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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich brauche mal Euren Rat.

Erst einmal zur Einleitung:

Ich bin gelernter FiSi und arbeite seit knapp 4 Jahren in einer Unternehmensberatung. Hier bin ich als ITler eine "One-Man-Show" und habe in meiner Zeit die IT komplett neu aufgebaut. Usern die Adminrechte genommen, Standards, HA-VMware-Cluster, Firewall-Cluster, Gigabit Anbindung ans Internet eingeführt etc. pp.

Das Unternehmen ist in den paar Jahren Stark gewachsen, sodass wir nun 6 GmbHs sind (nach Außen aber als eine Company firmieren) und ich für eine 7. GmbH das Netzwerk als Dienstleistung mit mache (Freund vom Chef ~4 Mitarbeiter). Stand heute sind wir 88 Mitarbeiter die 99% beim Kunden also von außen arbeiten. Alle IT Systeme sind von Premise. Im Januar kommen wieder 3 neue Kollegen hinzu.

Vor gut 3 Monaten hatten wir noch eine Gesellschaft gegründet, wo auf einen Schlag 12 neue Mitarbeiter dazu kamen und die sich mit Process Mining und Big Data beschäftigen.

Mit der neuen Firma und dem neuen Geschäftsmodell kamen auch neue und größere Rohdaten der Kunden, angefangen bei 500GB die natürlich auch gesichert werden wollen. Ergo liefen unsere Backupsysteme voll. Als ich dann zur GL ging und sagte, dass wir neue, größere Festplatten benötigen (Invest ~5k €), wurde ich schon angepfiffen, ich hätte nicht richtig geplant, als wir Anfang des Jahres ein neues SAN gekauft hatten. Das das Eine mit dem Anderen nicht zu tun hat...naja erklär das mal der GL, aber das kennt Ihr ja vermutlich selber.

Ich schreie eigentlich schon seit Monaten nach Hilfe aber wurde bisher nicht erhört. Nun streite ich mich seit Wochen mit den Mitarbeitern der neuen GmbH weil diese alle fancy Programmierer und Analysten sind, die meinen die IT mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben und sich darüber beschweren, dass sie keine Adminrechte auf ihren Maschinen haben. Sie müssen wohl zig Programme haben und auch neue testen.

Ich habe ihnen und der GL gegenüber immer argumentiert, dass ich ihnen keine Adminrechte gebe, da die Gefahren für das Unternehmen zu groß sind. Auch, was die Installation von nicht lizenzierter Software angeht. Man ist hier ja der Meinung, dass alles wo frei drauf steht auch frei ist - selbst im Unternehmenseinsatz. Und wenn nicht, wird es schon keiner mitbekommen, dass wir keine Lizenz haben. Die Diskussion war dann, dass einer von den Neuen als "Admin" für die Gruppe benannt wird und sich um die Einhaltung von Compliance kümmert - die Verantwortung will aber niemand. Das sei schließlich meine Aufgabe. Ich kämpfe hier auch gegen Windmühlen in meinen Augen, da die GL besagten Mitarbeitern die Adminrechte geben will. Noch haben sie diese aber nicht von mit erhalten. Am Ende soll ich besagte Kollegen logisch vom Netzwerk trennen.

Vergangene Woche gab es nun ein längeres Gespräch mit der GL. Und statt Einsicht, dass ich langsam mal einen zweiten Mann in der IT bekomme, durfte ich mir dann vorwerfen lassen, wieso die Umstellung auf w2k16 nicht komplett durch ist und das man mir nicht glaubt, dass ich den ganzen Tag ausgelastet bin und nur noch zum Tagesgeschäft komme. Zitat: "Du bekommst doch keine 20 Anrufe am Tag, wer soll dich denn bitte anrufen?". Also ein zweiter ITler kommt nicht in Frage, da ich schlichtweg nicht ausgelastet sein kann - läuft doch alles.

Was soll ich nun also tun?

Ich habe diese Woche Urlaub, komme aber nicht wirklich zur Ruhe. Zwar habe ich eine externe "Vertretung" der aber auch nur soweit kommt, wie es seine Kenntnisse zulassen. Auch dieser, der das seit 3 Jahren macht, hat mir gesagt das das Supportaufkommen bei uns Wahnsinn ist und er nach dieser Woche den Vertrag mit uns kündigen wird, da es sich für ihn einfach nicht mehr lohnt und er zu nichts anderem kommt.

