Maniska Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 Hallo zusammen, ich bin im April seit 4 Jahren im (nun nicht mehr ganz neuen) Unternehmen, stehe kurz vor dem erfolgreichen Abschluss eines großen Projektes und würde gerne die Gelegenheit nutzen um ein qualifiziertes Zwischenzeugnis anzufordern zwecks aktueller Leistungsbeurteilung. Nun hat die Frage nach einem Zwischenzeugnis ja auch immer ein "Gschmäckle" (will der MA etwas wechseln?!?). Ich weiß auch nicht genau wie das Thema allgemein im Unternehmen gehandhabt wird, bzw wie viele MA hergehen und mehr oder weniger regelmäßig eins anfordern. Zusätzlich gibt es das Problem, dass - noch inoffiziell - über Rufbereitschaft nachgedacht wird, wozu ich nicht bereit bin, was mein Vorgesetzter auch weiß... Ich würde nachher mal bei unserer Personaltante anfragen wie wo was, möchte aber auch von euch mal wissen wie ihr das handhabt. Zitieren
Clodessa Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 vor 13 Minuten schrieb Maniska: Hallo zusammen, ich bin im April seit 4 Jahren im (nun nicht mehr ganz neuen) Unternehmen, stehe kurz vor dem erfolgreichen Abschluss eines großen Projektes und würde gerne die Gelegenheit nutzen um ein qualifiziertes Zwischenzeugnis anzufordern zwecks aktueller Leistungsbeurteilung. Minimal umformuliert und überaus freundlich aber selbstsicher, würde ich das genau so anfragen Zwecks aktueller Leistungsbeurteilung ist doch ein guter Grund. Sollte das Gespräch dahin gedrängt werden das du weitere Gründe nennst, würde ich das auf die 4 Jahre und das großartige Projekt schieben. Es gibt keinen Grund warum das irgendwie bitter schmecken sollte, find ich... Zitieren
Kwaiken Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 vor 11 Minuten schrieb Maniska: Ich würde nachher mal bei unserer Personaltante anfragen wie wo was, möchte aber auch von euch mal wissen wie ihr das handhabt. Der am wenigsten invasive Weg ist über die HR. Die Anfrage bekommt dann der Chef auf den Tisch und wenn er auf dich zukommt, einfach "Nach 4 Jahren wollte ich einfach mal sehen, wie das Unternehmen meine Leistung so sieht". Direkt über den Chef gehen würde ich nur, wenn Du ihm durch die Blume etwas mitteilen möchtest ? Ansonsten mein Rat, auch wenn ich hier wohl eher in der Minderheit bin: Ein Zwischenzeugnis ist für eine Bewerbung aus einer Stelle heraus, finde ich, meist kontraproduktiv; es sei denn Du bist Berufsanfänger. Bis jetzt hatten die meisten Manager, mit denen ich gesprochen habe, ein Zwischenzeugnis immer eher negativ gesehen. Soll der MA weggelobt werden? Hat der MA im Kopf schon gekündigt, dass er seine Wechselbereitschaft seinem Chef durch ein Zwischenzeugnis so offen mitteilt? Gute MA lässt man nicht gehen und stoppt sie noch vor der Ausstellung des Zwischenzeugnisses. Und wenn ein MA gut ist, dann braucht er auch kein Zwischenzeugnis, um seine aktuelle Leistung darzustellen und sondiert den Markt eher inkognito. Seine aktuellen Leistungen beschreiben kann er auch mündlich im VG. Zitieren
Maniska Geschrieben 25. März 2019 Autor Geschrieben 25. März 2019 vor 5 Minuten schrieb Kwaiken: Ansonsten mein Rat, auch wenn ich hier wohl eher in der Minderheit bin: Ein Zwischenzeugnis ist für eine Bewerbung aus einer Stelle heraus, finde ich, meist kontraproduktiv; es sei denn Du bist Berufsanfänger. Bis jetzt hatten die meisten Manager, mit denen ich gesprochen habe, ein Zwischenzeugnis immer eher negativ gesehen. Soll der MA weggelobt werden? Hat der MA im Kopf schon gekündigt, dass er seine Wechselbereitschaft seinem Chef durch ein Zwischenzeugnis so offen mitteilt? Ich möchte es wirklich nur wegen der schriftlichen Beurteilung. Natürlich auch im Hinterkopf, dass wenn versucht werden sollte die (Ruf-) Bereitschaft gegen meinen Willen durchzudrücken (ginge nur über eine Änderungskündigung) ein eventuelles Arbeitszeugnis nicht (grundlos) merklich schlechter ausfallen darf *pfeif*. Eine Möglichkeit für "hey, vor X Monaten war ich noch 1er Schüler, es gab keine Er-/Abmahnungen, warum gibt es jetzt nur eine 3?" Prinzipiell macht mir der Job Spaß, wenn sich allerdings die Arbeitsbedingungen in einem für mich wesentlichen Punkt derart ändern, werde ich auch wechselwillig. Zitieren
