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Geschrieben

Schließe mich der guten Formatierung auch mal an.

Wusstet Ihr schon immer was Ihr werden wolltet?

Während der Schulzeit (Abi 2011) war die Tendenz schon eher Richtung IT, aber ich habe auch andere Optionen wie Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr oder ein duales Studium in der Verwaltung erwägt.

Gab es Umwege?

Nach dem Abi habe ich zunächst ein FSJ absolviert, ehe ich mich für ein Studium im Bereich Wirtschaftsinformatik entschieden habe. Nach dem 2. Semester musste ich aus verschiedenen Gründen abbrechen. Schon während des ersten Semesters habe ich mich auf verschiedene Ausbildungsplätze zum FIAE beworben und letzlich bei einem mittelständischen Unternehmen die Zusage bekommen. Während des dritten Jahres stand meine Übernahme fest und ich bin intern an einen anderen Standort gewechselt, als Schnittstelle zur zentralen IT.

Seid Ihr zufrieden?

Der Posten nach der Übernahme hat mir zunehmend weniger gefallen. Viele Aufgaben die überhaupt nicht mit meiner ursprünglichen Ausbildung zu tun hatten und die ich auch einfach nicht langfristig machen wollte (kaum Programmierung, viel Support und Mädchen für alles). Trotzdem habe ich gut zwei Jahre ausgeharrt. Zum einen hat die ein oder andere Bewerbung in der Zeit leider nicht geklappt und zum anderen habe ich mir durch kurzen Arbeitsweg, nette Bürokollegen etc. eingeredet, es sei ja nicht alles so schlimm.

Irgendwann stand in der Zeitung dann eine Ausschreibung der Polizei (IT-Ermittlungsunterstützung). Das las sich für mich sehr interessant und nach einem guten Vorstellungsgespräch erfolgte nachmittags leider eine Absage, weil ein Kandidat noch etwas besser abgeschnitten hat. Das hat mich ermutigt in dem Bereich weiterzusuchen und so kam es ein paar Monate später dazu, dass ich eine ähnliche Stelle etwas weiter weg von meiner Heimat antreten konnte.

Würdet ihr Rückblickend etwas anders machen?

Müsste ich nochmal die Schulbank drücken, würde ich definitiv mehr tun. Mein Abi ist mit 2,8 zwar nicht grottenschlecht, aber weit unter dem was mit etwas Lernaufwand möglich gewesen wäre. Auch die Zeit während des FSJ habe ich nicht optimal genutzt. Habe mich fast ohne Informationen zur Uni/zum Studium dort beworben und eher nur die WG mit meinem damaligen Kumpel im Kopf gehabt.

Wie seht Ihr eure Zukunft?

Ich denke ich habe jetzt einen Bereich gefunden, in dem ich dauerhaft arbeiten kann und möchte. Allerdings wird je nach Behörde unterschiedlich bezahlt. Ich kenne Kollegen die zwei Entgeltgruppen besser dastehen und das macht dann schon was aus. Zudem halte ich immer wieder mal Ausschau nach Stellen näher an meiner Heimat, auch wenn ich mich in der neuen Umgebung sehr wohl fühle. Eventuell versuche ich berufsbegleitend ein Studium oder andere Fortbildungsmaßnahmen, um meine Chancen bezüglich besserer Bezahlung zu verbessern.

Geschrieben

Ich habe keinen sehr gradlinigen Lebenslauf, aber im Nachhinein würde ich nicht vieles sehr anders machen. Da alles was ich getan habe irgendwie dazu geführt hat mich zu bereichern.

Mein Lebenslauf sieht wie folgt aus:

·         Realschulabschluss

·         Ausbildung zum FISI

·         Abitur

·         Studium Lehramt (abgebrochen, da nicht mein Ding)

·         Job in der IT gesucht und bei 20 MA KMU angefangen im Bereich Support, Techniker

·         Nebenbei Weiterbildung zum OP angefangen

·         Nach 4 Jahren Job gewechselt und in Richtung Wawi Projekte in ein 120 MA Unternehmen

·         Nach einem Jahr zu einem 3000 MA Unternehmen in den Bereich PDM/CAD Beratung/Administration gewechselt.

·         Nach 4 Jahren in ein 17000 MA Unternehmen im Bereich CAD/PLM gewechselt.

Da bin ich bis heute noch. Ich kann sagen ich bin recht zufrieden, meine Arbeitszeit ist super, ich verdiene genug und habe eine tolle Firma.  Ich bekomme verantwortungsvolle Aufgaben und werde geschätzt. All meine Stationen in meinem Leben haben mir auf die ein oder andere Art geholfen und mich weiterentwickelt.

