte ich testen können wie viel man mir zu zahlen bereit gewesen wäre. Ich bin allerdings leider nicht weiter drauf eingegangen, sondern so zur jetzigen Stelle gewechselt.

Nun habe ich schon Lob von meinen neuen Kollegen bekommen, dass sie mit mir einen richtigen Treffer gelandet hätten. Ich hätte die anderen Bewerber weit hinter mir gelassen und hätte auch im Nachhinein positiv überrascht. Als Angular-Entwickler hatte ich mich bei meiner ersten Stelle nur um die Logik im Frontend gekümmert, jetzt habe ich aber auch das Styling eines neuen Projekts komplett übernommen. Ich hatte auch für kurze Zeit im Java-Backend gearbeitet und dort auch nur positives Feedback gekriegt.

Ich tendiere jetzt dazu zum Ablauf der Probezeit 40k zu verlangen, ich denke das ist nicht zu hochgegriffen, auch weil es weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld gibt.

Was meint ihr?

Hier meine Daten:

Alter: 27
Wohnort: Bremen
Abschluss: FISI Frühjahr 2018
Berufserfahrung: Bald 1 Jahr (Programmieren: 5 Jahre)
Vorbildung: Realschulabschluss
Arbeitsort: Bremen
Größe der Firma: Mittelgroße Softwareschmiede
Tarif: Kein Tarif
Arbeitsstunden pro Woche: 40
Gesamtjahresbrutto: 32.000€
Anzahl der Gehälter: 12
Sonder- / Sozialleistungen: Keine
Tätigkeiten: Frontend Entwicklung mit Angular

Programmiersprachen:
Erweiterte Kenntnisse: Java, JavaScript
Grundkenntnisse: Python, C

Frameworks:
Erweiterte Kenntnisse: Angular, Spring, Java EE
Grundkenntnisse: NodeJS, Express, jQuery, AngularJS

 

Gruß,
StillAboutIt

Bearbeitet von StillAboutIt
Geschrieben (bearbeitet)

Das wichtigste fehlt:

Branche? Womit wird entwickelt?

Es ist ein Unterschied ob man Katzen-Apps in einem Medienhaus baut oder Enterprise Finanzsoftware mit JavaEE in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Davon ab halte ich das Ende der Probezeit für einen schlechten Termin, um mit einer Gehaltsforderung um die Ecke zu komme. Du hast vor kurzem erst einen Vertrag mit der Firma geschlossen, da war doch der Zeitpunkt sein Gehalt zu verhandeln. Ich würde das in ein Mitarbeiterjahresgespräch verschieben und mindestens nicht vor Ende der Probezeit ansprechen, ansonsten könnte dein Arbeitsverhältnis eine unerwartetes Ende finden.

 

Bearbeitet von Aurel
Geschrieben (bearbeitet)

Habe meinen ersten Post ergänzt, den habe ich eben leider aus Versehen zu früh abgeschickt.

Zitat

Branche? Womit wird entwickelt? 

Wir entwickeln Desktop-Anwendungen und Apps für Endkunden sowie Software im B2B-Bereich und sind auch in der Forschung aktiv.

Bearbeitet von StillAboutIt
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Aurel:

Davon ab halte ich das Ende der Probezeit für einen schlechten Termin, um mit einer Gehaltsforderung um die Ecke zu komme.

Bei Anstellung wird das Gehalt verhandelt was die Firma einem zutraut, mit Abschluss der Probezeit wird verhandelt was die Leistung tatsächlich wert ist. So sehe ich das, Pi mal Daumen.

Idealerweise findet das Gespräch auch gleich im Rahmen des Feedbacks- und "Wir wollen Sie behalten, wollen Sie auch noch?"-Gesprächs statt.

 

Ich bin mir gerade nicht wie man Bremen vom Gehalt einschätzen kann. Kann man das Unternehmen eine Agentur nennen?

Ich denke die 40k kann man versuchen, dafür wird man dich zumindest nicht aus dem Fenster werfen. Meinem Eindruck, aus der Beschreibung und den gegebenen Daten, nach würde es mich aber überraschen, wenn du die auch gleich bekommst.

Geschrieben (bearbeitet)

Nun versuchen kann man alles. Würde mich persönlich als Cheffe aber fragen warum du dich erst kurz vorher für 32k verkauft hast und nun schon mehr möchtest. Keine zusätzlichen Tätigkeiten, die nicht in der ursprünglichen Stellenbeschreibung standen, keine zusätzliche Verantwortung wie Projektleitung oder Teamleitung und dann gleich nen Drittel mehr.