kylt Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 vor 3 Minuten schrieb Kwaiken: Ein Zwischenzeugnis ist für eine Bewerbung ... meist kontraproduktiv...die meisten Manager, ... immer eher negativ gesehen. .... Und wenn ein MA gut ist, dann braucht er auch kein Zwischenzeugnis,... sondiert den Markt eher inkognito. Wenn ich dich richtig sehe, bist du gegen ein Zwischenzeugnis und siehst es eher als Wechselgrund außerhalb der Firma. Die Argumentation hat aber mehrere Haken. Gehen wir davon aus, über 10 Jahre bleiben alle Parameter identisch, würde ein alle 2 Jahre ausgestelltes Zwischenzeugnis immer das selbe Ergebnis liefern und wäre demnach überflüssig. Dies ist aber fern der Realität. Verändert sich deine Position in der Hierarchie, dein Aufgaben Gebiet wird erweitert, oder es ist schlicht und einfach eine lange Zeitperiod (größer 4-5 Jahre) vergangen kann ein Zwischenzeugnis deine aktuellen Aufgaben festhalten. Gleiches gilt auch bereits nach wenigen Jahren in einem neuen Unternehmen. Schon alleine um schlicht und einfach das eigene Portfolio auf einem aktuellen Stand zu haben. Und genau wie Clodessa geschrieben hat, würde ich es einfach mit der Aktualisierung der persönlichen Unterlagen begründen. ================== Btw: Manager, die erst bei Anfrage nach einem Zwischenzeugnis eine Unzufriedenheit wahrnehmen (wobei ich diese These für falsch halte) haben vorher schon falsch oder gar nicht auf die Unzufriedenheit des Mitarbeiters reagiert. Und 'gute Leute lässt man nicht gehen' ist auch immer relativ. Es kommt ganz klar auf die Gesamtheit des Wechselgrundes an. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 vor 12 Minuten schrieb kylt: Btw: Manager, die erst bei Anfrage nach einem Zwischenzeugnis eine Unzufriedenheit wahrnehmen (wobei ich diese These für falsch halte) haben vorher schon falsch oder gar nicht auf die Unzufriedenheit des Mitarbeiters reagiert. Da müssen wir, glaube ich, nicht drüber diskutieren. Gibt solche und solche. Punkt ist, dass sich in vielen Fällen (vor allem beim Gehalt) nichts tun, bis man den Mund aufmacht. Und selbst da wird dann solange abgewartet, bis das Kind ggf. schon im Brunnen ist. Stichwort: Gegenangebot. vor 18 Minuten schrieb kylt: Verändert sich deine Position in der Hierarchie, dein Aufgaben Gebiet wird erweitert... Dann sieht man das im CV. Hier wäre ein Zwischenzeugnis möglich, aber unnütz. Nehmen wir an, Du wirst von Fachkraft zum Manager befördert und forderst ein Zwischenzeugnis für deine Tätigkeit als Fachkraft an. Nach 2 Jahren bewirbst Du dich aus deiner Position als Manager auf eine neue Position, ebenfalls als Manager. Wie ausschlaggebend ist denn nun das Zwischenzeugnis, wo die Tätigkeiten der Fachkraft aufgezählt werden? Ich finde nicht besonders. Zitieren
Maniska Geschrieben 25. März 2019 Autor Geschrieben 25. März 2019 Ich wollte hier keine Grundsatzdiskussion pro/con Zwischenzeugnis vom Zaun treten. Mir geht es darum dass ich aktuell ein super Projekt hingelegt habe (O-Ton Cheffe) und mir dies gern bescheinigen lassen würde. Gerade weil es dann eben schwer wird mir später ein (deutlich) schlechteres Zeugnis auszustellen, sollte das mal nötig werden. JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
111dreimaldieeins Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 Mich würde interessieren wie ihr so ein Gegenangebot anfordert/bekommen wollt? Gibt es eine "feine" Art sowas durchzusetzen? Legt ihr eurem aktuellem AG dann wirklich den neuen Arbeitsvertrag vor? Zitieren
Kwaiken Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb 111dreimaldieeins: Legt ihr eurem aktuellem AG dann wirklich den neuen Arbeitsvertrag vor? Nein, nur die Kündigung. Bearbeitet 25. März 2019 von Kwaiken Zitieren