Ich bin eigentlich super glücklich in dem Unternehmen und kann mich hier auch technisch wirklich austoben, verstehe mich super mit den Kollegen und der GL aber am Ende ist es wieder dieser ewige Kampf, dass man die Arbeit hinter der funktionierenden IT einfach nicht nachvollziehen kann und ich nicht mehr weiß, wie ich es Ihnen klar machen soll, dass ich das alleine einfach nicht mehr leisten kann.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn du Urlaub hast mach das Handy aus und sei für keinen Erreichbar. Du hast Urlaub und der ist zum erholen da.

Such dir was neues und knall den die Kündigung auf den Tisch. Der einzige Weg, wie die Geschäftsleitung das lernt. 

Der Arbeitsmarkt für qualifizierte ITler ist im Moment sehr gut. Austoben kannst du dich auch wo anders.

Bearbeitet von cortez
Geschrieben

Hast du schonmal genau die Zeiten erfasst in denen du xyz machst und dazu eine Erklärung geliefert warum Dinge solange brauchen wie sie brauchen?

Wenn das Verhältnis zur GF eigentlich gut ist, würde ich noch ein paar Versuche unternehmen so einfach und anschaulich wie möglich vorzuführen woher die hohe Auslastung stammt.

Es könnte auch helfen, wenn du öfter "Statusberichte und Erfolgsmeldungen" durchgibst, damit die immer auf dem aktuellen Stand sind und wissen womit du dich zur Zeit beschäftigst und was gerade wichtig ist - damit sie einen kleinen Einblick in deinen Alltag haben.

vor 7 Minuten schrieb cortez:

Such dir was neues und knall den die Kündigung auf den Tisch. Der einzige Weg, wie die Geschäftsleitung das lernt. 

Jo. Wenn du schon zu viel und zu lange versucht hast und immer noch kein Verständnis kommt, ist auch irgendwann der Punkt erreicht an dem man Schluss machen muss. Dass du im Urlaub nicht abschalten kannst ist schon eines dieser Warnsignale, dass es irgendwann auf die Gesundheit schlagen wird.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann dir sagen was ich tun würde. Und dir versichern, dass ich das ernst meine und gerade auch selber getan habe. Aber das bin eben ich und nicht du.

Ich würde kündigen. 

Du sagst selbst, du kämpfst gegen Windmühlen. Würde ich nicht einsehen. Man nimmt dich bzw. deine Einschätzung nicht für voll. Eine klare Ansage an dich, das Vertrauen, das man dir entgegenbringt, an das Gewicht deiner Position, das Verständnis deiner Arbeit. Klar du kannst weiter kämpfen, Don Quijote. Dein Kollege macht dir aber sogar vor, was zu tun ist. Lass bei dir kein Helfer-Syndrom entstehen. Sie wollen nicht von dir gerettet werden also lass sie die hausgemachten Konsequenzen ausbaden, das ist nicht dein Problem. Der Markt ist günstig, jetzt ist die richtige Zeit eine bessere Stelle zu finden, nicht nachdem du noch monate- oder jahrelang deine Energie in einem sinnlosen Kampf verschwendet hast.

Meine Meinung. Aber wie gesagt, ein radikaler Ansatz und ich bin nicht du. Du solltest aber zumindest mal unvoreingenommen über diesen Schritt  nachdenken.

Bearbeitet von monolith
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Hunduster:

Vergangene Woche gab es nun ein längeres Gespräch mit der GL. Und statt Einsicht, dass ich langsam mal einen zweiten Mann in der IT bekomme, durfte ich mir dann vorwerfen lassen, wieso die Umstellung auf w2k16 nicht komplett durch ist und das man mir nicht glaubt, dass ich den ganzen Tag ausgelastet bin und nur noch zum Tagesgeschäft komme. Zitat: "Du bekommst doch keine 20 Anrufe am Tag, wer soll dich denn bitte anrufen?". Also ein zweiter ITler kommt nicht in Frage, da ich schlichtweg nicht ausgelastet sein kann - läuft doch alles.

Such Dir dringend eine neue Stelle, bevor Du im Burnout endest.

BTW: Hast Du wegen der Situation schon mal mit Deinem Hausarzt gesprochen? Nicht das da schon eine psychische Überlastung bei Dir vor der Tür steht.

