Andrya Geschrieben 6. November 2018 Geschrieben 6. November 2018 Hallo zusammen, ich komme aus einer technisch affine Familie und habe paar Jahre im IT Bereich als Arbeitnehmer gearbeitet. Derzeit bin ich auf der Suche nach neuer Arbeit und habe Angebote erhalten als freier Mitarbeiter (Freelancer) tätig zu sein. Einer meiner Ziele im Leben ist es, zusammen mit einem Team, selbständig in der IT Branche tätig zu sein. Obwohl ich das Angebot als Chance sehe, vor allem um Erfahrungen zu sammeln, bin ich skeptisch dem gegenüber, weil ich mich nie als Einzelperson sehe, die etwas "alleine" macht. In den bisherigen Unternehmen, wo ich gearbeitet habe, habe ich mich stets sehr mit dem Unternehmen und dem Betrieb identifiziert. Doch wenn ich das Angebot als Freelancer für das Unternehmen annehme, weiß ich nicht, in wie weit ich mich mit meinem Auftraggeber identifiziere und ob es überhaupt "Gesund" für mich wäre. Zitieren
Thanks-and-Goodbye Geschrieben 6. November 2018 Geschrieben 6. November 2018 vor 17 Minuten schrieb Andrya: Doch wenn ich das Angebot als Freelancer für das Unternehmen annehme, weiß ich nicht, in wie weit ich mich mit meinem Auftraggeber identifiziere und ob es überhaupt "Gesund" für mich wäre. Hallo, diese Frage kannst nur du dir selber beantworten. Du denkst beim Freelancer-Dasein bitte auch daran, dass du dich um Steuern, Versicherung und auch deine "Firmenbuchhaltung" selber kümmern musst. Zudem werfe ich das böse Wort "Scheinselbständigkeit" in den Ring. Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Gast Malicious Geschrieben 6. November 2018 Geschrieben 6. November 2018 Dein Traum ist es selbstständig mit einem Team in der IT Branche zu arbeiten - als doch nicht selbstständig?? Schlag das Angebot aus und bereite das erstmal mit genügend Zeit vor inkl. evtl. entsprechenden Besuchen von Workshops , respektive Austausch mit anderen IT Freelancern. Zitieren
Han_Trio Geschrieben 6. November 2018 Geschrieben 6. November 2018 Sagen wir mal so: Das Angebot ging ja von jemand Anderem aus, also einer Person / Firma, die bereits eine recht klare Vorstellung davon hat, wie sie dich einsetzen würde. Meiner Erfahrung nach hat ein solches Angebot oft die folgenden Hintergründe: - Die suchen dich vermutlich sogar recht akut, aber sehr wahrscheinlich auch zeitlich begrenzt. - Man muss sich (als Arbeit- bzw. Auftraggeber) nicht an ggf. herrschende Entlohnugsstandards und erst recht nicht an Tarifverträge o.Ä. halten (bzw. kann diese hintenrum wieder drücken, indem man die bereits von @Chief Wiggum erwähnten Aufwendungen vermeidet, also sie dir überlässt). - Man ist völlig losgelöst von Kündigungsfristen. Gerade in Kombination mit dem ersten Punkt kann das durchaus soviel heißen wie "Joah grad ist Flaute, kannst zu Hause bleiben. Geld kriegst du dann natürlich nicht von uns. Wir melden uns, wenn wir wieder was haben." Vielleicht. Es ist durchaus möglich, dass du da (scheinbar?) besser verdienst als sonstwo oder sonstwer, jedoch musst du immer auch in Betracht ziehen, dass du 1) die bereits erwähnten zusätzlichen finanziellen Belastungen hast und 2) quasi über Nacht komplett ohne Arbeit dastehen kannst (gut, kann dir natürlich auch als "normaler" Angestellter passieren, aber das ist wohl eher selten, normalerweise hast du eben durch Kündigungsfristen einen gewissen zeitlichen Vorlauf). Du hast als selbstständige Person natürlich auch den (vermeintlichen?) Vorteil, dir deine Aufträge und auch die Zeit "frei" einteilen zu können. Aber das kann auch ganz schnell umschlagen in ein "Ouh, das muss ja fertig werden, nagut, mach ich Samstag und Sonntag mal durch" oder auch ein simples "Ich brauch Kohle". Ich würde das Ganze vielleicht noch etwas anders betrachten, wenn du selbst die Person wärst, die von sich aus sagt: "Hmm, vielleicht mache ich mich selbstständig, ich hab da eine recht gute Idee.", also zumindest eine Alternative für den o.a. schlimmsten Fall hättest. Aber so, als quasi alleiniges Standbein ..? Klares Nein. Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Andrya Geschrieben 7. November 2018 Autor Geschrieben 7. November 2018 Vielen Dank für eure hilfreiche Beiträge! Zum Thema Steuern, Versicherung und Buchhaltung habe ich mich die letzten Tage mit Freude intensiv auseinandergesetzt und durchkalkuliert. Richtig @Han_Trio, das Unternehmen, wovon das Angebot kommt, sucht sehr akut jemanden, aber die Beschäftigungsdauer liegt in der Schwebe. Glaube ich werde das Angebot ausschlagen und für meine derzeitige Lage ein Arbeitsverhältnis anstreben um mich mit einem freien Kopf weiterzubilden. Zitieren
