Schmiddi11 Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 (bearbeitet) Hallo zusammen. Ich als Newbie habe da mal ne Frage: Ich werde im nächsten Jahr hoffentlich meine Ausbildung zum FISI abschließen und absolviere gerade mein Pflichtpraktikum bei einer mittelgroßen Deutschen Bank. Ich soll/will als Projekt die Monitoring-Software neu konfigurieren. Z.Zt. läuft Check_MK als RAW(Free-) Edition, ich soll das Ding in einer Testumgebung neu aufsetzen und sauber konfigurieren. Ein Thema für mich ist, ob ich vllt auf die kommerzielle Version umsteigen soll... Zu meiner Frage: Taugt das als Projekt oder sollte ich das erweitern/ändern? Und wie sähe ein brauchbarer Projektantrag aus? Bin für sach- und fachbezogene Meinungen dankbar. Bearbeitet 8. Januar 2019 von Schmiddi11 Rechtschreibkorrektur Zitieren
Asura Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 Grundsätzlich ist die Idee Systemmonitoring natürlich brauchbar. Worauf möchtest du deinen Fokus legen? Gibt es mit der jetzigen Installation Probleme? (Hoher Verwaltungaufwand durchFehlkonfiguration? Kann nicht alles abgedeckt werden, weil es zu sehr "selbstverwaltet" wurde?) Warum eine kommerzielle Version? Welchen Bonus hast du dadurch? Vorsicht/Gefahr: Wichtig ist, dass du den Vorteil einer Neuinstallation hervorhebst und dann davon Distanz nimmst, dass du bisherige Konfigurationen kopierst. Prüfer könnten nämlich, je nach Formulierung, davon ausgehen, dass du 90% deines Projektes vom Altystem kopierst und du dir ein leichtes Leben machst. Dann sind weder Entscheidungen noch die fachliche Tiefe für ein Projekt gegeben und es wird abgelehnt. Eine Evaluierung "kommerziell oder nicht?" halte ich für einen Bestandteil dieses Projektes. Grundsätzlich würde ich Richtung "ReDesign/Evaluierung Systemmonitoring" tendieren. Möchtet ihr bei der "Check_MK RAW(Free-) Edition" bleiben oder könntest du aus dem Projekt eine komplette Evaluierung inkl. Testinstallation machen? - Vergleichen verschiedener Monitoring-Tools - Testinstallation Zitieren
Maniska Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 Wenn dein Projekt "Ersetze Produkt x durch Produkt Y" ist, taugt es nicht. Wenn du evaluierst welches Monitoringsystem aus welchen Gründen (Administrierbarkeit, Features, Preis...) am besten geeignet ist und die Konfiguration selbst durchführst, dann ja. Natürlich musst du nicht alle 300 Server im Projekt konfigurieren, aber die Grundkonfiguration und zb. ein Template für einen "Default Windows Server" und einen "Default Linux Server" anlegen. Zitieren
Schmiddi11 Geschrieben 8. Januar 2019 Autor Geschrieben 8. Januar 2019 Hallo. Danke schonmal.Es gibt tatsächlich einen erhöhten Arbeits- und Auswertungsaufwand (viele unnötige Fehlalarme) durch ein offenbar "tot"konfiguriertes System. Die kommerzielle Variante ist leichter zu administrieren, auf Wunsch deutschsprachig (einige Admins haben mit Englisch wohl so ihre Probleme), erstellt selbstständig PDF-Reports (wichtig für die Revision) und ist schneller. Einen Vergleich der Versionen gibt es offiziell zu lesen. Von der alten Konfig gibt es höchstens die Liste der Hosts zu kopieren, ansonsten nichts Nennenswertes. Die Idee des Redisign finde ich gut. Evtl. kann ich eine Evaluierung inkl. Aufbau bis zu zweier physischer Server in einer Testumgebung bekommen. Das bleibt noch zu klären. Zitieren
Maniska Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 Es gibt auch eigne freie, kostenlose Monitoringsystem die sehr gut sind. Oft bauen die kommerziellen darauf auf. Mal "Nagios" als prominentestes Beispiel. Und wenn bei der Evaluierung rauskommt dass Produkt Y eigentlich besser passt, die Kollegen aber unbedingt System X wollen, ja mei, dann wird es halt System X. Zitieren