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben

Definitiv wechseln.

Zuerst reden ist immer gut, aber wer nicht hören will, muss bekanntlich fühlen. Ein Unternehmen mit fast 90 Mitarbeitern zu führen, IT-lastig, und dann nur einen Netzwerker an Bord zu haben, das ist maximal fahrlässig und spricht bereits für sich, wo dort die Prioritäten liegen. In nachhaltiger Führung jedenfalls nicht.

Lass mich zudem raten: Du verdienst bestimmt keine Unsummen an Geld und Fortbildungen sind selten, richtig? Das würde jedenfalls ins Bild passen. Alles fordern und wenig geben.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Hunduster:

Zitat: "Du bekommst doch keine 20 Anrufe am Tag, wer soll dich denn bitte anrufen?"

Alleine für so eine Aussage (man glaub nicht das du ausgelastet bist?xD) würde ich mir sofort was anderes suchen.

 

Geschrieben

Wie können sie es verantworten nur einen ITler zu haben. Der/Die Neue die/die deine Position bekommt wird vollkommen überfordert sein. Hast du einen stinknormalen AV oder steht da was ungewöhnliches drinnen?

Desweiteren habe ich hier schon öfters gehört, dass man sich gerade in einer solchen Situation absichern soll, weil sonst der AG nach Monaten evlt. noch anrufen könnte, weil er irgendwas von dir braucht.

Geschrieben

Der einfachste Schritt wäre gehen bevor du unter die Räder kommst. Wenn du das nicht willst...

Akute Selbsthilfe: Wegen psychischer Überlastung zum Arzt und wegen "BurnOut" krankschreiben lassen. Die "" deswegen, weil ein "BurnOut" im Regelfall mit dem drohenden Eintritt ins Krankenheld kuriert ist. EIn BurnOut ohne "" ist eine sehr ernsthafte und langwierige Krankheit, die ich niemandem wünsche.

Vorteil daran wenn du wegen psychischen Probleme AU bist: es gibt fast nichts was deiner Genesung entgegensteht, auch nicht ausgehen o.Ä. Nur die Vollsuffparty sollte eher nicht sein. :)

je nach Reaktion des AG dann noch mal überlegen ob du nicht doch wechseln willst, ansonsten :

Step1: Arbeitsvertrag prüfen und die Punkte zur regulären Arbeitszeit merken und einhalten. Soll heißen wenn du eine 35/40h Woche hast die von Mo - Fr geht ab sofort keine Wochenenddienste mehr, keine Überstunden, kein "ich mach das mal noch schnell fertig"... Nennt sich "Dienst nach Vorschrift". Wenn du keine Rufbereitschaft hast nach dem Feierabend, am WE und vor allem im Urlaub konsequent nicht ans Telefon gehen wenn was kommt.

Step2: Setz dich einmal die Woche hin, mach dir einen Grobplan was du diese Woche machen willst und brich das auf die Tage runter, verplane dich zu 80%, der Rest Puffer für Unvorhergesehenes. Diesen Plan schickst du an deinen Vorgesetzten und bittest um Feedback ob er andere Prioritäten sieht. Gib regelmäßig Feedback zum aktuellen Stand, was sich warum verzögert... Wenn einer reingeschisselt kommt muss er sich hinten anstellen oder wichtiger sein wie die aktuellen Arbeitspakete.

Step3: Wenn dein Chef will, dass XY Adminrechte bekommen soll, dann übernimmt dein Chef die Verantwortung, oder du machst es nicht. Zudem jegliche Verantwortung für Schäden die durch absichtlich falsche Rechtevergabe von dir weisen und bei lokalen Adminrechten kein Support.

Wenn sich dann immer noch nichts ändert, geh. Egal wie toll der Job ist. Hau ab, es dankt dir keiner wenn du dich kaputt machst.

Ich würde bei dieser Behandlung im neuen Jahr einen neuen Job suchen, den "BurnOut" nehmen und aus der AU kündigen. Kann ja nichts passieren,machst ja eh nix. :D

 

 

Geschrieben

Lustig, wenn ich die Berufserfahrung durch 20 ersetze und die Anzahl der GmbHs und MA ein wenig verändere, klingt das nach unserem SysAdmin, der Anfang des Jahres gegangen ist. Sein Nachfolger ist jetzt nach 9 Monaten genauso weit vor dem Burnout wie du. Wenn du den Arbeitsmarkt für dich nicht schlecht siehst, also z.B. umziehen könntest, würde ich meinem AG die Pistole auf die Brust setzen: sucht Unterstützung oder sucht Ersatz. Natürlich davor nochmal ausführlichst aufzeigen was du eigentlich leistest.