Griller Geschrieben 7. November 2018 Geschrieben 7. November 2018 vor 14 Stunden schrieb Chief Wiggum: [...] dass du dich um Steuern, Versicherung und auch deine "Firmenbuchhaltung" selber kümmern musst. Nicht zu vergessen die Altersvorsorge. Bringt uns ja nichts, wenn man dann mit 67 noch 10 Jahre weiterarbeiten muss, weil man den Baustein "übersehen" hat. Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Andrya Geschrieben 7. November 2018 Autor Geschrieben 7. November 2018 (bearbeitet) Ich habe soeben mit dem AG gesprochen, dieser konnte mir verdeutlichen, warum er ein Arbeitnehmer nur mit bestimmten Spezifikationen sucht und mich währenddessen für ungefähr 1 Jahr lang als Übergangslösung haben will. Mir ist es wichtig, für mindestens 1 Jahr lang beschäftigt zu sein, bis ich meine eigen Studien durchhabe. Ist dies in einem Dienstvertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer möglich einzubauen? Bearbeitet 7. November 2018 von Andrya Zitieren
Systemlord Geschrieben 7. November 2018 Geschrieben 7. November 2018 Warum nicht einfach einen auf 12 Monate befristeten Arbeitsvertrag? Oder ist das dem AG zu teuer/aufwendig? Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Andrya Geschrieben 7. November 2018 Autor Geschrieben 7. November 2018 vor 3 Minuten schrieb Systemlord: Warum nicht einfach einen auf 12 Monate befristeten Arbeitsvertrag? Oder ist das dem AG zu teuer/aufwendig? Dies war auch mein Gedanke, aber es wäre zu aufwendig Zitieren
Systemlord Geschrieben 7. November 2018 Geschrieben 7. November 2018 Was ist daran aufwändig, einen befristeten Arbeitsvertrag aufzusetzen? Der Aufwand dürfte der selbe sein, wie bei einem unbefristeten. Zitieren
Th0mKa Geschrieben 7. November 2018 Geschrieben 7. November 2018 vor einer Stunde schrieb Systemlord: Warum nicht einfach einen auf 12 Monate befristeten Arbeitsvertrag? Oder ist das dem AG zu teuer/aufwendig? Das ist wahrscheinlich das übliche "Problem" in Konzernen. Wenn ich als Manager jemanden einstellen will, egal wie lange, muß ich einen Prozess mit HR anstoßen, das dauerrt. Wenn ich einen Freelancer anheuern will brauche ich nur ein Budget, das ist im Idealfall schon da. Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Andrya Geschrieben 7. November 2018 Autor Geschrieben 7. November 2018 So in der Art. Der Prozess um jemanden einzustellen ist aufwendig und teuer, weil noch weitere Voraussetzungen damit verknüpft sind. Ich formuliere mal meine letzte Frage mal anders. Wie müsste ein Traum-Dienstvertrag zum Gunsten des Freelancers aussehen? Um für mindestens ein Jahr sicher zu sein? Tätigkeitsfeld: Betreuung, Wartung, Optimierung von Linux Serverlandschaften inkl. Applications und ggf. Support für Clients im direkten Kontakt Falls ich in einer Wunschblase gerade denke, könnt ihr mich natürlich auch daraus holen ^^ Zitieren
Systemlord Geschrieben 7. November 2018 Geschrieben 7. November 2018 vor 2 Stunden schrieb ITegration_DE: Wenn ich einen Freelancer anheuern will brauche ich nur ein Budget, das ist im Idealfall schon da. Und denn Freelancer bei der Security/Pforte anmelden, damit er überhaupt ins Gebäude kommt Zitieren
Th0mKa Geschrieben 8. November 2018 Geschrieben 8. November 2018 vor 21 Stunden schrieb Systemlord: Und denn Freelancer bei der Security/Pforte anmelden, damit er überhaupt ins Gebäude kommt Ja, und einen Account und einen Schreibtisch und überhaupt. Alles schnell lösbar im Vergleich zu einer Stellenauschreibung mit HR und Betriebsratsbeteiligung. Zitieren