Mittelgroß sagt nun auch nicht wirklich viel, Mittelgroß im Vergleich zu welchen Zahlen? Da wäre doch eine grobe Mitarbeiteranzahl interessanter, ebenso ob der B2B Bereich ein wenig eingegrenzt werden kann. Sprich Anwendungen und Apps für kleine Läden oder was Spezifischeres für gut zahlende Branchen wie Automobile, Finanzen, Chemie oder Medizin oder eben ein wenig was von allen, ohne Fokus.

Komme ebenfalls aus Bremen. Würde dir wünschen, dass es klappt, wenn du es versuchst. Kenne hier persönlich, vom eigenen Unternehmen, von Partnerunternehmen und alten Mitschülern/Azubis aber eher bescheidende Löhne, da sind die 32k schon im oberen Bereich bei den Leuten unter 10 Jahren Erfahrung aber hängt wieder davon ab, wie groß Mittelgroß ist, das sind halt alles Unternehmen im Bereich bis 50 Leute.

Per se finde ich persönlich auch, dass ein Gehalt nach der Probezeit geklärt werden sollte, vorher kauft man ja quasi die Katze im Sack, üblich ist das aber wohl nicht oder man sollte es zumindest im Bewerbungsgespräch festlegen.

Sprich klären wer in Vorleistung geht. Ob man sagt ich will mich für 40k verkaufen, Unternehmen will nur 32k zahlen, also ok, 32k in der Probezeit, im Anschluss 40k bei gefallen bzw. Übernahme. Da ist dann der AN in Vorleistung. Ansonsten ist es ja eher anders herum ala wir zahlen die 32k in der Probezeit und geben damit ein Vertrauensvorschuss, bei nicht gefallen trennt man sich eben.

Bearbeitet von Velicity
Geschrieben (bearbeitet)

Moin,

meine Situation ähnelt deiner ein wenig. Währen der Ausbildung mit Angular angefangen, dann .NET Core gelernt zusätzlich als Backend und im Ausbildungsbetrieb in Bremen hart unter Wert verkauft für 25.200€. Danach für 37.200€ die Firma gewechselt, jeder war begeistert von meiner Arbeit und ich wurde schon in Richtung "leitender Entwickler" gedrückt. Gestern endete meine Probezeit und auch dort wurde mir die gute Leistung bestätigt, die Chefs waren begeistert und boten mir direkt eine erste Gehaltserhöhung auf 42.000€ an + 1.500€ Bonus im Dezember, dazu noch 300€ monatlich als Pauschale für Fahrtkosten etc. die übernommen werden. 

Erfahrung hab ich auch nicht viel mehr als du, bin 23 und auch erst seit etwas über einem Jahr aus der Probezeit raus, die 40.000€ im Bereich Angular + Backend sind meiner Meinung schon möglich, wenn die Leistung stimmt.. brauchst halt gute Argumente die für dich sprechen.. oder dein Chef erkennt dein Potential und die 40.000€ werden dir schon so angeboten

Bearbeitet von Patrick1995
Geschrieben
Am 2.11.2018 um 07:31 schrieb Velicity:

Per se finde ich persönlich auch, dass ein Gehalt nach der Probezeit geklärt werden sollte, vorher kauft man ja quasi die Katze im Sack, üblich ist das aber wohl nicht oder man sollte es zumindest im Bewerbungsgespräch festlegen.

Sprich klären wer in Vorleistung geht. Ob man sagt ich will mich für 40k verkaufen, Unternehmen will nur 32k zahlen, also ok, 32k in der Probezeit, im Anschluss 40k bei gefallen bzw. Übernahme. Da ist dann der AN in Vorleistung. Ansonsten ist es ja eher anders herum ala wir zahlen die 32k in der Probezeit und geben damit ein Vertrauensvorschuss, bei nicht gefallen trennt man sich eben.

Also nach meiner Ansicht macht es keinen Sinn, sich in der Probezeit deutlich unter dem angegeben Wert zu "verkaufen" um das Zielgehalt nach der Probezeit zu erhalten. Das ist doch ein gefundenes Fressen für den Chef. Dich 5 Monate für wenig Geld in vollen Umfang arbeiten lassen, dann wieder kündigen. Unmenschlich ja, aber das ist halt das Problem mit der Probezeit.

Die Katze im Sack einkaufen, würde ich verstehen, wenn man dringend Arbeit benötigt. Wenn man aber einen festen Arbeitsplatz hat, dann würde ich immer mit dem Zielgehalt beim neuen Arbeitgeber in die Verhandlung gehen. Ansonsten braucht man erst gar nicht seinen alten und vorallem sicheren Job kündigen.