Geschrieben (bearbeitet)

.... hmmm, kommt mir irgendwie bekannt vor ....

Angestellt beim Dienstleister der mich an einen Dienstleister verliehen hat, der hat mich dann wieder verliehenin folgende Situation.

Eingestellt unter dem Aspekt 'Unterstützung'  in der Entwicklung...., war dann 1 1/2 Jahre zu 100% alleine was Entwicklung angeht zuständig für den Bugatti Fahrzeugkonfigurator! Es gab niemanden anderen im Kontext Entwicklung, Gehalt entsprechend der Jobbeschreibung (Unterstützung) ... alles versucht dies abzustellen/korrigieren, ohne Erfolg! War ja verantwortlich für alles und nicht nur unterstützend tätig!


Hab mich dann ohne Ende verarscht gefühlt, es aber weiter durchgezogen, mir gings immer schlechter, hab es dann immer wieder mit mehr Nachdruck kommuniziert weil keine Änderung erfolgte ... Ende vom Lied .. Nervenzusammenbruch und Eskalation ( Wortlaut in letzten Emails meinerseits unter aller Sau ( Nicht angebracht, aber nachvollziehbar!)!
(War Tag und Nacht erreichbar, hab mir dann irgendwann einfach 100% HomeOffice genommen, hat aber auch nicht geholfen angesichts der Diskrepanz zwischen Gehalt und zu erbringende Verantwortung/Leistung,)

Wenn Dir deine Situation zu schaffen macht, ändere diese bevor diese dich schafft!

Lass es nicht soweit kommen das du Depressionen oder gar ein Burnout bekommst! Kann passieren, leider bittere Erfahrung und das ich nicht alleine dastehe  siehe folgendes Zitat ... 

Zitat Special List:
" ....    Sein Nachfolger ist jetzt nach 9 Monaten genauso weit vor dem Burnout wie du. "

 

Dir alles Gute!

Bearbeitet von patrickC64
Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde einfach mal das Pensum runterfahren. Du hast 40h und gut. Feierabend Handy aus, Urlaub Handy aus, keine Mails beantworten. Wochenende Handy aus, keine Mails.
Während der Arbeit das machen was geht und fertig. Pausen einhalten.
Wenn dann ein Haufen liegen bleibt, DANN wird schon was getan.
Solange man ackert und 90% mit abends, WE, im Urlaub ackern schafft wird KEINER was ändern.

Bei uns hat auch jemand gewechselt, und es wurde niemand eingestellt für die Aufgaben der Person.
Da nicht mein Aufgabengebiet lass ich das liegen. Fertig. Tut mir zwar leid für unsere Kunden (ich mache technischen Support), aber so ist das halt (ich mach schon viel mehr als nötig, wird aber auch gewürdigt durch meinen Chef + entsprechendes Gehalt - aber alles kann man auch nicht machen).
Jetzt sind schon viele Sachen liegen geblieben und auf einmal kommt dann auch Bewegung ins Spiel.


PS:
Kündigen und dann AU würde ich so nicht.
Wie gesagt Dienst nach Vorschrift und was anders suchen auf jeden Fall, aber einfach kündigen ohne was zu haben selbst mit AU auf Burnout ist sicher nicht die beste Idee

Bearbeitet von Graustein
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Graustein:

Kündigen und dann AU würde ich so nicht.

Wie gesagt Dienst nach Vorschrift und was anders suchen auf jeden Fall, aber einfach kündigen ohne was zu haben selbst mit AU auf Burnout ist sicher nicht die beste Idee

Deswegen meinte ich ja: Was Neues suchen, mit dem Hausarzt reden dass der einen raus nimmt für 6 Wochen bzw die Kündigungsfrist+, dann aus der AU heraus kündigen. Genau in dieser Reihenfolge. Wenn der AG was will auf die AU und die IT-Dokumentation (welche hoffentlich vorhanden ist) verweisen.

Wenn der AG nach Ende der Beschäftigung noch was will abschmettern, oder maximal anbieten für einen Stundensatz jenseits von Gut und Böse auszuhelfen.

