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Geschrieben

Hallo die Herrschaften!

Ich habe meinen Projektantrag eingereicht und sechs Wochen später schlussendlich mitgeteilt bekommen, dass mein Antrag abgelehnt wird. Nachbessern sei nicht erwünscht - ich soll ein neues Projekt einreichen. Die Begründung war folgende:
"Die beschriebene Projektarbeit entspricht vom Umfang her nicht der einer Abschlussarbeit zum Fachinformatiker. Bitte reichen Sie ein neues Projekt ein.?"

Das macht mich stutzig - leider bekomme ich durch die IHK (Bremen) auch nicht an weiteren Details heran, warum das Ganze abgelehnt wurde.
Vielleicht fällt euch ja auf, inwiefern die Arbeit vom Umfang her unzureichend ist. Auch Chef und Ausbilder können diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehen. Der Zug ist abgefahren, ich habe nun noch 4 Tage Zeit mir ein neues Projekt zu suchen. Wenn aber Zeit da ist würde ich mich freuen wenn ich von hier noch nützliches Feedback erhalten könnte.

1. Projektantrag

Implementierung einer automatisierten Deploymentumgebung für Windows Clients

1.1 Kurzform der Aufgabenstellung

Ziel des Projekts ist es, eine Deploymentumgebung für Windows Clients auf Basis der von Microsoft bereitgestellten Services und Werkzeugen aufzusetzen und in Betrieb zu nehmen. Das Ergebnis muss den vielfältigen Ansprüchen des Unternehmens gerecht werden. Primär müssen folgende Funktionen gewährleistet sein: Das Bereitstellen von mehreren Images, das Unterstützen von Modellen verschiedenster Hersteller, sowie den Rollout und das Aktualisieren zusätzlicher Software über das Netzwerk. Dazu müssen die Microsoft Services WDS (Windows Deployment Service), AIK (Windows Automated Installation Kit) und MDT (Microsoft Deployment Toolkit) installiert und konfiguriert werden. Zum Abschluss werden unterschiedliche Images erstellt, hochgeladen und getestet.

1.2 Ist-Analyse

 

In dem Segment, in welchem das Deployment zum Einsatz kommen soll, befinden sich 50 Clients in Benutzung. Da verschiedene Kunden bedient werden müssen, sind die Anforderungen bezüglich der benötigten Programme und Systemeinstellungen in jedem Bereich sehr individuell. Das hat zur Folge, dass die Computer oft neu aufgesetzt werden müssen. Bei Problemen, welche nicht in einem angemessenen zeitlichen Rahmen zu lösen sind, wird der Computer neu aufgesetzt um eine zeitaufwendige Fehlersuche zu vermeiden. Dieselbe Prozedur läuft ab, wenn ein Client einem neuen Kundensegment zugeordnet werden soll. Dabei wird der Computer manuell für seinen neuen Einsatzbereich vorbereitet. Dazu gehört die händische Installation des Betriebssystems, das Herunterladen und Installieren verschiedener Updates und die Installation benötigter Software. Auch Systemeinstellungen, wie etwa die Netzwerkeinstellungen, werden durch das IT Personal angepasst. Das macht diesen Ablauf sehr zeit- und arbeitsintensiv.

2.1 Was soll am Ende des Projektes erreicht sein?

Nach Abschluss des Projekts soll eine performante Deploymentlösung geschaffen sein. Mittels Massenrollout kann über den Server Software ausgerollt werden und über die PXE lassen sich die Clients nach Auswahl des Image neu aufsetzen. Dies wird sich in vielerlei Hinsicht positiv auf das Geschäft auswirken: Das Aufsetzen der Rechner kostet dem IT Personal erheblich weniger Zeit und lässt das Team flexibler mit den Ressourcen, den Clients, umgehen. Benötigen Mitarbeiter für die Arbeit mit einem Kunden neue Software, lässt sie sich über den Server installieren. Auch das Aktualisieren von bereits vorhandener Software kann so durchgeführt werden. Lädt man dieses auf den Deployment Share, so lassen sich die übrigen Rechner mit wenigen Klicks auf einen einheitlichen Stand bringen. Aufgrund der hinterlegten Systemeinstellungen werden die Rechner der Domäne beitreten und vom DHCP eine IP Adresse erhalten. Nachdem die Prozedur durchlaufen worden ist, sollen die Clients direkt betriebsbereit sein.