Th0mKa Geschrieben 8. November 2018 Geschrieben 8. November 2018 vor 23 Stunden schrieb Andrya: Wie müsste ein Traum-Dienstvertrag zum Gunsten des Freelancers aussehen? Um für mindestens ein Jahr sicher zu sein? Relativ einfach, fest definierte Laufzeit ohne vorzeitige Kündigungsmöglichkeit mit Mindestabnahme eines Stundenkontingents und definierten Aufgaben. Viel aufwendiger für dich ist es deinen Mindeststundensatz auszurechnen. Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Systemlord Geschrieben 8. November 2018 Geschrieben 8. November 2018 (bearbeitet) vor 49 Minuten schrieb ITegration_DE: Relativ einfach, fest definierte Laufzeit ohne vorzeitige Kündigungsmöglichkeit Mit anderen Worten: Mindestlaufzeit. Quasi wie beim Handy-Vertrag: länger gerne, aber vorher raus geht nicht so einfach. Bearbeitet 8. November 2018 von Systemlord Andrya reagierte darauf 1 Zitieren
Wissenshungriger Geschrieben 11. November 2018 Geschrieben 11. November 2018 (bearbeitet) Laufzeit 12 Monate 40 Stunden Woche 120.000 Euro Vergütung Das schöne ist, dass Freelancer "Gehälter" keine Personalkosten sind und aus einem anderen Topf bezahlt werden. EDIT: Die 120k sind meine persönliche Grenze, wo ich als Freelancer starten würde (bei 100% garantierter Auslastung). Für einen langjährigen IT-ler sollten da mehr drinnen sein. Bearbeitet 11. November 2018 von Wissenshungriger Zitieren
TooMuchCoffeeMan Geschrieben 12. November 2018 Geschrieben 12. November 2018 vor 9 Stunden schrieb Wissenshungriger: Laufzeit 12 Monate 40 Stunden Woche 120.000 Euro Vergütung Das schöne ist, dass Freelancer "Gehälter" keine Personalkosten sind und aus einem anderen Topf bezahlt werden. EDIT: Die 120k sind meine persönliche Grenze, wo ich als Freelancer starten würde (bei 100% garantierter Auslastung). Für einen langjährigen IT-ler sollten da mehr drinnen sein. Drunter würde ich auch nicht gehen. Ich finde sogar die 120k schon etwas wenig. Das ist ja schließlich kein Reingewinn. Zitieren
Rabber Geschrieben 12. November 2018 Geschrieben 12. November 2018 Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entspricht das einem Stundensatz von ca. 60 Euro. Das ist in der Tat das Minimum und weniger sollte es nicht sein. 120k klingen furchtbar viel, aber so viel sind sie schlussendlich gar nicht. Zitieren
Systemlord Geschrieben 12. November 2018 Geschrieben 12. November 2018 (bearbeitet) 120K sind viel - bis Vater Staat und die Versicherungen (Haftpflicht, Arbeitslosigkeit, PKV, Rente etc) sich ihren Anteil geholt haben. Bearbeitet 12. November 2018 von Systemlord Zitieren
TooMuchCoffeeMan Geschrieben 12. November 2018 Geschrieben 12. November 2018 vor 36 Minuten schrieb Errraddicator: Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entspricht das einem Stundensatz von ca. 60 Euro. Das ist in der Tat das Minimum und weniger sollte es nicht sein. 120k klingen furchtbar viel, aber so viel sind sie schlussendlich gar nicht. Ja, auf die 60 Euro bin ich auch gekommen. Darin ist natürlich noch kein Urlaub enthalten. Den wird es ja vermutlich auch geben. Von Krankheit ganz zu schweigen. Ich finde 60 EUR, auch für einen Anfänger, etwas wenig. Ich hätte bei 100 EUR angefangen. So kenne ich es auch von einem Bekannten, der mit 2 Jahren Berufserfahrung in das Freelancer-tum gewechselt ist. Er lässt sich jetzt über Firmen wie Hays und Etengo an große Unternehmen vermitteln, die für mehrere Monate Aushilfe bei spezifischen Projekten suchen. Sein Tagessatz von 800 EUR wird um die Prozente der Vermittler ergänzt (10-15%) und dem potentiellen Kunden als Gesamttagessatz vorgeschlagen. Zitieren
monolith Geschrieben 22. November 2018 Geschrieben 22. November 2018 Am 6.11.2018 um 18:07 schrieb Malicious: Dein Traum ist es selbstständig mit einem Team in der IT Branche zu arbeiten - als doch nicht selbstständig?? Doch doch. Ich kann mir das auch gut vorstellen. Du möchtest einerseits nicht völlig allein Zuhause in deinem Bürozimmer als EinzelkämpferIn arbeiten, sondern halt zusammen mit anderen. Aber angestellt sein möchtest du auch nicht. Ist aus meiner Sicht eigentlich ganz logisch und sehe gar nicht das Verwunderliche. ? Zitieren
MattR Geschrieben 24. November 2018 Geschrieben 24. November 2018 Freelancer und kleine Firma sind zwei paar Schuhe. Mir ist die Motivation nicht ganz klar. Ich habe einige Jahre als Freelancer gearbeitet, aber rein aus finanziellen Gründen und bin erst ins angestellten Verhältnis zurück als das Gehaltsangebot ein gutes Stück über dem Jahresumsatz lag. Generell sagt man Umsatz etwa 2 mal das Jahresgehalt als Angestellter. Zitieren
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