@TE: Mach nicht die Probleme des AG zu deinen eigenen. Falsches Pflichtbewusstsein hilft hier nicht.

Geschrieben

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die ganzen Antworten von Euch.

vor 9 Stunden schrieb cortez:

Wenn du Urlaub hast mach das Handy aus und sei für keinen Erreichbar. Du hast Urlaub und der ist zum erholen da.

Vollkommen richtig aber schwer umsetzbar. Meine externe Vertretung ist eigentlich Entwickler und da hören die Kenntnisse bei Netzwerk und Server schnell auf. Mir ist es ehrlich gesagt lieber er fragt mich drei mal, bevor ich am Ende wieder seine Fehler korrigieren muss.

vor 9 Stunden schrieb PVoss:

Hast du schonmal genau die Zeiten erfasst in denen du xyz machst und dazu eine Erklärung geliefert warum Dinge solange brauchen wie sie brauchen?

Nein, aber ehrlich gesagt wehre ich mich auch dagegen, da ich in meinen Augen meinen eigenen Arbeitsplatz damit rechtfertigen würde. Die letzte Aussage eines GFs war, dass sie das nicht nachvollziehen könnten weil keine Ahnung von IT. Wäre alles zu in transparent. Aber nun in jeder Mail Cc sein, wollen sie auch nicht. Schließlich bin ich ja IT Manager und es ist meine Aufgabe diese Themen von der GL fernzuhalten.

vor 7 Stunden schrieb monolith:

Lass bei dir kein Helfer-Syndrom entstehen. Sie wollen nicht von dir gerettet werden also lass sie die hausgemachten Konsequenzen ausbaden, das ist nicht dein Problem. Der Markt ist günstig, jetzt ist die richtige Zeit eine bessere Stelle zu finden, nicht nachdem du noch monate- oder jahrelang deine Energie in einem sinnlosen Kampf verschwendet hast.

 Ich glaube, dass habe ich schon^^ Aber ich verstehe, was du meinst und ich tendiere auch eher in diese Richtung. Ich habe so viele Kämpfe gefochten, wir haben jede Welle von Kryptotrojanern etc. abgewehrt und man hat mich gehasst und geliebt. Aber nun soll ich Usern Adminrechte geben und mein von mir gebautes Netzwerk gefährden, welches wir jedes Jahr von Extern durch einen Pentest jagen lassen? Das ist eben auch das, was ich nicht einsehe.

vor 7 Stunden schrieb Systemlord:

BTW: Hast Du wegen der Situation schon mal mit Deinem Hausarzt gesprochen? Nicht das da schon eine psychische Überlastung bei Dir vor der Tür steht.

Nein aber ich weiß, dass er mich sofort rausnehmen würde. Ich bin nicht das erste mal in dieser Situation sondern schon das dritte Mal (jedes Mal ein anderer AG). Das Problem ist einfach, dass jede GL meint, wir sitzen da eh nur vor dem PC und das wäre ja alles so einfach für uns und keine Arbeit, da wir ja ohnehin immer und überall vor dem PC sitzen. Wenn Kollegen mich mal nach Feierabend anrufen und ich sage, dass ich den PC nicht anhabe sind immer alle überrascht. Generell mach ich den PC zu hause nach der Arbeit eigentlich generell nicht an -> gibt auch Ärger mit der besseren Hälfte.

vor 7 Stunden schrieb Errraddicator:

Zuerst reden ist immer gut, aber wer nicht hören will, muss bekanntlich fühlen. Ein Unternehmen mit fast 90 Mitarbeitern zu führen, IT-lastig, und dann nur einen Netzwerker an Bord zu haben, das ist maximal fahrlässig und spricht bereits für sich, wo dort die Prioritäten liegen. In nachhaltiger Führung jedenfalls nicht.

Lass mich zudem raten: Du verdienst bestimmt keine Unsummen an Geld und Fortbildungen sind selten, richtig? Das würde jedenfalls ins Bild passen. Alles fordern und wenig geben.

Auch das Argument bringe ich seit zwei Jahren. Es ist schlicht und ergreifend fahrlässig, da ich der Einzige bin, der die Kenntnisse der Systeme und Passwörter hat.

Also ich arbeite seit 3 der 4 Jahre Unternehmenszugehörigkeit von 10.00-16.30 Uhr und habe jeden zweiten Mittwoch im Monat Homeoffice.