2.2 Welche Anforderungen müssen erfüllt sein?

Das Projekt soll die Anforderungen des Unternehmens in vollem Umfang erfüllen. Dies sieht unter anderem vor, dass die Verteilung und Installation verschiedener Betriebssysteme bequem über das Netzwerk initiiert werden kann. Neben dem Betriebssystem soll auch Software über den Server verteilt werden können. Updates für bereits installierte Anwendungen sollen ebenfalls über den Deploymentserver auf den Clients installiert werden. Wichtig ist, dass verschiedene Images abgespeichert werden können um die Flexibilität der Abteilung zu erhöhen. Der Client ist nach Abschluss einer Deploymentprozedur vollends betriebsbereit, es sind also auch bereits entsprechende Einstellungen, wie die Netzwerkkonfiguration, gesetzt worden.

2.3 Welche Einschränkungen müssen berücksichtigt werden?

Da die benötigte Soft- und Hardware entweder bereits vorhanden oder kostenlos im Internet erhältlich ist, gibt es aus finanzieller Sicht keine Einschränkungen. Auch der Speicherplatz, welcher benötigt wird um Images und Softwarepakete für das Netzwerk zugänglich abzuspeichern, ist vorhanden und stellt im Rahmen dieses Projektes keine Einschränkung dar. Eine mögliche Einschränkung ist aber die Bandbreite innerhalb des lokalen Netzwerkes. Werden mehrere Rechner zeitgleich neuinstalliert oder mit großen Softwarepaketen versorgt, so geschieht dies zulasten der Bandbreite und somit den laufenden Betrieb beeinträchtigen. Dies ist unbedingt zu testen. In der neuen Umgebung muss Software noch vor dem Rollout auf die Clients eingehend getestet werden. Wird fehlerhafte Software ausgerollt, so verursacht diese womöglich auf allen betroffenen Geräten Probleme. Ein Schaden für den Kunden und somit für das Unternehmen könnte so nicht ausgeschlossen werden.

3.1 Was ist zur Erfüllung der Zielsetzung erforderlich?

• Erstellen und Konfigurieren einer neuen virtuellen Maschine 
• Installation eines Windows 2016 R2 Servers, darauf werden die Services MDT, WDS und AIK eingerichtet. Der Server wird in die Domäne eingepflegt und erhält eine statische IP Adresse. 
• Konfigurieren der oben genannten Services 
• Anlegen des Deployment Shares, auf dem Images, Software etc. abgelegt werden können 
• Erstellen und Anpassungen der Images, Einbindung in die Deploymentabläufe, Upload von Software 
• Umfangreiches Testen

3.2 Hauptaufgaben auflisten

Die Hauptaufgaben in diesem Projekt belaufen sich auf die folgenden Punkte: 

1. Aufsetzen der virtuellen Maschine und des Servers 
2. Konfigurieren der benötigten Dienste und Services 
3. Erstellen der Betriebssystem Images und Einbinden in das Deployment 
4. Hinterlegen der Software, welche ausgerollt werden soll 
5. Konzeptionieren der Aufgaben, Skripte und Abläufe des Deployments 
6. Testphase

3.3 Teilaufgaben auflisten

 