Asura Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 vor 32 Minuten schrieb Maniska: Wenn dein Projekt "Ersetze Produkt x durch Produkt Y" ist, taugt es nicht. Diese Verallgemeinerung ist schlichtweg falsch. In meinem Projekt war die Migration von Systemmonitoring X auf Y festgelegt, beide namentlich benannt, und es wurde ohne anstalten angenommen und mit einer guten Benotung bewertet, wobei das eher an meiner Leistung als dem Thema lag. Wobei ich beim Thema "Evaluierung" durchaus bei Maniska bin. Zitieren
Schmiddi11 Geschrieben 8. Januar 2019 Autor Geschrieben 8. Januar 2019 Bei mir ist leider Check_MK schon in Stein gemeißelt, fürchte ich.. Aber eine Evaluierung in die Doku bzw. den Antrag einzubauen? Klingt gut. Irgendwie mache ich das ja auch, Free gegen Enterprise... Zitieren
Maniska Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 Bitte die Prüfer kurz mal "weglesen" Wenn du schon extrem sicher bist bei der Enterprise zu langen, evaluier gegen 2 andere Produkte und biege deine Bewertung so hin dass du bei "deinem" Produkt landest. *pfeif* Zitieren
abby Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 vor 33 Minuten schrieb Maniska: Es gibt auch eigne freie, kostenlose Monitoringsystem die sehr gut sind. Oft bauen die kommerziellen darauf auf. Mal "Nagios" als prominentestes Beispiel. Check_MK ist tatsächlich aus Nagios raus entstanden . Ich würde tatsächlich nicht nur free vs Enterprise evaluieren. Wie Maniska sagt, schau dir Alternativen an. Deine Firma wird sich ja aus bestimmten Gründen für Check_MK entschieden haben Zitieren
smite Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 vor 4 Minuten schrieb abby: Check_MK ist tatsächlich aus Nagios raus entstanden . Ich würde tatsächlich nicht nur free vs Enterprise evaluieren. Wie Maniska sagt, schau dir Alternativen an. Deine Firma wird sich ja aus bestimmten Gründen für Check_MK entschieden haben Notfalls "Entscheidung von oben", das ist ein Totschlagargument, z. B. geschäftliche Beziehungen, extrem guter Support, verbindliche SLAs, die Chefs der Firmen gehen gemeinsam golfen,... Zitieren
Schmiddi11 Geschrieben 8. Januar 2019 Autor Geschrieben 8. Januar 2019 Notfalls "Entscheidung von oben", das ist ein Totschlagargument, z. B. geschäftliche Beziehungen, extrem guter Support, verbindliche SLAs, die Chefs der Firmen gehen gemeinsam golfen,... Kann ich das wirklich so verpacken? Zitieren
Crash2001 Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 Klar - als "wurde auf einer höheren Ebene entschieden". Schmiddi11 reagierte darauf 1 Zitieren
Maniska Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 vor 2 Stunden schrieb Crash2001: Klar - als "wurde auf einer höheren Ebene entschieden". In Endeffekt entscheidet immer der Kunde. Auch intern,da wird das dann eben nicht Kunde genannt, sondern Fachabteilung. Und wenn die Fachabteilung nicht das Beste, sondern das Bunteste will, dann ist das halt so. Wenn die Firma Hardwaretechnisch komplett auf HP setzt, dann wird auch ein neuer Server tendenziell HP werden, einfach weil er in die Hardwarelandschaft passt. Oder der Software X kommt aus Deutschland, Y aus $Ausland und wir wollen heimische Entwickler unterstützen... Zitieren