Hintergrund ist, dass ich mich irgendwann darüber beschwert habe, dass ich morgens vor 9.00 Uhr und Abends nach 17.00 Uhr zum Teil noch angerufen wurde - Unternehmensberater arbeiten oft bis spät abends -. Daraufhin hat man meine Arbeitszeit so festgelegt, dass ich eben nur zu diesen Zeiten im Büro sein muss und dafür aber von 8.00-19.00 Uhr definitiv erreichbar sein muss für die Mitarbeiter. Wochenenden sind tabu. Darüber ist sich auch die GL einig.

Verdienen tue ich derzeit 60k Brutto/Jahr. Überstunden sind damit natürlich abgegolten. Aussage der GL war bisher immer: "Wir zahlen dir lieber mehr Gehalt als noch jemanden anzustellen". Unternehmensberater hingegen suchen wir natürlich wie Sand am Meer.

vor 7 Stunden schrieb KeeperOfCoffee:

Wie können sie es verantworten nur einen ITler zu haben. Der/Die Neue die/die deine Position bekommt wird vollkommen überfordert sein. Hast du einen stinknormalen AV oder steht da was ungewöhnliches drinnen?

Würde er auch. Und der AV ist Standard.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Hunduster:

Die letzte Aussage eines GFs war, dass sie das nicht nachvollziehen könnten weil keine Ahnung von IT. Wäre alles zu in transparent.

Mal so von "One-Man-Show" zu "One-Man-Show"... (okay, bei mir ist es eine One-Man-Show plus Werkstudent plus Externer DL).

Das Erste was ich letztes Jahr, als ich bei $Brötchengeber neu angefangen habe, aus dem Boden gestampft habe war ein Ticketsystem...  Einfach nur ein JIRA Servicedesk ohne viel customizing, allein für mich und Werkstudent... Bei einer ungefähr deiner Stelle vergleichbarer Anzahl an betreuter Anwender brauche ich $Chef nur die aktuelle Anzahl der im letzten Jahr durchgeschleiften Tickets und die Liste der offenen Tickets zeigen. Schon wird verstanden, warum das superwichtige Projekt ABC dazu führt, dass Projekte CDE und XYZ auf der Strecke bleiben.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Hunduster:

Vollkommen richtig aber schwer umsetzbar. Meine externe Vertretung ist eigentlich Entwickler und da hören die Kenntnisse bei Netzwerk und Server schnell auf. Mir ist es ehrlich gesagt lieber er fragt mich drei mal, bevor ich am Ende wieder seine Fehler korrigieren muss.

Verständlich, ich mag es auch nicht wenn ich nach dem Urlaub wieder etwas finde das vom Standard abweicht. Passiert zum Glück immer seltener, dank Domumentaion und Standards, aber passiert.

ABER: er ist nicht dein Problem wenn deine Vertretung nicht qualifiziert ist, darum muss sich dein Chef kümmern. Und wenn du nach 1 Woche Urlaub erst mal 3 Tage brauchst um alles wieder auf Stand zu bringen, dann ist das etwas das sich dein AG ankreiden lassen muss weil er nicht für eine geeignete Vertretung sorgt.

Da der Externe wohl aber eh keine Lust mehr hat (verständlich) erübrigt sich das ja bald.

Zitat

Wäre alles zu in transparent. Aber nun in jeder Mail Cc sein, wollen sie auch nicht. Schließlich bin ich ja IT Manager und es ist meine Aufgabe diese Themen von der GL fernzuhalten.

IT Manager? In dem Fall ist der Titel doch nichts wert, du bist einfacher Sysadmin, Mädchen für alles und in deinem Fall auch noch De** vom Dienst.

Wenn es zu intransparent ist, sorge für Transparenz, aber nicht mit trotzigem "auf cc setzen", sonder mit einem Sytem bei dem dein Chef verstäbdlich sieht was du machst. Schnapp dir eine Wand, Malerkrepp und verscheiden farbige Post-Its. DIe Wand unterteilst du mit dem Kreppband in "To-Do", "Work in Progress", "Warte auf" und was du ggf. sonst noch brauchst.

Auf die Post Its kommen die Aufgaben, Farblich sortier (grün = Verbesserungsprojekte, rot = wichtiger Krempel...) und das kommt an die Wand. So kann jeder sehen an was du gerade arbeitest, auch wenn er nicht versteht was genau du machst.