Ich finde den Bereich in dem ich arbeite sehr spannend, auch wenn er nur noch ein Spezialgebiet der IT ist der auch fachlich sehr anspruchsvoll ist. Es geht nicht mehr primär um IT Infrastruktur, sondern um komplexe PLM Systeme mit Schnittstellen, MultiCAD Anbindungen, Durchgängige CAD-CAM Ketten, FEM Analysen und Projekten in diesem Bereich. Man muss mehr verstehen wie Unternehmen produzieren und dies in ein PLM System umsetzen. Aber ich muss sagen, genau das macht mir sehr viel Freude. Eben nicht nur rein IT lastig zu arbeiten sondern auch die Branche und ihre Besonderheiten zu verstehen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo zusammen,

ich ahbe schon einen etwas größeren "Umweg" hinter mir, sehe dies aber als sehr wichtige Lebenserfahrung an, auf die ich nicht  verzichten möchte.

Ich wollte schon imemr in den sozialen Bereich. Als Kind wollte ich Heimerziehungpflegerin werden, später dann Krankenschwester. Nach dem Realschulabschluss mit knapp 16 Jahren 2002 und nach einem Jahrespraktikanten im Krankenhaus, habe ich mir dann die Altenpflege genauer angesehen und darin 2004 - 2008 mein Examen gemacht. Nachdem das erste Pflegeheim in dem ich angestellt war einem Gruselkabinett ähnelte, habe ich zur Rotkreuzschwesternschaft gewechselt, wo es mir eigentlich ganz gut gefiel.

Schon 2010 musste und wollte ich aber aus gesundheitlichen Gründen (ihr habt ja alle schon von der Überlastung in der Pflege gehört...) den Beruf aufgeben. Nach einigem Hin-und-her mit der Rentenversicherung, 2 Rehas und Berufsfindunsgmaßnahmen hatte ich dann die Möglichkeit mit die IT im Rahmen von zwei Praktika genauer anzusehen. Da ich sowieso schon als Teenie ein Interesse an meinem PC  hatte, im Internet so gut wie heimisch war, mich die Funktionsweise eines Rechners neugierig gemacht hat und ich mir selbst HTML beibrachte um damals meine eigene Website zu meinem damaligen Lieblingsanime aufzubauen musste ich mir unbedingt die IT-Berufe genauer ansehen. Zunächst in einer kleinen 2-Mann-IT-Klitsche auf dem Dorf und dann an einem Forschungsinstitut im öffentlichen Dienst. Und dort habe ich dann auch meine Umschulung zur FISI absolviert und arbeite dort noch heute. Habe im Januar sogar meinen Ausbilderschein gemacht, weil mir die soziale Komponente und die Arbeit mit Menschen im immernoch am Herzen liegt.

Und sollte ich mich hier nicht mehr wohl fühlen, dann werde ich wiederd en mut aufbringen und mich anderweitig usmehen. Ein Beruf MUSS Spaß machen -dass es nicht immer toll ist und auch man auch mal Phasen hat in denen alles nervt ist völlig normal. Ich kann nur jedem der nicht glücklich ist empfehlen, sich nichtd amit zufrieden zu geben, sondern genaustens zu prüfen, welche Optionen es noch gibt.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist doch mal ein Thread, für den es sich lohnt, sich mal nach langem nur Mitlesen anzumelden und auch einen Beitrag zu verfassen.

Ich komme aus der Nähe von Hamburg und habe 2007 Abitur gemacht, mit einem 2,4er Schnitt. War recht ordentlich, dafür dass ich eigentlich nicht so viel dafür getan habe. Nach dem Abi nicht so recht gewusst, was ich machen soll / will. Hatte damals andere Prioritäten, viel Party gemacht, Drogen konsumiert, die Tour eben.

Noch bei den Eltern wohnend ein Studium angefangen, Politikwissenschaften. Hat mich irgendwie interessiert, dass es damit beruflich mal schwierig werden könnte, hatte ich damals nicht auf dem Schirm. Nach 3 Jahren musste ich das Studium aufgrund gesundheitlicher Probleme aufgeben, natürlich ohne Abschluss oder irgendwas Vorzeigbarem.

Durch viel Sport und Disziplin wieder nach einiger Zeit halbwegs gesund geworden, aber beruflich sah es natürlich sehr schlecht aus. Abgebrochenes Studium, nach 3 Jahren, keine Berufsausbildung, keinerlei Qualifikationen.