smite Geschrieben 8. Januar 2019 Geschrieben 8. Januar 2019 vor 4 Stunden schrieb Schmiddi11: Kann ich das wirklich so verpacken? Wenn du die Versionen vergleichst, stellst du ja Kriterien auf und bastelst dir eine Tabelle. Dort kannst du auch eine Gewichtung reinpacken und damit kann man schon sehr stark das Ergebnis in eine beliebige Richtung lenken. Wenn du der Anzahl der optionalen Features den Wert 1 gibst und du dem schnellen garantierten Support den Wert 10 hast du dein Wunschergebnis . Das ganze könnte man dann damit begründen, dass die überwachten Systeme für eure Firma extrem wichtig sind und ihr bei einem Ausfall des Monitorings keine Fehler mitkriegt. Wenn eine Firma zu 95% auf Oracledatenbanken setzt, werden sie vermutlich bei neuen Datenbanken auch wieder Oracle nehmen auch wenn die Lizenzkosten um ein vielfaches höher sind. Warum werden sie das tun? Ein paar Beispiele: -Diese Firma hat dann Know How bei Oracle Datenbanken und kann im Fehlerfall besser reagieren. Dadurch haben sie im Problemfall kürzere Ausfallzeiten. Stell dir mal vor was es kostet, wenn bei BMW die Produktion für 1 Stunde stillsteht und 1000 Leute Däumchen drehen? -Wenn du ein Upgrade auf eine neue Version machst ist die Gefahr von Fehlern geringer, wenn du 100 identische Datenbanken auf ähnlicher Hardware patchst als 1000 verschiedene. -Neue Datenbanken lassen sich leichter in die bestehenden Monitoring und Backupkonzepte einbinden. Kurz gesagt, die auf den ersten Blick wirtschaftlichste Entscheidung ist nicht immer die beste. Dies lernt man erst im Job mit der entsprechenden Berufserfahrung. Ganz wichtig ist jedoch, dass du deine Entscheidung/Ergebnis verständlich aus aussagekräftig dokumentierst. Es darf auf keinen Fall so wirken, als ob du im Vorfeld schon wusstest welche Software es wird. Auch wenn du es jetzt schon vermutest musst du dich mit dem Thema Softwareauswahl ausgiebig befassen. Ansonsten gilt es nicht als Projekt mit eigenen Entscheidungen sondern einfach nur die Umsetzung von definierten Arbeitspaketen. Die Prüfer wollen sehen, dass du nach der Ausbildung in der Lage bist die Anforderungen zu erkennen und anschließend die beste Lösung vorzuschlagen und zu implementieren. Die beste Lösung ist nicht immer die billigste. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 9. Januar 2019 Geschrieben 9. Januar 2019 vor 13 Stunden schrieb smite: [...] Wenn eine Firma zu 95% auf Oracledatenbanken setzt, werden sie vermutlich bei neuen Datenbanken auch wieder Oracle nehmen auch wenn die Lizenzkosten um ein vielfaches höher sind. Warum werden sie das tun?[...] Ganz davon abgesehen, dass ein bereits bestehender Datenbankserver verwendet werden und einfach nur eine neue Datenbank angelegt werden muss. Redundanzen, Backups, etc. greifen dann auch für die neue DB. Zitieren
arlegermi Geschrieben 9. Januar 2019 Geschrieben 9. Januar 2019 vor 18 Stunden schrieb Schmiddi11: Kann ich das wirklich so verpacken? Auf jeden Fall. Ich hatte so etwas auch in meinem Abschlussprojekt, wo die Fachabteilung auf ein bestimmtes Format bestanden hat, obwohl es sowohl aus technischer als auch aus fachlicher Sicht bessere Alternativen gibt. Das kam im Fachgespräch auch zur Sprache und ich sollte mich dafür rechtfertigen. Da war die Antwort "Anwender besteht darauf" völlig ok - der PA ist ja auch nicht realitätsfremd. Zitieren
Schmiddi11 Geschrieben 9. Januar 2019 Autor Geschrieben 9. Januar 2019 Auf jeden Fall. Ich hatte so etwas auch in meinem Abschlussprojekt, wo die Fachabteilung auf ein bestimmtes Format bestanden hat, obwohl es sowohl aus technischer als auch aus fachlicher Sicht bessere Alternativen gibt. Das kam im Fachgespräch auch zur Sprache und ich sollte mich dafür rechtfertigen. Da war die Antwort "Anwender besteht darauf" völlig ok - der PA ist ja auch nicht realitätsfremd.Was "realitätsfremd" angeht, habe ich schon andere Dinge im Bezug auf den PA gehört... Naja, ist wohl eher aubjektiv und sollte mich nicht beeinflussen. Am Ende ist es mein Projekt und wenn der Antrag durchgeht, habe ich schonmal was. Danke schonmal an alle Zitieren
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