Oder du bildest das via Ticketsystem ab wie der Chief meint.

Zitat

wir haben jede Welle von Kryptotrojanern etc. abgewehrt und man hat mich gehasst und geliebt. Aber nun soll ich Usern Adminrechte geben und mein von mir gebautes Netzwerk gefährden, welches wir jedes Jahr von Extern durch einen Pentest jagen lassen? Das ist eben auch das, was ich nicht einsehe.

Es ist nicht dein Netzwerk, das gehört der Firma, wenn die Firma dieses Konstrukt gefährden will, entgegen deiner gut begründeten Empfehlung, dann musst du von der Verantwortung befreit werden.

Ähnliches habe ich auch schon durchdiskutiert. Ich habe mich auf die Hinterbeine gestellt, gesagt das kann ich aus diesen und jenen Gründen nicht verantworten. Entweder bin ich verantwortlich, dann werde ich dafür sorgen es so sicher wie möglich zu machen. ODER es wird bequem, dann aber ausrücklich entgegen meiner Empfehlung und nicht utner meiner Verantwortung.

Zitat

Nein aber ich weiß, dass er mich sofort rausnehmen würde.

Dann mach das, lass dich AU schreiben. Es ist deine Gesundheit, die gibt es genau einmal und die kann man auch nicht unendlich reparieren. Das Netzwerk gehört der Firma, und mit genug Geld kann das jeder wieder hinbekommen.

Zitat

Es ist schlicht und ergreifend fahrlässig, da ich der Einzige bin, der die Kenntnisse der Systeme und Passwörter hat.

Kennwörter sofort(!) dokumentiern (Keepass o.Ä.) und als Liste zusätzlich in einem verschlossenen Umschlag bei der GF deponieren. Zusätzlich Zeit für die Erstellung einer Dokumentation einplanen und durchziehen. Außer die GF sagt nachweisbar "lass den Mist, arbeite produktiv". Doku gehört eigentlich zu deinem Job. Macht nur keinen Spaß, deswegen macht es keiner :)

Zitat

morgens vor 9.00 Uhr und Abends nach 17.00 Uhr zum Teil noch angerufen wurde ... von 8.00-19.00 Uhr definitiv erreichbar sein muss

Hast du Rufbereitschaft im Vertrag stehen? Nein? Dann gib es auch keine! Hast du ein Geschäftshandy oder rufen die auf der privaten Nummer an? Private Handys gehen leider leider mal kaputt, und eigentlich wollte man sich eh kein Neues mehr anschaffen.. Stahlung und so.

Firmenhandys werden natürlich nach Feierabend angeschalten.

Zitat

Verdienen tue ich derzeit 60k Brutto/Jahr. Überstunden sind damit natürlich abgegolten.

Wen damit pauschal alle Überstunden abgegolten sein sollen, und nicht nur eine bestimmte Anzahl ist diese Klausel natürlich ungültig. Du bist kein leitender Angestellter und dein Gehalt ist unter der Beitragsbemessungsgrenze. Bedeutet, es könnte sein dass alle deine Überstunden, auch rückwirkend, bezahlt werden müssen, als schön aufschreiben :)

Geschrieben (bearbeitet)

Immerhin muss ich zugeben, dass mich die 60k positiv überraschen. Der Beschreibung nach hätte ich hier eher 50k +/- vermutet. Auch die machen die Missstände zwar nicht wett, sind trotzdem dennoch mehr als das was viele andere "one-Man-Shows" so verdienen. Zumindest hier muss ich meine Kritik also ein wenig(!) revidieren.?

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Hunduster:

Ich glaube, dass habe ich schon^^

Eine gute Portion Egoismus ist im Beruf gesund. Neben dem potentiellen Gesundheitsproblemen, die auf dich zukommen könnten und dem niedrigen (für diese Situation) Gehalt: Wie sehr erfüllt dich das ganze noch und macht dir Spaß. Wie du geschrieben hast, trampelt ja nicht nur die GL auf dir und deine Entscheidungen rum, sondern sogar schon Mitarbeiter von extern. So wie sich das liest, bekommst du keinerlei Rückhalt und könntest theoretisch jede Woche für alles Mögliche der Sündenbock sein. Wenn du keinen Rückhalt bekommst, so wird es nicht mehr lange dauern und auch andere MA von sonstwo werden deine Entscheidungen kritisieren.