1. Vorbereitende Arbeiten 
1.1 Anlegen einer neuen virtuellen Maschine 
1.2 Installation des Serverbetriebssystems 
1.3 Konfiguration der virtuellen Maschine (Netzwerkeinstellungen) 
1.4 Testphase I - Überprüfung der konfigurierten Einstellungen 
2. Erstellen der Images 
2.1 Installation von Updates 
2.2 Anfertigen der kundenspezifischen Images auf Basis des Blanko Image 
2.3 Testphase II - händisches Aufsetzen von Clients mit den neuen Images 
3 Implementierung 
3.1 Anlegen eines Deploymentshares und Konfiguration von WDS, MDT und AIK 
3.2 Hochladen und Einbinden der Images 
3.3 Hinterlegen der Software, welche über den Server ausgerollt werden soll 
3.4 Konzeptionierung der Deployment-Abläufe für Betriebssysteme 
3.5 Erstellen der Tasks/Skripte für den Softwarerollout 
3.6 Testphase III - Client- und serverseitig angestoßene Rollouts von Betriebssystemen 
3.7 Testphase III - Testen der Abläufe beim Ausrollen/Updaten einer Software - Finales Testen

 

 

Edit: Mir ist klar geworden, dass es besser gewesen wäre weniger präzise auf die Windowseigenen Tools einzugehen, die Wahl des Produkts also offen zu lassen. Dies rechtfertigt aber meines Erachtens nach nicht den oben angegebenen Grund. Dem Antrag beigefügt war ein Meilensteinplan mit konkreten Zeitkontingenten der einzelnen Punkte (Ich kam ziemlich genau auf 35 Stunden).

 

Danke fürs Lesen und viele Grüße,

CharlieScene

Geschrieben

Das ist ein Arbeitsauftrag, keine Problemstellung.
Die IHK möchte, dass dein Projekt ein Problem löst (was sich schon durch halbwegs geschicktes Umschreiben machen ließe)

Du triffst keine Entscheidungen. Alles ist bereits vorgegeben.

Das klingt nach einer Klick-Orgie. Viele Installer durchklicken, 2-3 Configs abändern.

Geschrieben

Das Thema ist für die Tonne, so wie Du es aufziehst. Der PA hat entschieden, diesen Ansatz nicht mehr zu zu lassen.

Es geht darum, ein komplexes Problem nachvollziehbar mit eigenen Entscheidungen zu lösen. Es geht also NICHT um eine Anleitung, wie man den Server XYZ mit User ABC in die tolle Domäne 123 integriert. Es geht darum, WIESO man das macht, WANN sich das rechnet und welche Alternativen ( es gibt IMMER welche ) WARUM ausgeschlossen wurden.
Und installieren darfst Du es auch ... nur ist Deine Entscheidungsleistung und deren Sachlichkeit die Grundlage der Beurteilung. Klicken kann jeder, es geht darum, daß Du auch ne Idee hast was Du da tust ;)

Bei Deinem abgelehnten Ansatz triffst Du keine Entscheidungen.

Also nicht mehr dran rumdoktern, das Urteil wurde von den Kollegen wie erwartet gefällt.

 

EDIT: Zur Info auch für andere Leute: Die Entscheidung des PAs über Zulassung oder Nichtzulassung ist unanfechtbar und bedarf keiner langen Begründung.

 

Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb charmanta:

Es geht darum, ein komplexes Problem nachvollziehbar mit eigenen Entscheidungen zu lösen. Es geht also NICHT um eine Anleitung, wie man den Server XYZ mit User ABC in die tolle Domäne 123 integriert. Es geht darum, WIESO man das macht, WANN sich das rechnet und welche Alternativen ( es gibt IMMER welche ) WARUM ausgeschlossen wurden.
Und installieren darfst Du es auch ... nur ist Deine Entscheidungsleistung und deren Sachlichkeit die Grundlage der Beurteilung. Klicken kann jeder, es geht darum, daß Du auch ne Idee hast was Du da tust ;)

 

Sowas wollte ich hören, sachliche und konstruktive Kritik. Schließlich möchte ich dass mein nächster Antrag genehmigt wird. Es war (das steht im Post sogar so dar), nie meine Intention die Entscheidung anzufechten oder in irgendeiner Form infrage zu stellen.

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