 

B2T @StillAboutIt

Also ein Sprung von 8000€ Jahresbrutto ( ~666€ pro Monat mehr Gehalt) ist ganz schön gewagt. Welchen Mehrwert hast du als Person, die über deine übliche Arbeitstätigkeit hinaus geht und der Firma einen Mehrwert gibt? Wenn die Anforderungen leicht bis normal gestiegen sind, dann würde ich ungefähr 3000€ Monatsgehalt (=36000€ Jahresbrutto) anpeilen. @Velicity hat das schon gut in seinem ersten Textabschnitt geschrieben, dass der Chef sich ganz genau fragen wird, warum du mal ebend um die Ecke gesprungen kommst mit einer Steigerung von 666€ mehr Gehalt. Der wird garantiert blockieren.

Überlege dir zusätzlich deine Argumentationsstrategie.

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb ErB777:

Die Katze im Sack einkaufen, würde ich verstehen, wenn man dringend Arbeit benötigt. Wenn man aber einen festen Arbeitsplatz hat, dann würde ich immer mit dem Zielgehalt beim neuen Arbeitgeber in die Verhandlung gehen. Ansonsten braucht man erst gar nicht seinen alten und vorallem sicheren Job kündigen.

Das mit der Katze im Sack war aus Augen des Arbeitgebers gemeint. Der Arbeitgeber weiß doch gar nicht was ich leisten kann oder was nicht. Wie kann da das richtige Gehalt in einen Bewerbungsgespräch ermittelt werden. Und die Vorbildung und die Papiere sagen da auch wenig drüber.

Wir hatten sowohl schon mehre Bewerber die frisch aus Schule/Ausbildung sind, die fachlich sehr, sehr stark waren und sich fix in Sachen einarbeiten konnten, als auch Leute mit einem Studium im IT-Bereich, die kaum den PC bedienen konnten, sehr langsam waren und nur komplett vorgekaute Sachen umsetzen konnten.

Gibt es auch so mit Wechseln von großer zu kleiner Firma usw. Wo man dann Mädchen für alles ist und mehr Aufgaben und Verantwortung hat und nicht in seiner kleinen Fachnische hängt.

Persönlich glaube ich auch nicht, dass man einen Arbeitnehmer, an den man sich schon gewöhnt hat, der viel leistet und eingearbeitet ist mal eben raus kickt weil er 5-10k teurer ist nach seiner Probezeit als ein Anderer. Das mit der Probezeit sehe ich aber auch nur als nächste Option, wenn das gewünschte Zielgehalt aktuell nicht drin ist, dann ist das eben so, dann schreib ich doch lieber fest, dass es in Zukunft mehr gibt, als das in den Sternen zu lassen. Sehe das eher als etwas in der Verhandlung. Man will 40k, Arbeitnehmer ist nur bereit für 32k. Möchte sich auch nicht auf die Mitte einigen, dann eben etwas ala 32k in der Probezeit und 40k bei gefallen, so kauft der Arbeitgeber nicht die Katze im Sack, das fällt ggf. leichter als gleich 40k zu zahlen für keine Ahnung was.

Geschrieben

Vielen Dank für die vielen konstruktiven Antworten.

Ich denke ich werde keinen Sprung von 32k auf 40k wagen, da es mir jetzt selber etwas viel vorkommt, sondern doch erstmal nur die 36k  anpeilen, denn die sollten wirklich drinn sein bei dem Lob, dass mir entgegengebracht wird.

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb StillAboutIt:

Vielen Dank für die vielen konstruktiven Antworten.

Ich denke ich werde keinen Sprung von 32k auf 40k wagen, da es mir jetzt selber etwas viel vorkommt, sondern doch erstmal nur die 36k  anpeilen, denn die sollten wirklich drinn sein bei dem Lob, dass mir entgegengebracht wird.

Versuch's doch mit 38k und lass dich auf 36k runterhandeln. Sonst landest du am Ende noch bei 34k.

Geschrieben (bearbeitet)

Ist ja AFAIK eine beliebte Verhandlungstaktik, das man etwas höher als das gewünschte Gehalt einsteigt und sich dann ggf runterhandeln lässt. Das ist dann für beide Seite ein Win-Win: Du hast das Gehalt, das Du wolltest und Dein AG hat das gute Gefühl, Deine Forderung ein wenig gedrückt zu haben ?

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben

Es ist wichtig, mit mehr in die Runde zu gehen als man eigentlich haben möchte, weil es selten ist, dass man das bekommt, was man fordert. Das kenne ich nur von Kollegen, welche schon mit (zu) wenig in die Runde gegangen sind. Sobald Deine Vorstellungen auch nur im Groben angemessen wird, wird, auch von Seiten des Arbeitgebers, gehandelt.

Von daher schließe ich mich den 38k als Verhandlungsrundlage an.

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