Perceptor Geschrieben 9. Januar 2019 Geschrieben 9. Januar 2019 Die Faustregel ist doch: wenn du kein Musterlebenslauf- und zeugnis hast, brauchst du dich bei den Konzernen gar nicht bewerben. Wenn man das weiß, erspart das einem die Demütigung, die man mit den Absagen bekommt. Ich habe auch nach zwei abgebrochenen Studiengängen mir vorgenommen nur bei kleinen Firmen mich zu bewerben. Ich hatte damals in LK Mathe eine 4 und GK Physik und Informatik eine 1. Ich bereue es nicht, dass ich in einem 20-Mann Betrieb meine Ausbildung mache, weil ich viele verschiedene Tätigkeiten ausführen darf und verschiedene Technologien kennenlernen darf. Aus der Berufsschulklasse weiss ich das in großen Konzernen die Azubis eigentlich nur von Abteilung zu Abteilung tingeln. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 9. Januar 2019 Autor Geschrieben 9. Januar 2019 @Bluejazzer Habe ich nun auch eingesehen und mich bei einigen 10-Mann-Betrieben beworben und siehe da: obwohl ich ne 5 in Mathe und ein sehr schlechtes Anschreiben habe, wurde ich jetzt überraschenderweise von einem Betrieb zum Gespräch eingeladen ? Perceptor reagierte darauf 1 Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 10. Januar 2019 Autor Geschrieben 10. Januar 2019 Habe eine Einladung zum Einstellungstest vor Ort von einem Unternehmen in meiner Nähe bekommen ? und das Unternehmen scheint nicht schlecht zu sein ? In der Anzeige zur Ausbildung steht, dass man zum SAP-Berater ausgebildet wird, weil man größtenteils im SAP-Umfeld programmieren wird. Kann mir jemand sagen, wie gefragt solche SAP-Berater sind? Primär wollte ich eine Ausbildung zum FiSi beginnen und nach einigen Jahre BE, Richtung IT Security Consultant oder Systemadministrator gehen, jedoch ist eine Ausbildung zum FIAE natürlich auch gut. Nun stellt sich aber die Frage, wie die Karrierechancen als SAP BERATER aussehen. Zitieren
neinal Geschrieben 10. Januar 2019 Geschrieben 10. Januar 2019 Nicht ohne Grund wird über SAP Berater immer gewitzelt, dass sie alle reich sind. Jobaussichten sind dort sehr gut. Vorausgesetzt man kann was und macht seinen Job gut.Und du solltest für doch entscheiden ob du das möchtest. Es kann gut passieren, dass du als Berater viel unterwegs bist. Dazu kommt die Frage, ob du programmieren willst?Ich bin SAP Beraterin. Und mag meinen Job sehr. Aber jeder Mensch ist anders.. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
Whitehammer03 Geschrieben 10. Januar 2019 Autor Geschrieben 10. Januar 2019 @neinal Danke für deinen Beitrag. Kannst du mir was zu deinem beruflichen Alltag erzählen? Wie sieht so ein Tag als SAP Berater aus? Was für skills sollte man bei diesem Beruf mitbringen? Kann man rein durch eine normale Ausbildung SAP Berater werden? Oder verlangen die meisten Betriebe noch ein Studium? Zitieren
neinal Geschrieben 10. Januar 2019 Geschrieben 10. Januar 2019 Ich fang mal vorne an Ich hab meine Ausbildung zur Fachinformatikerin gemacht (AE). Und wie es der Zufall wollte bin ich in einer Abteilung gelandet, die sich um ein SAP Modul kümmert. Dementsprechend hatte ich sofort mit SAP zu tun. Am Ende der Ausbildung habe ich überlegt was ich machen will. Habe mich auch mit dem ein oder anderen (externen) Kollegen unterhalten. Und kam so zu dem Gedanken in die Beratung zu gehen. Ich habe dann auch schnell gemerkt, dass die meisten ausgeschriebenen Stellen jemanden suchen, der ein abgeschlossenes Studium hat. Habe mich aber dennoch beworben. Und habe seit Ende der Ausbildung eine 100% Quote was Einladungen zu Gesprächen betrifft. Und habe auch bisher immer die Stelle angeboten bekommen, die ich wollte. Außerdem hatte ich immer mehrere Jobs zwischen denen ich wählen konnte. Jobs sind also da In meinem ersten Job als Beraterin war ich viel unterwegs. Ich hatte zwischen 5 und 7 Projekte zeitgleich auf dem Schreibtisch liegen. Das ist zum Teil natürlich schon sehr viel. Aber das kann durchaus passieren. Je nachdem was für Projekte das sind. Meine krasseste Woche sah wie folgt aus: Sonntag Nachmittags ging es von Heidelberg nach Braunschweig. Montag und Dienstag beim Kunden Vorort. Dienstag Abend weiter nach Kiel. Mittwoch einen Workshop beim Kunden. Mittwoch Abend weiter nach Hamburg. Da habe ich meinen Kollegen am Flughafen abgesetzt der Donnerstags in München sein musste. Ich bin dann am Donnerstag zurück nach Heidelberg. Und am Freitag war ich im Büro. Sowas kam aber bisher einmal vor. Kann aber