Wenn die Geschäftsführung dir nicht vertraut, nicht die Kompetenz hat die Lage richtig einzuschätzen bzw. dir sogar die Kompetenz abspricht zu sagen ob du ausgelastet bist oder nicht: Ganz ehrlich warum willst du da den Helden spielen. Das ist doch eher eine Stresssituation. Du musst dich mal fragen, ob du wirklich glücklich bist und gerne zu Arbeit gehst.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Hunduster:

Daraufhin hat man meine Arbeitszeit so festgelegt, dass ich eben nur zu diesen Zeiten im Büro sein muss und dafür aber von 8.00-19.00 Uhr definitiv erreichbar sein muss für die Mitarbeiter. Wochenenden sind tabu. Darüber ist sich auch die GL einig.

Du machst Rufbereitschaft ohne dass dies im Arbeitsvertrag steht und gesondert vergütet wird ? 

Geschrieben

Mir scheint, dass die Wahrnehmung deiner Tätigkeit durch die GL etwas verzerrt ist. Man sieht in dir offenbar einen besseren Hausmeister und so behandelt man dich auch. Im Grunde hast du die Verantwortung und teilweise den Aufgabenbereich eines IT-Leiters, ohne dessen Kompetenzen und Leitungsfunktion. Die 60k EUR Brutto finde ich für einen derartigen Job, sofern hier nicht maßlos übertrieben wird, lächerlich. 

Wie du das Problem angehst liegt nun an dir, aber angehen solltest du es. Die GL hat dir nämlich klar signalisiert, dass sie das Problem weder sieht noch angehen wird. Deine erste Priorität sollte meiner Meinung nach daher sein, das Problem sichtbar zu machen. Dienst nach Vorschrift ist hier ein gutes Stichwort. Erst wenn der Geschäftsleitung deutlich wird, dass hier ein Ressourcenproblem vorliegt wird gehandelt werden. Solange du das noch alles irgendwie hin bekommst kannst du jammern bis du tot umfällst. Das wird Niemanden interessieren.

Am Ende bist du für die GL eine Kostenstelle die nur Geld kostet, während die Berater das Geld reinholen. Erst wenn du sichtbar machst, dass ohne IT auch kein Berater irgendwelche Projekte stemmen kann, wird sich etwas an dieser Denke ändern.

Geschrieben

Ich war selber One Man Show Admin - für 140 User ... Nach dem Jahreswechsel - Burn Out, schwere Depressionen - bin jetzt in meiner Firma zurück, wo ich davor gearbeitet habe, reguläre Arbeitszeiten, vernünftiges Gehalt und angenehme Kollegen. Langsam gehts mir auch wieder besser.

Mein Tipp - such nach einer neuen Anstellung, wenn nicht gar sofortige AU - damit Du mal zu Ruhe kommst.

Bestenfalls merken dann die Chefs, was Du leistest und dann bekommst Du Unterstützung.

Und - wichtig - Handy Nummer wechseln....

Geschrieben

Das Thema mit der One Man-Show kenne ich auch leider nur zu gut, auch wenn es bei mir die Entwicklerseite betraf. Zig Projekte, inkompetente Kollegen, die nur vor sich hin frickeln und da ich entsprechende Aufgaben wesentlich schneller als die anderen gelöst hatte, landete eben alles bei mir, Hilfe gab es keine, Vertretung auch nicht, im Urlaub aufs private Handy zugemüllt worden mit Informationen, was in der Arbeit schon wieder schief läuft und so weiter. Dann noch das Switchen in Tasks zu mehreren Projekten, teils stundenweise. War auch kurz vor dem Burnout. Habe zeitnah gekündigt.

Lösung also: lass dich krankschreiben. Geh zum Arzt, lass dir eine zweiwöchige Krankschreibung geben (mit entsprechender Begründung kein Problem) und suche dir schnellstmöglich einen neuen Job. Ausbeutung und Undankbarkeit sind mit die schlimmsten Sachen, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern oder besser gesagt in einem solchen Falle Sklaven antun können und da wir alle nur Menschen sind, bin ich der Meinung, dass auch ein Chef mal mit voller Breitseite abbekommen sollte, dass er da gerade richtigen Mist gebaut hat.

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