Während viele alte Schulkollegen in Top Unternehmen durchgestartet sind, um die Welt geflogen sind, sich teure Autos gekauft und an Traumstränden Urlaub gemacht haben und beruflich so richtig erfolgreich waren, ging es bei mir nur ums Überleben. Meine Eltern haben mich mehr oder weniger aus dem Haus geschmissen, es gab keine finanzielle Unterstützung, ich musste selbst klarkommen.

Ich bin dann nach Dresden gezogen und habe dort in einem Callcenter gearbeitet. Das 1 Jahr lang. Ich muss sagen, dass das mit die härteste Zeit in meinem Leben war, für den Mindestlohn unter brutalsten Bedingungen in einem extrem beschissenen Job arbeiten zu müssen, damit man quasi nicht auf der Straße landet.

Es war jedoch auch, wie ich es jetzt im Nachhinein sehe, der entscheidende Moment, in dem ich beschlossen habe, mein Leben zu ändern und was draus zu machen.

Ich habe mich dann, mit 29 Jahren, in Hamburg auf eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beworben (IT Affinität gab es bei mir schon immer). Ich habe 30 Bewerbungen geschrieben, bekam nur Absagen (zu alt, Lebenslauf, etc. etc.). Ein einziges Unternehmen hat mich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, was dann auch sehr gut lief und man hat mir einen Ausbildungsvertrag angeboten. Im Nachhinein denke ich, dass es einfach Schicksal gewesen sein muss. 29 Absagen, 1 Vorstellungsgespräch, und die Möglichkeit gehabt, im IT Bereich zu arbeiten.

Ich bin wieder nach Hamburg gezogen, dort in eine WG. Von den 600€ Netto Ausbildungsgehalt gingen 500€ für ein WG Zimmer drauf, an den Wochenenden habe ich 16 Stunden „nebenbei“ gejobbt, um überhaupt über die Runden zu kommen.

Die Ausbildung lief sehr gut. Ich habe in der Berufsschule nur 1er geschrieben und die Ausbildung auch verkürzt. Die Berufsschule habe ich mit einem 1,0er Schnitt in allen drei Lehrjahren abgeschlossen, im Januar 2018 die vorzeitige Abschlussprüfung gemacht (Ausbildung verkürzt) und mit 90% (oder 1,6 in Noten) bestanden.

In meinem Betrieb lief es auch sehr gut, die Firma ist in der Automobilbranche als IT-Dienstleister tätig. Man hat mir von Anfang an während der Ausbildung viel Verantwortung gegeben, weil man gemerkt hat, dass ich extrem motiviert war. Bereits ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung habe ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag für die Zeit nach der Ausbildung bekommen, mit einem Jahresgehalt von 47.000€ / Jahr, das ich natürlich unterschrieben habe.

Mittlerweile habe ich die erste Gehaltserhöhung bekommen, arbeite in mehreren Projekten mit, habe zum Teil schon Verantwortung für die IT-Infrastruktur in Kundenprojekten und könnte zufriedener nicht sein. Gerade wenn ich mir anschaue, wo ich hergekommen bin und was ich durchmachen musste.

Ich verdiene mittlerweile gut, genau wie meine Frau, wir führen ein sehr schönes Leben, können uns alles leisten, was wir möchten, fahren an schöne Orte in den Urlaub und kaufen und bald unser Traumauto, einen BMW 430 mit 252 PS und 6 Zylindern :D Ich weiß zu schätzen, was wir haben, weil ich mir dafür den Arsch aufgerissen habe und extrem hart arbeite und gearbeitet habe, um diese Chance zu bekommen. Von den Eltern keinen Cent Unterstützung bekommen, alles selbst aufgebaut, geplant und dran gearbeitet. Es fühlt sich gut an.

Ob ich was anders machen würde? Klar, die Studienzeit war natürlich extrem suboptimal, aber im Endeffekt hat es mich dahin gebracht, wo ich heute bin und dafür bin ich sehr dankbar.

Bearbeitet von MoonsOfJupiter
Geschrieben

@MoonsOfJupiter
Das ist doch ein schöner Weg. Die 47k finde ich nach der Ausbildung auch recht ordentlich, das bekommen die wenigsten.
Mein Weg in die IT war auch etwas steinig.

Schule: Hauptschule mit einem Realschulabschluss (Schnitt 2,2)
Berufsfachschule Informatik 1 Jahr, die ich total verkackt habe. Hab mich total hängen lassen und eben auch viel Party gemacht.

Mit 17 eine Ausbildung im Einzelhandel angefangen (auch abgeschlossen), danach war es etwas holprig und ich fing eine Ausbildung als FiSi an und hab diese nach drei Monaten abgebrochen, weil der Betrieb einfach schlimm war.
Daraufhin habe ich das ganze mit einem Praktikum (1 Jahr) abgekürzt und bin am Wochenende Arbeiten gegangen, damit ich irgendwie Kohle hatte.