durchaus passieren. Es hängt immer davon ab, was beim Kunden zu tun ist. Und wie der Kunde das möchte. Zum Teil war ich dementsprechend nur am Wochenende zum Wäsche waschen und putzen Zuhause. Das muss man schon auch mögen. Aktuell arbeite ich für einen Kunden, an zwei Projekten. Seit September. Der Kunde und die Projekte sind aber sehr angenehm. Ich arbeite aktuell auch fast nur aus dem Büro oder von Zuhause. Muss also nicht zwingend beim Kunden Vorort sein. Es kann sich also durchaus immer mal wieder ändern. Je nach Projekt. So, wie es natürlich verschiedene Laufzeiten gibt. Mein kürzesten Projekt war damals in ca. einem Monat abgeschlossen. An meinem Längsten habe ich ca. 1,5 Jahre gearbeitet. Meiner Meinung nach muss man als Berater (egal ob SAP oder nicht) schon einige Fähigkeiten mitbringen. Das erste ist natürlich das fachliche Wissen. Aber das lässt sich lernen. Viel wichtiger ist es, dass man bereit ist weiter zu lernen. Als Berater ist es deine Pflicht auch mit neuen Dingen zurecht zu kommen. Dazu kommt, dass du im Stande sein musst dich immer wieder neu irgendwo rein zu denken. Jeder Kunde und jedes Projekt ist anders. Jedes System ist anders. Und trotzdem musst du dich relativ schnell zurecht finden. Der Kunde zählt schließlich viel Geld dafür. Was ich auch noch sehr wichtig finde, dass man der Typ Mensch ist, der auch mal auf den Tisch hauen kann. Du musst dem Kunden auch mal sagen, dass der Weg x den er gehen will falsch ist. Und Weg y besser für ihn ist. Wenn man ein kleines Mauerblümchen ist, wird man vermutlich in dem Job untergehen. Außerdem muss man natürlich im Stande sein auf fremde Menschen zuzugehen. Du wirst immer wieder mit Menschen konfrontiert sein, die du nicht kennst. Oder auch die, die vielleicht doof sind. Ich hatte letztens erst einen Kunden mit dem ich noch nie Kontakt hatte und der seinen Frust bei mir abgeladen hat, indem er mich angebrüllt hat. Schön ist das natürlich nicht. Aber sowas kann leider auch passieren. Ich für meinen Teil mag aber die Herausforderung. Ich hatte in den mittlerweile 5 Jahren noch kein Projekt, dass so war wie ein anderes. Irgendwas ist immer anders. Sowohl die fachlichen Dinge, als auch die Menschen. Und jedes Projekt hat irgendwie seine eigene Herausforderung. Es ist auch oft eher schwer zu planen. Ich weiß aktuell was ich bis März mache. Aber danach? Mal sehen. Projekte ändern sich. Kunden kommen dazu. Kunden verschieben Projekte. Projekte dauern länger, etc. Ich hoffe das gibt dir erst mal einen Einblick. Degurina reagierte darauf 1 Zitieren
Al.Thani Geschrieben 24. Januar 2019 Geschrieben 24. Januar 2019 Ich persönlich würde mich überall bewerben, wo ich kann. Als ich mich beworben habe, stellte ich fest, dass sowieso alle Firmen sich nach einem sehr ähnlichen Muster präsentieren und die Firmengröße spielt nicht immer eine Rolle. Ich bin von einem 30 Mann Unternehmen zu einem 600 Mann Unternehmen gewechselt und die Ausbildung in dem 30 Mann-Betrieb war wirklich super und ist jetzt eine Katastrophe. Daher rate ich dir zu einigen wichtigen Punkten: 1. Nimm so viele Vorstellungsgespräche mit, wie du kriegen kannst 2. Frage nach was die Firma konkret macht im Tagesgeschäft 3. Frag nach ob sie alle (oder zumindest die meisten) Inhalte des Ausbildungsrahmenplanes auch vermitteln 4. Achte darauf dass sie sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, was auch Kern der Ausbildung ist. Frag da GANZ KONKRET NACH und lass dich nicht mit Floskeln abspeisen. Sag ihnen ganz konkret "WAS ICH WIRKLICH WILL IST ENTWICKELN/NETZWERKE etc." Viele Unternehmen suchen Fachinformatiker um sie dann "nur" als Bürokraft oder Kaufmann einzusetzen, weil sie der Meinung sind es ist einfacher einen ITler zu nehmen und ihm BWL beizubringen, als einem Kaufmann etwas IT. Das wäre für dich in der Ausbildung ein großer Nachteil, weil deine Firma dann was ganz anderes von dir will, als die Berufsschule und die IHK. 5. Denke nicht in zu langen Zeiträumen. Wenn die Firma für die Ausbildung gut ist, danach die Konditionen aber nicht passen ist das JETZT und die nächsten 3 Jahre erst mal kein Problem für dich. Sobald deine Ausbildung beendet ist hast du einen Abschluss und kannst nochmal komplett neu mit deiner Firma verhandeln. Wenn du für sie interessant bist und sie für dich arbeitet ihr weiter zusammen. Wenn nicht dann nicht. Whitehammer03 reagierte darauf 1 Zitieren
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