kylt Geschrieben 25. März 2019 Geschrieben 25. März 2019 vor 6 Stunden schrieb Maniska: Mir geht es darum dass ich aktuell ein super Projekt ... bescheinigen lassen würde ... Ein Zischenzeugnis bescheinigt wesentlich mehr als nur ein Projekt. Auch wenn es für dich ein großes gewesen sein mag, wird es noch viele weitere geben. Also alleine an einem erfolgreichen Projekt würde ich es nur messen, wenn das etwas über mehrere Jahre war. vor 2 Stunden schrieb 111dreimaldieeins: Mich würde interessieren wie ihr so ein Gegenangebot anfordert/bekommen wollt? Du vergleichst dich vielleicht schon auf dem Markt. Aber ich würde niemanden raten von vornherein die Pistole raus zu holen. Man kann sich auch auf Augenhöhe unterhalten. Von daher gibt es nichts durchzusetzen, sondern man einigt sich auf etwas. vor 11 Stunden schrieb Kwaiken: Dann sieht man das im CV. Hier wäre ein Zwischenzeugnis möglich, aber unnütz. Bevor ich in die IT ging, war ich Superheld und habe 3 mal die Welt gerettet..., ein Arbeitszeugnis ist, neben dem Zwischenmenschlichen auch eben der tatsächliche Nachweis, dass du vor 5 Jahren dieses und jenes gemacht hast. Das kann man natürlich aufwändig fälschen, aber vor der Einladung eines potentiellen Mitarbeiters sagen Lebensläufe eine Menge über jemanden aus. Und jemand der nach 10 Jahren sich umorientieren will und keine Zwischenzeugnisse hat, würde ich nur bei mangelnden Alternativen einladen. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 26. März 2019 Geschrieben 26. März 2019 vor 11 Stunden schrieb kylt: ... ein Arbeitszeugnis ist, ... auch eben der tatsächliche Nachweis, dass du vor 5 Jahren dieses und jenes gemacht hast. Finde ich nicht. Viele AGs vermeiden rechtliche Probleme, indem sie das Zeugnis vom MA selbst schreiben lassen. vor 11 Stunden schrieb kylt: Das kann man natürlich aufwändig fälschen Mit Aufwand hat das gar nichts zu tun. vor 11 Stunden schrieb kylt: Und jemand der nach 10 Jahren sich umorientieren will und keine Zwischenzeugnisse hat, würde ich nur bei mangelnden Alternativen einladen Dann verpasst Du höchstwahrscheinlich einen sehr guten Mitarbeiter. Denn wenn jemand ~10 Jahre bei eine Firma gearbeitet hat (und es kein ÖD war) und nur eine neue Herausforderung sucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er keine Nulpe ist. Ich gebe mittlerweile absolut nichts auf Arbeitszeugnisse und lasse mir immer vom Bewerber etwas über seine aktuelle Arbeit und was er gerne tun möchte erzählen. Hier sieht man schnell, ob er für seine Aufgabe brennt, oder einfach nur weg will. Zitieren
Maniska Geschrieben 26. März 2019 Autor Geschrieben 26. März 2019 vor 10 Stunden schrieb kylt: Ein Zischenzeugnis bescheinigt wesentlich mehr als nur ein Projekt. Auch wenn es für dich ein großes gewesen sein mag, wird es noch viele weitere geben. Schon klar, aber ohne hier näher ins Detail gehen zu wollen, es war wirklich ein großes (und für die Firma essentielles) Projekt. Allgemein scheint man mit meiner Arbeit auch vollauf zufrieden zu sein (so zumindest der Tenor), und ich würde einfach die aktuelle Situation nutzen wollen, um das extra Fleißbienchen abzugreifen :) Für mich wäre das wie gesagt nur eine Absicherung, dass man mir kein schlechteres Austrittszeugnis geben kann. Bei möglichen Bewerbungen würde ich das erst mal nicht mitschicken. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 26. März 2019 Geschrieben 26. März 2019 vor 15 Minuten schrieb Maniska: ... und ich würde einfach die aktuelle Situation nutzen wollen, um das extra Fleißbienchen abzugreifen Dann mach das doch genauso: "Chef, das Projekt war super! Würde ich gerne schriftlich verewigen und mir das über's Bett hängen. Kannst Du mir das in ein kurzes Zwischenzeuignis gießen?" JimTheLion reagierte darauf 1 Zitieren
LinusFISI Geschrieben 27. März 2019 Geschrieben 27. März 2019 Hallo, ich bin immer froh, wenn ein Mitarbeiter zu mir kommt bzgl. dem Arbeitszeugnis. Ich finde über die HR Abteilung ist es ein wenig schwieriger, da ich dann das Gefühl bekomme, der Mitarbeiter traut mir nicht. Ein Arbeitszeugniss ist ein normaler Prozess der nach 4 Jahren absolut in Ordnung ist. Ich frage Mitarbeiter natürlich bei der Anforderung nach dem Grund. Zitieren
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