Meine Eltern haben mich zum Glück immer etwas unterstützt, wobei ich damals schon gut mit Geld umgehen konnte.
Die knapp 10 Monate waren ziemlich hart, weil ich neben dem 40 Stunden Praktikum noch 16 Stunden am Wochenende arbeiten ging und nichtmal an meinem Geburtstag frei hatte.

Die Ausbildung habe ich gut abgeschlossen und meinen erweiterten geschafft, die Prüfung ging insgesamt mit 88% über die Bühne.
Bin damals in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben und habe auch recht gut verdient. Mittlerweile habe ich die Stelle gewechselt und spare somit 100€ Sprit im Monat und etwa 30 Minuten Fahrtzeit pro Strecke.

Gehaltstechnisch liege ich bei 45k, was für mich schon echt gut ist, weil die Gegend in der ich wohne ziemlich günstig ist. Ein Haus habe ich mittlerweile auch gebaut und es läuft einfach alles Rund im Leben.

Bin Momentan Mitte 20 und bewege mich langsam auf die 30 zu.
Das Geld sitzt mittlerweile so "locker", dass ich mir letztens einfach ein Auto gekauft habe, es war ein reiner Spontankauf. Heute überlegt ein Auto zu kaufen und am nächsten Tag eine Probefahrt gemacht und dann direkt gekauft.

Geschrieben

Mein Weg in die IT ging auch über ein paar Umwege.

drangekommen an das Interessengebiet bin ich über die Familie (Bruder), Bekannte etc. man wollte in der Gruppe halt immer die neuesten Spiele spielen können, und dann hat man sich halt aus alten Gurken und neuer Hardware immer wieder die Systeme nachgerüstet.

Angefangen auf der Hauptschule bin ich in der 6 Klasse gewechselt, die Klasse übersprungen und hab in der 7. Realschulklasse weitergemacht, meine Mittlere Reife hab ich mit 2,4 abgeschlossen und wollte eigentlich in die IT, das Problem war nur schon damals, ohne Abitur und Führerschein hab ich keine Lehrstelle in der IT gefunden.

Also ehrenrunde übers Amt gedreht, und da ich auch in den BVB Maßnahmen mit meinen Bewerbungen erfolglos blieb, hab ich eine alternative im MINT Bereich gesucht und bin zum Lebensmitteltechniker gekommen. Hab dort meine Ausbildung gemacht, mit 2,4 abgeschlossen und hab dann allerdings auf alles Mögliche Allergien bekommen, der Arzt schrieb mir eine Arbeitsuntauglichkeit in dem Beruf und ich durfte über eine Umschulung neu wählen und habe mir dann den FISI als Ausbildungsberuf ausgesucht. Gesagt getan, 2 Jahre Umschulung und die Ausbildung leider nur mit 2,6 abgeschlossen, der Theorieteil gut, Praktisch schlecht weil mein Ausbildungsbetrieb als kleine Klitsche damals für mich nur "Rechnerreparatur" als Aufgabenfeld über hatte, Administration etc. hat man mich leider nicht gelehrt, das hab ich mir so nebenbei ein wenig beibringen müssen.

Danach hab ich aufgrund fehlender Erfahrung auch nur schwer was bekommen, hab dann über eine Dienstleisterfirma für Softwarepaketierung eine Art "Orga" Job für Musterinstallation etc. bekommen - für 6 Monate, bis deren Projektpartner nicht mehr gezahlt hat. Also wieder Arbeitslos, dann war ich bei einem großen Dienstleister als Onsite Support beim Kunden eingesetzt, der auch falsch kalkuliert hat, und mich entsprechend wieder rausgeworfen hat, weil kein Geld. Dann bin ich über die Zeitarbeit (gezwungener Maßen, Zeitarbeit ist für mich ein rotes Tuch) glücklicherweise an eine Stelle im ÖD gekommen wo ich jetzt seit fast 2 Jahren bin.

Zufrieden? Die Kollegen und das Team sind super allerdings ist die Bezahlung echt mies und das wird mit den Lebensunterhaltskosten im Rhein Main Gebiet echt schwierig. Zumal ich mich gern weiterentwickeln würde, vielleicht auch mal mehr Administratives lernen, aktuell bin ich nur im First Level eingesetzt.

Zukunftsblick?

Schwer zu sagen, aktuell hole ich mein Abi nach, will nach Möglichkeit und Know How gerne ein Studium anhängen, wenn das klappt und es bleibt dabei, wahrscheinlich in den Security Bereich... aber das ist alles Zukunftsmusik.

 

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